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Rezensionen zu
Der Psychopath

Bram Dehouck

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€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,30 [A] | CHF 12,90* (* empf. VK-Preis)

"Der Psychopath" ist ein wirklich gelungener Psychothriller, der sehr gut auf die Ängste von Eltern eingeht, die erkennen, dass ihr Sohn sich anders entwickelt als andere Kinder in ihrem Alter. Sam ist durch sein sehr herausforderndes Verhalten mehr als auffällig und daher ohne Freunde. Er ist untragbar für Schulen und hat sich nun durch jede Menge Schulwechsel als echter Außenseiter entpuppt. Sam zieht Streit an wie Motten das Licht. In Sams Fall lässt sich sagen, dass tatsächlich Unstimmigkeiten im Verhalten von Sam gesehen werden und nicht nur verschleiert wurden. Chris spricht offen aus, dass er das Verhalten seines Sohnes wahrnimmt, dennoch ist er nicht gewillt, das aggressive Verhalten seines Sohnes durch Medikamente zu unterdrücken. Während Chris sich immer mehr darauf versteift in seinem Sohn Sohn Sam einen Psychopathen zu sehen, ist Sams Mutter fest davon überzeugt, das ihr Mann übertreibt und sie entzieht ihm das Kind. Chris ist verwirrt durch eigene Erlebnisse als Teenager und fest davon überzeugt, dass sich Psychosen weitervererben und von Generation zu Generation immer schlimmer werden. Er sieht als einzige Chance diesen Teufelskreis zu entrinnen seinem Sohn das Leben zu nehmen, um vielleicht auch selbst Ruhe und Frieden zu finden. Die Thematik ist hochgradig und fesselnd, wobei häppchenweise die Kindheit von Chris beleuchtet wird und immer wieder kleine Szenen daraus eingeflochten wurden. Letztendlich gibt es ein schockierendes Gesamtergebnis, welches völlig traumatisch für die Beteiligten ist, aber nie ausgesprochen wurde. Manches lässt sich einfach nicht totschweigen. Als Sam die Katze misshandelt, eskaliert die Situation und Chris fühlt sich in seinen Ängsten bestätigt. "Der Psychopath" ist mit seinen etwas über 200 Seiten kurz und knackig. Die Seiten sind schnell gelesen und beinhalten dennoch eine absolut fesselnde Story, die mich einige Zeit wirklich beschäftigt hielten. Emotional beängstigend bietet uns Bram Dehouk eine genial entwickelte Story, die am Ende dann leider nicht komplett überzeugt. Es gibt zwar einen gewissen Überraschungsmoment, der aber zu konstruiert wirkte. Ich hatte etwas anderes erwartet und konnte mich daher nicht auf das Ende einlassen. Es wirkt wie ein mieser Cliffhanger, denn letztendlich sind es meine Gedanken die weitergespinnt werden sollen. Mich hinterließ dies leicht unzufrieden. Im Gesamtpaket hat "Der Psychopath"dennoch glänzen können und eine Leseempfehlung verdient, da "Der Psychopath" psychotisch wirklich gelungen erschien und einige wirklich gelungene Spannungsbögen aufwies und das ist, was ich lesen will, wenn ich mich auf die Genre Thriller einlasse.

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Der Klappentext hat mich an meine Lieblingsserie „Dexter“ erinnert, da konnte ich einfach nicht widerstehen und was soll auf lediglich 225 Seiten schon schief gehen? Ich ging das Buch also mit geringen Erwartungen an, denn wie soll man auf 225 Seiten schon einen anständigen Thriller stricken? Doch Bram Dehouck hat mich von Seite 1 an eines Besseren belehrt. „Der Psychopath“ wird jeden Thriller-Fan (vor allem aber die, die es mal werden wollen) begeistern. Der Schreibstil ist einfach, es liest sich schnell und flüssig, die Figuren sind fesselnd und der Aufbau der Geschichte… ist einzigartig genial. Die wenigen Seiten die das Buch hat tragen eher zur Spannung bei, als das sie etwas wegnehmen. Selten habe ich ein Buch so verschlungen. Auch hier eine absolute Leseempfehlung von mir, ein Thriller der perfekt ist um sich auf die Buchmesse einzustellen. Hoffentlich haben die belgischen Autoren die vor Ort sind nicht alle so eine gruselige Fantasie.

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Durch das relativ einfach gehaltene Buchcover, hatte ich keine zu großen Erwartungen an die Geschichte. Schnell musste ich mir eingestehen, dass mein Vorurteil falsch war. Sehr angenehmer Lesefluss und die Kapitel der Länge nach gut angepasst. Vor allem die geringe Anzahl der Personen in der Geschichte, fand ich perfekt gewählt. Auch die Perspektive wechselt nicht von Kapitel zu Kapitel, sondern oft wird der Leser in die Vergangenheit von Chris zurückgeführt, wodurch sehr gut erklärt wird, warum er so handelt. Mehr und mehr scheint sich der Nebel der Familie und deren Probleme zu lichten. Und das, meiner Meinung nach sehr verständlich. Es wurde nichts unnötig in die Länge gezogen und auch die polizeiliche Perspektive hält sich in Grenzen. Das Hauptmerkmal lag wirklich bei Chris und seinem Sohn, und nicht bei nebensächlichen Personen, Kapiteln oder Konversationen, einfach perfekt. Die Spannung hielt sich bei mir bis zum Ende des Buches.

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Die Story: Bram Dehouck präsentiert hier dem Leser einen ganz schön harten Brocken: Ein Vater, der seinen Sohn töten will, weil er in ihm einen Psychopathen sieht. Dass es Psychopathen gibt, wissen wir alle. Und auch, dass es Eltern gibt, die im Nachhinein immer ganz geschockt reagieren, wenn ihre Kinder austicken. Es gibt sogar Fälle, in denen Eltern ihre Kinder decken. Doch Dehouck beschäftigt sich mit der Frage, was geschieht, wenn der Vater es erkannt hat UND es mit allen Mitteln verhindern will. Eine Thematik, die ruhig einmal zur Sprache kommen darf. Die Charaktere: Chris Whalschap ist der Hauptprotagonist und führt uns größtenteils durch die Geschichte. Als Kind hatte er ein distanziertes Verhältnis zu seinen Eltern und nie viel Wärme erfahren. Trotzdem hat es ihm an nichts gefehlt, denn mit seinem Bruder konnte er sich austoben. Schon früh hat er aber erkannt, dass mit ihm etwas nicht stimmt, dass er anders als die anderen Kinder ist. Mit Tabletten und eiserner Disziplin konnte dem Einhalt geboten werden. Doch hier spannt sich nun der Bogen zu Chris' Sohn Sam. Für Chris ist es nur logisch, dass Sam seine schlechten Gene geerbt hat und er versteift sich bis auf's Äußerste darauf. Sam Walschap ist ein unkontrollierter Junge, der mich mit seinen beschriebenen Taten jedesmal wütend gemacht hat. Er ist brutal und asozial und nur sein Vater hat erkannt, dass bei ihm ein besorgniserregendes Aggressionspotential besteht. Ich habe für Sam nur Abscheu empfunden und daher konnte ich mich sehr gut in Chris' hineinfühlen. Ich muss sogar eingestehen, dass ich regelrecht mitgefiebert habe, ob Chris es schafft Sam zu töten. Die beiden Charaktere hat der Autor sehr gut gezeichnet. Nur die anderen Figuren sind überaus blass dargestellt. Aber um die Geschichte richtig zu übermitteln (und in Anbetracht der Kürze des Buches) ist es eigentlich nur logisch. Der Schreibstil: Herr Dehouck präsentiert uns 2 Erzählebenen. Zum einen lässt er uns an Rückblicken teilhaben, die aus der Erinnerung von Chris bestehen. Chris' Vorhaben und die Suche von Chris' Ehefrau nach Mann und Kind finden in der Gegenwart statt und werden treffend im Präsens erzählt. Zugestopft fühlte ich mich allerdings, als in Chris' Erzählperspektive Erinnerungen in Erinnerungen wiedergegeben wurden. Das heißt, im Rückblick vom Vater gab es mindestens eine noch weiter in der Vergangenheit liegende Rückblende, von der er uns in diesem Zusammenhang unbedingt berichten musste. Das war etwas too much und kam leider nicht selten vor. Dem Buch hätten außerdem ein paar mehr Seiten nicht geschadet. So fehlte für mich einfach die Tiefgründigkeit. So ausführlich wie im Klappentext beschrieben, wird es nicht dargestellt. Als Leser blickt man "nur mal eben ganz kurz" rein und schon ist es vorbei. Der Spannung hätte dies sicher auch gut getan. Ende: Leider konnte mich das Ende nicht überzeugen. Ich habe es als unbefriedigend und regelrecht einfallslos empfunden. Ich hatte einfach Besseres erwartet. Fazit: Ein Plus sind die überzeugenden Charaktere. Aber die fehlende Tiefgründigkeit und das schwache Ende können dies schwer ausgleichen. 3 1/2 von 5 Isis'

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Kurz und Knapp

Von: Lavender

03.05.2016

Sam ist ein eigenartiges Kind. Nur sein Vater Chris scheint ihn zu durchschauen. Selber Arzt, ist er fest davon überzeugt, dass sein Sohn ein Psychopath ist. Er zeigt alle Anzeichen. Seine Mutter und Großeltern wickelt er um den Finger, sie finden immer Entschuldigungen und Ausreden für sein immer brutaler werdendes Verhalten. Das Buch ist mit 224 Seiten recht kurz und sehr zügig zu lesen. Ich würde es nicht wirklich einen Krimi nennen. Es hat durchaus eine gewisse Spannung. Es gibt in Chris‘ Kindheit einen merkwürdigen Vorfall der nach und nach erhellt wird. Die Geschichte wird zum Teil in Rückblenden erzählt, die auch Sams Verhalten zeigen. Eingerahmt wird das Ganze von der Suche der Polizei nach Chris und Sam, denn Chris hat Sam entführt. Man hätte diese Story auch noch viel mehr in die Länge ziehen und mehr daraus machen können. In diesem Fall ist es aber recht gut, dass das Buch so wenige Seiten hat. Der Schreibstil ist trocken und etwas ungeschmeidig, sozusagen spartanisch. Nur das nötigste wird erzählt. Das macht das Lesen nicht gerade zu einem Vergnügen. Der Autor wollte uns ganz einfach kurz und knapp eine Geschichte erzählen. Die Story an sich um einen stark verhaltensauffälligen Jungen und seinen ebenfalls leicht gebeutelten Vater ist recht gut und auch düster. Insgesamt hat mir das Buch recht gut gefallen. Es war irgendwie mal was anderes. Nur den Schreibstil hätte ich bei einem längeren Buch als beschwerlich empfunden.

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Inhalt: Der elfjährige Sam ist kein fröhliches, liebenswürdiges Kind, das ausgelassen mit Freunden spielt und sich einfach nur hin und wieder lustige Streiche ausdenkt. Er ist verschlossen, unnahbar, aufbrausend, voller Wut und Zorn und nicht in der Lage Empathie zu empfinden. Es bereitet ihm offenbar großes Vergnügen, andere zu quälen, zu beleidigen und zu verletzen, Tiere zu töten und zu misshandeln und Dinge zu zerstören. Sams Aggressionen richten sich auf alles und jeden in seiner Umgebung, und so ist es nicht verwunderlich, dass er Schwierigkeiten hat, Kontakte zu knüpfen und Anschluss zu finden. Seine Eltern merken schon seit langem, dass Sam anders ist als andere Kinder, doch während seine Mutter sicher ist, dass ihr Sohn nur ungerecht behandelt wird und sich lediglich gegen Mobbingattacken zur Wehr setzt, ist sein Vater Chris davon überzeugt, dass in seinem Kind ein Ungeheuer steckt. Chris ist Arzt, kennt sich aus mit verhaltensauffälligen Kindern, besucht Fortbildungen, sammelt Fachartikel über Psychopathie bei Kindern und gelangt dabei immer mehr zu der Gewissheit, dass sein Sohn ein gefährlicher Psychopath ist, dem keine Therapie und kein Medikament der Welt helfen und niemand Einhalt gebieten kann. Nach einem schrecklichen Ereignis auf Sams Geburtstagsfeier ist für Chris endgültig klar, dass die Streiche seines Sohnes inzwischen jegliche kindliche Unschuld verloren haben und sieht nur noch eine Möglichkeit, Sam aufzuhalten und die Gesellschaft vor ihm zu beschützen – er muss sein eigenes Kind töten. Meine persönliche Meinung: Als ich den Klappentext von Bram Dehoucks 'Der Psychopath' gelesen hatte, war mein Interesse an diesem Buch sofort geweckt, denn was, so fragt man sich, kann einen Vater nur dazu veranlassen, sein eigenes Kind töten zu wollen? Schon nach wenigen Seiten war ich von diesem Buch so gefesselt, dass ich es nicht mehr weglegen konnte und dann in einem Rutsch innerhalb weniger Stunden durchgelesen habe. Dies ist bei gerade mal 224 Seiten zwar keine große Kunst, kommt bei mir jedoch trotzdem recht selten vor und zeugt von der ungeheuren Sogwirkung des Buches. Der flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel, sorgen für ein rasantes Tempo und lassen den Lesefluss nicht abreißen. In diesem Thriller werden mehrere Handlungsstränge miteinander verknüpft, die zu einem überraschenden und vollkommen verstörenden Ende zusammenlaufen. Zum einen begleitet der Leser Chris, dem es gelingt, seinen Sohn zu einem gemeinsamen Ausflug in den Wald zu überreden, wo er sich bereits einen geeigneten Ort ausgesucht hat, an dem er Sam töten und seine Leiche ablegen will. In einem weiteren Handlungsstrang wendet sich Sams Mutter Charlotte nach dem Verschwinden ihres Sohnes verzweifelt an die Polizei, weil sie ahnt, was ihr Ehemann vorhat. Besonders spannend ist hierbei natürlich vor allem die Frage, ob die Polizei Sam und seinen Vater rechtzeitig findet, bevor dieser sein Vorhaben in die Tat umsetzen kann. Parallel zu den polizeilichen Ermittlungen und der Suche nach Sam und Chris, erfährt man in zahlreichen Rückblenden, was sich in der jüngsten Vergangenheit in der Familie zugetragen hat, wie sich dieser familiäre Konflikt immer mehr zuspitzte und wie Chris letztendlich zu der Überzeugung kam, sein Sohn sei ein gefährlicher Psychopath, den er unschädlich machen müsse. Außerdem blickt man zurück in Chris‘ eigene Kindheit, die von einem schrecklichen Ereignis überschattet wurde. Besonders tiefe Einblicke erhält man dabei in die Gedanken und Gefühle von Chris. Sein Charakter wird äußerst detailliert und fein gezeichnet; man lernt ihn als einen sensiblen, nachdenklichen, aber auch zutiefst resignierten Mann kennen, der seinen Sohn durchaus liebt und sich nach einem harmonischen Familienleben sehnt. Er macht sich die Entscheidung nicht leicht, gerät immer wieder ins Wanken, sucht verzweifelt nach Alternativen, beschäftigt sich akribisch mit Psychopathie bei Kindern, ist aber irgendwann sicher, dass es für Sam weder wirksame Heilmittel noch Therapien gibt und sieht deshalb keine andere Möglichkeit, als sein eigenes Kind zu töten. Was ich dabei besonders schockierend fand und mich auch jetzt noch erschreckt, ist die Tatsache, dass ich Chris im Lauf der Geschichte immer besser verstehen konnte. Sieht man seine Entscheidung vor dem Hintergrund seiner eigenen Kindheitserlebnisse, kann man auch durchaus nachempfinden, warum er glaubt, nicht anders handeln zu können. Während Chris sehr präzise porträtiert wird, bleiben Sam und seine Mutter Charlotte leider ziemlich blass und konturlos, da man zwar miterlebt, wie sie handeln und agieren, aber nicht erfährt, was sie denken und fühlen und es mir deshalb sehr schwerfiel mich in diese beiden Protagonisten einzufühlen. Man lernt Sam als ein Kind kennen, das über keinerlei liebenswürdige Verhaltensweisen verfügt, was es recht schwierig macht, Mitleid oder Verständnis für ihn zu entwickeln. Dieses Kind ist nicht einfach nur unsympathisch oder frech, es ist durchtrieben, grausam, brutal und vollkommen empathie- und skrupellos. Seine Mutter Charlotte ging mir furchtbar auf die Nerven. Mit fürsorglicher und bedingungsloser Mutterliebe hat ihr Verhalten recht wenig gemein, denn diese Frau ist einfach nur naiv und einfältig. Statt sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen, dass mit ihrem Kind etwas ganz und gar nicht stimmt, der Realität ins Auge zu blicken und nach Möglichkeiten zu suchen, das Problem anzugehen, sucht sie die Schuld stets bei anderen, nimmt ihren Sohn immer wieder in Schutz und neigt dazu, sich alles schönzureden. Sie überschüttet ihren Sohn mit Liebe, will nicht wahrhaben, dass er nicht wie andere Kinder ist, sucht ständig nach Erklärungen, die sein Verhalten entschuldigen, und so eskaliert dieser familiäre Konflikt nicht zuletzt aufgrund ihrer Unfähigkeit die Problematik zu erkennen und auch an der Kommunikationslosigkeit zwischen dem Elternpaar. Vielleicht wäre Charlottes Handeln etwas besser nachvollziehbar gewesen, wenn man auch etwas tiefere Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hätte. Trotz dieses Mankos gelang es Bram Dehouck, einen atmosphärisch dichten und durchgehend fesselnden Thriller zu schreiben, der sehr schockierend ist und mit einem überraschenden Ende aufwarten kann. Dabei verzichtet der Autor nahezu vollkommen auf blutige Details, sondern setzt stattdessen auf eine psychologisch ausgefeilte Handlung. Dieser Thriller ließ mich äußerst verstört zurück, denn ich habe mich dabei erwischt, tatsächlich Verständnis und Mitleid für einen Vater zu empfinden, der sein Kind töten will, um die Gesellschaft vor ihm zu schützen. Somit war 'Der Psychopath' für mich nicht nur ein rasanter und beklemmender Thriller, sondern ein Buch, das mich sehr nachdenklich stimmte und mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Chris und Charlotte sind die Eltern des kleinen Sam. Während Charlotte ihren Sohn heiß und innig liebt, misstraut Chris seinem eigen Fleisch und Blut immer mehr. Denn Sam verhält sich nicht wie andere Kinder. Er wirkt bösartig, unempathisch und nachdem er seine Katze bei lebendigem Leib aufgeschnitten hat, ist für seinen Vater eines klar: Sie haben einen Psychopathen zum Sohn. Und Chris hat nur eine radikale Lösung dafür... „Der Psychopath“ ist mein erstes Werk von Bram Dehouck und hat mich beeindruckt. Obwohl der Thriller mit etwas über 200 Seiten eher an eine Kurzgeschichte erinnert, hat mich die Story gepackt und auch nach dem Ende nicht losgelassen. Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei wird man als Leser direkt ins Finale geworfen, denn man folgt Mutter Charlotte auf die Polizeiwache, auf der sie deutlich klar macht, dass Chris seinen eigenen Sohn töten will. Die Hintergründe und warum es überhaupt so weit kommen konnte, dröselt Bram Dehouck in den folgenden Kapiteln auf. Neben der Gegenwart erfährt man so auch, wie Chris überhaupt auf den Gedanken kommt, dass sein Sohn ein Psychopath ist, wie sich der Alltag der kleinen Familie gestaltet und dass auch Chris in seiner Kindheit nicht immer das erleben konnte, was ein Kind eigentlich benötigt. Diese Mischung hat mir sehr gut gefallen und mich auch direkt gefangen genommen. Bram Dehouck fässt mit seinem Buch ein Thema an, welches brandheiß ist und die Meinungen spaltet: kann ein Kind bereits psychopathische Züge tragen und was kann man als Eltern dagegen tun bzw. wie kann man seinem Sprößling helfen? In ähnlicher Weise hat dies auch schon Lionel Shriver in seinem Buch „Wir müssen über Kevin reden“ thematisiert. Doch während dort vor allem das Leiden der Mutter NACH den Taten ihres Sohnes gezeigt wird, befasst sich Bram Dehouck mit einem kleinen Ausschnitt aus dem Leben Sams und der Verzweiflung seines Vaters. Das für mich doch heftige beim Lesen war: ich konnte Chris verstehen. Ich konnte seine Gedankengänge und seine schwerwiegende Entscheidung durchaus nachvollziehen. Das hat mich selbst erschrocken. Dennoch lässt es der Autor nicht aus, auch die Gegenseite in Form von Charlotte zu zeigen. Die Mutter von Sam versucht dem Thema emotional beizukommen, gibt ihrem Sohn Liebe und Geborgenheit und tut alles, damit Chris mit seinen düsteren Gedanken ihrem Sproß nicht zu nahe kommt. Diese Widersprüchlichkeit der Eltern hat der Autor wunderbar und eindringlich dargestellt. Die gesamte Geschichte über darf man sich als Leser gar nicht sicher sein, wer von beiden nun Recht hat. Denn sobald ich mich für eine Seite entschieden hatte, beschrieb Bram Dehouck eine Begebenheit,die mich wieder ins Schwanken brachte. Und so zog mir das Finale vollends den Boden unter den Füßen weg. Nach dem letzten Satz dachte ich nur: „Das kannst du doch jetzt nicht machen!“ Chapeau! Der Stil von Bram Dehouck ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt, fast emotionslos und er führt seine Leser von einer in die nächste Falle. Dabei erhebt er aber nicht den moralischen Zeigefinger, sondern lässt jeden selbst entscheiden, wie er mit den Begebenheiten umgeht. Fazit: „Der Psychopath“ ist kurz, aber eindringlich. Ich kann ihn sehr empfehlen!

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Sam, der Sohn von Chris und Charlotte ist anders als andere Kinder und je älter er wird, desto schlimmer wird er. Auf Grund seines Verhaltens wird er in der Schule gemobbt, was sein Verhalten nicht gerade besser macht. Sein Vater, ein Arzt, ist überzeugt das Psychologen Dam nicht helfen können und sammelt Kistenweise Infomaterial über Sams Erkrankung bis er zu dem Schluss kommt dass die Einzige Lösung des Problems ist, Sam zu töten. Das Buch hat mich von Beginn an gefesselt und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, was auch auf Grund der nur 223 Seiten gut möglich war. Die Geschichte über Sam wird aus verschiedenen Sichtweisen geschildert. Chris ist mit Sam unterwegs um seinen perfiden Mordplan in die Tat umzusetzen und zwischendurch gibt es Rückblenden in denen er über seine Kindheit erzählt. In dem zweiten Handlungsstrang stürmt Charlotte die Polizeistation um den versuchten Mord an Sam zu melden und um Hilfe zu bitten. Da die Perspektiven in den kurzen Kapiteln immer wechseln peitscht man nur so durch die Seiten und möchte immer wissen wie es weiter geht. Einen Stern ziehe ich ab weil ich mir das Ende etwas ausführlicher gewünscht hätte.

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