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Rezensionen zu
Engelskalt

Samuel Bjørk

Holger Munch und Mia Krüger (1)

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€ 12,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

„Engelskalt“ ist der erste Fall um den Ermittler Holger Munch, der sich zu Beginn des Buches selbst als „übergewichtigen, aber sympathischen Nerd“ beschreibt. Mit einem Faible für Schach, klassische Musik und Mathematik, der zwar keinen Tropfen Alkohol anrührt, dafür aber Raucht wie ein Schlot. Sein weiblicher Gegenpart ist die junge Mia Krüger, die mit ihrem indianischem Aussehen und den norwegischen Augen alle Blicke auf sich zieht. Natürlich trägt die auffällige Narbe über ihrem rechten Auge auch noch dazu bei. Sie ist das Superhirn in Munchs Sonderkommission, deren Arbeitsweise in manchen Situationen, denen eines geselligen Sheldon Cooper gleicht. Als zwei junge Mädchen, hübsch zurechtgemacht, an Springseilen im Wald aufgehängt gefunden werden, ist ganz Norwegen in Aufruhr. Holger Munch, der schon seit langer Zeit nicht mehr mit einem solch brutalen Fall konfrontiert war, weckt seine Sonderkommission aus dem Dornröschenschlaf und trommelt sein Team zusammen, mit denen er schon einige brisante Fälle lösen konnte. Dazu gehört auch Mia, die seit dem Tod ihrer Zwillingsschwester äußert labil ist, aber zu den besten Ermittlerinnen des Landes gehört. Das ganze Team arbeitet unter Hochdruck, denn es scheint, als sollten noch weitere Opfer folgen … „Engelskalt“ erzählt eine spannende Geschichte und hielt für mich einige interessante Wendungen parat. Dennoch war der Erzählstil von Samuel Bjørk sehr speziell und ich brauchte einige Zeit um in das Buch hineinzukommen. Es startet mit zahlreichen losen Handlungssträngen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Aus der Sicht des Täters selbst erfährt man nur sehr kurze Szenen, die für mich auch eher eingeworfen gewirkt haben. Vieles wird uns erst im Nachhinein von einem der Ermittler berichtet. Nach und Nach bekommen aber alle Puzzlestücke ihren Platz und die Handlung entwickelt sich zu einem runden Ganzen. Der Thriller ist sehr flüssig und mitreißend geschrieben. Samuel Bjørk nimmt sich viel Zeit, um dem Leser sein Team näher zu bringen. Dabei bleibt niemand blass und alle Charaktere wurden im Laufe der Geschichte für mich zugänglich und sympathisch. Besonders gut hat mir das Zusammenspiel zwischen Holger Munch und Mia Krüger gefallen, die trotz des großen Altersunterschiedes absolut auf einer Wellenlänge liegen und sich wirklich toll ergänzen. Ich fand es gut, dass der Autor nicht dem Trend folgt, dem Leser möglichst brutale und detailgenaue Beschreibungen der Taten entgegen zu bringen. Man erfährt natürlich im Nachhinein, dass den Mädchen Gewalt angetan wurde, ihre Leichen werden aber sauber und ohne äußerliche Einwirkungen aufgefunden, was für mich fast noch bedrohlicher wirkte. Die Gefahr ist stetig präsent und prägt dadurch auch die Atmosphäre des Buches. Als besonders gelungen fand ich auch die Szenen, in denen wir Mia Krügers Denkweisen folgen, die wie im Wahn einzelne Worte aus dem Fall miteinander kombiniert und erst scheinbar zusammenhanglose Details wahrnimmt, die sie dann immer weiter verfeinert. „Engelskalt“ ist ein hervorragend geschriebener Thriller, der zwar ein eher ruhiges Leseerlebnis bietet, aber dennoch fesselt und immer wieder aufs Neue überrascht!

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Anfangs dachte ich, ich werde die knapp 13 Stunden nicht durchhalten. Die Handlung startete zäh und schleppend und sehr düster. Erst ab den 15. Track begann die Geschichte interessant zu werden und so langsam kam ich mit den einzelnen Charakteren zurecht. Erst einmal in Fahrt wurde die Geschichte jedoch immer besser und spannender. Mia Krüger findet einen Weg aus ihrem Tief und Holger Munch ist auch als Kommissar recht gut gelungen. Viele Charaktere werden sehr gut beschrieben und der Sprecher schafft es mit seiner Stimme die Figuren bildlich werden zu lassen. Die Morde (Kinder) und die Umstände in denen sie leb(t)en sind beklemmend und sorgen für eine Gänsehaut. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die Samuel Bjørk am Ende zusammen laufen lässt. Die Sprünge zwischen den Handlungen waren nicht immer rund und gelungen. Immer wieder werden recht brutale und auch traurige Szenen eingefügt, die nichts für schwache Nerven sind. Manchmal verlor sich der Autor und hatte etwas Mühe wieder zu seiner Geschichte zurückzukehren. Das Ende war recht schnell und eine Szene jagte die Nächste. Ich fand es etwas zu schnell und zu reißerisch, aber für ein Debüt ist es ein guter Start.

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Engelskalt

Von: Jel

26.10.2015

Ich mag norwegische Thriller, dies ist aber mein erster von Samuel Bjork. Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht, es hörte sich sehr gut an und meine Erwartungen wurden erfüllt. Ich war Stellenweise so gespannt, dass ich das Gefühl hatte ich bin direkt mit dabei und an einigen Stellen lief mir ein kalte Schauer über den Rücken. Samuel Bjork schafft es in diesem Hörbuch drei Geschichten zu erzählen und sie wunderbar mit einander zu verbinden. Einmal ist da die Geschichte eines erhängt aufgefundenen Mädchens welches die Familie von Holger Munch mit hineinzieht. Dann ist da die Geschichte von Mia Krüger die die Gelegenheit nutzt und sich zum sterben zurück gezogen hat. Auch sie hat durch ihre Vorgeschichte und einem alten Fall mit dem toten Mädchen zu tun. Und dann ist da ja auch noch die Geschichte über die Kirchen-Gemeinde in der etwas wirklich nicht stimmt. Das einzige was ich sehr schade finde, ist der kurze Schluss. Ich hätte gerne gewusst was aus Mia und den anderen wird, vor allem aber wie geht es rund um die Hochzeit weiter. Dietmar Wunder list dieses tolle Hörbuch, er schafft es sogar in den langgezogenen Stellen die Spannung zu halten. Er hat alle unterschiedlichen Charaktere sehr gut rüber gebracht. Die Stelle wo Holger Munch mit seiner Enkeltochter spielen muss, wie er da die Stimmen verstellt hat, hat mir sehr gut gefallen und mich zum lachen gebracht. Die Stimme passt super zu dem Hörbuch. Fazit: Von mir bekommt das Hörbuch 4 dicke Sterne, obwohl ich mir ein längeres Ende gewünscht hatte. Bjork schafft es in einem Buch gleich mehrere Themen an zuschneiden, die mich auch nach dem Hören noch beschäftigt haben. Nach meinem Urteil ein echt guter Norwegischer Thriller.

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Kritik: Es ist lange her, als ich das letzte Mal einen Thriller gelesen habe. Nun war es an der Zeit, wieder mit Ermittlern auf die Suche nach dem Täter zu gehen und Ermittlungen zu verfolgen. Die Worte "Ich reise alleine" haben bei mir eine Gänsehaut ausgelöst und ich war gespannt, was mich erwarten wird. Die Grundidee war 1A und darum wünschte ich mir, dass mich der Debütautor nicht enttäuscht. Genau das hat er nicht. Im Gegenteil: er konnte mich packen und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Ständig wurde ich mit Neuem überrascht bzw. konfrontiert, so dass es nie langweilig wurde. Anfangs passiert sehr viel und man glaubt, nicht mehr hinterher zu kommen, doch zum Ende hin ergibt alles einen Sinn und es ergeben sich Zusammenhänge zwischen den Handlungen und den Geschehnissen. Aufgrund der vielen Personen, die mich gestört haben, muss ich leider ein Herz abziehen, denn ich verlor den Überblick. Die Charaktere waren authentisch und realistisch. Abgesehen von Mia Krüger, die eine tablettenabhängige, begabte Ermittlerin war und kleinste Details wahrnahm, die die Polizei übersah, besaß keiner eine ungewöhnliche Eigenschaft. Das habe ich nicht erwartet, denn so kam der Fall und nicht die Charaktere in den Vordergrund. Wir lernen den Kommissar Holger Munch kennen, der seine Arbeit ernst nahm, aber früh aufgegeben hatte. Das Cover sagt nichts über das Buch aus. Daher hätte ich mir ein Cover gewünscht, welches das Interesse des Leser mehr weckt. Da sieht das originale Cover angsteinflößend aus. Fazit: Das Buch ist von der ersten Seite spannungsgeladen und langweilt den Leser mit der hohen Seitenanzahl gar nicht. Abgesehen von den vielen Protagonisten kann ich das Buch auch an keine Thriller-Fans weiter empfehlen!

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Engelskalt Samuel Bjork Thriller Originaltitel: Det henger en engel alene i skogen Originalverlag: Vigmostad & Bjørke Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs Deutsche Erstausgabe Paperback, Klappenbroschur, 544 Seiten, 13,5 x 20,6 cm ISBN: 978-3-442-48225-2 € 12,99 [D] | € 13,40 [A] | CHF 17,90 * (* empf. VK-Preis) Verlag: Goldmann Erscheinungstermin: 20. April 2015 Zum Inhalt: Ein Spaziergänger findet im norwegischen Wald ein totes Mädchen, das mit einem Springseil an einem Baum aufgehängt wurde und ein Schild um den Hals trägt: „Ich reise allein.“ Kommissar Holger Munch beschließt, sich der Hilfe seiner Kollegin Mia Krüger zu versichern, deren Spürsinn unschlagbar ist. Er reist auf die Insel Hitra, um sie abzuholen. Was Munch nicht weiß: Mia hat sich dorthin zurückgezogen, um sich umzubringen. Doch als sie die Bilder des toten Mädchens sieht, entdeckt sie ein Detail, das bisher übersehen wurde – und das darauf schließen lässt, dass es nicht bei dem einen Opfer bleiben wird ... Meine Meinung: Da ich sehr gerne skandinavische Thriller lese und mich die Story und das Cover auch angesprochen hatte, musste ich dieses Buch unbedingt lesen, auch wenn es nicht gerade wenige Seiten hat. Die Charaktere, die Ermittler und die Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen, ich bin auch schnell in die Geschichte hereingekommen, aber ich habe mich trotzdem schwer getan, in meinem üblichen Tempo durch das Buch hindurchzukommen. Es hat wesentlich länger gedauert als üblich, da ich mit dem Schreibstil doch so meine Schwierigkeiten hatte. Meiner Meinung hatte das Buch an einigen Stellen Längen, wodurch es mich insoweit doch etwas enttäuscht hat. Zum Schluss hin wurde es dann aber wieder richtig spannend. Ich fand das Ermittlerduo Holger Munch/Mia Krüger äußerst interessant gestaltet. Ich würde gerne mehr von dem Duo lesen. Alles in allem hat mir das Buch so mittelmäßig gefallen, die Geschichte und die Charaktere haben mir wie gesagt gut gefallen, aber mir hat einfach das gewisse Etwas gefallen. Etwas verbessert wurde meine Meinung dann doch noch durch die Aufklärung, die ich sehr interessant fand mit einigen Wow-Effekten, so dass ich im Endeffekt doch 4 Sterne vergeben kann.

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Holger Munch ist Leiter einer Sondereinheit in Norwegen. Doch seine Einheit wird aufgelöst. Doch als ein erhängtes Mädchen in Puppenkleidern mit einem Schild ich reise allein im Wald gefunden wird, wird Holger Munch’s Sondereinheit wieder ins Leben gerufen und Holger weiß genau diesen Fall kann er nicht ohne Mia Krüger lösen, denn ihr Spürsinn ist einzigartig. So werden Mias Suizidpläne über den Haufen geworfen, als sie mit in den Fall einsteigt. Der Einstieg in den Thriller ist relativ düster, denn nicht nur das tote Mädchen beschäftigt den Leser, sondern der Leser stolpert gleich mal in Mias Suizidpläne und es kommt erst etwas Sonnenschein in das Buch als Holger Munch Mia von der Insel zurück ins Leben holt, denn obwohl Holger Munch Mitte 50 ist und bereits geschieden ist, woran er immer noch zu knabbern hat steht er im Gegensatz zu Mia auf der Sonnenseite des Lebens und nimmt alles wie es kommen mag. Auch wenn ihn der Fall um das Mädchen nicht los lässt, denn es ist schnell klar, dass dieses erhängte Mädchen nicht das letzte bleiben wird. Als Mia und Holger endlich die Zusammenhänge begreifen ist es schon fast zu spät. Tobias Iverson ist 13 Jahre alt und kümmert sich liebevoll um seinen jüngeren Bruder Torben, der erst 7 Jahre alt ist. Zu Hause haben es die beiden nicht einfach. So gehen die zwei oft in den Wald spielen. Unfreiwillig findet Torben etwas im Wald und noch dazu befindet sich ganz in der Nähe der beiden ein Hof der Christen, die Gemeinschaft der Methusalemchristen. Durch die unterschiedlich abgegrenzten Kapitel aus unterschiedlichen Sichten steigert sich die Spannung bis zum Schluss. Doch hätte der Autor gerne ein paar Nebensächlichkeiten, oder gar Kapitel einfach weglassen können, da diese nicht wesentlich zur Spannungssteigerung oder näherem Verstehen des Handlungsablaufes beitragen. Fazit Ein spannender Thriller mit einigen kleinen Schwächen. Dennoch hoffe ich auf mehr Lesestoff des Autors.

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"Ich reise allein". Mit diesem Zettel um den Hals wird ein kleines totes Mädchen mitten im norwegischen Wald von einem Spaziergänger gefunden. Kommissar Holger Munch hat keinerlei Hinweise auf den Täter und erhofft sich durch seine Kollegin Mia Krüger Unterstützung. Ihr Spürsinn bei besonderen Fällen ist legendär. Obwohl sie eigentlich nicht arbeitsfähig ist, läßt ihr der Fall keine Ruhe und tatsächlich entdeckt sie ein winziges Detail. Wenn sie richtig liegt, wird es noch weitere Opfer geben. Samuel Bjørks Schreibstil ist schnell, sprunghaft und spannend. Verstörend schnell wird aus langweiligem Alltagseinerlei zum Schrecklisten überhaupt gewechselt. Kleine, unschuldige Mädchen werden zum Spielball eines grausamen Täters. Dabei nutzt der Autor gezielt die Phantasie des Lesers. Läßt genug Raum, um mutmaßliche Täter entstehen zu lassen und Motive zu entwicklen. Mehrere Handlungsstränge, die auch noch aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden, nehmen der Handlung ein wenig die Spannung. Die vielen Hinweise verwirren anfangs, werden aber gut gelöst. Die norwegischen Schauplätze werden detailliert und bildlich vorstellbar für den Leser entwickelt. Man fühlt sich in die Region versetzt. Nicht ungewöhnlich für einen skandinavischen Thriller sind die Ermittler, die selbst große Probleme mit dem eigenen Leben haben. Holger Munch, nach einem Skandal aufs Abstellgleis geschoben, leitet die Ermittlungen und wird zurückgeholt, weil er eben der beste für besondere Fälle ist. Kleinen Puzzleteilen gleich nimmt man an seinem Leben teil. Als unverzichtbare Stütze fordert Munch Mia Krüger, eine junge aber selbstzerstörerisch handelnde Kollegin hinzu. Depressiv, tablettensüchtig, lebensmüde und trotzdem hellwach, wenn es um psychopathische Täter geht. Mia verfügt über eine spürbare Verbindung zu Opfern und Täter, fühlt fast schmerzlich die Grausamkeiten. Alltagsbeschreibungen bekommen durch feine Nuancen ein ganz anderes Bild. Es wird mit den Abgründen der menschlichen Psyche gespielt. Wer Gänsehautmomente liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Leider ist der Mittelteil ein wenig schwerfällig ausgefallen. Die Spannung kann nicht gehalten werden und der Autor verliert sich zu sehr in Beobachtungen, Analysen und Vermutungen. Kurze, einfache Sätze, die wohl der Übersetzung aus dem Norwegischen geschuldet sind, wollen an manchen Stellen nicht passen. Zum Ende steigt der Thrill dann wieder erheblich an. Unvermutete Personen rücken in den Vordergrund und führen die Ermittler auf falsche Spuren und bringen sie in Lebensgefahr. Dieses Thriller-Debüt greift ein heikles Thema gekonnt auf, spielt mit den Emotionen des Lesers. Lediglich die Spannung konnte nicht über die ganze Handlung gehalten werden. Auf die nächste Veröffentlichung des Autors darf man gespannt sein.

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Einer der besten Sonderermittler Norwegens wieder wieder aktiviert, als ein scheinbarer Serienmörder kleine Mädchen umbringt. Er hinterlässt die Kinder an Bäumen hängend, mit Puppenkleidern angezogen und gepackten Schultaschen. Aber er hinterlässt auch noch andere Spuren mit Hinweisen, die die Ermittler zu lösen versuchen. Holger Munch reaktiviert sein gesamtes Team, unter anderem auch Mia Krüger, die selbst arge Probleme hat und kurz vor ihrem eigenen Suizid steht. Dennoch ist sie die beste für diesen Job und durchschaut den Killer wie kein anderer Trotzdem ist er ihnen immer einen Schritt voraus … Krimis und Thriller aus dem skandinavischen Bereich, empfinde ich immer als besonders realistisch und brutal. So ging es mir auch mit diesem hier. Die Stimmung ist düster. Keine der Figuren ist wirklich eine glückliche Vorzeigefigur, alle haben ihre Dämonen mit sich rumzuschleppen, die einen haben daran so sehr zu tragen, dass sie es kaum aushalten können, die anderen weniger schlimm. Das muss man wissen, wenn man sich an dieses Buch begibt, die Atmosphäre ist nämlich, selbst wenn sie für die Buchverhältnisse gerade gut ist, immer noch ziemlich düster. Das macht für mich aber auch ein wenig Realität aus. Wer ständig mit Mord und Tod zu tun hat, dem kann man nicht verübeln, wenn er daran nagt. So sind also auch die Ermittler, unsere Hauptfiguren in diesem Buch Krüger und Munch keine totalen Sympathieträge. In einer Beurteilung würde man wohl schreiben ‘sie waren immer bemüht’, was impliziert, dass sie es jedoch nie wirklich schafften. Kompetent sind sie allerdings allemal. Jedenfalls leisten beide alleine in diesen Fällen mehr als das gesamte restliche Team zusammen. Man merkt ihnen an, dass sie für ihren Job leben und ihn gut machen wollen. Was mich dennoch ein wenig verwirrte sind die Umstände, unter denen die Polizeiarbeit in Norwegen beschrieben wird. Ich habe natürlich keine Ahnung, wie es in Norwegen zugeht, aber es kommt mir doch schon alles sehr locker und antiautoritär zu. Irgendwie scheint dort jeder machen zu können, was ihm gerade einfällt und arbeiten zu können wann er gerade mag. Der Fall an sich ist wirklich spannend – wie immer wenn es um Kinder geht. Und das empfinde ich nicht erst so, seitdem ich selbst Mutter bin, aber die schwächsten Glieder in unserer Gesellschaft sind einfach diejeniger Opfer, mit denen man doch am meisten mitleidet. Und mit dieser Empathie spielt auch Autor Samuel Bjørk. Trotzdem wird es zu keinem Zeitpunkt wirklich extrem emotional. Eher nüchtern werden die Morde und das gesamte Vorgehen geschildert. Ich empfand das als wirklich angenehm, denn so konnte ich mitüberlegen und miträtseln, ob ich selbst als Leser vielleicht irgendwelche Anhaltspunkte entdecken könnte, die auf den Täter hinweisen. Tatsächlich habe ich auch das ein oder andere Mal einen Verdacht gehabt, aber auf die endgültige Lösung kam ich auch erst kurz vor der Auflösung und selbst da war ich mir noch nicht 100%ig sicher. Durch die vielen Erzählstränge, die Kapitel für Kapitel erzählt werden, scheint die Geschichte am Anfang mit verworrener als die es schließlich tatsächlich ist. Alle Fäden führen am Ende zum Fall und haben unmittelbar miteinander zu tun. Auch das hat mir gefallen, dass hier nicht stringent erzählt wird, sondern der Leser ein wenig mitdenken und konstruieren muss. Fazit Samuel Bjørk hat mit Engelskalt einen wirklich tollen und spannenden Thriller abgeliefert, den man gerne verfolgt, mit dem man mitfiebern kann, ohne jedoch zu sehr emotional drin zu stecken. Und zu guter Letzt sind die Figuren einfach nur als gelungen und interessant zu bezeichnen. Von mir aus eine totale Empfehlung für alle Thriller-Liebhaber!

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