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Rezensionen zu
Der Psychopath

Bram Dehouck

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€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,30 [A] | CHF 12,90* (* empf. VK-Preis)

"Der Psychopath" ist ein wirklich gelungener Psychothriller, der sehr gut auf die Ängste von Eltern eingeht, die erkennen, dass ihr Sohn sich anders entwickelt als andere Kinder in ihrem Alter. Sam ist durch sein sehr herausforderndes Verhalten mehr als auffällig und daher ohne Freunde. Er ist untragbar für Schulen und hat sich nun durch jede Menge Schulwechsel als echter Außenseiter entpuppt. Sam zieht Streit an wie Motten das Licht. In Sams Fall lässt sich sagen, dass tatsächlich Unstimmigkeiten im Verhalten von Sam gesehen werden und nicht nur verschleiert wurden. Chris spricht offen aus, dass er das Verhalten seines Sohnes wahrnimmt, dennoch ist er nicht gewillt, das aggressive Verhalten seines Sohnes durch Medikamente zu unterdrücken. Während Chris sich immer mehr darauf versteift in seinem Sohn Sohn Sam einen Psychopathen zu sehen, ist Sams Mutter fest davon überzeugt, das ihr Mann übertreibt und sie entzieht ihm das Kind. Chris ist verwirrt durch eigene Erlebnisse als Teenager und fest davon überzeugt, dass sich Psychosen weitervererben und von Generation zu Generation immer schlimmer werden. Er sieht als einzige Chance diesen Teufelskreis zu entrinnen seinem Sohn das Leben zu nehmen, um vielleicht auch selbst Ruhe und Frieden zu finden. Die Thematik ist hochgradig und fesselnd, wobei häppchenweise die Kindheit von Chris beleuchtet wird und immer wieder kleine Szenen daraus eingeflochten wurden. Letztendlich gibt es ein schockierendes Gesamtergebnis, welches völlig traumatisch für die Beteiligten ist, aber nie ausgesprochen wurde. Manches lässt sich einfach nicht totschweigen. Als Sam die Katze misshandelt, eskaliert die Situation und Chris fühlt sich in seinen Ängsten bestätigt. "Der Psychopath" ist mit seinen etwas über 200 Seiten kurz und knackig. Die Seiten sind schnell gelesen und beinhalten dennoch eine absolut fesselnde Story, die mich einige Zeit wirklich beschäftigt hielten. Emotional beängstigend bietet uns Bram Dehouk eine genial entwickelte Story, die am Ende dann leider nicht komplett überzeugt. Es gibt zwar einen gewissen Überraschungsmoment, der aber zu konstruiert wirkte. Ich hatte etwas anderes erwartet und konnte mich daher nicht auf das Ende einlassen. Es wirkt wie ein mieser Cliffhanger, denn letztendlich sind es meine Gedanken die weitergespinnt werden sollen. Mich hinterließ dies leicht unzufrieden. Im Gesamtpaket hat "Der Psychopath"dennoch glänzen können und eine Leseempfehlung verdient, da "Der Psychopath" psychotisch wirklich gelungen erschien und einige wirklich gelungene Spannungsbögen aufwies und das ist, was ich lesen will, wenn ich mich auf die Genre Thriller einlasse.

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Der Klappentext hat mich an meine Lieblingsserie „Dexter“ erinnert, da konnte ich einfach nicht widerstehen und was soll auf lediglich 225 Seiten schon schief gehen? Ich ging das Buch also mit geringen Erwartungen an, denn wie soll man auf 225 Seiten schon einen anständigen Thriller stricken? Doch Bram Dehouck hat mich von Seite 1 an eines Besseren belehrt. „Der Psychopath“ wird jeden Thriller-Fan (vor allem aber die, die es mal werden wollen) begeistern. Der Schreibstil ist einfach, es liest sich schnell und flüssig, die Figuren sind fesselnd und der Aufbau der Geschichte… ist einzigartig genial. Die wenigen Seiten die das Buch hat tragen eher zur Spannung bei, als das sie etwas wegnehmen. Selten habe ich ein Buch so verschlungen. Auch hier eine absolute Leseempfehlung von mir, ein Thriller der perfekt ist um sich auf die Buchmesse einzustellen. Hoffentlich haben die belgischen Autoren die vor Ort sind nicht alle so eine gruselige Fantasie.

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Durch das relativ einfach gehaltene Buchcover, hatte ich keine zu großen Erwartungen an die Geschichte. Schnell musste ich mir eingestehen, dass mein Vorurteil falsch war. Sehr angenehmer Lesefluss und die Kapitel der Länge nach gut angepasst. Vor allem die geringe Anzahl der Personen in der Geschichte, fand ich perfekt gewählt. Auch die Perspektive wechselt nicht von Kapitel zu Kapitel, sondern oft wird der Leser in die Vergangenheit von Chris zurückgeführt, wodurch sehr gut erklärt wird, warum er so handelt. Mehr und mehr scheint sich der Nebel der Familie und deren Probleme zu lichten. Und das, meiner Meinung nach sehr verständlich. Es wurde nichts unnötig in die Länge gezogen und auch die polizeiliche Perspektive hält sich in Grenzen. Das Hauptmerkmal lag wirklich bei Chris und seinem Sohn, und nicht bei nebensächlichen Personen, Kapiteln oder Konversationen, einfach perfekt. Die Spannung hielt sich bei mir bis zum Ende des Buches.

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Die Story: Bram Dehouck präsentiert hier dem Leser einen ganz schön harten Brocken: Ein Vater, der seinen Sohn töten will, weil er in ihm einen Psychopathen sieht. Dass es Psychopathen gibt, wissen wir alle. Und auch, dass es Eltern gibt, die im Nachhinein immer ganz geschockt reagieren, wenn ihre Kinder austicken. Es gibt sogar Fälle, in denen Eltern ihre Kinder decken. Doch Dehouck beschäftigt sich mit der Frage, was geschieht, wenn der Vater es erkannt hat UND es mit allen Mitteln verhindern will. Eine Thematik, die ruhig einmal zur Sprache kommen darf. Die Charaktere: Chris Whalschap ist der Hauptprotagonist und führt uns größtenteils durch die Geschichte. Als Kind hatte er ein distanziertes Verhältnis zu seinen Eltern und nie viel Wärme erfahren. Trotzdem hat es ihm an nichts gefehlt, denn mit seinem Bruder konnte er sich austoben. Schon früh hat er aber erkannt, dass mit ihm etwas nicht stimmt, dass er anders als die anderen Kinder ist. Mit Tabletten und eiserner Disziplin konnte dem Einhalt geboten werden. Doch hier spannt sich nun der Bogen zu Chris' Sohn Sam. Für Chris ist es nur logisch, dass Sam seine schlechten Gene geerbt hat und er versteift sich bis auf's Äußerste darauf. Sam Walschap ist ein unkontrollierter Junge, der mich mit seinen beschriebenen Taten jedesmal wütend gemacht hat. Er ist brutal und asozial und nur sein Vater hat erkannt, dass bei ihm ein besorgniserregendes Aggressionspotential besteht. Ich habe für Sam nur Abscheu empfunden und daher konnte ich mich sehr gut in Chris' hineinfühlen. Ich muss sogar eingestehen, dass ich regelrecht mitgefiebert habe, ob Chris es schafft Sam zu töten. Die beiden Charaktere hat der Autor sehr gut gezeichnet. Nur die anderen Figuren sind überaus blass dargestellt. Aber um die Geschichte richtig zu übermitteln (und in Anbetracht der Kürze des Buches) ist es eigentlich nur logisch. Der Schreibstil: Herr Dehouck präsentiert uns 2 Erzählebenen. Zum einen lässt er uns an Rückblicken teilhaben, die aus der Erinnerung von Chris bestehen. Chris' Vorhaben und die Suche von Chris' Ehefrau nach Mann und Kind finden in der Gegenwart statt und werden treffend im Präsens erzählt. Zugestopft fühlte ich mich allerdings, als in Chris' Erzählperspektive Erinnerungen in Erinnerungen wiedergegeben wurden. Das heißt, im Rückblick vom Vater gab es mindestens eine noch weiter in der Vergangenheit liegende Rückblende, von der er uns in diesem Zusammenhang unbedingt berichten musste. Das war etwas too much und kam leider nicht selten vor. Dem Buch hätten außerdem ein paar mehr Seiten nicht geschadet. So fehlte für mich einfach die Tiefgründigkeit. So ausführlich wie im Klappentext beschrieben, wird es nicht dargestellt. Als Leser blickt man "nur mal eben ganz kurz" rein und schon ist es vorbei. Der Spannung hätte dies sicher auch gut getan. Ende: Leider konnte mich das Ende nicht überzeugen. Ich habe es als unbefriedigend und regelrecht einfallslos empfunden. Ich hatte einfach Besseres erwartet. Fazit: Ein Plus sind die überzeugenden Charaktere. Aber die fehlende Tiefgründigkeit und das schwache Ende können dies schwer ausgleichen. 3 1/2 von 5 Isis'

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Inhalt: Der elfjährige Sam ist kein fröhliches, liebenswürdiges Kind, das ausgelassen mit Freunden spielt und sich einfach nur hin und wieder lustige Streiche ausdenkt. Er ist verschlossen, unnahbar, aufbrausend, voller Wut und Zorn und nicht in der Lage Empathie zu empfinden. Es bereitet ihm offenbar großes Vergnügen, andere zu quälen, zu beleidigen und zu verletzen, Tiere zu töten und zu misshandeln und Dinge zu zerstören. Sams Aggressionen richten sich auf alles und jeden in seiner Umgebung, und so ist es nicht verwunderlich, dass er Schwierigkeiten hat, Kontakte zu knüpfen und Anschluss zu finden. Seine Eltern merken schon seit langem, dass Sam anders ist als andere Kinder, doch während seine Mutter sicher ist, dass ihr Sohn nur ungerecht behandelt wird und sich lediglich gegen Mobbingattacken zur Wehr setzt, ist sein Vater Chris davon überzeugt, dass in seinem Kind ein Ungeheuer steckt. Chris ist Arzt, kennt sich aus mit verhaltensauffälligen Kindern, besucht Fortbildungen, sammelt Fachartikel über Psychopathie bei Kindern und gelangt dabei immer mehr zu der Gewissheit, dass sein Sohn ein gefährlicher Psychopath ist, dem keine Therapie und kein Medikament der Welt helfen und niemand Einhalt gebieten kann. Nach einem schrecklichen Ereignis auf Sams Geburtstagsfeier ist für Chris endgültig klar, dass die Streiche seines Sohnes inzwischen jegliche kindliche Unschuld verloren haben und sieht nur noch eine Möglichkeit, Sam aufzuhalten und die Gesellschaft vor ihm zu beschützen – er muss sein eigenes Kind töten. Meine persönliche Meinung: Als ich den Klappentext von Bram Dehoucks 'Der Psychopath' gelesen hatte, war mein Interesse an diesem Buch sofort geweckt, denn was, so fragt man sich, kann einen Vater nur dazu veranlassen, sein eigenes Kind töten zu wollen? Schon nach wenigen Seiten war ich von diesem Buch so gefesselt, dass ich es nicht mehr weglegen konnte und dann in einem Rutsch innerhalb weniger Stunden durchgelesen habe. Dies ist bei gerade mal 224 Seiten zwar keine große Kunst, kommt bei mir jedoch trotzdem recht selten vor und zeugt von der ungeheuren Sogwirkung des Buches. Der flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel, sorgen für ein rasantes Tempo und lassen den Lesefluss nicht abreißen. In diesem Thriller werden mehrere Handlungsstränge miteinander verknüpft, die zu einem überraschenden und vollkommen verstörenden Ende zusammenlaufen. Zum einen begleitet der Leser Chris, dem es gelingt, seinen Sohn zu einem gemeinsamen Ausflug in den Wald zu überreden, wo er sich bereits einen geeigneten Ort ausgesucht hat, an dem er Sam töten und seine Leiche ablegen will. In einem weiteren Handlungsstrang wendet sich Sams Mutter Charlotte nach dem Verschwinden ihres Sohnes verzweifelt an die Polizei, weil sie ahnt, was ihr Ehemann vorhat. Besonders spannend ist hierbei natürlich vor allem die Frage, ob die Polizei Sam und seinen Vater rechtzeitig findet, bevor dieser sein Vorhaben in die Tat umsetzen kann. Parallel zu den polizeilichen Ermittlungen und der Suche nach Sam und Chris, erfährt man in zahlreichen Rückblenden, was sich in der jüngsten Vergangenheit in der Familie zugetragen hat, wie sich dieser familiäre Konflikt immer mehr zuspitzte und wie Chris letztendlich zu der Überzeugung kam, sein Sohn sei ein gefährlicher Psychopath, den er unschädlich machen müsse. Außerdem blickt man zurück in Chris‘ eigene Kindheit, die von einem schrecklichen Ereignis überschattet wurde. Besonders tiefe Einblicke erhält man dabei in die Gedanken und Gefühle von Chris. Sein Charakter wird äußerst detailliert und fein gezeichnet; man lernt ihn als einen sensiblen, nachdenklichen, aber auch zutiefst resignierten Mann kennen, der seinen Sohn durchaus liebt und sich nach einem harmonischen Familienleben sehnt. Er macht sich die Entscheidung nicht leicht, gerät immer wieder ins Wanken, sucht verzweifelt nach Alternativen, beschäftigt sich akribisch mit Psychopathie bei Kindern, ist aber irgendwann sicher, dass es für Sam weder wirksame Heilmittel noch Therapien gibt und sieht deshalb keine andere Möglichkeit, als sein eigenes Kind zu töten. Was ich dabei besonders schockierend fand und mich auch jetzt noch erschreckt, ist die Tatsache, dass ich Chris im Lauf der Geschichte immer besser verstehen konnte. Sieht man seine Entscheidung vor dem Hintergrund seiner eigenen Kindheitserlebnisse, kann man auch durchaus nachempfinden, warum er glaubt, nicht anders handeln zu können. Während Chris sehr präzise porträtiert wird, bleiben Sam und seine Mutter Charlotte leider ziemlich blass und konturlos, da man zwar miterlebt, wie sie handeln und agieren, aber nicht erfährt, was sie denken und fühlen und es mir deshalb sehr schwerfiel mich in diese beiden Protagonisten einzufühlen. Man lernt Sam als ein Kind kennen, das über keinerlei liebenswürdige Verhaltensweisen verfügt, was es recht schwierig macht, Mitleid oder Verständnis für ihn zu entwickeln. Dieses Kind ist nicht einfach nur unsympathisch oder frech, es ist durchtrieben, grausam, brutal und vollkommen empathie- und skrupellos. Seine Mutter Charlotte ging mir furchtbar auf die Nerven. Mit fürsorglicher und bedingungsloser Mutterliebe hat ihr Verhalten recht wenig gemein, denn diese Frau ist einfach nur naiv und einfältig. Statt sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen, dass mit ihrem Kind etwas ganz und gar nicht stimmt, der Realität ins Auge zu blicken und nach Möglichkeiten zu suchen, das Problem anzugehen, sucht sie die Schuld stets bei anderen, nimmt ihren Sohn immer wieder in Schutz und neigt dazu, sich alles schönzureden. Sie überschüttet ihren Sohn mit Liebe, will nicht wahrhaben, dass er nicht wie andere Kinder ist, sucht ständig nach Erklärungen, die sein Verhalten entschuldigen, und so eskaliert dieser familiäre Konflikt nicht zuletzt aufgrund ihrer Unfähigkeit die Problematik zu erkennen und auch an der Kommunikationslosigkeit zwischen dem Elternpaar. Vielleicht wäre Charlottes Handeln etwas besser nachvollziehbar gewesen, wenn man auch etwas tiefere Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hätte. Trotz dieses Mankos gelang es Bram Dehouck, einen atmosphärisch dichten und durchgehend fesselnden Thriller zu schreiben, der sehr schockierend ist und mit einem überraschenden Ende aufwarten kann. Dabei verzichtet der Autor nahezu vollkommen auf blutige Details, sondern setzt stattdessen auf eine psychologisch ausgefeilte Handlung. Dieser Thriller ließ mich äußerst verstört zurück, denn ich habe mich dabei erwischt, tatsächlich Verständnis und Mitleid für einen Vater zu empfinden, der sein Kind töten will, um die Gesellschaft vor ihm zu schützen. Somit war 'Der Psychopath' für mich nicht nur ein rasanter und beklemmender Thriller, sondern ein Buch, das mich sehr nachdenklich stimmte und mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Sam, der Sohn von Chris und Charlotte ist anders als andere Kinder und je älter er wird, desto schlimmer wird er. Auf Grund seines Verhaltens wird er in der Schule gemobbt, was sein Verhalten nicht gerade besser macht. Sein Vater, ein Arzt, ist überzeugt das Psychologen Dam nicht helfen können und sammelt Kistenweise Infomaterial über Sams Erkrankung bis er zu dem Schluss kommt dass die Einzige Lösung des Problems ist, Sam zu töten. Das Buch hat mich von Beginn an gefesselt und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, was auch auf Grund der nur 223 Seiten gut möglich war. Die Geschichte über Sam wird aus verschiedenen Sichtweisen geschildert. Chris ist mit Sam unterwegs um seinen perfiden Mordplan in die Tat umzusetzen und zwischendurch gibt es Rückblenden in denen er über seine Kindheit erzählt. In dem zweiten Handlungsstrang stürmt Charlotte die Polizeistation um den versuchten Mord an Sam zu melden und um Hilfe zu bitten. Da die Perspektiven in den kurzen Kapiteln immer wechseln peitscht man nur so durch die Seiten und möchte immer wissen wie es weiter geht. Einen Stern ziehe ich ab weil ich mir das Ende etwas ausführlicher gewünscht hätte.

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Sam ist der elfjährige Sohn von Chris und Charlotte Walschap. Schon öfter musste er die Schule wechseln, weil das Kind Probleme hat sich anzupassen und immer wieder negativ auffällt. Charlotte ist sich sicher, dass ihr Sohn gemobbt wird, während sich Chris sicher ist, dass Sam ein Psychopath, eine Gefahr für die Gesellschaft ist und so reift in ihm der Plan, seinen Sohn umzubringen... Erschreckend! "Der Psychopath" ist eine hochspannende und erschreckende Geschichte, die mich, auch nach beenden, einfach nicht loslässt. Wie verzweifelt oder krank muss man sein, wenn man plant das eigene Kind umzubringen? Zur Story: Bram Dehouck hat mich mit der Geschichte um die Familie Walschap von Beginn an ans Buch gefesselt und so habe ich den Thriller in einem Rutsch gelesen, was angesichts der Tatsache, dass "Der Psychopath" nur 224 Seiten aufweist, nicht schwer ist. Es hat mich beeindruckt, dass der Autor es geschafft hat auf so wenigen Seiten einen wirklich kompletten Thriller zu packen. Ohne Längen, spannend von Anfang bis zum - allerdings vorhersehbaren - Ende. Was ich von Sam halten sollte, war mir nicht ganz klar, allerdings habe ich Charlotte, Sam`s Mutter, nicht verstanden. Ständig sucht sie nach irgendwelchen Ausreden und Entschuldigungen für das Verhalten ihres Sohnes und zwar so lange, bis sie diese selbst glaubt. Auf der anderen Seite bekniet sie Chris, der selbst Arzt ist, Sam verschiedenen Ärzten vorzustellen. Dieser lehnt allerdings sämtliche Hilfsangebote ab, was ich auch nicht ganz nachvollziehen konnte. Stattdessen verlässt er sich auf irgendwelche Artikel, die er sich aus dem Internet zusammensucht um seine Theorie, dass Sam der geborene Psychopath ist, zu untermauern, bis er sich dessen ganz sicher ist! Sam muss weg! Sehr gut gefallen haben mir die Rückblenden in Chris` Kindheit und Jugend. Nach und nach begann ich, zumindest im Ansatz, zu verstehen, warum Chris ist, wie er eben ist und eine Gänsehaut nach der anderen lief mir über den Rücken. Bald habe ich mich gefragt, wer hier der Psychopath ist. Chris oder vielleicht doch Sam? Mich beschäftigt das Buch gedanklich immer noch und so hat Bram Dehouck für mich einen Thriller vorgelegt, den ich ganz sicher nicht so schnell vergessen werde! Mein einziger Kritikpunkt ist das Ende, welches für mich sehr abrupt kam und doch etwas vorhersehbar war. Ich kann "Der Psychopath" wärmstens empfehlen - nicht nur für den kurzen Thrill zwischendurch!

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Vaterpflichten

Von: Rezifeder

08.03.2016

Der elfjährige Sam ist ein schwieriger Junge, das haben seine Eltern Chris und Charlotte schon früh gemerkt. In der Schule ist er ein Außenseiter, er reagiert oft aggressiv und zeigt kaum Empathie. Allerdings gehen seine Eltern unterschiedlich damit um: Während Charlotte Verständnis zeigt und glaubt, dass Sam in erster Linie durch Mobbing so reagiert und ihm eine Therapie helfen kann, hält Chris seinen Sohn für einen unheilbaren Psychopathen, der mit der Zeit immer schlimmere Dinge tun wird. Der Höhepunkt ist erreicht, als Sam seiner Katze den Bauch aufschlitzt. Seine Mutter nimmt ihn nach wie vor in Schutz, doch Chris sieht in seinem Sohn einen zukünftigen Mörder. Der familiäre Konflikt eskaliert, Charlotte verlässt ihren Mann und zieht mit Sam in eine eigene Wohnung. Kurz darauf erscheint eine völlig aufgelöste Charlotte auf dem Polizeirevier. Chris hat Sam von der Schule abgeholt, und die beiden sind unauffindbar. Charlotte ist überzeugt davon, dass Chris seinen Sohn umbringen will. Eine fieberhafte Suche nach den beiden beginnt ... Bewertung: Psychopathen begegnet man in Thrillern alle naselang, auch jugendliche oder kindliche Psychopathen hat es in Büchern und Filmen schon gegeben. Recht originell an Bram Dehoucks Werk ist dagegen, dass es hier weniger um die kriminellen Taten jenes Psychopathen geht als vielmehr um den geplanten Mord an ihm durch den eigenen Vater. Spannung ist von Beginn an gegeben und sie hält sich auch durchgängig bis zum Schluss. Für den Leser stellen sich vor allem die Fragen, ob die Polizei Chris und Sam noch rechtzeitig finden und ob Chris sein Vorhaben wirklich durchzieht oder vielleicht von selbst ablässt. Offen ist zudem, wie lange Chris seinen Plan vor Sam verbergen kann und wie sein Sohn reagiert, wenn er die Gefahr erkennt. Des Weiteren wird nach und nach Chris' brisante Vergangenheit aufgedeckt. In Rückblenden zeigt sich, dass er als Kind ganz ähnliche Verhaltensweisen zeigte wie sein Sohn, und man darf gespannt verfolgen, was sich alles für düstere Taten bei Chris offenbaren. Die Grundkonstellation, dass ein Vater seinen Sohn umbringen will, schockiert und bewegt gleichermaßen. Man kann Chris kaum wünschen, dass ihm sein Plan glückt; zugleich begreift man aber auch, dass er tatsächlich der Meinung ist, das einzig Richtige zu tun. Er weiß nur zu gut, wie gefährlich die Anlagen sind, die sein Sohn bereits mit elf Jahren zeigt, und er will Sams Umwelt schützen. Sam ist clever und versteht es, Psychologen durch seinen Charme zu täuschen. Niemand außer Chris sieht, wie gefährlich Sam wirklich ist, niemand außer ihm begreift den Ernst der Lage. Weder von Sams Mutter noch von therapeutischer Seite ist Hilfe zu erwarten - die Verzweiflung und die Angst des Vaters sind gut nachzuvollziehen, und doch kann man ihm kaum guten Gewissens wünschen, dass er seinen Sohn ermorden wird. Dieses moralische Dilemma hat durchaus das Potenzial dafür, nach er Lektüre noch ein bisschen weiterzuwirken und im Gedächtnis des Lesers haften zu bleiben. Das Ende kommt schnell daher, und trotzdem ist es zufriedenstellend und vor allem wirkungsvoll. Gewiss hätte man die Handlung noch ein wenig weiterführen können, doch alles Wichtige wird gesagt, alle relevanten Fragen werden beantwortet - und letztlich bleibt nach Abschluss das Gefühl, der Roman hätte auch nicht anders enden dürfen. Der Stil ist geradlinig, erfordert keine große Konzentration und beschert eine flüssige, schnelle Lektüre. Es ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, dass zwischen mehreren Strängen hin und her gesprungen wird: In der Gegenwart begleitet der Leser einerseits Chris und Sam, andererseits wird immer wieder zu Charlotte und den Ermittlern geschaltet, die sich zur gleichen Zeit Charlottes Geschichte anhören und nach Chris und Sam suchen. Andere Kapitel springen zurück in die Vergangenheit und zeigen Szenen aus dem Alltag der Familie, in denen sich Sams Andersartigkeit verdeutlichte. Und schließlich gibt es noch die Kapitel, die noch weiter in die Vergangenheit gehen und Einblicke in Chris' Kindheit gewähren: Hier sieht der Leser, dass Chris so sensibel auf die Taten seines Sohnes reagiert, weil er sich selbst darin wiederfindet und daher viel früher als seine Frau merkt, wie gefährlich Sam einmal werden kann. Während das Werk in Sachen Spannung sehr überzeugt, gibt es Schwächen bei den Charakteren. Nur von Vater Chris erhält man ein detailliertes und komplexes Bild, seine Frau und insbesondere Sam, der ja eine zentrale Rolle spielt, bleiben blass. Sowohl Charlotte als auch Sam wirken eindimensional; Charlotte schlägt sich ausnahmslos auf die Seite ihres Sohns und ist blind für Chris' Sichtweise, bei Sam wiederum ist es schade, dass seine charmante Seite ehe behauptet als gezeigt wird. Der Leser erfährt zwar, dass es Sam gelingt, Erwachsene um den Finger zu wickeln und zu täuschen, erlebt dies aber in der Regel nicht mit. Gewiss hätte es dem Roman gutgetan, Sam noch ein wenig interessanter zu präsentieren. Fazit: Ein unterhaltsamer Thriller, der sich schnell lesen lässt, eine reizvolle Thematik mitbringt und durch Spannung überzeugt. Kleine Abzüge gibt es für die größtenteils zu flachen Charaktere, deren Potenzial nicht ausgeschöpft wird.

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