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Rezensionen zu
Der begrabene Riese

Kazuo Ishiguro

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€ 22,99 [D] inkl. MwSt. | € 23,70 [A] | CHF 31,50* (* empf. VK-Preis)

Der „begrabene Riese“, den Oshiguro in dieser ruhig und mit großer Sprachkraft erzählten Geschichte „im Hintergrund“ später im Buch ständig präsent mitschwingen lässt, ist eine der größte Gefahren für die Menschheit. Nicht nur in jener überschaubaren geographischen Gegend mit ihrer ebenso überschaubaren sozialen Struktur, in der die Handlung des Buches spielt. Zu einer Zeit, in der die Erinnerung an König Artus und seine Idee eines übergreifenden Friedens (nach großen Schlachten und einer entscheidenden Schlacht) noch in der Atmosphäre mitschwingt, aber dennoch bereits Jahrzehnte zurückliegt. Nicht soweit, dass nicht noch der ein oder andere Begleiter des Königs noch am Leben wäre (wie man im Buch sehen wird), doch soweit dennoch, dass das Leben ganz andere Formen angenommen hat. Wenn, ja wenn man denn überhaupt noch den Vergleich hätte. Denn für einen solchen müssten die Menschen sich ja zunächst einmal erinnern. Zumindest im Groben. Doch eine seltsame, kollektive Amnesie scheint über dem Landstrich zu liegen. Schon was gestern war, oder letzte Woche, vor weniger vor Jahren oder zu anderen Phasen des eigenen Lebens entfällt den Gedanken ständig. Ob der Nebel etwas damit zu tun hat, der über dem Land liegt? Das alte Ehepaar Beatrice („Meine Prinzessin“) und Axl (der in seiner Vergangenheit ein ganz anderes eben geführt zu haben scheint, als es in diesem höhlenartigen Bau des Dorfes erscheint) teilt gemeinsam das Gefühl, etwas wichtiges und wesentliches des gemeinsamen Lebens (und des Lebens an sich) nicht so recht greifen zu können. Beide machen sich auf, ihren Sohn zu suchen. Einige Dörfer weiter, so die dunkle, erinnernde Ahnung, muss dieser leben. Darin wird Beatrice auch von einer Frau bestärkt, die eines Tages eine kurze Rast am Rand der Dorfbehausung hält. In einem Umfeld eines friedlichen Miteinander von Britanniern und Sachsen (ein Erbe des großen Königs wohl, an den sich niemand mehr so recht erinnert) drohen dennoch Gefahren, lauern Wesen im Dunkel der Nacht, werden Menschen angegriffen. Handfest erscheint den beiden fast nur der Kämpfer Wistan, Ein Mann mit einer Mission. Der Retter eines Kindes und eines ganzen Dorfes. Ein Abgesandter, der selbst verfolgt wird. Doch viel tiefer reicht die Mission des Wistan, als Axl zu Beginn erkennt. Wie ist es besser? In Unwissenheit, fast nur für den konkreten Tag zu leben, dafür aber in Ruhe, oder in Freiheit, dafür aber mit Risiko und den Lasten, die das Leben dem einzelnen Menschen und dem Zusammenhalt der Menschen untereinander aufbürdet? Das ist die philosophische Frage, die Oshiguro in diesem Roman mehr und mehr in den Vordergrund rückt. Da, wo der (scheinbare) Frieden bedroht wird und wo man sich zu entscheiden hat. Im Buch zwischen dem gro0en Plan des Artus oder gegen die unweigerlichen Konsequenzen dieses Plans. Mit großer Sprachkraft, voll altertümlich anmutender Dialoge, mit großer Liebe zu seinen Figuren und mit einer sehr genauen, zu Herzen gehenden Beschreibung der Liebe zwischen Beatrice und Axl (die Oshiguro bis zur Neige in ihrer Tiefe auslotet) nimmt der Autor den Leser in großer Ruhe mit auf die Reisen im Buch. Die Suche nach der eigenen Vergangenheit, die Vergewisserung der eigenen Liebe und die große Frage nach Freiheit oder Frieden, die im Buch als Gegensätze erscheinen werden. „Schon seit einer ganzen Weile – eigentlich seitdem der Name Artus zum ersten Mal gefallen war – empfand Axl ein bohrendes Unbehagen“. Denn er selbst ist mit all dem, was ist, sehr verbunden gewesen. Auch wenn er es nicht mehr erinnert. Ein Unbehagen, das sich nicht lösen wird bis ganz zum Schluss. Und dann auf eine Art sich lösen wird, die in dieser Form kaum in Axls Sinne sein wird. Und dennoch Liebe zeigt und von Liebe getragen handelt. Wie überhaupt der Schluss des Buches mit großer, emotionaler Kraft gestaltet ist und im Leser noch lange nachhallt. Da ist tatsächlich ein ungewöhnlicher „Klang von Stille“ bei der Lektüre, wie es „Die Zeit“ formuliert. Der anrührt, der innerlich mit hineinzieht, der akribisch diese Welt des 5. Jahrhunderts in England auferstehen lässt und den Leser bis zum Ende nicht loslässt. In dieser Geschichte von Wissen und Unwissenheit, von Leben, Liebe, Sterben und Tod, von Hoffnung und Realität, von Respekt und Kampf.

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Es gibt wenige Bücher, die so wenig an mich gehen, wie dieses. Ich kann mich noch nicht einmal darüber ärgern, es ist einfach nur langweilig. Zwei von ihrem Dorf mehr oder weniger Verstoßene wollen zu ihrem Sohn und begeben sich auf Wanderschaft. Ab und zu begegnen sie jemanden, was aber folgenlos bleibt. Und vor allem wird geredet, das Buch besteht zu 70-80% aus Reden, wobei es mich nervte, dass Axl Beatrice andauernd mit *Prinzessin* anspricht. Fazit Weder der Schreibstil noch der Inhalt gingen an mich.

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