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Rezensionen zu
Eine Schwester in meinem Haus

Linda Olsson

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Ein Haus am Meer und das Ende des Schweigens Maria sucht die Einsamkeit und hat sich in ein Haus an der katalanischen Küste zurückgezogen. Anfangs ist sie wenig begeistert, als ihre jüngere Schwester Emma überraschen zu Besuch kommt. Die beiden haben kaum Kontakt zueinander - aus gutem Grund. Werden nun alte Wunden wieder aufbrechen, von denen Maria glaubte, sie seien verheilt? Eine bewegende Familiengeschichte, langsam und sachlich erzählt, in der man auf jeder Seite näher an das schreckliche Erlebnis kommt, welches die beiden Schwestern, jede auf ihre Art, seit Jahren versuchen, zu verarbeiten. Dabei wird die Lebensart Spaniens zelebriert, es werden lange Spaziergänge unternommen um sich endlich, nach vielen Jahren, auszusprechen und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Auch das kleine katalanische Städtchen in der Nähe Barcelonas direkt am Meer nimmt man am Schluss wie einen Freund wahr. Am Ende der Geschichte stellt sich auch hier heraus, es ist nie zu spät für einen neuen Anfang. Ein schöner Sommerroman, obwohl er im Oktober spielt, perfekt für einen Tag am Strand, wenn man aufs Meer hinausblickt, beim Glitzern des Wassers zu träumen anfängt und die Sonne auf der Haut kitzelt...

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Treffender könnte der Titel dieses Romans nicht sein. Er beschreibt nicht nur die Situation, in die die Ich-Erzählerin Maria wider Willen hineingerät, sondern auch wie fremd ihr ihre Schwester Emma ist. Hätte sie doch auf der Beerdigung ihrer Mutter bloß nicht Emma spontan nach Cadaqués eingeladen, einem kleinen Ort an der katalanischen Küste, wo sie zurückgezogen lebt. Entsprechend qualvoll läuft das Wiedersehen ab. Es ist, als ob sich zwei Unbekannte gegenseitig vorsichtig abtasten und ja nicht zu viel von sich preisgeben. Andererseits spürt man durch ihre Andeutungen, dass viel Unausgesprochenes zwischen ihnen vorgefallen sein muss. So entsteht während ganz einfacher gemeinsamer Tätigkeiten wie beim Frühstück auf der Terrasse oder auf Spaziergängen durch den Ort immer wieder ein Spannungsfeld zwischen den beiden. Warum Maria der Besuch so unangenehm ist, wurde für mich immer nachvollziehbarer. Zum einen beansprucht sie ihr Terrain ganz für sich allein und will sich auch nicht rechtfertigen müssen, warum sie seit einiger Zeit so plan- und ziellos lebt. Zum anderen sträubt sie sich dagegen, mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden. In den Gesprächen mit ihrer Schwester ist sie jedoch über ihre zunehmende Offenheit selbst überrascht. So haben die zwei Frauen nicht nur die Gelegenheit, verdrängte Erinnerungen ans Licht zu holen und ihre traumatischen Erlebnisse aufzuarbeiten, sondern auch zu erkennen, dass sie sich teilweise über all die Jahre ein falsches Bild des anderen gemacht hatten. Bald ist das Haus nicht nur von den zwei Schwestern, sondern von vielen verstorbenen Seelen bevölkert, die in den Gesprächen zum Leben erweckt werden. Eine Familiengeschichte auf dieses Art und Weise zu erzählen und sie in das malerische Setting einzubetten, fand ich sehr originell. Die wirklich spannenden Dinge spielen sich allerdings auf psychologischer Ebene ab und stehen zwischen den Zeilen.

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