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Rezensionen zu
Die Wegwerfkuh

Tanja Busse

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€ 13,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,99 [A] | CHF 20,00* (* empf. VK-Preis)

Wer hat Schuld an der Landwirtschaft, wie wir sie derzeit haben? Mit Milchkühen, die im Alter von 3 bis 5 Jahren bereits zum Schlachter wandern, Hühnern, die kaum noch laufen können und eingesperrten Säuen, die mehr Ferkel gebären, als sie säugen können? Ist es die Politik, der Verbraucher oder der Landwirt? Und wie kommen wir wieder raus aus diesem System, das sich ländlicher Strukturwandel nennt? In dem immer mehr Lebensmittel von immer weniger riesigen Agrarkonzernen produziert werden und kaum ein durchschnittlicher Landwirt noch von seiner Arbeit leben kann, ohne Millionen Kredite abzahlen zu müssen? Bevor ich das Buch von <a href="http://www.randomhouse.de/Paperback/Die-Wegwerfkuh/Tanja-Busse/e462177.rhd" target="_blank">Tanja Busse „Die Wegwerfkuh“</a> gelesen hatte, war für mich vor allem der böse Landwirt schuld an der Situation. Doch ist das wirklich so? Ist es richtig, immer auf den kleinen Bauernfamilien mit teils jahrhundertelanger Tradition herumzuhauen? Sind sie nicht vielleicht nur gefangen in einem System, von dem nur einige wenige profitieren und unter dem die Tiere, die Umwelt, die kleinen Landwirte und nicht zuletzt auch die Verbraucher leiden? Das vollständige Interview lesen Sie unter http://istdasvegan.eu/2016/05/die-wegwerfkuh-interview-mit-der-autorin-tanja-busse/

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Tanja Busse, selber auf einem Bauernhof aufgewachsen, beschreibt in diesem Buch sehr ausgewogen die Mißstände bei einer Intensivtierhaltung. Anhand von Beispielen und auch Erläuterungen zur Gesetzeslage läßt sie den Leser in die andere Seite der Medaille blicken: Wie geht es den Landwirten dabei, die oft keine Alternative haben, weil sie um ihre Kredite bedienen zu können unter Mindestlohn arbeiten und nicht nur die Tiere, sondern auch sich selber ausbeuten, ganz nach Vorgaben der großen Konzerne, die sie beliefern und ihre 'Endprodukte' abnehmen. Für eigene Entscheidungen bleibt dabei nicht viel Spielraum und die kleinen Nebenerwerbslandwirte haben zum größten Teil aufgegeben. Nicht nur vom Preisdruck auf Landwirte, an dem wir uns alle beteiligen, wenn wir möglichst billg einkaufen, sondern auch über das Umgehen mit männlichen Kälbchen der Milchkühe, deren Lebensdauer, den 'unbrauchbaren' Brüdern der Hochleistungslegehennen u.m. wird berichtet. Besonders interessant fand ich auch die Betrachtungen zur systemimmanenten Lebensmittelüberproduktion und der Gegenüberstellung von intensiver Nutzung einer Milchkuh zu pfleglicher und respektvoller Haltung und Melken über eine viel lägere und wesentlich anständigere Lebensdauer, besonders auch mit Kuh-mit-Kälbchen-Haltung, bei der trotzdem gemolken werden kann. Die vorgestellte Fleischkennzeichnng mit Bekanntgabe der Haltungsbedingeungen ( analog zur Eierkennzeichnung) finde ich ausgesprochen sinnvoll und nötig, ebenso den Vorschlag dazu zusätlich Fotos der Tierhaltung zur Aufklärung mit aufzudrucken ( wie bei den Warnhinweisen auf Zigarttenpackungen). Bislang habe auch ich die Landwirte eher als Täter denn als Opfer gesehen; die hier aufgezeigte Abhängigkeit zu großen Konzernen war mir in diesem Umfang nicht bewußt. Gerne würde ich meine Einkäufe in einem Hofladen vornehmen, aber die drei Hofläden, die es in meinem Umfeld gibt, haben mich nicht überzeugt, denn sie bieten Orangen, Ananas, Kokosnüsse u.ä. an und so fehlt mir der Glaube daran, daß das restliche Sortiment aus eigenem Anbau stammen könnte. Bei dem größten 'Hofverkauf' steht frühmorgens regelmäßig ein Sattelschlepper aus Holland vor den Türen und läd die 'frische Ente vom eigenen Feld' ab. Dort zu kaufen kann für mich also überhaupt keine Alternative sein. Die im Buch angesprochene Möglichkeit der solidarischen Landwirtschaft, auf die ( und einer entsprechenden internet-Seite) ich schon nach einem Fernsehbericht gestoßen bin, bietet mir leider nicht viel, denn ich wohne in einem Ballungswohnraum, in dem es kaum Landwirtschaft gibt, schon gar keine solidarische. Auch die vorgestellte Seite ' Taste of Heimat' leitet mich in weitem Umkreis nur zu einem Wochenmarktstand, an dem hofeigener Käse und demeter-Brot angeboten wird. - Für mehr müßte ich stundenlange Autofahrten in Kauf nehmen und denke, das kann auch nicht Sinn der Sache sein. Die vorgestellte Lösung einer solidarischen Landwirtschaft in der Nähe von Hamburg, die dort die Ernte zur Abholung für ihre Mitglieder in einer Art Packstation-System über die Stadt verteilt, würde ich mir in menem Umfeld auch wünsschen. Mir bleibt die Hoffnung, dass viele Diskussionen und mögliche Gestzesänderungen einen Umbruch bewirken und, dass sich ganz viele genau dafür aussprechen. Die Anzahl derer, die nach einem Ausstieg aus der Intensivhaltung suchen, wird immer größer und nur so wird sich überhaupt etwas verändern lassen... Fazit: Ein überaus gelungenes Buch, das neutral analysiert, was falsch läuft und wie eine kollektive Vorstellung Großes bewirken kann, das gut funktionierende Modelle vorstellt und Mut und Vorschäge macht, doch etwas ändern zu können.

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Industrieware Tier

Von: Bri

19.09.2015

Tanja Busse weiß, wovon sie spricht: Als Kind auf einem Bauernhof groß geworden, der noch keine Intensivtierhaltung betrieb, befasst sie sich nun vor allem mit den Themen Ernährung, Ökonomie, Ökologie, Nachhaltigkeit und Umwelt. Nun hat sie ein Buch vorgelegt, das jeder, der der Meinung ist, unsere Landwirtschaft solle bleiben wie sie ist, lesen sollte. Denn sie hat lange und hartnäckig unbequeme Fragen gestellt, auf die sie häufig keine zufriedenstellenden Antworten bekam. Für Tanja Busse stellt sich die Frage nicht, ob man Tiere nutzen darf - zumindest nicht in ihrem Buch Die Wegwerfkuh. Tierschutzrechtlern, Veganern und Vegetariern auf dem Weg zum Veganismus gehen ihre Reformvorschläge - wie mir persönlich übrigens auch - sicherlich nicht weit genug. Dennoch ist das Buch ein wichtiges, bringt es doch so einiges gut recherchiert ans Licht, was eingefleischten Verfechtern der Tiernutzung zumindest den Wind aus den Segeln nehmen wird, was die Berechtigung der sogenannten Agrolandwirtschaft angeht. Tanja Busse sucht Wege für die Landwirtschaft. Das ist weder verwerflich, noch sollte man es ihr vorwerfen. Es wird wohl immer Menschen geben, die in Kühen, Schweinen oder Hühnern vor allem Nutztiere sehen und auch Fleisch essen. Die Frage, ob man das darf, stellen sie sich wahrscheinlich gar nicht. Denn nicht nur die Art der Aufzucht und Haltung sind entscheidend - und da steht es im Bereich der Milchwirtschaft, wie Tanja Busse durchaus unterstreicht, nicht zum besten. Der alles bestimmende Begriff - paralell zur Arbeitswelt - ist Effizienz. Doch was hier als Effizienz bezeichnet wird, entlarvt Busse als unökonomisch, nicht zielführend, weil auf stetiges Wachstum ausgerichtet und den beteiligten Menschen und Tieren nicht eben gesundheitlich zuträglich. Hohe Kälbersterblichkeit, ausgemergelte Kühe, krank machendes nicht artgerechtes Futter, nicht artgerechte Haltung, weite Transportwege, Trennung von Muttertieren von ihren Kälbern, Spitzenmilchleistungen und trotzdem kurze Lebenszyklen. Jemand, der sich schon eine Weile mit dem Thema Intensivtierhaltung befasst hat, zuckt hier sicherlich mit den Schultern, denn ihm ist das alles bekannt. Als Einstiegsbuch in das Thema allerdings ist Die Wegwerfkuh sicherlich gut geeignet, verzichtet sie doch weitgehend auf allzu abschreckendes Material. Und trotz der sachlichen Sprache blitzt immer wieder die Leidenschaft auf, mit der sich Tanja Busse dem Thema verschrieben hat. Vielleicht geht die Diskussion, die die Autorin sehr professionell auf ihrer Homepage weiterlaufen lässt, ja auch demnächst in eine neue Runde und es wird klar, dass wir die Milch der Kühe nicht wirklich brauchen und sie ihnen und ihren Kälbern doch lieber lassen sollten.

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Schlechte, einseitige Recherche

Von: B. S. aus Altshausen

22.08.2015

Leider ist das Buch sehr einseitig recherchiert und eigentlich wird alles flasch interpretiert was nur falsch interpretiert werden kann. Aus fachlicher Sicht überhaupt nicht empfehlenswert.

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Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll. Dieses Buch hat mich in Höhen und Tiefen geführt - mich zu Tränen gerührt und wütend werden lassen. Für mich war das Lesen ein Wechselbad der Gefühle, so hat mich dieses Buch aufgewühlt. Ich hoffe, ich werde ihm mit meiner Rezension gerecht - das ist gar nicht so leicht, aber ich gebe mein Bestes! Natürlich ist mir nicht unbekannt, dass die Massentierhaltung und die damit verbundenen Konsequenzen für Landwirde, Umwelt etc. nicht gerade toll sind - gelinde gesagt. Die Wegwerfkuh zeigt auf, was alles falsch läuft - zeigt auf, wie bestimmte Parteien auf Kritik reagieren und weshalb sie es zum Teil tun. Ich verstehe, dass es für Bauern nicht lustig ist, wenn sie kritisiert werden - aber ich denke, es hat durchaus seine Berechtigung, gewisse Dinge in Frage zu stellen. Und ja, es geht bei vielen um das Überleben, aber geht es nicht anders? Gibt es nicht andere Wege? Diese Fragen stellt auch Tanja Busse in ihrem Buch und ich finde diese Fragen durchaus berechtig. Und ich finde es schade, dass so viele Instanzen einfach auf stur schalten und sich grösstenteils herausreden wollen. Es gibt keine Alternative! Pha, bei diesen Worten stehen mir die Haare zu Berge. Ich bin mir sicher, wenn man etwas wirklich ändern will, dann gibt es Alternativen! Es kann doch nicht sein, dass man immer mehr (Milch, Eier, Fleisch) in immer kürzerer Zeit produziert und dabei nicht daran denkt, wie es den Tieren und der Umwelt ergeht? Wie kann man von Effizienz sprechen, wenn z.B. eine Kuh bereits nach drei Jahren geschlachtet wird, nur weil sie durch diese 'Effizienz' krank und unfruchtbar geworden ist?? Eine Kuh kann bis zu 20 Jahre alt werden! Aber auch bei Hühner und Schweinen ist es nicht besser und es stimmt mich unheimlich traurig, dass diese Tiere wie Dinge, wie Sachen behandelt werden. Mir kann niemand erzählen, dass es einem Schwein oder einem Huhn etc. gefällt, auf engstem Raum in seinem eigenen Unrat eingepfercht zu werden usw. Das ist einfach nicht das Naturell dieser wundervollen Tiere. Aber auch dass die Umwelt unter den Bedingungen leidet, finde ich nicht gut. Und natürlich finde ich es unter aller Würde, dass die Landwirte derart abhängig gemacht werden! Ich bin überzeugt davon, dass es anders geht und auch die Landwirte wieder Freude an ihrer Arbeit bekommen könnten - und vielleicht auch andere Wege einschlagen würden, die für Tier und Umwelt besser sind und ihnen keinen wirtschaftlichen Schaden bescheren. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg - aber daran fehlt es leider oft und das finde ich unheimlich schade. Aber nicht nur auf der Seite der Produzenten muss sich grundlegend etwas ändern. Auch wir Konsumenten müssen unsere Einstellung und unsere Verhaltensweise überdenken! Es kann nicht sein, dass wir auf den Landwirten herumhacken, wenn wir nicht bereit sind, uns selbst zu ändern. Ich persönlich habe mich letztes Jahr dafür entschieden, den Weg der Vegetarierin zu gehen - aus ethischen Gründen, weil ich es einfach nicht mehr ertrage, die Tiere leiden zu sehen. Heute muss ich sagen, dass ich diesen Weg schon früher hätte beschreiten sollen. Milch und Eier esse ich sehr reduziert und wenn, achte ich darauf, woher sie stammen. Wenn man möchte, kann man etwas ändern und sei es nur sein Essverhalten! Ich sage nicht, jeder soll Vegetarier werden, aber vielleicht kann man sein Fleischkonsum anpassen und vielleicht sein Fleisch auch mal direkt beim Bauern vom Ort kaufen. Es gibt so viele Dinge, die etwas bewirken können - auch wenn es nur ein kleiner Schritt ist. Wenn z.B. betrachtet, dass vor einigen Jahren Vegetarier noch rar waren, werden es immer mehr - und sie haben auch eine Stimme, sie sind nicht mehr unbekannt. Man spricht über sie und man erhält auch immer mehr Produkte, was noch vor einiger Zeit undenkbar gewesen wäre. Wie ihr seht, wenn jeder etwas kleines Ändert, kann es ganz gross werden :) Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist, dass Tanja Busse auch Lösungsvorschläge aufgezeigt hat. Ich möchte auf eine kurz näher eingehen - und zwar die Idee, für einen Zoo für Nutztiere, wo Landwirte und Konsumenten das natürliche Verhalten der Tiere wieder studieren kann. Und zwar, weil genau dieses Wissen einfach immer mehr verloren geht und auch schon verloren gegangen ist. Ich fände diese Idee klasse und wäre auf jeden Fall ein regelmässiger Besucher. Noch kurz zum Schreibstil: Es ist halt ein Sachbuch, aber mir hat dennoch gefallen, wie die Autorin das Buch geschrieben hat. Es war nicht zu trocken und gut gemacht. Und das Cover: Mir gefällt es eigentlich ganz gut. Schlicht und aussagekräftig! Genau, wie es sein sollte. Ach ja - und es ist wie eine Art Recyclingpapier, was mir auch sehr sehr gut gefallen hat. Alles in allem: Ein wundervolles Sachbuch, das man sich auf jeden Fall ansehen sollte - egal ob Veganer, Vegetarier oder Allesesser! Es regt zum Nachdenken an. Klare fünf Sterne von mir!

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