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Rezensionen zu
Das Mädchen mit dem Löwenherz

Jürgen Seidel

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„Das Mädchen mit dem Löwenherz“ ist der erste historische Roman, den ich gelesen habe, denn irgendwie hat mich vorher nie ein Buch aus diesem Genre sonderlich angesprochen, was vermutlich an der Covergestaltung liegt. Diesmal sprach mich das Cover jedoch direkt an und ich freute mich sehr darauf in die Geschichte einzutauchen, schließlich sprach mich auch der Klappentext sehr an, da ich mich für diese Epoche interessiere. Als ich zu lesen begann, wurde ich schnell auf das Format aufmerksam, denn es handelt sich um einen Briefroman, was mir äußerst gut gefällt. Demnach ist der Roman anstatt in Kapitel in Briefe unterteilt. Außerdem sind immer mal wieder Rückblicke in die Vergangenheit eingeschoben. Auch die Idee hat mir sehr zugesagt. Das Buch wird aus der Sicht eines Mädchens erzählt, welches sich gegen den Katholizismus einsetzt und Luther unterstützt. Durch ihre besondere Fähigkeit, das „Wolkenauge“, ist es ihr möglich Schriften zu lesen und sie für immer im Gedächtnis zu behalten. Deshalb bekommt sie schnell Feinde, da niemand möchte, dass sie Geheimnisse aufdeckt, weshalb sie als Hexe bezeichnet wird. Leider muss ich allerdings zugeben, dass ich mich nicht wirklich in die Protagonistin hineinversetzen konnte, was daran lag, dass die Gefühle meiner Meinung nach nicht ausführlich genug beschrieben sind. Dennoch hat mir das Buch sehr zugesagt und ich werde demnächst mal wieder etwas aus dem Genre lesen.

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von Jürgen Seidel cbj, 2017 gebunden, 383 Seiten ab 13 Jahren ISBN: 978-3-570-15955-2 16,99 Euro „Ich will tot niedersinken“, sagte ich, „wenn ich je in meinem Leben einen Diebstahl begangen habe.“ „Das Stehlen steht niemandem ins Gesicht geschrieben“, entgegnete Irm. „Der Teufel hilft, die Miene stillzuhalten. Seht nur in ihrer Tasche nach, dort liegt die Wahrheit!“ Anna von Zons ist dreizehn oder vierzehn Jahre alt, genau weiß sie es selbst nicht. Als Waise wurde sie von den Türmern aufgenommen und brachte sich das Lesen und Schreiben selbst bei. Sie kann Geschriebenes sicher im Gedächtnis behalten und ist somit begehrt für viele Zwecke. Ihr Wolkenauge, wie sie es nennt, ist Nutzen und Fluch zugleich. „Das Mädchen mit dem Löwenherz“ spielt im Mittelalter zur Zeit Martin Luthers. Martin Luther möchte die Kirche reformieren und Anna hilft, belastende Dokumente zu drucken. Anna gelangt damit schnell in Intrigen und Verbrechen. Als sie Martin Luther kennenlernt, glaubt sie, dass nur er ihr helfen kann… Die Geschichte ist aus der Sicht von Anna in einzelnen Briefen erzählt, die sie an Martin Luther schreibt. Den größten Teil der Briefe macht Annas chronologische Erzählung aus, manchmal ist ein Absatz zur Erklärung eingefügt. Dennoch solltest du schon etwas über die Reformation und Martin Luther wissen, um das Buch genießen zu können. Das Buch ist sehr vielseitig und kommt zu einem unerwarteten Ende. Dieses Ende ist sehr schade, weil viele Fragen offenbleiben, was mit Anna passiert. „Das Mädchen mit dem Löwenherz“ ist spannend geschrieben und lässt eine andere Zeit sehr unmittelbar deutlich werden. Ich empfehle dir diese Erzählung, wenn du dich für die Reformation, Martin Luther oder das Mittelalter interessierst. Auch wenn du spannende Thriller und Liebesgeschichten magst, ist „Das Mädchen mit dem Löwenherz“ genau dein Ding. Dieses Buch begeistert mich durch seine ergreifende Darstellung des Mittelalters. Dem Autor gelingt es auf bewegende Weise, Annas Weg zu sich selbst deutlich zu machen. Du lernst Anna durch die einzelnen Briefe immer auf eine andere Art kennen. Oft hatte ich das Gefühl, dass Anna die Briefe an mich als eine gute Freundin schreibt, wodurch sie mir sehr nah war. Katrin Berszuck, 15 Jahre

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Gutes Werk

Von: Lilyana

09.12.2017

Name: Das Mädchen mit dem Löwenherz Autor: Jürgen Seidel Das Buch gefällt mir gut, es ist ein gelungenes Jugendbuch, was zu Seiten Martin Luthers spielt. Besonders spannend ist, dass es in einer Briefform erzählt wird und dadurch wirkt auch die eigentümliche Ausdrucksweise authentisch. Ein wenig schockiert bin ich doch darüber, wie grausam es damals zuging und wie besondere Talente direkt als Teufelswerk betitelt werden. Anna ist stets auf der Flucht, man unterschätzt sie und besonders ihre Intelligenz wird nicht direkt von Menschen erkannt. Besonders gut gefällt mir er historischen Anteil des Romans. Obwohl es zur Zeit Martin Luthers spielt, nimmt er keinen großen Teil der Story ein, denn diese gehört Anna. Das Buch ist sehr spannend und lässt sich gut lesen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen.

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Das Buch "Das Mädchen mit dem Löwenherz" klingt sehr spannend. Da ich auch gern einmal historische Romane lese und Martin Luther mir auch bekannt war, war mein Interesse schnell geweckt. Das Cover ist einfach gehalten und zeigt zur Hälfte ein Mädchen. Der Hintergrund ist eine Schrift und strahlt etwas geheimnisvolles aus, da man sie nicht richtig lesen kann. Der Titel klingt auch sehr spannend und passt im Nachhinein sehr gut zum Buch, denn Anna hat wirklich ein Löwenherz. Ein Thriller ist es für mich nicht wirklich gewesen. Es ist ein historischer Roman, der in einer anderen Zeit spielt. Auch wenn einige makabere Szenen waren, war es für mich noch lange kein Thriller. Man muss halt einfach daran denken, dass dieses Buch zu einer anderen Zeit spielt und man dort anders bestraft wurde. Zu Beginn des Buches ist ein kleines Personenverzeichnis, welches ich sehr wichtig finde. Es kommen wirklich viele Charaktere zum Vorschein, die es einige Mühe bedarf, in Beziehung zueinander zu bringen. Das Buch beginnt dann sofort mit Anna´s Geschichte. Diese Geschichte ist in Briefen geschrieben an Martin Luther. Das Mädchen hat wirklich viel erlebt und auch viele schreckliche Sachen mitbekommen und doch behält sie ihre Stärke. Anna wird sehr selbstbewusst dargestellt. Sie ist sehr schlau und weiß, worauf es im Leben ankommt. Sie hat ein echtes Löwenherz! In den weiteren Briefen erfahren wir viel von ihrem Schicksal und ihrer langen, harten Reise. Sie lässt uns Teil ihrer Gedanken sein. Durch den klaren Schreibstil werden ihre Gefühle schön dargestellt und man kann sich sehr gut in sie hinein versetzen. Beim Lesen ist man wirklich in einer anderen Zeit. Es ist richtig schön mit zu erleben, wie Anna über sich hinaus wächst und jedes ihrer Probleme meistert. Das Ende ist teilweise schon wirklich grausam und auch sehr hart geschrieben. Bei manchen Passagen musste man wirklich kurz innehalten und erst einmal pausieren, da man es sich heutzutage nicht vorstellen kann. Die Schreibweise in den Briefen fand ich wirklich sehr gut, da man so etwas nicht so oft hat. Im Ganzen war das Buch wirklich sehr schön gewesen und hat mich an vielen Stellen auch gefesselt. Da ich jedoch mit den vielen Charakteren öfter einmal durcheinander kam und noch einmal schauen musste, wie sie im Zusammenhang stehen, kann ich nur 4 von 5 Sternen geben.

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Cover Mir gefällt das Cover sehr gut und ist meiner Meinung nach auch sehr passend zum Buch. Das Mädchen sieht man zwar nicht ganz, aber ich finde sie sieht sehr schön aus und der lila Umhang passt wunderbar dazu Protagonistin Anna ist zum Zeitpunkt des Buches 20 oder 21 Jahre alt. Sie erzählt von ihrem 13/14jährigen ich und ihrem Leben. Ich finde bereits mit ihren 13 Jahren war sie sehr erwachsen und weniger naiv als ich es erwartet hätte. Sie hat in ihrem jungen Leben schon sehr viel mitgemacht und es ist sehr interessant in welches "Abenteuer" sie sich begibt. Mir ihrer besonderen Gabe, dem "Wolkenauge" wie sie es nennt, kann sie sich alles Merken was sie jemals gelesen oder gehört hat. Damals war das ein unglaubliches Talent und man wusste nicht ob es das Werk Gottes was oder das Werk des Teufels. Schreibstil Der Roman ist in Briefform geschrieben. Anna schreibt unzählige Briefe und erzählt so von ihrem Leben. Ich mag den historischen Schreibstil, der noch ganz andere Anreden usw. hatte und er passt natürlich perfekt in die Zeit, in der Anna lebt. Teilweiße muss ich jedoch sagen, das sich die Geschichte etwas gezogen hat, ich denke Anna hat hier etwas zu ausführlich beschrieben was ihr alles passiert ist und es hat sich des öfteren auch mit früheren Ereignissen geglichen. Dennoch war ich sehr gespannt was noch alles kommen würde und wie das ganze ausgeht. Autor Jürgen Seidel wurde 1948 in Berlin geboren und ist promovierter Literaturwissenschaftler. Er veröffentlichte im Laufe seiner erfolgreichen Autorenkarriere Erzählungen, Hörspiele, Rundfunkbeiträge, literaturwissenschaftliche Publikationen - und zahlreiche Jugendromane. Er lebt mit seiner Familie in Neuss. Einzelbewertungen Schreibstil 4/5 Charaktere 4/5 Spannung 4/5 Ende 4/5 Cover 5/5 Fazit Ein toller historischer Jugendroman, der mich gefesselt und zum staunen gebracht hat. Ich mochte das Buch sehr gerne und hab so etwas in der Art noch nie gelesen.

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Verlag: cbj Seitenzahl: 383 Author: Jürgen Seidel Protagonistin: Anna von Zons Perspektive: Ich-Erzähler (Anna von Zons) 36 Kapitel, ausgelegt als Briefe der 20-jährigen Anna an Martin Luther Zusatzmaterial: Informationen über Martin Luther und ein Glossar, wo Begrifflichkeiten erklärt werden. Anna von Zons ist als Waise bei Zieheltern aufgewachsen und hat sich dort mit einem Jungen namens Felix angefreundet. Dieser Junge zeigt ihr, wie man liest und schreibt und Anna entdeckt sehr schnell, dass sie sich geschriebene Worte sehr genau einprägen kann. Nach einem Vorfall im Ort wird Anna im Kerker eingesperrt, bis jemand namens Zangl sie befreit und sie beim Erzdiakon im Gefolge mitreist. Dort lernt sie neue Menschen kennen und soll gemeinsam mit Zangl geheime Informationen beschaffen, die sie dann als Flugschriften veröffentlichen wollen. Bei diesen Flugschriften soll es sich um kopierte Verträge handeln, die die Machenschaften von Bischöfen, dem Papst und diversen Anwälten offen darlegen. So beginnt die Reise und Anna und Zangl versuchen so viel wie möglich zusammen zu tragen, was ihnen auch teilweise gelingt. An dieser Stelle möchte ich noch nicht mehr verraten, aber wer Interesse an dem Buch hat, kann sich gerne meine Rezension auf Goodreads anschauen. Das Buch hat mir wirklich sehr gefallen und Anna ist wirklich ein sehr starker Charakter. Ich würde das Buch besonders jungen Lesern, aber gerne auch Menschen in meinem Alter (24) oder älter empfehlen :)

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Inhalt: Als die 13-jährige Anna das erste Mal ins Visier der Mächtigen gerät, weiß sie nichts von den Kämpfen, die die katholische Kirche und die Anhänger Martin Luthers zu jener Zeit miteinander ausfechten. Doch Anna ist ein hochbegabtes Waisenmädchen, das über ein absolutes Gedächtnis verfügt, was Geschriebenes angeht. Ein der Reformation zugeneigter katholischer Würdenträger erkennt ihre Begabung. Fortan setzt er sie als Junge verkleidet als Spionin in eigener Sache ein, die den Klerus belastende Dokumente unters Volk bringt. Doch es dauert nicht lange, bis die katholische Kirche ihr auf die Spur kommt und Anna sich inmitten von Intrigen und Verbrechen wiederfindet. Jetzt, so denkt sie, kann ihr nur noch einer helfen: Martin Luther! Quelle: Verlag Klappentext: » Buchstaben sind wie Steine. Du kannst so viele unterschiedliche Häuser daraus bauen, wie du willst. « Als die 13-jährige Anna dies erkennt, ist sie nicht nur ihren Altersgenossen, die in der Regel nicht lesen und schreiben können, sondern auch ihren erwachsenen Zeitgenossen weit voraus. Obwohl sie als Waise in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist, hat die hochbegabte Anna sich schon früh selbst das Lesen und Schreiben beigebracht. Aber dies ist nicht das einzige, was das junge Mädchen zu etwas Besonderen macht. Denn Anna hat ein noch größeres Talent: Sie behält alles, was sie einmal gesehen hat, wortgenau auf immer im Gedächtnis. Da solche Gaben, zumal bei einem Mädchen, zu dieser Zeit gern als Hexenwerk verschrien werden, versucht Anna dies geheim zu halten. Doch als ihr ein katholischer Würdenträger auf die Schliche kommt, wird sie von ihm weder verdammt noch bestraft. Ganz im Gegenteil: Er setzt sie fotan, als seinen jungen Diener verkleidet, als Spionin in eigener Sache ein. Und diese Sache ist nicht etwa die katholische Kirche, sondern die der Reformation. Die junge Anna ahnt nicht, dass sie sich damit mitten hinein in die gefährlichen Auseinandersetzungen begibt, die zwischen der katholischen Kirche und den Anhängern Martin Luther toben! Quelle: Verlag _________________________________ Ich schreibe es bei einigen Rezensionen wahrscheinlich viel zu oft - aber diese Geschichte war etwas anderes für mich. Die Geschichte wird in Briefen erzählt, die von der jungen Protagonistin an Martin Luther geschrieben wurden. Früher war ich zwar kein Fan von Religion aber fand unterschiedliche Themen, wie z.B. von Jeanne D'arc und eben auch Martin Luther interessant. Historische und literatische Geschichten können mich zwar nicht immer packen aber diese fand ich durch die Überraschungseffekte dennoch interessant. Die junge Protagonistin Anna hat eine besondere Begabung und begibt sich aus diesem Grund auf viele Reisen. Die Thematiken wurden auf eine interessante Weise beschrieben und dies nicht nur aus der Sicht der geschriebenen Briefe. Wie man sich womöglich denken kann, hat ihre Fähigkeit einen bitteren Beigeschmack. Jeder weiß, wie die Geschichte jener Botin endete, die behauptete von Gott geschickt worden zu sein. Wie sollte es dann mit einem jungen Mädchen ausgehen, welches besondere Fähigkeiten hat? Zugegeben ist mein Religionsunterricht lange her und aus diesem Grund rate ich euch, dass ihr euch wirklich für das Thema bezüglich Martin Luther interessieren solltet. Womöglich nimmt das Buch durch Recherchen mehr Zeit in Anspruch aber es hat auf der anderen Seite durchaus Spaß gemacht und schien dadurch interessanter gestaltet zu sein. Die Sprache ist der Zeit der Geschichte angepasst, wie auch die Verhaltensweisen der Gesellschaft - wie es zu dieser Zeit üblich war. Auch wenn ich dieses Verhalten bis heute unmöglich finde, wurde es vom Autor gut umgesetzt. Die unterschiedlichen Schauplätze fand ich zwar gut gewählt aber es wurde mit der Zeit der vielen Kapitel einfach zu viel des guten. Auch wenn von einer interessanten und spannenden Geschichte die Rede sein kann, so kam bei mir nicht das Gefühl auf, dass ich einen Thriller lese. Selbst wenn es sich um ein Jugendbuch handelt, ist es möglich von einem guten Thriller zu sprechen, dessen Spannung den Leser tiefer in die Geschichte zieht und nicht mehr los lässt. So gerne ich mich auch auf die Geschichte einließ, für einen Thriller fehlte mir einiges. Ja, es kommt genug Spannung auf und die frühere Zeit ist verständlich beschrieben aber macht das einen Thriller aus? Ich hatte etwas mehr erwartet. ________________________ Fazit: Auch wenn bei mir leider nicht das Gefühl aufkam, einen versprochenen Thriller zulesen, machte es Spaß in die Vergangenheit zu reisen. Ich fand es interessant, wie heute etwas selbstverständliches - bzw. eine Fähigkeit, die sich andere selbst gerne wünschen und womöglich deswegen eine Person bewundern - zu dieser Zeit als eine Hexenmacht bezeichnet wird. Wie es dem jungen Mädchen ergehen wird, müsst ihr selbst herausfinden! Aber es wird spannend, gerade für jene, die sich schon immer für Martin Luther interessiert haben und auch mal die Briefe anderer Personen lesen wollten!

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Gesamteindruck: Für mich als Geschichtsfreak war dieses Buch ein absolutes Muss! Der erste Eindruck vom Cover überzeugte mich bereits. Schlicht, aber stimmig, ist die Kombination aus dem blonden Mädchen, das nur zur Hälfte auf dem Titelbild zu sehen ist, und der alten Schrift im Hintergrund. Absoluter Eyecatcher ist der purpurne Umhang, der so kräftig hervorsticht, dass man einfach nach dem Buch greifen muss. Inhaltlich erwartete ich aufgrund des Titels einen Thriller, allerdings überraschte mich die Geschichte diesbezüglich. Als Leser muss einem klar sein, dass es kein klassischer Thriller ist, den wir als Erwachsene erwarten würden. In Anlehnung an die Zielgruppe und der anderen Zeit, in der die Geschichte spielt, kann man jedoch durchaus von einem Thriller ausgehen. Anna führte mich mithilfe ihrer Briefe an Luther durch ihr spannendes und überaus gefährliches Leben und offenbarte sich in dem einseitigen Briefwechsel dem Leser völlig. Selten habe ich eine Protagonistin so tiefgreifend in ihrer Entwicklung begleiten dürfen wie in diesem Buch. Sprachlich hat mich der Autor Jürgen Seidel komplett für sich eingenommen, denn ich liebe Bücher mit einer gehobenen Sprache, die mit Sicherheit der damaligen Zeit sehr nahe kommt. Schwierige Wörter wurden im Glossar erläutert. Wortgewaltig wird Annas Lebensgeschichte in der Ich-Form erzählt, was für mich als Geschichtslehrerin eine tolle Perspektive ist, denn zur damaligen Zeit waren Frauen nicht wirklich viel Wert und man bekommt beim Lesen einen subjektiven Eindruck der gesellschaftlichen Verhältnisse und Lebensumstände, die aus heutiger Sicht undenkbar wären. Die Brutalität des ausgehenden Mittelalters bzw. Beginn der frühen Neuzeit sowie die Skrupellosigkeit der Kirche und der Adligen werden auf eindringliche Weise geschildert, während die Tapferkeit und der Mut von Anna gerade für jüngere Leser eine tolle Botschaft vermittelt. Ein paar kleine Kritikpunkte muss ich an dieser Stelle jedoch einbringen. Der mittlere Teil des Romans ist ein wenig langatmig, dadurch kann der Spannungsbogen nicht aufrecht erhalten bleiben. Zudem hatte ich erwartet, dass die Reformation und Luther ein wenig stärker berücksichtigt werden und der Reformator eine aktivere Rolle in dem Buch spielt. De Facto sind lediglich die Briefe an ihn gerichtet. Inwieweit ihn diese erreichen, berühren oder ihn handeln lassen, geht aus der Handlung nicht hervor. Mein Fazit: Ein toller historischer Roman, der gerade für Jugendliche einen anderen Blickwinkel auf einen so wichtigen Teil unserer Geschichte wirft und damit einen großen Beitrag zur geschichtlichen Bildung leistet. Ich habe die fiktive Lebensgeschichte von Anna sehr genossen und bin tief ins 16. Jahrhundert abgetaucht. Der Autor hat einen fantastischen Schreibstil, der trotz seines Anspruchs leicht und flüssig zu lesen ist. Für Fans historischer Romane ein absolutes Muss und auch Jugendlichen ab 12 lege ich dieses gelungene Buch ans Herz.

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