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Rezensionen zu
Nebelkind

Emelie Schepp

Jana Berzelius (1)

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Bereits nach den ersten Seiten und dem 1. Mord kann man davon ausgehen, dass es noch weitere Tote geben wird. Das Buch ist gut und flüssig geschrieben und man liest es an einem Stück gut durch. Das Ende ist meiner Meinung nach etwas zu offen. Für das Buch wurde der Genre Krimi besser passen, den für einen Thriller ist er mir zu wenig "fesselnd"

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Dieser Thriller wurde ursprünglich in Schweden veröffentlicht, und zwar als von der Autorin in Eigenregie publiziertes Buch. Nachdem es sich dort aber als unerwarteter Verkaufsschlager herausstellte, wurde der Titel von Verlagen aufgegriffen und in diverse Sprachen übersetzt, unter anderem in Dänisch, Norwegisch, Polnisch und natürlich Deutsch. Daher war ich sehr gespannt auf das Buch, und meine Erwartungen waren hoch! Intelligente Hochspannung sollte es sein, packende Entwicklungen und interessante, lebendige Charaktere. Wurden diese Erwartungen erfüllt? Die kurze Antwort ist: jein. Die lange Antwort: Die Grundidee der Geschichte ist durchaus spannend und originell. Es geht um Menschenhandel - und um Kinder, die sozusagen als Abfallprodukt dieses Handels durch das soziale Netz fallen. Niemand vermisst sie, sie existieren offiziell nicht einmal, und deswegen sind sie leichte Beute für einen Ring skrupelloser Krimineller, die ihre ganz eigenen Pläne mit den Kindern haben. Die Handlung an sich hat mir sehr gut gefallen. Sie hat viele interessante Wendungen und unverbrauchte Ideen zu bieten. An sich sehr gut. An sich sehr spannend. An sich sehr originell. Leider konnte mich all das nicht wirklich erreichen, da ich immer eine gewisse Distanz zum Geschehen spürte, und das lag vor allem an den Charakteren. Ich hatte große Schwierigkeiten, einen Bezug zu ihnen zu entwickeln! Ich lese gerne über schwierige, sperrige Charakter, und ich habe auch nichts gegen solche, die moralisch fragwürdige Entscheidungen treffen. Aber ich brauche wenigstens einen Charakter, der mir ans Herz wächst und mit dem ich mich bis zu einem gewissen Grad identifizieren kann, und das hat mir hier gefehlt. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die Staatsanwältin Jana, die als Kind selber Schreckliches erlebt hat. Danach wurde sie in die Obhut von emotional distanzierten Adoptiveltern gegeben, die eigentlich nur ein perfektes Vorzeigekind wollten und ihr daher weder Trost noch Halt gaben, und das hat sie emotionslos, abgebrüht und erschreckend skrupellos gemacht. Sie hat sich antrainiert, nach außen halbwegs normal zu wirken, hat aber nur wenig Interesse an zwischenmenschlicher Interaktion, geschweige denn echten Freundschaften. Es macht durchaus Sinn, dass ihre Hintergrundgeschichte sie zum emotionalen Krüppel gemacht hat, aber das macht es mir eben sehr schwer, in ihre Geschichte wirklich einzutauchen. Auch die beiden ermittelnden Kommissare Henrik und Mia konnten mich nicht wirklich berühren. Henrik war mir vage sympathisch, wirkte auf mich aber sehr blass und wird mir wahrscheinlich nicht lange in Erinnerung bleiben. Und Mia war mir tatsächlich unglaublich unsympathisch. Sie hat einen Hass auf alle Menschen, die es scheinbar besser im Leben haben als sie, und urteilt schnell auf Basis von ignoranten Vorurteilen. Oft wirkte sie auf mich wie ein bockiges, neidisches Kind. Sie stürzt sich in Schulden, um sich das neuste Spielzeug zu kaufen, wie z.B. einen riesigen Flachbildfernseher. Ständig, auch vor Arbeitstagen, macht sie maßlos Party, besäuft sich und hat schon am dritten Tag des Monats kein Geld mehr für Lebensmittel, weswegen sie schnorrt, lügt und klaut. Darüber hinaus trägt sie nichts Wichtiges zur Ermittlung bei. Sie ist unmotiviert, faul und unverschämt. Die Bösen sind mir oft zu einseitig und übertrieben böse. Es reicht nicht, dass jemand Menschenhandel betreibt, er muss auch noch seine Katzen lebendig in die Gefriertruhe stecken...? Der Schreibstil ist sicher nicht schlecht, aber sehr karg, mit meist kurzen Sätzen. Besonders die Dialoge sind oft abgehackt und eher nüchtern. Das ist zwar durchaus realistisch, denn Menschen sprechen nun mal im echten Leben nicht druckreif und literarisch wertvoll, aber es wirkte auf mich sehr blutarm. Gerade in hochdramatischen Szenen zieht der Schreibstil selten mit dem eigentlich nach emotionaler Wucht schreienden Inhalt mit! Das Ende hat mich nicht komplett zufrieden gestellt. Auf einmal geht alles sehr schnell, und vieles bleibt offen und ungeklärt. Jana hat viel riskiert und viel Schuld auf sich geladen, und für was? Mir fehlte eine Weiterentwicklung der Charaktere, ich hatte nicht das Gefühl, dass sie am Ende der Geschichte etwas gelernt hatten oder emotional gereift waren. Und diese Reises, dieses Wachstum, das ist es, was eine Geschichte für mich wirklich packend macht. Fazit: Drogen. Menschenhandel. Kinder, die zu Mördern werden... Die Geschichte an sich ist hochspannend und originell, aber mir fiel es schwer, wirklich mitzufiebern, da ich mit den Charakteren einfach nicht warm werden konnte. Auch der Schreibstil wirkte auf mich ziemlich unterkühlt und konnte mich nicht in die Geschehnisse hineinziehen. Im Ganzen war "Nebelkind" für mich immer noch ein interessantes Buch, aber keines, das mich begeistern konnte.

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Der Leiter des Amts für Migration wird in seinem Haus ermordet aufgefunden. Spuren deuten darauf hin, dass der Mord von einem Kind verübt wurde. Als kurze Zeit später ein etwa 9-jähriger Junge ebenfalls ermordet wird, scheint der Täter gefunden. Bei der Obduktion wird im Nacken des Jungen der Name „Thanatos“ entdeckt und Staatsanwältin Jana Berzelius ist geschockt. Trägt sie doch ebenfalls einen eingeritzten Namen im Nacken. Allerdings weiß Jana nicht, wer ihr diesen Namen eines Todesgottes in ihr Genick eingeritzt hat. Jegliche Erinnerungen an ihre Kindheit fehlen ihr. Auf eigene Faust beginnt die Staatsanwältin zu ermitteln. Es gilt viele Fragen zu klären und lose Fäden von den Kommissaren Mia Bolander und Henrik Levin zu verbinden, zumal im Verlauf der Ermittlungen noch weitere Morde geschehen, die alle im Zusammenhang mit dem Mord am Leiter des Migrationsamtes zu stehen scheinen. Und welches Geheimnis verbirgt die Staatsanwältin, deren Erinnerungen erst mit ihrer Adoption einsetzen und die sich nicht erklären kann, woher der Name „Ker“ in ihrem Nacken stammt. Die Story gestaltet sich durchaus komplex, allerdings fehlt ihr lange Zeit die Spannung. Die Ermittlungen der Kommissare gestalten sich äußerst schwierig und zäh, lange Zeit ist keine heiße Spur erkennbar, geschweige denn, Zusammenhänge zwischen dem toten Beamten und dem kleinen Jungen feststellbar. Zumeist verfolgt man die Ermittlungen von Levin und Bolander wie auch die privaten Nachforschungen von Jana. Hierbei stellt die Staatsanwältin Fähigkeiten an sich fest, die lange Zeit verborgen in ihr geschlummert haben und sie sich nicht erklären kann, woher sie kommen. Ab dem Mittelteil zieht auch langsam die Spannung etwas an und steigert sich bis zum Ende zusehends. Nach und nach werden die Zusammenhänge sichtbar und auch ein zusätzlicher Handlungsstrang, der immer wieder mit kurzen Sequenzen einfließt, bringt mit der Zeit Licht ins Dunkle. Neben der lange Zeit fehlenden Spannung sind aber auch die Protagonisten nicht unbedingt Sympathieträger. Emelie Schepp geht immer wieder auch kurz auf deren Privatleben ein. Mia Bolander hat mit dem Umgang von Geld ein Riesenproblem, schreckt dabei vor Diebstahl nicht zurück und sie ist regelrecht zerfressen vor Neid auf Jana Berzelius, die eindeutig aus betuchtem Hause kommt. Ihr Zickenkrieg gegenüber der Staatsanwältin nervt mit der Zeit, auch wenn Jana deren verbalen Anfeindungen mit stoischer Ruhe begegnet. Henrik Levin dagegen hat zu Hause nichts zu sagen. Der junge Vater ist ein regelrechter Duckmäuser und traut sich kaum, eigene Wünsche zu äußern. Im Berufsleben dagegen tritt Levin recht resolut auf und präsentiert sich als guter Ermittler. Jana Berzelius dagegen ist ein wirklich interessanter, facettenreicher Charakter. Die Staatsanwältin ist eher introvertiert, gibt von ihrem Privatleben nichts preis und verfolgt stringent die Spuren, welche sie immer näher zu ihrer eigenen Vergangenheit führen. Fazit: Wohldurchdachte, komplexe Story, der es jedoch an Spannung fehlt und die nicht gerade mit sympathischen Ermittlern aufwarten kann.

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