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Rezensionen zu
Auf eine wie dich habe ich lange gewartet

Patrycja Spychalski

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Das Erste, was mir bei diesem Roman positiv aufgefallen ist, war der gefühlvolle Schreibstil der Autorin. Die einfühlsame Art wie sie die Geschehnisse aus der Sicht von Protagonistin Laura beschreibt, machte es leicht mitzufühlen und nachzuempfinden. Die Handlung baut sich eher langsam auf, so wie es sicher auch im wahren Leben wäre, aber gerade am Anfang hat mir dadurch manchmal etwas die Spannung gefehlt. Neben Laura wurden auch alle anderen Charaktere sehr liebevoll und mit viel Tiefe gezeichnet. Ich hatte von jeder Person immer ein klares Bild vor Augen. Der Mittelteil des Buches hat mich völlig überzeugt und für sich eingenommen, sodass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Das Ende hingegen empfand ich zwar als realistisch und nachvollziehbar, aber dennoch irgendwie enttäuschend. Zudem glaube ich nicht, dass alles plötzlich so einfach wäre wie es in dem Buch den Anschein machte. (Gefühle lassen sich nicht so leicht vergessen.) Fazit: „Auf eine wie dich habe ich lange gewartet“ ist ein realitätsnaher Jugendroman mit einem gefühlvollen Schreibstil, jedoch leichten Schwächen im Spannungsaufb

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Aus beruflichen Gründen ihres Vaters muss Laura mit ihren Eltern umziehen. Mutter und Vater freuen sich beide riesig auf den Neustart, vor allem die Mutter richtet euphorisch das neue Haus ein. Für Laura geht die Welt unter, weil sie die Grossstadt mit all ihren Freunden gegen ein Kaff eintauschen muss. Doch dann lernt sie erst Enzo und dann Irina kennen. Mit beiden kommt sie sofort gut zurecht und fühlt sich wohl und je länger je mehr spielen ihre Emotionen verrückt und sie fühlt sich hin und hergerissen, weiss nicht mehr, was sie fühlen soll, darf, will .... Erzählt wird die Geschichte aus der ich-Perspektive der 16-jähirgen Laura, wodurch wir ihre Gefühle und Gedanken hautnah mitbekommen. Obwohl die Protagonistin erst recht launisch ist, war sie mir sofort sympathisch. Dass Laura erst so den Kopf hängen lässt, ist nach solch einem Umzug mit komplettem Tapetenwechsel total nachvollziehbar und auch sonst reagiert sie ihrem Alter entsprechend. Das Entwerfen und Ausarbeiten der Charaktere ist ganz bestimmt ein grosses Talent von Patrycja Spychalski, denn diese sind immer facettenreich und vor allem überaus authentisch, direkt aus dem Leben gegriffen. Wenn man den Klappentext liest, erwartet man wohl eine schon zu oft dagewesenen Dreecksgeschichte. Doch wer die Autorin kennt, weiss, dass sie nicht auf solche Trittbretter aufspringt. Feinfühlig erzählt sie von Lauras Gefühlen, von ihrer inneren Zerrissenheit und findet einmal mehr eine für mich perfekt Auflösung. "Auf eine wie dich habe ich lange gewartet" ist erfrischend anders und weiss zu überzeugen. Die ruhige, sommerliche Atmosphäre hält einen bis zur letzten Seite gefangen und am Ende hätte ich sogar gerne noch etwas mehr gehabt, denn auf den 320 Seiten werden doch viele Theman angeschnitten: Selbstfindung, Freundschaft, Liebe, Sexualität, Mobbing und sogar psychische Probleme. Patrycja Spychalski schreibt sehr jugendlich, direkt und fesselnd, so dass man sofort von der Geschichte gepackt wird und das Buch kaum mehr aus der Hand legen kann. Fazit: Liebesgeschichten für diese Altersgruppe gibt es wie Sand im Meer, doch die Bücher von Patrycja Spychalski sind immer mehr .... sie bewegen sich nicht im seichten oder trüben Wasser sondern zeigen die wahren Seiten der Pubertät, die oft hohe Wellen schlagen und Klartext reden. "Auf eine wie dich habe ich lange gewartet" ist jetzt nicht ein Buch, auf das ich lange gewartet hätte, doch ich habe es gesehen, es hat mich angelacht und mir tolle Lesestunden geschenkt. Ich mag Spychalskis Schreibstil, ihre interessanten Charaktere, ihre Direktheit, Authentizät und vor allem auch ihre Enden - die für Jugendbücher eher unkonventionell sind, dafür aber umso glaubhafter daherkommen.

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Laura ist das Leben in der Großstadt gewohnt. Als ihr Vater aber kurz vor den Sommerferien eine Versetzung annimmt, zieht die ganze Familie um - aufs Dorf. Schlimmer hätte es für Laura gar nicht kommen können, ganz allein ohne ihre Freunde in einem Dorf. Ihr neues, großes Zimmer mit eigenem Balkon ist da kaum eine Entschädigung. Wie aus einer Ansichtspostkarte gefallen wirkt das Dorf, das sogar noch kleiner ist, als Laura erwartet hatte, die wilden Gänse und die neuen Hühner ihrer Mutter sind hingegen zahlreich. Laura graust es vor der neuen Schule und all den unbekannten Klassenkameraden, doch schon kurz nach ihrer Ankunft trifft sie im Baumarkt auf Enzo, der mit ihr in eine Klasse gehen wird. Sie ist als „Neue“ schon jetzt Thema des Dorfes und der Schule. Bald zeigt sich, dass Laura wenig in das piefige und zum Teil auch aggressiv prollige Verhalten der anderen Jugendlichen passt, stattdessen freundet sie sich schnell mit Irina, einer wilden, etwas verrückten Außenseiterin an - und dann ist da noch Enzo … Ein kraftvolles, Mut machendes Jugendbuch hat Patrycja Spychalski mit „Auf eine wie dich habe ich lange gewartet“ verfasst. Behutsam und zugleich ungezwungen schreibt sie, getragen von einer beinahe schwebenden Natürlichkeit über ein eher wenig populäres Thema im Jugendbuchbereich. Denn was sich zwischen Irina und Laura in diesem Sommer entwickelt, ein erstes, zaghaftes Herantasten an die Liebe, beginnt mit einem überraschenden Kuss. (...) Liebevoll und einfühlsam nimmt sich Patrycja Spychalski einem sensiblen und umso wichtigerem, da ungewöhnlichem Thema an. Authentisch tastet sie sich an Lauras Verwirrung, ihre chaotischen Gefühle für Irina und Enzo heran und schenkt ihren Lesern so ein einzigartiges Jugendbuch und eine zarte Liebesgeschichte. Eine herrlich süße (Spät-)Sommerlektüre!

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Mal wieder ein Buch, das ich zuhause liegen hatte ohne vorher den Klappentext zu lesen. Als ich mit dem Lesen angefangen habe, wusste ich nicht worum es geht, ich kannte nur das Cover und den Titel. Und beides lässt irgendwie auf eine ganz andere Geschichte hoffen... Das finde ich etwas verwirrend. Die Geschichte ist die eines typischen Jugendbuches, nur dass es hier um die Liebe zwischen Mädchen, Mädchen (oder eine tiefere Freundschaft, Freundschaft plus zwischen 2 Mädchen?!) und gleichzeitig um die Liebe zwischen Mädchen, Junge geht. Das hätte ich anfangs wie gesagt nicht erwartet... Und auch der Freiheitsgedanke, der meiner Ansicht nach beim Cover aufkommt, ist kein zentrales Motiv in dem Roman. Ziemlich verwirrend das ganze, oder? Die Geschichte spielt an wunderschön beschriebenen Orten, man kann sich die Natur, die Lage, die Situation der Personen bildlich vorstellen. Das ist der Autorin sehr sehr gut gelungen! Die Charaktere sind einfach gestrickt, aber waren mir gleich sympathisch. Der Schreibstil lässt die Geschichte manchmal etwas dahinplätschern, da wurde leider die Spannung etwas weggenommen :/ Also flüssig konnte ich jetzt nicht direkt lesen... Typisches Jugendbuch, das etwas abgeändert in Hinsicht auf die Liebe ist. *** Drei Sterne für zu wenig Besonderheiten.

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Auf eine wie Dich habe ich lange gewartet, ist ein wunderschöner Jugendroman von der Autorin Patrycia Spychalski. Es war für mich das erste Buch von der Autorin und ich bin absolut begeistert. Die Thematik, die die Autorin in dieser Geschichte verpackt, ist für Jugendliche die sich gerade mit ihrer sexuellen Orientierung auseinander setzen ein tolles Buch. Denn es macht Mut und klärt dazu noch auf, wwas gleichgeschlechtliche Liebe betrifft. Die Autorin erzählt hier die Geschichte von der 16-jährigen Laura, die nach einem Umzug von der Großstadt aufs Dorf, nicht nur neu Anfangen muss, sondern auch mit unbekannten Gefühlen fertig werden muss. Sie findet recht schnell Anschluß zu dem Jungen Enzo und einem etwas außergewöhnlichem Mädchen Irina. Bei beiden merkt sie die berühmten Schmetterlinge im Bauch und fühlt sich dadurch total verwirrt. Auf einer Party kommt es dann vor der gesamten neuen Klasse zu einem Kuß von Irina und schon steht ihre Welt auf dem Kopf. Durch das unfreiwillige „Outen“, muss sie feststellen, wie viel Hass und Ablehnung ihnen ihre Mitmenschen entgegen bringen. Das Gefühlschoas ist somit perfekt und trotz allem lässt sie sich auf diese neuen und ihr manchmal Angst machenden Gefühlen ein. Für Laura ist es schwer, denn eigentlich fühlt sich sehr wohl, aber gleichzeitig gibt es ja auch noch Enzo, den sie ja auch immernoch gern hat. Durch ihre toleranten Eltern versteht sie das an ihren Gefühlen nichts falsch ist. Dieses Buch wird den Jugendlichen die Augen geöffnet und es hift ihnen vielleicht auch leichter mit ihren Gefühlen klar zu kommen. Das Buch, das aus Lauras Sicht erzählt wird, ist sehr verständlich geschrieben, so das auch 12 jährige dieses Buch lesen können. Man kann sich gut in Lauras Lage hineinversetzen. Die Protagonisten Laura, Enzo und Irina werden sehr sympathisch dargestellt und man fühlt sich mit ihnen verbunden, da sie sehr authentisch rüber kommen. Gerade in Lauras Gedanken und Gefühlen kann man sich gut rein versetzen. Die Handlung ist sehr fesselnd, wo durch die Seiten nur so dahin fliegen und man schneller als einem lieb ist das Buch beendet. Über das Ende war ich sehr überrascht, denn bis kurz vor dem Ende hatte ich nicht mit dieser Wendung gerechnet. So viel sei verraten, es gibt ein Happy End, aber ob es Irina oder doch Enzo geworden ist, lest einfach selber. Fazit : Die Autorin Patrycia Spychalski hat mit „Auf eine wie Dich habe ich lange gewartet“ eine fesselnde Geschichte erschaffen, die nicht nur jüngere Leser, sondern bestimmt auch die Eltern in ihren Bann ziehen wird.

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Klappentext: Ab ans Ende der Welt, heißt es für Großstadtmädchen Laura – dort, wo sich höchstens die Wildgänse und Mamas neue Hühner gute Nacht sagen. Wie soll sie es da nur aushalten? Aber das piefige Kaff hat dann doch etwas zu bieten: Enzo, den süßen Neffen des Pizzeriabesitzers, und Irina, das hübsche, durchgeknallte Mädchen, mit dem Laura sich auf Anhieb versteht, Musik hört, am Bach herumliegt und … dann passiert es: Auf einer Party küsst Irina Laura – und Laura küsst Irina. Doch so unerwartet schön, so schrecklich verwirrend sind ihre Küsse auch. Bin ich lesbisch?, googelt Laura. Und wenn ja, warum dann dieses irre Kribbeln, wenn sie Enzo sieht? Cover: Das Cover sieht schön sommerlich aus und passt gut zu einer bestimmten Szene im Buch. Meine Meinung: Erst mal: Entschuldigung, dass die Rezension erst jetzt kommt. Ich hatte das Buch ja schon vor einem Monat als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal bekommen und direkt durchgelesen. Der Schreibstil ist locker und leicht, so dass ich nicht lange gebraucht habe, um das Buch zu beenden. Auch die Geschichte ist sommerlich und erfrischend, hat allerdings auch sehr emotionale Szenen. Außerdem ist es keine klassische Lovestory, denn Laura muss sich nicht zwischen zwei Jungs entscheiden, sondern zwischen einem Jungen und einem Mädchen. Laura ist am Anfang zwar recht sympathisch, aber irgendwie doch ein leicht verwöhntes Großstadtmädchen. Im Laufe der Geschichte gewöhnt sie sich aber ans Dorf und dadurch mag ich sie noch mehr. Außerdem gesteht sie sich ihre Fehler ein, man merkt, dass auch sie nicht perfekt ist, Irina und Enzo gehen beide in Lauras Klasse. Während Irina eine charismatische Einzelgängerin ist, ist Enzo ein süßer Sunnyboy. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es schwer für Laura war, sich zwischen den beiden zu entscheiden. Im Buch finden sich viele unglaublich süße Szenen, also an alle Romantiker: Lest es! ;-) Das Ende bleibt offen, was ich besonders schön finde, denn so kann man für sich weiterträumen, wie die Geschichte ausgeht. Fazit: "Auf eine wie dich habe ich lange gewartet" ist ein perfektes Sommerbuch voller romantischer (Erdbeer-)Kuss-Szenen. 5 von 5 Sternen!

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Nici

Von: Nici´s Buchecke

09.08.2015

Diese Buch zu beurteilen fällt mir gar nicht so leicht, wie ich ehrlich zugeben muss. Mir gefiel das Cover sehr gut und richtig an sprach mich die Thematik, die im Klappentext angesprochen wurde. Gerade da das Buch auch ab 14 Jahre ist, ist es eine Thematik die gut in diese Altersgruppe passt. Wenn Jugendliche gerade beginnen sich mit ihrer sexuellen Orientierung auseinanderzusetzen ist manchmal ein Roman wie dieser sicher hilfreich. Laura ist ein Mädchen, was in ihrer Umgebung selbstsicher und gefestigt ist. Durch den Umzug ändert sich das, sie mag das ruhige Landleben zu Beginn überhaupt nicht und zieht sich auch ein wenig für sich zurück. Ich fand ihren Charakter eigentlich ganz angenehm, auch wenn sie einerseits sehr erwachsen und auf der anderen Seite sehr unerfahren wirkt. Irina war hingegen ein richtige Rebellin, die ihren Stil bereits gefunden hat. Aber auch sie hat ihre Geheimnisse. Enzo, der männliche Part in dieser Geschichte, kam für mich leider etwas zu kurz und ich hätte gern mehr über ihn und seine Gedanken erfahren. Er nimmt in diesem Buch nur eine Nebenrolle ein, ganz gegen meiner Erwartung. Die Geschichte liest sich angenehm und durch die große Schrift ist es auch schneller beendet als gedacht. Seit dem Kuss mit Irina ist Laura, was ihre sexuelle Orientierung betrifft, verwirrt und versucht mehr darüber herauszufinden. Diese Selbstzweifel und den Weg der Findung hat die Autorin hier sehr gut vermittelt. Leider muss ich sagen, ist das Ende für mich eher zweifelhaft. Der Leser wird vor ein ziemlich offenes und unbefriedigendes Ende gestellt. Natürlich könnte man sich nun seine eigenen Gedanken machen und dies als Freiraum bezeichnen, aber ich fand es eher schlecht. Irgendwie wirkt die sonst so schöne Geschichte ein wenig abgehackt. Ich blieb daher mit Fragezeichen im Kopf zurück und war ein wenig enttäuscht.

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"Ist das jetzt hier wirklich mein Zuhause? Am meisten graut es mich davor, am Montag in meine neue Klasse zu kommen. Ich will gar keine neuen Freunde, ich habe schon genug alte Freunde. In meinem Herzen ist überhaupt kein Platz für irgendwelche Dorfjugendlichen." Laura, Stadtmädchen durch und durch, zieht aufs Land. Papa hat dort eine neue Stelle bekommen, und er und Mama freuen sich auf das neue Haus, das in einer ruhigen und idyllischen Gegend liegt. Zu ruhig nach Lauras Geschmack. Und sowieso und überhaupt, möchte sie weder woanders wohnen, noch neue Freunde finden. Denn ihre alten Freundschaften sind ihr wichtig und eben auch nicht so leicht zu ersetzen. Die neue Schule scheint ganz okay zu sein. Die Schüler sind nett zu ihr, haben aber ganz andere Hobbys und Interessen, als in ihrer Heimatstadt. Einzig Enzo, der süße Halbitaliener, und Irina, die etwas verrückt ist und sich von den anderen abgrenzt, scheinen mit ihr auf einer Wellenlänge zu liegen. Mit Irina entwickelt sich etwas, das eine gute Freundschaft werden könnte. Doch dann küsst Irina Laura in aller Öffentlichkeit. Das Gefühl, das sie damit bei Laura auslöst, ist eigentlich ein ganz schönes. " 'Ich meine, dass küssen so großartig ist ... In jedem Film ist der Kuss der absolute Höhepunkt, dieses sich in die Augen schauen, und die Lippen sind kurz davor, sich zu berühren, aber man hält noch inne, wartet auf den Augenblick, bevor die Bombe hochgeht, bevor es einen in Stücke reißt! Keine Ahnung, warum Leute so Ersatzzeug brauchen wie Bungeejumping oder Koks oder Paintball. Sie müssen einfach mehr küssen!" Patrycja Spychalski zählt zu meinen LieblingsautorenInnen, seit ich ihren Roman "Fern wie Sommerwind" gelesen habe. Aus dem Herzen spricht sie mir mit ihren Bücher "Ich würde dich so gerne küssen" und "Der eine Kuss von dir" und auch Kims und Jacobs Reise durch die Nacht ("Bevor die Nacht geht") habe ich sehr gerne begleitet. Lieblingsautorinnen sind aber nicht nur da, um deren Bücher bedingungslos anzuschmachten, sondern auch, um Diskussionsgrundlage zu bieten und beim Leser anzuregen, auch nach beenden des Buches noch ein wenig darüber nachzudenken. Das hat sie mit "Auf eine wie dich habe ich lange gewartet", das ich innerhalb weniger Stunden verschlungen habe, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte weiter verlaufen und enden wird, absolut geschafft. Grund dafür sind zum einen das Thema Toleranz, zum anderen die Figur der Irina. Toleranz ist ja so eine Sache. Man spricht davon, erwartet sie von anderen, sollte aber auch immer darauf achten, dass man selbst nicht vergisst, tolerant zu sein. Ich fühle mich da selbst angesprochen, denn mich regt zwar auf mit welcher Skepsis die "Dorfjugendlichen" Laura entgegen stehen, vor allem nachdem sie und Irina sich geküsst haben, mit welchen Vorurteilen aber auch Laura ihnen entgegen tritt, bin aber selber wenig tolerant gegenüber Irina. Sie ist diejenige, von der die Aussage "Auf eine wie dich habe ich lange gewartet" getätigt wurde. Gemeint ist damit Laura, die einfach mehr zu Irina passt, als die anderen Mädchen im Ort. Ähnlicher Musikgeschmack, ähnliche Interessen und dann sind da auch noch die Schmetterlinge, die sich beim Anblick der jeweils anderen einstellen. Klingt zunächst positiv und dennoch habe ich das Gefühl, das Irina Laura für ihre Vorteile, zu ihren Gunsten nutzt und bin mir gar nicht so sicher, wie sie diese Aussage genau gemeint hat, was sie von Laura erwartet. Ich frage mich, ob mein Blick da zu verbohrt ist, ob ich mich für die "besondere Liebesgeschichte", die im Klappentext angepriesen wird, nicht öffnen kann, oder ob ich Irina da einfach falsch einschätze? Sie ist auf jeden Fall der Grund, warum ich dem Roman Punkte abziehe, denn ich muss einfach eine Harmonie zwischen mir und den Protagonisten spüren. Eben irgendwie passend zu dem Gedanken, dass es eigentlich egal ist, wo du lebst, Hauptsache du hast Menschen um dich herum, die dich mögen und die du magst. Mit Laura und Enzo und einigen der Nebendarstellern war das so. Die sehr echten Charaktere, die wunderbare Schreibe der Autorin, die sich auch in ihrer fünften Veröffentlichung im cbt Verlag wieder so fein um den Leser schmiegt, und der Gedanke, dass man eben manchmal etwas ausprobieren muss, um zu wissen, was man möchte, haben "Auf eine wie dich habe ich lange gewartet" zu dem herznahen Leseerlebnis gemacht, das ich von Pattys Romanen gewohnt bin. "Marlene löst einen ihrer Zöpfe und fängt an ihn neu zu flechten. 'Ich habe neulich in der Brigitte von meiner Mutter gelesen, dass Entscheidungen zu treffen, die schwierigste Aufgabe im Leben ist.' " Manchmal ist es erforderlich all seinen Mut aufzubringen neue Wege einzuschlagen. Wege, die ungewöhnlich und beängstigend sind, die aber dafür sorgen, dass man Erfahrungen sammelt und so die Entscheidung treffen kann, welcher nun der Richtige für einen ist. Wege, die dafür sorgen, sich selbst zu finden.

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