Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Unvollkommene Verbindlichkeiten

Lena Andersson

(5)
(3)
(0)
(0)
(0)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

MEINE REZENSION Ein wunderschönes, bezauberndes, vielversprechendes Cover, zehn Tage zäher Lektüre, 348 Seiten und 3,5 Jahre on/off-Beziehung zwischen Ester und Olof später bin ich sicher… und täglich grüßt das Murmeltier. Wer wie ich erwartete, dass Ester nach ihrer schrägen Beziehung zu Hugo Rask im Vorgängerroman „Widerrechtliche Inbesitznahme“ – ebenfalls erschienen bei Luchterhand/Randomhouse – endlich dazugelernt hätte, nun, dem sei dieser Roman ans Herz gelegt, es selbst herauszufinden. Es war mühsam und langatmig, denn immer wenn ich dachte, jetzt… jetzt wird er oder sie einen entscheidenden Schritt tun, drehte sich das Hamsterrad von Neuem. Der Titel in Anlehnung an den gleichnamigen Film ist daher ganz bewusst gewählt… Denn so wie der Hauptdarsteller einen bestimmten Tag immer wieder durchleben muss, durchlebt auch Ester Nilsson immer wieder die von ihr gewählte emotionale Hölle. Olof ist mir von Beginn an unsympathisch und das ändert sich auf den 348 Seiten auch nicht mehr. Ester ist in vielen Dingen erschreckend authentisch die verliebte Geliebte, die stets das Gute hofft und stets… Ich lasse diesen Satz einfach unvollendet. Ja, Ester ist gebildet. Ja, Ester ist pragmatisch. Und doch, Ester ist voller Liebe, voller Hingabe und Glaube an das Gute im Menschen, resp. im Manne, resp. im verheirateten Manne, resp. in Olof. Unbeirrbar wird jede seiner Äußerungen, seiner Handlungen durch Ester analysiert, gewertet, gewichtet, besprechen, ja nahezu seziert. Eben davon lebt dieser Roman. Im Gegensatz zur „Widerechtlichen Inbesitznahme“, den ich vor ziemlich genau einem halben Jahr las, wirkte Ester diesmal femininer auf mich, ihr Alltag greifbarer und der Chor der Freundinnen näher. Die vielen Ortsbeschreibungen überlas ich irgendwann leicht genervt, wie schon im ersten Roman, denn mir sagen all die Straßennamen und Örtlichkeiten, Entfernungen und Beschreibungen nichts. Ich bin zwar blond, aber leider nicht Skandinavien-afin, sorry. Die kühle Atmosphäre wirkte bisweilen erdrückend auf mich, die Handlung tat ihr übriges. Wie deutlich zu erkennen ist, habe ich während der Lektüre viele Textpassagen markiert und eine Auswahl zu treffen, fiel mir schwer… weil einfach so viel Wahrheit darin steckt?! Die Sprache der Autorin ist rund, geschmeidig, voller Bilder… „Wenn Ester ausreichend viele Versuche unternähme, würde das Ergebnis eines Tages damit übereinstimmen, wie die Welt ihrer Ansicht nach auszusehen hatte.“ S.14 „Frag dich, was du willst, nicht, was er will.“ S.29 „Du bist zu individualromantisch.“ S.75 „Wenn der diffuse Zustand es verlangte, wurde er aktiv. Erst wenn das Faulige und trübe Unklare wiederhergestellt waren, verfiel er in erneute Untätigkeit.“ S. 87 „Seiner Ansicht nach aber war nichts wirklich passiert, solange man es nicht benannte, bewertete und laut aussprach.“ S. 113 „Hat man das Recht, Erwartungen zu wecken, die nicht erfüllt werden können?“ S. 126 „…kaufte sie ein Buch…“Wenn Frauen zu sehr lieben“. Ester zeigte alle Symptome.“ S.137 „Lieben und fixen, das Gehirn sah da keinen Unterschied.“ S. 168 „Wenn die Liebe ungleichmäßig verteilt war, artete sie eben zur Sucht nach der nächsten Dosis aus…“ S.168 „Sollte sie aufhören zu schreiben? Es gab genug Bücher auf der Welt; sie musste nicht zu denen gehören, die den Schrott anfüllten, damit die Blumen der anderen auf dem Müllhaufen wachsen konnten, zu dessen Aufbau sie durch ihre Anstrengung beitrug.“ S.187 „Menschen wollen lieben dürfen.“ S.239 „Die Natur zog sich zum Abendessen um. Die Bäume kleideten sich Dunkelrot und Gelb, gepunktet und gesprenkelt.“ S. 301 Mein Resümee? Die Lektüre hat sich gelohnt. Ich würde das Buch allen Frauen und Männern empfehlen, die zu sehr lieben, die zu sehr analysieren, die sich manchmal auch verrennen. Hier wird der Leserin/dem Leser der Spiegel vorgehalten, wie schmal der Grat der Liebe ist, wie schnell man in Höhen aufsteigen oder auch abgrundtief fallen kann. Ein Therapiebuch für unglücklich Verliebte vielleicht – ohne Garantie auf Erfolg ;), jedoch mit Tiefgang. Dennoch sollte man/frau sich auf einen zähen Stoff einstellen und sich darauf einlassen. Ein Roman, der in diese ungemütliche Jahreszeit zu passen scheint, wenn alles auf dem Prüfstand steht, sich man sich mit einem Buch zurückzieht und auf sich besinnt.

Lesen Sie weiter

Unvollkommene Verbindlichkeiten ist ein Roman von Lena Andersson aus dem Frühjahr 2017. Der Vorgänger Widerrechtliche Inbesitznahme erschien zwei Jahre zuvor und befasst sich ebenso wie sein Nachfolger mit Ester, welche sich unglücklich verliebt und doch nicht loslassen kann. Ester Nilsson ist inzwischen Mitte dreißig und seit ihrer unglücklichen Affäre mit dem Künstler Hugo Rask sind fünf Jahre vergangen. Die junge Frau hat sich von der großen Enttäuschung erholt und verliebt sich neu. Wieder ist ihr Auserwählter wesentlich älter als sie und verheiratet. Und wieder verfällt Ester diesem Mann auf ganz ähnliche Weise wie Jahre zuvor. Auch Olof scheint es mit ihr nicht ganz ernst zu meinen. Die Protagonistin befindet sich in Unvollkommene Verbindlichkeiten am gleichen Punkt wie in Teil eins. Erneut hat es ihr ein vergebener Mann angetan, der künstlerisch tätig ist und der um einiges älter ist als sie. Auch Olof nimmt Ester den Sinn für rationales Denken und lässt in ihr immer wieder Hoffnung auf mehr reifen. Lena Andersson schreibt unterhaltsam und klug, beschreibt Esters Unruhe und Liebeskummer auf subtile Weise und nimmt der Verliebtheit seinen Zauber. Ester ist eine erfolgreiche, intelligente Schriftstellerin, die über einen stabilen Freundeskreis verfügt und fest im Leben steht – mag man meinen. Wenn sie sich verliebt, beginnt sie, sich selbst zu täuschen. Sie baut innerhalb kurzer Zeit Gefühle zu einem Mann auf, stellt Erwartungen an ihn, die dieser nicht erfüllen will und deshalb ist sie tief gekränkt. Ähnlich wie bei Hugo, ist Ester auch bei Olof fest überzeugt davon, dass sie beide füreinander geschaffen sind und das, obwohl Olof mit Ebba verheiratet ist. Sich selbst in Sicherheit wiegend, geht Ester fest davon aus, das Olof seine Ehefrau verlassen wird. Umso größer ist jedes Mal aufs Neue die Enttäuschung, wenn dieser es wieder nicht getan hat. Andersson schmückt ihre Formulierungen mit Geist und Raffinesse, sodass es ein wahres Vergnügen ist, in die Gedanken von Ester einzutauchen, aber auch zu lesen, was die Erzählstimme meint. Auch in diesem Roman wird schnell klar, dass Ester für Olof bestenfalls eine Freundin ist, mit der man Spass haben kann, aber nicht mehr. Wie besessen ist diese aber sicher, bald die Position von Ebba einzunehmen. Auch der Freundinnenchor spielt in Unvollkommene Verbindlichkeiten eine einnehmende Rolle. Ihre Freundinnen oder viel mehr deren Meinung ist Ester wichtig. Zumindest, so lange sie wohlwollend mit Olof sind. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger haben sie in diesem Band Namen und äußern sich sehr viel differenzierter, vehementer und kritischer. Scheinbar ohne Scham bezieht Ester auch völlig Fremde in ihren Liebeswahn mit ein, sodass niemand von ihrer Beziehungskiste verschont bleibt. Ester existiert und das tut sie vor allem durch Olof. Sich selbst gibt sie immer mehr auf und verliert erneut den Zugang zu ihrer Selbstbestimmung. Angetrieben von dem Wunsch, die Richtige für Olof zu sein, lebt sie nach seinen Terminen und seinen Versprechen, um am Ende doch wieder den Kürzeren zu ziehen. Psychologisch ausgereift, authentisch und sehr menschlich erzählt Andersson auch hier von den Folgen unglücklicher Liebe und dem Verzicht auf das eigene Leben. Sprachlich beeindruckend, geistreich und heftig beschreibt sie Esters emotionale Lage und die damit einhergehenden Schwierigkeiten. Mit ihrem neuen Werk bleibt sich die Autorin treu, sodass man nichts Neues erwarten sollte. Der Plot bleibt der gleiche. Beide Romane können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich kann jedoch empfehlen, zunächst Widerrechtliche Inbesitznahme zu lesen und dann Unvollkommene Verbindlichkeiten. Es lohnt sich.

Lesen Sie weiter

Die nicht funktionierende Kommunikation zwischen Mann und Frau – das klingt bei Loriot ganz lustig, ist es aber in Esters Fall gar nicht. Ester Nilsson ist Mitte 30, klug und reflektiert. Sie hat sich gegen den Leistungssport und für das Denken entschieden. Weil das Gehirn auch Training braucht. Viel und regelmäßig. Ester ist Journalistin und Philosophin, sie schreibt Essays und Theaterstücke. Bei den Proben zu einem Theaterprojekt verliebt sie sich in den Schauspieler Olof. Doch in dieser Beziehung benimmt sich Ester nicht besonders schlau, sondern sehr selbstzerstörerisch. Denn, das ist der erste Punkt, für Olof ist das, was die beiden haben, keine Beziehung. Zweitens ist er verheiratet. Beides kommuniziert er Ester eigentlich sehr deutlich: Er sagt ihr, dass er keine Beziehung mit ihr haben möchte und dass er seine Frau nicht verlassen will. Wo ist also das Problem? Ester müsste sich doch nur gleich am Anfang umdrehen und das Weite suchen. „Nimm die Menschen beim Wort, das ist das Praktischste und Einfachste. Nicht deuten, sondern davon ausgehen, dass sie meinen, was sie sagen”, rät ihr eine Freundin. Ester aber deutet, argumentiert und bastelt sich eine eigene Wirklichkeit zurecht. Immer wieder sagt sie sich, dass Olof mit seiner Frau nicht glücklich sein kann und die Trennung kurz bevorstehen muss. Die Kommunikation zwischen Ester und Olof läuft somit meistens schief. Er versucht ihr etwas zu sagen, dass sie nicht hören möchte. Deshalb achtet sie, die eigentlich eine Frau der Worte ist, auf die übrigen Kommunikationsebenen. Auf denen kommt Olof ihr entgegen. Er sucht ihre Nähe, ist offensichtlich gerne mit ihr zusammen. Die Nicht-Beziehung der beiden streckt sich so über mehrere Jahre. Olof bestimmt Frequenz und Dauer der gemeinsamen Zeit. Die ist dann allerdings oft enttäuschend. Olof schmettert Esters Bedürfnisse ab, das Essen schmeckt schal, der Sex ist selten und so lala. Olof bleibt für den Leser unbegreifbar und Esters Begeisterung für ihn ist schwer nachvollziehbar. Es scheint, dass sie sich so sehr in ihrer Gefühlswelt verliert, dass sie ganz übersieht, dass das Objekt ihrer Begierde all die Qualen gar nicht wert ist. Ester ist wie auf Drogen. Sie ist Olof verfallen, kippt in tiefe schwarze Löcher, zieht sich die Decke über den Kopf, wenn er nicht da ist, aber gewinnt Energie und hüpft aus dem Bett, sobald er auch nur ein winziges Lebenszeichen schickt. „Wenn die Liebe ungleichmäßig verteilt war, artete sie eben zur Sucht nach der nächsten Dosis aus, aber jetzt hatte Ester mit der Entwöhnung begonnen. Diesmal würde sie die Entzugserscheinungen ertragen…”. Lena Andersson beschreibt Esters Leiden sehr rigoros und poetisch. Das hier ist kein verzaubertes, unschuldiges Verliebtsein, sondern ein verzweifeltes Verliebtsein einer Frau, die ähnliches bereits erlebt hat. Denn Ester hat denselben Fehler im vorherigen Roman „Widerrechtliche Inbesitznahme“ schon einmal gemacht. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen. Deshalb fand ich diesen Roman sehr originell. Es ist ein niveauvoller aber bitterer Liebesroman, frei von blumigen Klischees, der nachdenklich macht und fesselt. Die Seiten sind nur so dahingeflogen. Die hier beschriebene zerstörerische Kraft der Liebe ist brutal und gleichzeitig faszinierend. Die Handlung wird zur Tragödie, wenn Ester nicht mehr weiß, was sie tun soll, um Olof zu sich zu ziehen. Als Leserin möchte ich unbedingt wissen, ob sie einer aussichtlosen Hoffnung nachläuft oder am Ende darin recht behält, dass Olof nicht anders kann, als sich irgendwann endgültig ihr zuzuwenden.

Lesen Sie weiter

Ester Nilsson ist Mitte dreißig, als sie sich Hals über Kopf in den verheirateten Olof Sten verliebt. Doch der Theaterschauspieler betont ziemlich deutlich, dass er keine Beziehung zu ihr eingehen möchte. Unverblümt macht er Ester klar, dass er seine Ehefrau niemals verlassen wird, trifft sich aber dennoch heimlich mit Ester und nährt so ihre Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Olof lässt sich schließlich doch auf eine Affäre mit Ester ein, von der er stets behauptet, dass es keine sei. Er bezeichnet ihre Verbindung als Freundschaft, wobei ihre Beziehung ganz offensichtlich weit über ein freundschaftliches Verhältnis hinausgeht. Ester verliert sich und ihre Wünsche völlig aus den Augen und richtet ihr ganzes Leben darauf aus, Olof zur Verfügung zu stehen. Unaufhörlich interpretiert und analysiert sie Olofs Worte und Nachrichten und versucht sein Verhalten zu begreifen. Als Meisterin der Selbsttäuschung, gelangt sie allerdings immer wieder zur vermeintlich falschen Erkenntnis, dass Olofs Ehe kurz vor dem Ende steht und er sich bald für eine Zukunft mir ihr entscheiden wird. Mehrmals versucht Ester sich von Olof zu lösen, doch sobald sie im Begriff ist den Kontakt zu ihm abzubrechen, ergreift er plötzlich die Initiative und meldet sich wieder bei ihr. Obwohl er sich nicht festlegen möchte, ist er auch nicht bereit Ester gehen zu lassen und der Mitdreißigerin fehlt stets die Kraft ihm zu widerstehen. Sie durchlebt ein dauerndes Wechselbad der Gefühle zwischen Glück und Leid, Nähe und Distanz. Bis irgendwann die Wut auf Olof und die Verzweiflung überhand nehmen und Ester zu einem gewaltigen Befreiungsschlag ausholt. Mit der Fortsetzung des Buches „Widerrechtliche Inbesitznahme“ lässt uns Lena Andersson erneut an Ester Nilssons komplexem Liebesleben teilhaben. Einfach großartig dokumentiert die Autorin in „Unvollkommene Verbindlichkeiten“ die Gefühlswelt und den Gemütszustand einer Frau, die sich zum wiederholten Male in einen Mann verliebt, der sich nicht zu ihr bekennen möchte. Ester und Olof werden präzise charakterisiert und ihre Gespräche werden nicht nur in alle Einzelheiten zerlegt, sondern auch in brillante und geistreiche Worte gefasst. Ester war mir recht sympathisch und ich empfang Mitleid mit ihr und ihrer emotionalen Abhängigkeit, doch meistens benahm sie sich nervig und dümmlich. Für Ester standen Olofs klare Aussagen stets im Widerspruch zu seinem Verhalten, doch diesen Eindruck kann man als Leser einfach nicht teilen. Ester deutet Olofs Worte ausschließlich zu ihren Gunsten und dies war kaum zu ertragen, machte aber auch den Reiz dieser Geschichte aus. Während dem Lesen baut sich eine unfassbare Spannung auf und auch wenn der Roman stellenweise recht langatmig wird, fragt man sich ständig, wie es mit den beiden ungleichen Protagonisten wohl weitergehen wird und wann sich Ester endlich aus dieser Affäre emotional befreien kann. Ein beeindruckender und unterhaltsamer Roman über Selbstwert, Abhängigkeit und die Suche nach der Liebe.

Lesen Sie weiter

Im vergangenen Jahr habe ich "Widerrechtliche Inbesitznahme" von Lena Andersson gelesen und war vollkommen überwältigt. Auch nach der Lektüre hat mich dieser kluge philosophische Roman über das Unglück der Liebe noch lange beschäftigt und auch sehr nachdenklich und traurig gestimmt, denn es ist mitunter schmerzhaft, wenn eine Autorin einem den Spiegel vorhält und man sich in einer Romanfigur wie Ester Nilsson wiederzuerkennen glaubt, die gegen alle Regeln des gesunden Menschenverstandes verstößt und die man, wäre sie eine gute Freundin, am liebsten schütteln und zur Vernunft bringen würde. Gleichzeitig hat es aber auch etwas Tröstliches, sich in einem Roman wiederzufinden und kann durchaus dabei helfen, sich selbst ein bisschen besser zu verstehen, zumindest dann, wenn man schon einmal in einer ähnlichen Situation war wie Ester Nilsson. Ich konnte es jedenfalls kaum erwarten, zu erfahren, wie es Ester inzwischen ergangen ist und freute mich darauf, ihr in Lena Anderssons neustem Werk "Unvollkommene Verbindlichkeiten" nun wieder zu begegnen. Obwohl häufig auf "Widerrechtliche Inbesitznahme" Bezug genommen wird, muss man den Vorgänger im Vorfeld nicht gelesen haben, um der Handlung folgen zu können, aber man sollte diesen wunderbaren, klugen und poetischen Roman gelesen haben, weil er einfach brillant ist und auch, weil man die Protagonistin dann vielleicht ein bisschen besser verstehen kann. In "Widerrechtliche Inbesitznahme" hatte sich Ester Nilsson in den narzisstischen Künstler Hugo Rask verliebt, war diesem Mann hoffnungslos verfallen, gab sich zwar stets selbstbewusst und souverän, hatte ihre Autonomie allerdings längst eingebüßt und lebte nur noch für ihn und die Momente, die sie mit ihm verbringen konnte. Hugo genoss ihre Bewunderung, war allerdings nicht in der Lage so viel Intimität und Nähe zuzulassen oder überhaupt über Gefühle zu reden. Trotzdem nutzte er ihre Liebe schamlos aus, versprach ihr zwar nie etwas, verstand es allerdings geschickt, Esters Hoffnung immer wieder neue Nahrung zu geben, indem er ihr gerade so viel Aufmerksamkeit schenkte, wie notwendig war, um ihre bedingungslose Liebe am Leben zu erhalten. Er ließ sie stets im Ungewissen und stieß sie, als sie zunehmend fordernder wurde, erbarmungslos und ohne ein Wort der Erklärung von sich. Obwohl sie an dieser Liebe fast zerbrochen wäre und sich geschworen hatte, nie wieder in eine solche emotionale Abhängigkeit zu geraten, verliebt sie sich nun, fünf Jahre später, erneut – diesmal in Olof Sten, einen verheirateten Mann, der ihr unverblümt klarmacht, dass er sich niemals von seiner Frau trennen wird. Nach ihrer schmerzhaften Erfahrung mit Hugo Rask hätte ich ihr natürlich gewünscht, dass sie nun endlich ihr Glück findet und einem Mann begegnet, der ihre Liebe erwidert. Allerdings ahnte ich schon, dass sie wieder auf einen Mann treffen würde, der sich nicht festlegen will, und sie sich erneut Hoffnungen hingibt, die sich niemals erfüllen werden. Aber was bringt eine gebildete Frau Ende dreißig dazu, sich schon wieder so zu verrennen? Es ist mitunter kaum zu ertragen, mitanzusehen, wie sie sich von Olof demütigen und verletzen lässt, sich immer wieder erniedrigt und trotzdem nicht loslassen kann. Wieder verliert sie sich selbst vollkommen aus den Augen und richtet ihr ganzes Leben so ein, dass sie Olof immer, wenn es seine begrenzte Zeit zulässt, zur Verfügung stehen kann. Esters Absolutheitsanspruch an die Liebe ist ungebrochen und verleitet sie eben auch dazu, wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Und wieder ist es diese trügerische und alles verzehrende Hoffnung, die sie erneut in eine emotionale Abhängigkeit zu einem Mann geraten lässt, der sich nicht eindeutig verhält, sie zwar nicht will, aber eben auch nicht gehen lässt. Man könnte sich also fragen, ob sie aus ihrer Erfahrung mit Hugo Rask nichts gelernt hat. Vermutlich kann man Ester nur verstehen, wenn man schon einmal in einer ähnlichen Situation war. Dass Liebe nicht erwidert wird, ist wahrscheinlich jedem schon einmal passiert. Wenn Liebe ins Leere fällt, ist das zwar schmerzhaft, kann man aber niemandem verübeln, denn Liebe kann nicht erzwungen werden. Niemand hat ein Recht darauf, geliebt zu werden, das weiß auch Ester Nilsson, aber jeder hat ein Recht auf Klarheit, denn nichts ist quälender als Ungewissheit und Hoffnung, die sich niemals erfüllen wird. Man kann Ester kaum vorwerfen, dass sie sich wieder Hals über Kopf verliebt, zumal wir uns nicht immer aussuchen, wen wir lieben, denn sich zu verlieben ist keine Entscheidung, die man bewusst trifft. Es soll ja sehr reflektierte Kopfmenschen geben, die auch bei der Partnerwahl sehr systematisch und überlegt vorgehen und sich dabei nur von ihrem Verstand leiten lassen, aber in aller Regel ist Liebe eben ein Gefühl, das sich rational nicht erklären lässt und dem mit Vernunft auch kaum beizukommen ist. Deshalb ist es auch nicht erstaunlich, dass der Freundinnenchor, der Ester bereits in "Widerrechtliche Inbesitznahme" unablässig zur Vernunft mahnte, auch jetzt nicht zu ihr durchdringen kann. Doch während der Freundinnenchor damals noch anonym war, haben die Freundinnen nun Namen bekommen, was allerdings nichts daran ändert, dass ihre gutgemeinten Ratschläge ungehört verhallen. „Nimm die Menschen beim Wort, das ist das Praktischste und Einfachste. Nicht deuten, sondern davon ausgehen, dass sie meinen, was sie sagen“. Nun, hätte sich Ester diesen Rat ihrer Freundin Lotta zu Herzen genommen, wäre ihr viel erspart geblieben, denn man muss Olof immerhin zugutehalten, dass er – im Gegensatz zu Hugo Rask – von Anfang an Klartext spricht und ihr deutlich sagt, dass er seine Ehefrau niemals verlassen wird. Trotzdem lässt er sich auf eine Beziehung mit ihr ein, die er zwar „Freundschaft“ nennt, aber weit über ein freundschaftliches Verhältnis hinausgeht. Da sich Esters unbedingter Absolutheitsanspruch an die Liebe aber niemals mit einer Rolle als Geliebte in Einklang bringen lässt, ist es nur logisch ist, dass sie wieder unglücklich sein wird. Olofs klare Worte stehen im Widerspruch zu seinem Verhalten, womit er Ester immer wieder Anlass zur Hoffnung gibt. Und Ester ist eben auch eine Meisterin der Selbsttäuschung, will nicht wahrhaben, dass er sich niemals von seiner Frau trennen wird und neigt dazu, sich verzweifelt an jedem kleinen Strohhalm festzuhalten. Sie seziert und analysiert jedes Wort und jede SMS von Olof und kommt dabei immer wieder zu der Überzeugung, dass sich seine Ehe in der Auflösung befindet und er nur noch etwas Zeit braucht, um seine Ehefrau endgültig zu verlassen. Ester ist zweifellos in mehrfacher Hinsicht eine „Wiederholungstäterin“, aber dennoch kann man nicht behaupten, dass sie aus ihrer Beziehung zu Hugo Rask nichts gelernt hat. Damals gab sie sich zunächst noch souverän und selbstbewusst, wollte Hugo nicht unter Druck setzen und niemals fordernd erscheinen. Bei Olof will sie diesen Fehler nicht noch einmal machen, sondern von Anfang an deutlich sein und sagt ihm deshalb auch sofort, dass sie ihr Leben mit ihm teilen will. Durch ihre bisherigen Erfahrungen hat sie inzwischen offenbar auch einen Teil ihrer Leidensfähigkeit eingebüßt, denn während sie bei Hugo Rask noch dachte, das Leiden an der Liebe sei eine noble Sache und sie müsse nur genug leiden, um sich seine Liebe zu verdienen, kommt sie bei Olof nun doch häufig zu der Überzeugung, dass sie sich ihr Leben nicht von ihm stehlen und sich auch nicht länger demütigen lassen will. Und so fasst sie überraschenderweise tatsächlich wiederholt den Entschluss, sich von ihm abzuwenden. Doch sobald sie im Begriff ist, sich von ihm zu lösen, ergreift er die Initiative und nimmt wieder Kontakt zu ihr auf, denn: „Wie so viele andere konnte er es nicht ertragen, das zu verlieren, was er gar nicht haben wollte“. Obwohl er sich nicht auf sie festlegen möchte, ist er nicht bereit, sie gehen zu lassen. Und obwohl sie wiederholt versucht, sich aus seinen Fängen zu befreien, hat sie nicht die Kraft, ihm zu widerstehen, wenn er wieder vor ihr steht oder sich bei ihr meldet. Letztendlich befindet sich Ester mit Olof in einer jahrelangen On-Off-Beziehung, durchlebt ein dauerndes Wechselbad der Gefühle und schwankt ständig zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Glück und Leid, Intimität und Distanz, völliger Hingabe, aber auch Wut auf den Mann, der ihr das alles zumutet. Der Leser durchlebt und durchleidet all diese Hoch und Tiefs an ihrer Seite mit, ahnt, dass es keine Erlösung geben wird, sondern wünscht sich einfach nur, dass es ihr gelingt, endlich aus ihrer passiven Rolle herauszutreten und sich aus dieser zerstörerischen Liebe zu befreien. Am Ende hat mich Ester aber doch sehr überrascht, denn sie holt zu einem Befreiungsschlag aus, den ich ihr niemals zugetraut hätte. Zweifellos ist Lena Andersson mit "Unvollkommene Verbindlichkeiten" wieder ein Meisterwerk gelungen, das seinem Vorgänger literarisch in nichts nachsteht. In einer sehr schlichten, lakonischen aber gleichzeitig auch sehr poetischen Sprache erzählt die Autorin eine äußerst desillusionierende Liebesgeschichte. Schonungslos und vollkommen ohne Kitsch, Sentimentalität, Romantik oder Pathos dokumentiert sie die Gefühlwelt einer Frau, die sich zum wiederholten Male in einen Mann verliebt, der ihre Liebe nicht erwidert, aber die ihm entgegengebrachten Gefühle ausnutzt und sich nicht eindeutig verhält. Trotz des mitunter ironischen Untertons und einer gewissen Süffisanz ist dies manchmal nur sehr schwer zu ertragen, aber trotzdem grandios, denn kaum ein Schriftsteller vermag es, die Liebe so gekonnt und intelligent ihres Zaubers zu berauben und romantische Liebeskonzepte so analytisch zu zerpflücken wie Lena Andersson. Das hat mich bereits bei "Widerrechtliche Inbesitznahme" beeindruckt und zeigt sich nun auch wieder in Anderssons neustem Werk. Wer den Vorgänger gelesen hat, könnte von "Unvollkommene Verbindlichkeiten" allerdings ein wenig enttäuscht sein, denn sieht man von dem verblüffenden Ende ab, hat dieser Roman leider wenig Neues oder Überraschendes zu bieten. Ich würde die Erzählung zwar nicht gerade als Wiederholung, aber in weiten Teilen eben nur als Abwandlung dessen bezeichnen, was der Leser bereits aus "Widerrechtliche Inbesitznahme" kennt. Der überragenden Qualität dieses Romans tut dies jedoch keinen Abbruch. Ein grandioses Meisterwerk!

Lesen Sie weiter

INHALT: Nichts ist komplizierter als die Beziehung zwischen Mann und Frau. Das muss auch Ester Nilssons feststellen, Mitte dreißig und von Beruf Journalistin und Dichterin. Fünf Jahre sind vergangen seit ihrer unglücklichen Liebesbeziehung mit dem Künstler Hugo Rask, und Ester hat sich vorgenommen, dass ihr so etwas nie mehr passieren wird: einen Mann zu lieben, der sich nicht festlegen und ganz zu ihr bekennen will. Dann trifft sie bei einer Theaterprobe den Schauspieler Olof und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Olof macht kein Geheimnis daraus, dass er verheiratet ist. Trotzdem trifft er Ester. Die beiden gehen eine Beziehung ein, von der Olof behauptet, es sei keine. Er hat schließlich nicht vor, seine Frau zu verlassen. Also worauf wartet Ester? MEINUNG: Schon wie in Widerrechtliche Inbesitznahme, wo Ester sich in die unglückliche Beziehung mit Hugo Rask gestürzt hat, ergeht es ihr wieder ähnlich mit Olof. Man kann beide Bücher unabhängig voneinander lesen. Es wird allerdings das ein oder andere Mal Bezug auf Hugo genommen. Ich würde empfehlen beide Bücher hintereinander zu lesen. Wie gewohnt ist der Schreibstil von Lena Andersson wieder eine sprachliche Wucht und trotz der doch recht trivial anmutenden Story häufig wieder so anspruchsvoll, dass man diesen Roman nicht mal eben so nebenbei liest. Relativ schnell schlich sich bei mir der Gedanke ein, ob es an Ester liegt, dass sie immer in solche schwierigen Beziehungen rutscht oder ob sie einfach immer nur Pech hat. Ich konnte gut nachvollziehen, dass man sich auch mal in etwas verrennen kann, aber bei Ester grenzte es häufig an Besessenheit und es war absolut offensichtlich, dass nicht mehr aus der Affäre wird. Oft tat es mir leid, dass sie sich da so hinein gesteigert hat. Ester hat bei Olof scheinbar auch nicht aus ihrer Beziehung mit Hugo gelernt. Der Roman ist Aneinanderreihung von himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, zwischen ständiger Hoffnung und Desillusionierung Esters. Schon fast ekstatisch nimmt die Autorin jeden kleiner Intermezzo auseinander. Oft gleicht die psychologische Spannung einem Thriller. Immer wieder schwankte ich zwischen Schnappatmung und Ester grob schütteln, damit sie endlich aufwacht. Ich konnte häufig Parallelen und Wiederholungen zu Widerrechtliche Inbesitznahme feststellen, auch wenn es diesmal ein anderer Mann war. FAZIT: Es ist ein Roman, der einem emotional viel abverlangt, vor allem dann, wenn man vielleicht schon einmal in einer ähnlichen Situation war. Ein sprachliches Meisterwerk, welches ich nicht so schnell vergessen werde. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Lesen Sie weiter

Erneut lässt mich Lena Andersson eine Liebesgeschichte von Ester miterleben, bei der ich Ester hin und wieder am liebsten gepackt und geschüttelt hätte, um sie zur Einsicht zu bringen, weil sie sich erneut einen Mann ausgesucht hat, der ihr nicht zu geben vermag, was sie sich so sehr wünscht. Dieses Mal ist Esters Wahl auf einen verheirateten Mann gefallen. Ich bin sicher: Mein Schütteln hätte nichts geholfen. Ester ist eine Meisterin der Interpretation und sie interpretiert Olofs Verhalten stets so, dass es Hoffnung auf Erwiderung der Liebe und Trennung von der Ehefrau gibt. Sie hält sich bereit, steht zur Verfügung, wenn Olof es wünscht und steckt immer wieder aufs Neue Verletzungen, Zurückweisungen und Demütigungen ein. Ihr dabei zuzusehen ist schwer auszuhalten. "Sie liebte Olof nicht, weil er sie wie den letzten Dreck behandelte, sondern weil es wunderschön war, wenn er das nicht tat. Es war der Kontrast, der explosiv wirkte." Olof sagt Ester immer wieder, dass er sich nie von seiner Ehefrau trennen wird und er und sie keine Beziehung miteinander haben. Dennoch macht er ihr immer wieder auf eine verquere Art Hoffnungen. "Wie so viele andere konnte er es nicht ertragen, das zu verlieren, was er gar nicht haben wollte." Es war nicht das Thema Dreiecksbeziehung, was mich an diesem Buch so fasziniert hat, es war die Sprache. "Genaue Abmachungen sind der Schutz des schwächeren Teils, der stärkere will sich alles offenhalten, falls die Lust plötzlich ihre Richtung ändert. Schwach ist der Teil, der zu viel will, stark ist der, dem es mehr oder weniger egal ist." Lena Andersson bringt das Liebesdilemma mal wieder schonungslos auf den Punkt und obwohl ich immer wieder den Kopf geschüttelt habe über Esters und Olofs Verhalten, so gab es doch auch kurze Momente des Verständnisses - für Beide.

Lesen Sie weiter

Fällt man bei der Partnerwahl tatsächlich immer in das gleiche Muster? Nach der Lektüre dieses Romans müsste man die Frage bejahen. Mit der Fortsetzung ihres Buchs „Widerrechtliche Inbesitznahme“ lässt uns die schwedische Schriftstellerin erneut teilhaben am Liebesleben von Ester Nilsson, das einmal mehr in eine Katastrophe mündet. Anscheinend hat Ester nichts aus ihrer vergangenen Beziehung zu dem Künstler Hugo Rask gelernt. Wieder verliebt sie sich in einen Mann, der sich nicht festlegen will. Verliebt ist stark untertrieben, denn wenn die Dichterin und Essayistin sich erst einmal für jemanden entschieden hat, gibt sie sich ihm mit Haut und Haaren hin. Alles andere existiert für sie nicht mehr. Der Auserkorene heißt diesmal Olof Sten, ist Theaterschauspieler, verheiratet und betont, dass er keine Beziehung mit Ester eingehen kann. Trotzdem trifft er sich immer wieder heimlich mit ihr und nährt Esters Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Die Autorin beherrscht es meisterhaft, das nervenaufreibende Verhältnis zwischen den beiden bis aufs Kleinste zu sezieren – sowohl dramaturgisch als auch sprachlich. Sie sind wie Zahnräder, die sich antreiben – intellektuell, körperlich und verbal, was leider häufig zu Fehldeutungen führt. Es ist eine ewige Wiederholung von Annäherung und Abstoßung, von Hoffnung und Niedergeschmettert-Sein, von ekstatischem Glücksgefühl und Todessehnsucht. So grausam es klingt, ich könnte diese Geschichte von Ester und Olof ewig weiterlesen, weil diese verrückte Dynamik und Spannung zwischen ihnen jeden Psychothriller übertrifft. Die höchst gegensätzlichen Figuren werden so präzise charakterisiert, dass man ihren jeweiligen nächsten Schritt fast vorhersagen kann – zumindest den von Ester, die sich nur Klarheit und Aufrichtigkeit wünscht. Immer wieder versucht sie, ihren Intellekt und ihr sprachliches Wissen – ihre stärksten und einzigen Waffen – zu nutzen, um Olofs Verhalten zu begreifen. Auch dieser Aspekt macht dieses Liebesdrama zwischen der Existenzialistin und dem Fatalisten zu einer literarisch höchst anspruchsvollen Lektüre, die den Leser emotional sehr stark fordert und ähnlich wie Esters Gefühle in einen (Lese-)Rausch versetzt.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.