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Rezensionen zu
Verschwörung

David Lagercrantz

Millennium (4)

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Ja, er hat es getan - dieser Herr David Lagercrantz - einfach mal so eine Fortsetzung zu der Triologie schlechthin geschrieben. Stieg Larssons "Millennium " ist und bleibt einzigartig, aber während die Einen ihre Hände voller Empörung nach oben reißen und zetern was das Zeugs hält " wie kann man nur....", tun die Anderen das aus Freude und Jubel, ich gehören zu denen die jubeln. Hatte ich nach dem Bekanntwerden der Existenz um Band 4 erst zögernd, dann abwartend und letztendlich doch glücklich reagiert um endlich zuzugreifen und zu lesen. Lisbeth is back und Big Brother is watching you - like never before! Ja er hat es getan und er hat es gut gemacht.Zwar gibt es viel zu lesen auf diesen 600 Seiten und nicht alles hat sich mir sofort erschlossen, dafür gibt es aber zum Glück ja Informationsdienste deren man sich bemächtigen kann. Herrje, ob da einer mitgelesen hat? Denn das ist mitunter das Thema im Buch, abhören, überwachen, hacken, korrumpieren und auf Teufel komm raus alles verschleiern. Wer will sich schon nachsagen lassen, die eigene IT sei zu schwach? Lisbeth ist in bekannt bester Stimmung, wer sie verärgert hat ein Problem und wer sie gar bedroht ein noch viel größeres. Sie kommt eher durch Zufall einer Sache auf die Spur und damit direkt zu Mikael Blomkvist, dem es im Moment alles andere als zum lachen zumute ist. Seiner Zeitung geht es schlecht, seinem Ruf noch schlechter. Ein Tipp bringt ihn aber wieder auf die Spur und seinen Ehrgeiz, sein investigatives Gewissen damit wieder auf volle Leistung. "Wer das Volk überwacht, wird eines Tages selbst vom Volk überwacht." So hat sich Lisbeth ausgedrückt und macht ihrem Alias Wasp alles Ehre und diejenigen rasend denen sie ein böses Schnippchen geschlagen hat. Wieder mal nicht aus Gier oder Selbstsucht, sondern um einer Sache auf die Spur zu kommen. Ihre Vergangenheit holt sie mal wieder ein. Zalatschenko und Co. treten wieder auf den Plan, oder zumindest die Erben. Das hat mir besonders gefallen, diese Altbekannten, die noch irgendwo bei mir abgespeichert waren und mit den Neuen ergänzt wurden, darunter so manche Überraschung. August ist so einer, ein kleiner Junge, dem alle nachsagen er sei beschränkt aufnahmefähig, stellt sich als ein Savant raus, ein Authist mir einer besonderen Begabung, bei ihm sind es aber gleich mehrere, selten aber genial beschrieben. Wer die Vorgänger Bände nicht kennt, wird hiermit auch gut zurecht kommen. Es gibt immer wieder Rückblicke, Erklärungen, Aufklärungen. Manchmal waren mir gerade diese etwas zu langatmig, aber ich kenne die Vorgänger halt. Tiefsinnig ist der Autor nicht vorgegangen, er hält sich eher an Fakten, dadurch könnte der Flair den diese Lisbeth Salander normalerweise verbreitet etwas untergegangen sein. Aber es liest sich gut und schnell. Der Zeitraum in dem dieses Geschichte spielt umfasst gerade einmal 13 Tage, in denen allerhand geschieht. Spannung? Durchaus, oft sogar, nur hat der Autor die Kunst genau dann abzuschweifen und Dinge zu erzählen die zwar dazugehören aber mich in dem Moment so gar nicht interessierten. Wollte ich doch vielmehr wissen was just da geschieht. Die Thematik ist gut recherchiert, der Plot macht Sinn und die Protagonisten einfach nur Spaß. Der Originaltitel "Was uns nicht umbringt....." hätte ich besser gefunden und ja, wenn es einen weiteren Band gibt, werde ich den auch lesen. Für David Lagercrantz 'Verschwörung' vergebe ich 4 von 5 Sternen c)K.B. 10/2015

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Der vorliegende 4. Teil zur „Millenium-Reihe“ von Stieg Larsson wurde schon vor seiner Veröffentlichung heftig diskutiert. Es ging u. a. darum, ob ein anderer Autor in der Lage sein würde, die Reihe in der Qualität von Stieg Larsson fortzusetzen oder ob es nur ein Versuch wird, an den Erfolg der Reihe anzuknüpfen und damit weiteren Umsatz zu generieren. Da ich die „Millenium-Reihe“ sehr mochte, konnte ich mich dem Buch nicht entziehen, denn ich war neugierig, was der Autor aus den bekannten Figuren Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander gemacht hat. David Lagercrantz ist es hervorragend gelungen, Mikael und Lisbeth zu charakterisieren und glaubhaft und schlüssig weiter zu entwickeln. Ich hatte schnell das Gefühl, als wären die beiden nie weg gewesen. Auch gab es ein Wiedersehen mit weiteren bekannten Figuren, wie der Millenium Chef-Redakteurin Erika Berger oder Kommissar Bublanski. Auch diese Figuren hat der Autor gut getroffen und sie wie etliche neue Nebenfiguren gut und facettenreich gezeichnet. Besonders gelungen fand ich die Figur des 8-jährigen August, des autistischen Sohn von Protagonist Frans Balder. Einfühlsam und sachlich werden die Einschränkungen und die besonderen Fähigkeiten des kleinen Jungen dargestellt und die Figur entwickelt. Auch das Zusammenspiel zwischen Lisbeth und dem kleinen August hat mir gut gefallen und mir an manchen Stellen auch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Die Themen, die der Autor in seinem Roman verarbeitet, sind modern und aktuell, wie künstliche Intelligenzen, Quantencomputer, die NSA und Spionageaffären, Datenschutz und weitere komplexe IT-Themen. Lagercrantz hat es geschafft, die fachlichen und speziellen Seiten dieser Themen so darzustellen, dass auch der Laie folgen kann. Wie es auch schon bei Larsson vorkam, legt Lagercrantz am Anfang seines Buches viele Grundlagen für die Story und sie kommt nur langsam in Schwung. Aber durchhalten und weiter lesen bringt nicht nur eine Menge Informationen sondern lohnt sich auch. Die Geschichte nimmt mehr und mehr Fahrt auf und wird von Seite zu Seite spannender. Allerdings hat es mir ein bisschen zu lange gedauert, bis das brillante Zusammenspiel zwischen Lisbeth und Mikael begonnen hat, denn genau das macht für mich einen großen Teil des Reizes der Bücher aus. Aber auch hier lohnt sich das Warten. David Lagercrantz hat gar nicht versucht, den Schreibstil von Stieg Larsson zu kopieren, sondern präsentiert uns seinen eigenen frischen und strukturierten Stil. Er hat mit dem vorliegenden Buch etwas Eigenes geschaffen und den bekannten Figuren Mikael und Lisbeth neues Leben eingehaucht und ihnen wieder eine Bühne gegeben. Die Geschichte ist sehr komplex, gut durchdacht und recherchiert und bietet an den richtigen Stellen Rückblicke, die für das Verständnis wichtig sind. Einige Dinge waren mir etwas zu detailliert und ausführlich beschrieben, aber die steigende Spannung und das furiose Ende entschädigen dafür. Und nach der Auflösung gibt es dann noch einen Moment zum Innehalten, der aber auch Ansätze für eine weitere Fortsetzung zeigt. Mir hat dieser spannende und undurchsichtige Krimi gut gefallen und Lust darauf gemacht, mehr aus der Feder von David Lagercrantz zu lesen! Fazit: 4 von 5 Sternen

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Das Ableben eines Autors ist bekanntlich noch lange kein Grund, seine Figuren nicht weiterleben zu lassen. Im Falle von Stieg Larsson, dessen bekannte Millenium-Trilogie ohnehin erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde, blieb es lange spannend. Insgesamt zehn Bände sollen ursprünglich geplant gewesen sein. Nun haben Larssons Erben endlich einem weiteren Band zugestimmt, der jedoch nicht auf den Originalentwürfen basiert. Dennoch gibt es ein Wiedersehen mit Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist. Der Journalist Blomkvist hat es nicht leicht. Sein Herzensprojekt, die Zeitschrift "Millenium", wurde von einem Konzern aufgekauft, der gerne bei den Inhalten mitreden möchte. Darüber hinaus munkelt man in der Öffentlichkeit, der einstige Starreporter habe seine besten Tage hinter sich und stecke in einer Krise. Währenddessen zieht es den schwedischen Programmierer Frans Balder nach einem längeren Auslandsaufenthalt wieder nach Schweden. Er will endlich wieder mehr Zeit mit seinem autistischen Sohn August verbringen, doch die Wiedersehensfreude währt nur kurz. Balder wird in seinem eigenen Haus ermordet und seines Computers beraubt. Blomkvist findet bald heraus, dass Balder an einer hochentwickelten künstlichen Intelligenz gearbeitet hatte, die so einigen Mächten gute Dienste leisten würde. Auch Lisbeth Salander scheint in die Sache verwickelt zu sein. Unversehens sehen sich die beiden in eine mörderische Verschwörung verwickelt, in die auch der amerikanische Geheimdienst NSA involviert ist. Auch August befindet sich in Gefahr, denn der bisher sehr verschlossene Junge offenbart ein Talent, das manches Geheimnis enthüllen könnte. Der neue Larsson, der ja streng genommen keiner ist, schließt in vielen Dingen an die bereits veröffentlichten drei Originalbände an. Wenn man mit Namen wie Zalatschenko, Wennerström und Co. absolut nichts anfangen kann, dann empfiehlt zunächst sich die Lektüre der vorangehenden Bücher oder zumindest die erweiterte Ausgabe der schwedischen Verfilmung. Darüber hinaus kann Verschwörung auch für sich gelesen werden, denn einen entscheidenden Unterschied zum Rest der Trilogie gibt es: Das Buch ist ein klein wenig gewöhnlicher. Vermutlich trieben unterschiedliche Motive die Autoren zum Schreiben. Stieg Larssons Energie und Weltverbesserungsideen fehlen an vielen Stellen. Seine Buchreihe war nicht einfach nur ausgeklügelte Unterhaltungsliteratur, sondern auch die knallharte Abrechnung eines hauptberuflichen Enthüllungsjournalisten mit den verkrusteten Strukturen der schwedischen Politik und Gesellschaft. Sein Nachfolger weiß diese Themen für sich zu nutzen, reicht aber nicht genug an das Vorbild heran, um den Übergang wirklich nahtlos zu machen. Am Ende hat man durchaus das Gefühl, einen soliden skandinavischen Thriller gelesen zu haben. Auch die vertrauten Charaktere wiederzutreffen macht Freude und zeigt, was Salander und Blomkvist noch so alles draufhaben. Mit dem Thema der allgegenwärtigen Internetüberwachung, Bespitzelung und Wirtschaftsspionage durch Geheimdienste, trifft Lagercrantz den Nerv vieler Leser. Die unrühmliche Rolle der USA wird ebenso wenig ausgeklammert wie deren Zusammenarbeit in dieser Sache mit Schweden und anderen westlichen Nationen. Soviel investigatives Gefühl darf sein. Die plötzlich aus Lisbeths Vergangenheit auftretende unvorhergesehene neue Bedrohung wirkt trotz Einbindung in den Kanon eher wie ein normales Thrillerelement, weil eben eins gebraucht wird. Kann man machen, muss man aber nicht. Das bisher eher durchwachsene Feedback der einschlägigen Larsson-Fans zeigt, dass David Lagercrantz wie vermutet ein schweres Erbe angetreten hat. Manch einer verwünscht ihn dafür, andere nicken anerkennend. Es stimmt, die Fortsetzung ist nicht so vielschichtig wie das Original. Dem kurzweiligen Lesevergnügen tut das aber keinen Abbruch. Von mir aus darf es gerne weitergehen. Originaltitel: Det som inte dödar oss (Das, was uns nicht umbringt) Seitenzahl: 608 Format: 13,5 x 21,5 cm Verlag: Heyne

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Wie ich schon vor einiger Zeit berichtet habe, ist inzwischen der vierte Teil der Millenium-Reihe "Verschwörung" erschienen und wie zu erwarten sofort an die Spitze der Bestseller-Liste geschossen. Heute will ich endlich den Unentschlossenen unter euch erzählen, ob sich die Anschaffung trotz des neuen Autors lohnt bzw. den Besitzern des aktuellsten Werks meine Meinung kundtun und sehen ob sie sich mit eurer deckt. Zunächst mal muss ich sagen, dass ich vermutlich wie die meisten Fans der Original-Reihe ein gewisses Misstrauen gegenüber der Ankündigung des neuen Buches hatte. Wie würde sich der Schreibstil verändern? Erkenne ich die mir bekannten Figuren wieder? Solche und viele weiteren Fragen kreisten in meinem Kopf bis zu dem Tag an dem ich das auch visuell aufgefrischte Werk in den Händen hielt. Mit dem silbernen Drachenmuster auf schwarzem Grund soll wohl auch optisch ein Cut entstehen um den Lesern auch unterbewusst die Veränderung näher zu bringen. Inhaltlich finden wir uns jedoch glücklicherweise in bekannten Gefilden wieder, die immer wieder Bezug auf die legendäre Trilogie und ihre Ereignisse nehmen und sogar die aktuelle Handlung teilweise stark beeinflussen. Wenn man jedoch zu lesen beginnt, lässt einen auf den ersten Seiten das Gefühl nicht los, dass es sich um Fan-Fiction handeln muss, da Larsson (offensichtlich) keinen Einfluss auf Verlauf und Inhalt hatte. Man kann sich bildhaft vorstellen, wie ein Puppenspieler seine Fäden einem anderen in die Hände drückt. Es bleiben die selben Figuren aber irgendwas scheint anders zu sein. Wie wir doch alle wissen, verschwimmt bei einem guten Buch irgendwann die Grenze zwischen der analytischen Herangehensweise über die ersten 1-2 Kapitel und dem Eintauchen mit Kopf und Seele in die Handlung. Ein bisschen so, als hätte man ein paar gute Freunde für mehrere Jahre nicht gesehen und müsse sich erstmal wieder annähern bevor alles so ist, wie es früher einmal war. Nun aber zum eigentlichen Geschehen, dem wir im Laufe der knapp 600 Seiten begegnen. Nicht nur in der Realität des Lesers, sondern auch im Leben des Mikael Blomkvist sind die Jahre ins Land gezogen und die Gesellschaft hat sich spürbar verändert. Während Hacking in den früheren Werken ein exotisches Phänomen war, halten nun NSA, soziale Medien, abhörsichere Handys, Shitstorms und das Darknet Einzug in den Alltag der Figuren. In dieser Umgebung gilt der Starjournalist plötzlich als altbacken und abgehängt. Selbst als ihm der berühmte Informatiker Frans Balder einige brisante Informationen zukommen lassen will, ist er zunächst abgeneigt, da die Materie in diesem Bereich den Mann überfordert. Erst als sich herauszukristallisieren beginnt, dass Blomkvists alte Bekannte Lisbeth Salander in der Geschichte eine Rolle spielt, sagt er zu, der Sache nachzugehen. Die Gedanken an die Erlebnisse mit der Soziopathin samt Drachen-Tattoo lassen ihn auch nach all der Zeit nicht los. Als kurz darauf ein folgenreicher Mord verübt wird, beginnt die eigentliche Geschichte, die vor überraschenden Wendungen nur so strotzt, neue Gesichter einführt, die wir vermutlich in Nachfolgebänden wieder treffen werden, sich alter in der einen oder anderen Form entledigt und uns bis zu den letzten Seiten raten lässt wie sich alles auflösen wird. Dabei werden interessante Themen wie Autismus samt Inselbegabungen, organisierte Kriminalität oder der gläserne Bürger geschickt mit der Handlung verwebt und bis zu einem gewissen Grad realistisch aufbereitet. Dies ist kein Wunder, da dem Autor mehrere Profis aus den einzelnen Gebieten mit Rat und Tat zur Seite standen. Darüber hinaus ist es ganz nützlich seine ersten Schritte im journalistischen Milieu als Kriminal-Reporter getätigt zu haben und damit einen realistischen Blick auf die Schattenwelt der Gangster zu haben. Diese haben wie schon angedeutet den Bereich der klassischen Verbrechen á la Menschenhandel, Drogen und Gewalt zum Nebenschauplatz erklärt und das Internet als Umschlagplatz und Schlüssel für allerlei Machenschaften für sich entdeckt. Ein geschickter Kniff um Lisbeth Salander, das Cyber-Genie, als ebenbürtige Gegnerin aufzustellen, die es nicht nur mit Kriminellen sondern auch mit legal agierenden Akteuren wie Regierungsorganisationen aufnimmt. Dabei schrammt der Inhalt oft an Kitsch und Überzeichnung vorbei, überschreitet dabei jedoch nie die Grenze, die das Ganze zur Popcorn-Unterhaltung kippen lassen würde. Ab hier ist es schwierig weiter auf das Geschehen einzugehen ohne zu viel Vorweg und damit die Spannung zu nehmen. Alles in allem kann man sich das vorliegende Buch als eine verdammt gute Cover-Version eines erfolgreichen Songs vorstellen, der plötzlich wieder die Charts stürmt. Vielleicht ist es bloss das Bewusstsein, dass nicht mehr Stieg Larsson federführend ist oder es ist tatsächlich ein veränderter Schreibstil, den man sich eventuell auch nur einbildet. Am Ende ist es tatsächlich der Beginn eines gänzlich neuen Kapitels der Millennium-Saga, den man als gelungen bezeichnen kann. Puristen werden sich abwenden, doch der Erfolg gibt dem Buch vollkommen recht und sichert den Fans von Lisbeth und Co. eine Zukunft auf die man sich freuen kann.

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Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist haben Millionen Leser begeistert. Weltweit erstürmte die Millennium-Trilogie die Bestsellerlisten und sprengte mit mehr als 80 Millionen verkauften Exemplaren alle Dimensionen. Ein Welterfolg, der seinesgleichen sucht. Nun geht die Geschichte weiter. Es ist der Sog, der einen richtig guten Krimi ausmacht. Wenn man so sehr wissen will, wie es weitergeht, dass man Verabredungen ablehnt, den Badesee vergisst und noch den dicksten Schmöker aufgeschlagen mit in die Bahn schleppt – dann hat er einen gepackt. Ist das bei David Laagercrantz "Verschwörung", der Fortsetzung der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson auch so? Die Fragen an dieses Buch sind dann auch erst in zweiter Linie inhaltlich: Braucht man das überhaupt, den vierten Teil einer Trilogie? Und dann obendrein auch noch von einem lebendigen Autor, in keinem Keller, keinem versteigerten Koffer sensationsgefunden und auch aus keiner doppelten Schrankrückwand herausgebrochen? Und tatsächlich, schon nach wenigen Seiten ist es passiert, der Autor David Lagercrantz stürzt "Millennium" in die Krise! Das Magazin, an dessen vorderster Front der Starreporter Mikael Blomkvist lange Zeit für sensationelle Enthüllungen sorgte, steht vor dem finanziellen Ruin. In der breiten Öffentlichkeit ist es als altmodisch verrufen, genauso wie Blomkvist selber. Lisbeth Salander ist abgetaucht und lebt ihr Leben als subversive Erforscherin des Internets. Der IT-Spezialist Frans Balder, der unter geheimnisvollen Umständen aus den USA nach Schweden zurückkehrt, um sich um seinen autistischen Sohn zu kümmern, trifft auf seine zugedröhnte Exfrau – und nichts Dramatisches geschieht. Novemberstimmung eben. Es dauert ein bisschen, ehe der Roman Fahrt aufnimmt und die Figuren untereinander verknüpft werden. Auch als die NSA, vertreten durch mehrere rivalisierende Figuren, und die russische Mafia mit ins Spiel kommen, steigt die Spannung noch nicht rasant. Selbst Lisbeth Salanders sphinxartige Zwillingsschwester, die auch bei Stieg Larsson schon als Hintergrundfigur angelegt war, fesselt den Leser nicht zwangsläufig. Interessanter wird als Figur zumindest in Ansätzen der kleine Autist, der sich als Savant entpuppt, und um den sich die Krimihandlung entspinnt. Eine gute Geschichte, teils etwas langatmig, teils zu technisiert. Das Thema künstliche Intelligenz ist interessant, Lagercrantz hat wohl gut recherchiert, teils ist das aber schwer zu verstehen. Das Fazit überlasse ich Julia Jakob (ndr.de), die ihre ganz eigene Analyse anstellt: "Der dänische Erfolgsautor Jussi Adler Olsen hatte zum Boykott des Buches aufgerufen, weil er es als respektlos empfindet, dass das Werk eines Autors nach dessen Tod weiter kommerziell ausgeschlachtet wird. Und auch die Freundin von Larsson hatte sich gegen eine Fortsetzung der Millennium-Reihe ausgesprochen. Die Motivation der Familie, des Verlages und auch von Lagercrantz bleibt fragwürdig. Ginge es ihnen um eine Würdigung des Toten, dann könnten sie seiner Freundin Tantiemen zukommen lassen - doch das passierte ja bereits bei der erfolgreichen Trilogie zuvor nicht. So riecht das Ganze ein wenig nach Geldmacherei. Aber davon abgesehen: Wäre Lagercrantz eine sensationelle, weil hochspannende Fortschreibung gelungen, dann dürfte man getrost von einer Verneigung sprechen. Doch so beschleicht einen beim Lesen das Gefühl, dass der Name Stieg Larsson benutzt wurde. So überwiegt bei "Verschwörung" das Geschmäckle von kommerzieller Ausschlachtung - und das begleitet den Leser durchs ganze Buch."

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Kein Larsson, aber ein guter Thriller

Von: chrissieskleinewelt

01.10.2015

Kaum ein Buch ist dieses Jahr mehr in aller Munde als die Fortsetzung der von Stieg Larsson verfassten Millennium-Trilogie rund um die Protagonisten Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander. David Lagercrantz wurde von der Erbengemeinschaft Larsson auserkoren die Geschichte weiter zu erzählen, was umstritten aufgenommen wurde. Zu Beginn des Buches haben sich Blomkvist und Salander schon eine geraume Zeit nicht mehr gesehen oder kontaktiert. Die Zeitschrift Millennium musste aus wirtschaftlichen Gründen eine Teilhabe eingehen, die sie immer mehr beeinflussen möchte und Mikael wird in den Medien als verbraucht und längst über seinen Zenit hinaus verrissen. Er fragt sich tatsächlich, ob es nicht an der Zeit wäre, die Zelte abzubauen und weiterzuziehen. Genau in diese Tage hinein fällt der skrupellose Anschlag auf einen der klügsten Köpfe Schwedens. Frans Balder ist wie kein anderer als Koryphäe im Bereich der KI-Technologie, also der künstlichen Intelligenz, bekannt. Zufällig ist Mikael genau zur Tatzeit vor Ort und wird so in eine Verschwörung hineingezogen, die Millennium retten könnte, in dessen Mitte aber auch der autistische Sohn Balders sitzt und in höchster Gefahr schwebt. Nur gut, dass auch Lisbeth Salander aus ihren eigenen Gründen Interesse an dieser Geschichte hat und bald im Geschehen mitmischt. Nur sie scheint mit ihren nicht immer legalen Methoden das Blatt wenden zu können. Doch wird sie es auch schaffen? David Lagercrantz hat sich ausführlich mit der Vorgängertrilogie von Stieg Larsson auseinandergesetzt und nimmt in “Verschwörung” viele offene Erzählstränge wieder auf und spinnt sie auf seine eigene Art und Weise weiter. Im Gegensatz zum Schöpfer dieses Universums erzählt der in Schweden sehr bekannte Autor aber eine weichere, weniger gewalttätige Geschichte. Natürlich kommt es auch in diesem Thriller zu schlimmen Szenen und spannenden Sequenzen, jedoch eckt Lagercrantz hier nicht so gekonnt an wie Larsson und überschreitet ebenfalls keine wirklichen Grenzen. Die Story wird mit einem konstanten Spannungsbogen erzählt, man fühlt sich fast wie in einem amerikanischen und nicht wie in einem skandinavischen Thriller. Die Charaktere, allen voran die von vielen geliebten Protagonisten, sind gut eingefangen und wiedergegeben worden, wobei man auch hier anmerken muss, dass bei Larsson alles etwas rauer, eckiger und ruppiger erschien, was für mich einen besonderen Reiz ausgemacht hat. Man hat auch hier einen Mikael Blomkvist als Womanizer, exzellenten Enthüllungsjournalisten und loyalen Mitarbeiter und Freund geschildert. Ebenso wurde Lisbeth wieder auf ihre eigene Art und Weise beschrieben, vor allem ihr Hass gegenüber Männern, die Frauen hassen. Mir erschien es aber so, dass hier Ecken abgerundet, Charaktere in dem für sie möglichen Maße gemäßigt wurden. Alles wirkt wie einmal durch den Weichspülgang gejagt. Positiv empfand ich, dass Lagercrantz konstant spannend zu erzählen wusste und es nicht wie bei Larsson für mich hin und wieder zu gewissen Längen kam. Als eher negativ muss ich anmerken, dass Larssons Geschichten weitaus komplizierter gestrickt, raffinierter Verwoben und damit für den Leser viel interessanter geschildert wurden. Dort fühlte man sich wirklich in ein tiefes Geheimnis eingeweiht, aus dem es kein Entrinnen zu geben schien, dass einen gnadenlos traktierte und bei dessen Wendungen einem manchmal der Mund offen stehen blieb. Dies habe ich hier schlichtweg vermisst. Zudem fragt man sich als Leser, ob Larsson die Geschichte rund um Millennium und Salander wirklich in diese Richtung getrieben hätte, ob dieser Weg der wirklich gedachte war. Ich wage es zu bezweifeln. “Verschwörung” ist ein durchweg spannender, gut erzählter Thriller, den man losgelöst von seinen Vorgänger sehr gut genießen kann. Im Vergleich jedoch hat der Schöpfer von Salander und Blomkvist wirklich ein Meisterwerk erschaffen, an dass dieser vierte Teil leider nicht anknüpfen kann.

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Eine Fortsetzung der bekannten Trilogie von Stieg Larsson erschien mir fast als unmöglich. Ich habe die drei Bände verschlungen und fand sie sehr gelungen. Für mich war auch die Geschichte zu Ende erzählt, aber nun sollte es eine Fortsetzung geben. Ich habe sie mir von Dietmar Bär erzählen lassen und kann nur sagen, es ist nicht Stieg Larsson, aber ein ziemlich guter Lagercrantz. Er hat es geschafft, dass man sehr schnell wieder Zugang zu den alten Figuren findet und fast die gleichen Gefühle hegt wie bei den ersten drei Büchern. Es gibt nur wenige Rückblenden und nur am Rande werden die Verstrickungen erzählt. Wer die ersten drei Bände nicht kennt, wird vielleicht die ein oder andere Bemerkung nicht so richtig nachvollziehen können. Die Geschichte um Lisbeth, Mikael und den autistischen Jungen August ist temporeich und sehr gut erzählt. Die vielen kleinen Verstrickungen der einzelnen Personen mit den verschiedenen Behörden, Instituten und Familien machen die Geschichte spannend und interessant. Jedoch fand ich die Geschichte rund um Lisbeths Familie (mehr möchte ich lieber nicht verraten) etwas an den Haaren herbeigezogen und nicht so gelungen. Auch ohne die Verbindung wäre die Geschichte sehr gut geworden. Zudem hatte ich das Gefühl, dass Lagercrantz teilweise seine Figuren sehr viel erklären lässt, was wahrscheinlich an den brisanten Themen bzw. Behörden (NSA) lag. Diese Tracks waren dann etwas zäh und die Spannung flaute ab. Jedoch schaffte er es jedes Mal, die Spannung wieder anzuheben und die Jagd voranzutreiben. Lisbeth und Mikael haben meine Erwartungen wieder erfüllt und ich war wieder begeistert von den beiden Charakteren. Da war es dann auch nicht mehr ganz so dramatisch, dass andere Figuren eher blaß wirkten. Insgesamt fand ich die Fortsetzung von Lagercrantz ganz gelungen. An Stieg Larsson kommt er, meiner Mainung nach, nicht ganz heran. Aber dies ist ein supjektives Empfinden, denn für Spannung und gute Unterhaltung hat auch Lagercrantz gesorgt. Falls es eine Fortsetzung geben sollte, würde ich sie wahrscheinlich wieder anhören oder selber lesen.

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Ein nachdenklicher Mikael Blomkvist Lisbeth wird von ihrer Vergangenheit eingeholt und ein autistischer Junge mit einer besondern Gabe Eckdaten zum Buch: Erscheinungsdatum:27.08.2015 Verlag : Heyne HC ISBN: 9783453269620 600 Seiten Genre: Thriller Art: Reihe Autor: David Lagercrantz, 1962 geboren, debütierte als Autor mit dem internationalen Bestseller »Allein auf dem Everest«. Seitdem hat er zahlreiche Romane und Sachbücher veröffentlicht, zuletzt die virtuos geschriebene Lebensgeschichte Zlatan Ibrahimovićs. Im Dezember 2013 wurde er vom schwedischen Originalverlag und Stieg Larssons Familie ausgewählt, den vierten Band derMillennium-Romane zu schreiben. Lagercrantz ist verheiratet und lebt in Stockholm. Klappentext: Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist haben Millionen Leser begeistert. Weltweit erstürmte die Millennium-Trilogie die Bestsellerlisten und sprengte mit mehr als 80 Millionen verkauften Exemplaren alle Dimensionen. Ein Welterfolg, der seinesgleichen sucht. Nun geht die Geschichte weiter. Cover: Die Neuauflage der Cover finde ich sehr sehr schön gestaltet und ich hätte zu gern die neuen Cover im Regal von der ganzen Reihe, aber die alten habe ich auch schon so schön gewesen. Probleme eines Coverliebhabers. Ich finde auch sehr schön das der Drache jetzt auf den Covern aufgegriffen wird und ebenso die Farbkombination schwarz/silber. Schreibstil: Der Schreibstil von Herrn Lagercrantz ist anders und stellenweise vermisse ich einfach das Leben in seinem Buch. Einerseits ist das Buch Etappenweise richtig spannend andererseits sehr langatmig und holprig. Es wirkt sehr konstruiert und auch die den richtigen "WoW-Effekt habe ich irgendwie vermisst. Ich bin der Meinung man sollte davon absehen beide Autoren trotz der selben Figuren zu vergleichen, da beide einen anderen Stil verfolgen. Meinung: Während der Einstieg sehr langsam beginnt und ich fast behaupten würde das rund die ersten 150 langweilig sind nimmt das 600 Seiten starke Buch sehr langsam an Fahrt zulegt. Die Geschichte rund um Lisbeth Salander und Camilla hingegen finde ich zwar sehr interessant aber den typischen Stieg Larsson Charme fehlt hingegen, was auch nicht weiter verwunderlich ist. Ich habe die Geschichte genossen und konnte mich auch gut darauf Einlassen nachdem ich die ersten ca. 150 Seiten überwunden hatte. An den Figuren kann man nicht viel meckeln haben sie ihre Charakter von Stieg Larsson in den ersten 3 Teil bekommen und werden dementsprechend auch gut weitergeführt auch wenn diesmal Mikael Blomkvist ungewohnt nachdenklich ist. Fazit: Ein solider Thriller nicht aber eben kein Meisterwerk aus der Feder von Stieg Larsson. Selbe Figuren, aber eben nicht das selbe Lesevergnügen - er ist eben nicht Stieg Larsson und man sollte die beiden Autoren auch nicht miteinander vergleichen. Cover: 1 von 1 Stern Schreibstil: 0,6 von 1 Stern Protagonisten: 0,8 von 1 Stern Thematik: 1,6 von 1 Stern 4 von 5 möglichen Sternen

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