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Rezensionen zu
Revival

Stephen King

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Klappentext: Finster, mysteriös, elektrisierend Revival erzählt die Geschichte des Jungen Jamie und des Predigers Charles Jacobs, deren Wege sich von den Sechzigern bis heute auf unglückselige Weise immer wieder kreuzen. Sie steuert auf ein beängstigendes, auswegloses Ende zu, wie es selbst Stephen King bislang nicht zu Papier gebracht hat, und ist gleichzeitig Abrechnung mit dem Religionsfanatismus in unserem hoch technisierten Zeitalter und Verbeugung vor den Größen des klassischen Horrors. Der kleine Jamie spielt vor dem Haus mit seinen Plastiksoldaten, da schiebt sich ein dunkler Schatten über ihn, ein Schatten, den er sein Leben lang nicht loswerden wird. Er blickt auf und sieht Charles Jacobs über sich, den jungen Methodistenprediger, der in der neuenglischen Gemeinde gerade sein Amt antritt. Im Nu gewinnt der charismatische Jacobs die Herzen der gottesfürchtigen Einwohner. Den Kindern haben es vor allem die elektrischen Spielereien angetan, mit denen er Bibelgeschichten veranschaulicht. Das alle endet, als ihn ein entsetzlicher Unfall vom Glauben abfallen lässt und er eine letzte Predigt hält, die in einer rasenden Gottverfluchung gipfelt. Von der Gemeinde verstoßen, tingelt er fortan über die Jahrmärkte, wo er elektrische Experimente vorführt, die zunehmend spektakulärer werden und immer schrecklichere Folgen nach sich ziehen. Über die Jahre trifft Jamie, inzwischen drogenabhängiger Musiker, wiederholt auf Jacobs, der ihn jedes Mal tiefer in seine dämonische Welt zieht. Als Jamie sich dessen klar wird, gibt es kein Zurück mehr. Das finale Experiment steht bevor. Mein Umriss: 1962, Jamie Morton lebt mit seinen Eltern und Geschwistern wohlbehütet in der Kleinstadt Harlow auf. Die Mutter kümmert sich um die Familie und der Vater versucht gerade als Ölhändler Fuß zu fassen. Als die Gemeinde einen neuen Priester sucht, stellt sich Charles Jacobs zur Verfügung. Dieser trifft auf der Straße auf Jamie, der dort mit seinen Soldaten spielt. Diese Begegnung soll beide von nun an ein Leben lang aneinander binden. Jacobs ist fasziniert von der Elektrizität und ersinnt immer mehr Spielereien, von denen die Kinder der Gemeinde begeistert sind und er sich über regen Zulauf zu seinen Jugendtreffen freuen kann. Immer ausgefeilter wird seine Technik, an der er Jamie fast uneingeschränkt teilhaben lässt. Als ein schrecklicher Unfall seine Familie von einer Sekunde auf die andere Sekunde zerstört, bricht er mit Gott und hält seine letzte Predigt vor der Gemeinde in deren Verlauf er Gott und den Glauben nicht nur in Frage stellt, sondern auch verflucht. Er verlässt Harlow und erst viele Jahre später kreuzt sich sein Weg wieder mit dem zwischenzeitlich Erwachsenen Jamie… Mein Eindruck: Mit seinen letzten Büchern hat mich Stephen King immer wieder mit seiner Wandlungsfähigkeit überrascht. War er früher eher im Bereich Horror und Gruselschocker festgefahren, so fächerte er sein Spektrum immer breiter in fast alle Richtungen. Vieles an Revival erinnert an Frankenstein, wobei King jedoch die Ergebnisse nicht so offensichtlich zur Schau trägt, sondern sie dem Leser eher Häppchenweise unblutig und weniger brutal serviert, so dass er intensiv mit dessen Fantasie spielt. King wäre jedoch nicht King, wenn er gänzlich auf Schockeffekte verzichten würde, so enttäuscht er auch in diesem Punkt nicht. Besonders intensiv bedient der Autor mit Revival das Kopfkino seiner Leser. Sehr detailverliebt beschreibt er die Menschen, die Umgebung und nicht zuletzt auch die unterschiedlichen Stimmungen der Menschen, ohne jedoch damit die eigentliche Geschichte aus den Augen zu verlieren. Ungewohnt ruhig und gemächlich steigt der Leser in die Lebensgeschichte von Jamie Morton, dessen Familie und Prediger Charles Jacobs ein. Erzählt aus der Sicht des Jungen erscheint einem diese Geschichte eher als einfache Lebensgeschichte, stünde nicht Stephen King dahinter, der bereits vor Beginn des Buches eine kurze Danksagung an die großen des Horror verfasst hatte. Lässt King in seinen früheren Büchern den Spannungslevel immer an- und absteigen, nicht ohne auf eingestreute Spannungsspitzen zu verzichten, so zieht sich hier der Anstieg des Spannungslevels stetig nach oben, sodass man sich in Erwartung eines großen Showdowns regelrecht festbeißt, der dann mit Hilfe eines Gewitters auch wirklich einsetzt und keineswegs enttäuschend, sondern eher King-typisch hart, brutal und schonungslos erfolgt. Dass King Horrorklischees bedient liegt auf der Hand. Er reiht sie aber nicht aneinander, sodass man darin gefangen ist, sondern bringt auch andere Ideen mit ein, die man so von ihm noch nicht kannte und die aus Revival wieder mal ein Buch werden ließen, das man gerne und mit viel Spannung liest. Mein Fazit: Stephen King schnürte mit Revival wieder mal ein perfektes Paket und bekommt von mir das Prädikat 100% empfehlenswert

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Jamie ist noch ein kleiner Junge als er das erste Mal auf Reverend Charles Jacobs trifft. Er ahnt noch nicht, welches Schicksal ihn zukünftig mit dem jungen Pfarrer verbinden soll, der sich mehr für Elektrizität als für den Glauben interessiert. Zeit seines Lebens wird Jamie Charles nicht mehr loswerden und schlimmer noch, er wird sich immer mehr in dessen Machenschaften verstricken und dem Wahnsinn des abtrünnigen Pfarrers nur ohnmächtig gegenüber stehen. Doch wenn er es nicht irgendwann schafft sich von ihm loszusagen, dann wird ein Unglück geschehen, soviel steht fest. Kann er rechtzeitig das Schlimmste verhindern? Das Cover ist optisch mit den ganzen Blitzen und dem Kreuz auf jeden Fall ein Hingucker und passt auch perfekt zum Inhalt des Buches, in dem die Themen enorme, elektrische Kraft und Glauben zentrale Rollen spielen. Die Backsteine im Hintergrund der Buchstaben haben ebenfalls eine Bedeutung, doch deren Sinn offenbart sich dem Leser erst zum Schluss. Auch der Titel Revival zieht sich durch das Buch und wird einem immer klarer je länger man liest. Unter dem Schutzumschlag befindet sich ein beiges Hardcover mit einer strukturierten Oberfläche. Dieses hat mir optisch zwar sehr gut gefallen, hatte aber das Manko, dass es sich trotz pfleglichster Behandlung an den Stellen, an denen es lange beim Lesen festgehalten wurde, verfärbt hat. Doch mal weiter zum Inhalt. Jamie ist so der typische King-Protagonist. Er hat kein leichtes Leben und ist einem sicherlich nicht unbedingt gerade sympathisch, denn seine Entscheidungen sind oft einfach nur zum schreien. Dennoch ist er eine sehr interessante Persönlichkeit und man hat Spaß daran etwas über ihn und sein Leben zu erfahren. Was ich außerdem sehr positiv finde, ist die Tatsache, dass Jamie immer versucht hat irgendwas zu machen, irgendwas zu ändern und Stillstand für ihn eigentlich ein Fremdwort ist. Vom Sohn eines Heizöllieferanten entwickelt er sich zu einem mäßig erfolgreichen Musiker und macht sein Ding aus seinem Leben auch wenn das nicht unbedingt etwas Gutes heißen muss. Sein Gegenspieler oder Mitspieler, so genau kann man das oft nicht sagen, Charles Jacobs ist zu Beginn ein junger engagierter Pfarrer, glücklich verheiratet, hat einen kleinen Sohn und nutzt die Elektrizität gerne dafür um den Kindern Religion näherzubringen. Doch nach einem Schicksalsschlag verschwindet er von der Bildfläche, nur um in unregelmäßigen Abständen immer wieder in Jamies Leben aufzutauchen und alles ordentlich durcheinanderzubringen. Dabei kann man jedoch eines schnell feststellen: Sein Fanatismus, was die Elektrizität angeht wächst und wächst. Während er zunächst durchaus noch die Sympathien des Lesers auf seiner Seite hat, schwinden diese im Lauf des Buches zusehends und am Ende schafft er es wohl glatt vom Everybody’s Darling zu Nobody’s Darling. Mit diesen sehr gegensätzlichen Charakteren war eine gute Basis für eine Geschichte geschaffen, welche einen enormen Tiefgang hat und auch zum Nachdenken anregt. Es steht viel zwischen den Zeilen und man kann in dem Buch sicher mehr finden als nur eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Was mir allerdings deutlich gefehlt hat war der Horror, denn schließlich wird das Buch dort eingeordnet und sollte daher auch einfach irgendwelche Elemente aus diesem Bereich enthalten. Wenn man nun aber nicht gerade extrem religiös ist oder einen extrem festen Glauben an bestimmte Vorstellungen eines Lebens nach dem Tod hat, dann ist das Buch nicht wirklich gruslig. Für mich hat es vielmehr ein wenig dsytopische Züge, da viele Dinge, welche am Ende geschehen so vielleicht noch nicht möglich sind, aber dennoch im Bereich des Möglichen liegen, zumindest in ähnlicher Form. Dennoch hat mich das Buch insgesamt nicht so ganz überzeugen können, was aber nur teilweise wirklich am Inhalt sondern viel mehr an der Vermarktung des Ganzen lag. Ich mag tiefgründige Bücher und freue mich immer eines lesen zu können, allerdings möchte ich einfach einen Horrorroman in der Hand halten, wenn ich ein Buch als solchen verkauft bekomme. Inhaltlich haben mich einige Stellen gestört, welche einfach nur Längen waren, die das Buch gestreckt haben, denn man wäre auch ohne diese Dinge ausgekommen, außerdem fand ich die Entwicklung einiger Nebencharaktere etwas schräg und unausgegoren. Dennoch ist es alles in allem ein gutes Buch, welches man sicherlich auch weiterempfehlen kann. Von mir gibt es hierfür 3,5 von 5 Punkten.

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Inhalt: Der kleine Jamie Morton lebt zusammen mit seinen Eltern und seinen älteren Geschwistern in einem kleinen Ort im US-Bundesstaat Maine. Als Jamie sechs Jahre alt ist, lernt er den neuen Pastor seiner Gemeinde kennen. Charles Jacobs, der anscheinend neuen Wind in die kleine Gemeinde bringen will, ist bei allen sehr beliebt. Vorallem Jamie schliesst ihn tief ins Herz. Durch einen Schicksalsschlag in der Gemeinde ändert sich alles und Charles Jacob muss die Gemeinde verlassen. Jamie ist tieftraurig, denn er ahnt noch nicht, dass man sich immer zweimal im Leben trifft. Meine Meinung: Die Geschichte wird das gesamte Buch hindurch aus der Sicht von Jamie erzählt. Es ist in 14. Abschnitte unterteilt, die alle einen Abschnitt aus seinem Leben beschreiben. Wir begleiten also Jamie ab seinen sechsten Lebensjahr bis zum Finale. Das Buch hat sowohl dramatische Szenen als auch Horrorelemente, aber wie man es von King gewöhnt ist, blicken wir jedes mal in die menschliche Psyche und entdecken Hintergründe und Ängste der Protagonisten. Ich mag an King das er keinen rein blutigen und platten Horror bietet sonder sehr psychisch schreibt und er eine einzigartige Form von Horror bietet, die sich im Laufe seiner Bücher immer weiter ausbreitet. Der Schicksalsschlag der Pastor Jacobs trifft, hat sowohl Auswirkungen auf sein eigenes als auch auf Jamies leben. Es sind Menschen die im Laufe ihres Lebens an ihre Grenzen kommen. Brilliant geschrieben und eine unheimliche Thematik: Was ist wenn ein Mensch durch Trauer in Wahn verfällt ? Stellenweise hatte ich als Leser natürlich auch Mitgefühl für Pastor Jacobs, und hier stellt man sich die Frage, ob es nicht natürlich ist nach solch einem Schlag seinem Glauben zu verlieren? Das Thema Glaube und Wahn hat er so spannend miteinander verknüpft, dass dadurch ein brillianter und spannender Roman entsteht, der den Leser fesselt. Fazit: Ein spannender King, der einem vor lauter Elektrizität die Haare zu Berge stehen lässt.

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Das ist nicht tot, das ewig liegt, bis das die Zeit den Tod besiegt. H.P. Lovecraft Das Cover ist Programm. Als Teenager und junge Erwachsene habe ich unendlich viele Bücher von King verschlungen. Meine Leidenschaft für seine Werke ging so weit, dass ich mit 15 begann, in einem Buchladen auszuhelfen, um dort 30% Rabatt auf alle Bücher zu bekommen. All mein verdientes Geld floss direkt wieder zwischen zwei Buchdecke. Stark, Es, Tommyknockers, Friedhof der Kuscheltiere, später Der dunkle Turm und Dreamcatcher...King war für mich der King. Keiner schaffte es so gelungen, Welten zu erschaffen, die wie echt in meinem Kopf lebten. Meine beste Freundin hatte die Es-Ausgabe, auf der vorne der Clown zu sehen ist, wir mussten, um schlafen zu können, das Buch umgedreht im Zimmer hinlegen. Ich verschlang drei Bücher mit je 1200 Seiten Bibeldruck in zwei Wochen Sommerferien, weil sie mich nicht mehr losließen. Bei Kerzenschein am Fenster las ich Friedhof der Kuscheltiere und konnte kaum schlafen vor Angst, aber auch nicht das Buch aus der Hand legen. So weit ging Kings Welt, bis in die tiefsten Abgründe der Fantasie. Er schreibt so spannend, bildlich, klar, das ich mich heute frage, wie mir die Passion für seinen Stil abhanden kommen konnte. 6 Jahre Uni Die Antwort ist einfach. Ich hab mein Studium geliebt, aber wenn man Literaturwissenschaftlerin in Germanistik und Anglistik wird, muss man SEHR viel lesen. Unvorstellbar viel. Ich war schon immer eine schnelle Leserin, zum Glück, aber wenn es dann doch mal 6 Bücher in einer Woche waren, die für die verschiedenen Seminare anstanden, verleidete es einem das Lesen irgendwann doch. Als ich meinen Abschluss 2008 machte, habe ich danach um die 5 Jahre kaum noch ein Buch angerührt. Ich war dermaßen gesättigt, dass es mir auch gar keinen Spaß mehr machte, zu lesen. Artikel im Netz, ok, Zeitschriften und Magazine, ja, aber keine Bücher mehr. 7 Jahre danach Auf den neuesten Roman von Stephen King werde ich aufmerksam, weil er sich mit Atheismus beschäftigt, auch ein Thema bei xclusivx. Ein vom Glauben abfallender Priester? Klingt super! Meine Abschlussarbeit an der Uni war über "God's little Soldier" von Kiran Nagarkar und "Shalimar the Clown" von Salman Rushdie, beide beschäftigen sich mit Fundamentalismus und Religion. "Representations of Terrorism in Indian English Literature" war der Titel meiner Arbeit, und bis heute faziniert mich das Thema. Also ein neuer King. Elektrisierend! Das Erste, was mir zu den gut 500 Seiten, die ich in einem Tag in mich aufgesogen habe, einfällt, ist auch die offensichtlichste Phrasendrescherei: Das Buch gibt meinem Hirn Stromschläge. :) So dass ich es kaum aus der Hand legen wollte, und gleichzeitig nicht wahrhaben wollte, dass es vorbei ist, wenn ich das letzte Kapitel lese, um endlich zu erfahren, wie es ausgeht. Dieses Gefühl hatte mir Kings Kunst immer schon gegeben. Insomnia war eines der beeindruckendsten Bücher, was das angeht, aber auch Atlantis und The Dome. Hin- und hergerissen zwischen binge reading und "sich was aufsparen". Mehrfachdeutigkeit Für mich ist das Buch mit dem passendsten Titel überhaupt ausgestattet, denn das war mein persönliches Wiederaufleben, was Romane im Allgemeinen und Kings Handwerk im Speziellen angeht. Zum Plot selbst passt es natürlich auch wie die Faust aufs Auge. Was muss Menschen geschehen, damit sie ihren Glauben verlieren oder sich an ihn klammern? Welche Mächte und Welten verbergen sich hinter der unseren? Welche Kräfte lassen sich entfesseln, wenn man ihnen nur sein ganzes Dasein verschreibt? Intertextualität Schon im Studium eine meiner liebsten Herangehensweisen an Literatur. Mit einem Korpus von so manngifaltiger Natur, beziehen sich viele Werke eben doch auf andere und zitieren diese auch. Im Falle von Revival nimmt King Bezug auf H. P. Lovecraft (Necronomicon) und Mary Shelley (Frankenstein), was sich sowohl in Referenzen im Text als auch in dem Gipfel der Geschichte bemerkbar macht. Keine Spoiler, aber es ist nervenzerfetzend. Maine als Neuland? Wer noch nie King gelesen hat, dem kann ich ihn nur empfehlen. Die Art und Weise, wie er Vorschauen einstreut, um sie später aufzugreifen, die Spannung, die indirekten und direkten Bezüge zu anderen kulturellen Werken, machen ihn für mich immer noch zu einem Meister seines Fachs. Auch wenn bei mir an der Uni sicher nie ein Seminar für seine Werke stattfinden wird. Die verschiedenen Facetten von Gottesfurcht, Jenseitsvorstellungen und die tiefen Charakterzeichnungen fesseln schnell und nachhaltig. Ein Buch, das nachdröhnt im Kopf, wie alle Bücher von Stephen King. Zum Inhalt schreibt der Verlag: Der kleine Jamie spielt vor dem Haus mit seinen Plastiksoldaten, da schiebt sich ein dunkler Schatten über ihn, ein Schatten, den er sein Leben lang nicht loswerden wird. Er blickt auf und sieht Charles Jacobs über sich, den jungen Methodistenprediger, der in der neuenglischen Gemeinde gerade sein Amt antritt. Im Nu gewinnt der charismatische Jacobs die Herzen der gottesfürchtigen Einwohner. Den Kindern haben es vor allem die elektrischen Spielereien angetan, mit denen er Bibelgeschichten veranschaulicht. Das alles endet, als ihn ein entsetzlicher Unfall vom Glauben abfallen lässt und er eine letzte Predigt hält, die in einer rasenden Gottverfluchung gipfelt. Von der Gemeinde verstoßen, tingelt er fortan über die Jahrmärkte, wo er elektrische Experimente vorführt, die zunehmend spektakulärer werden. Und immer schrecklichere Folgen nach sich ziehen. Über die Jahre trifft Jamie, inzwischen drogenabhängiger Musiker, wiederholt auf Jacobs, der ihn jedes Mal tiefer in seine dämonische Welt zieht. Als Jamie sich dessen klar wird, gibt es kein Zurück mehr. Das finale Experiment steht bevor. KAT My kind of music, my kind of life. 2009 fand mich durch den Hardcore auch der Veganismus. Beste Wahl. Against the grain. Poesie produziert mein Hirn auch ab und zu, sogar mit Musik manchmal. An Alle, die überlegen, auch etwas DIY aufziehen: einfach machen. All das mache ich, weil ich dachte: Ich kann das auch.

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Gibt es Menschen, die das eigene Schicksal beeinflussen?

Thalia Buchhandlung Nord GmbH & Co KG

Von: Monika Fuchs aus Hamburg

03.07.2015

Bisher habe ich mich immer davor gedrückt, ein Buch von Stephen King zu lesen. Die Cover sehen zum Teil schon so abschreckend aus, und außerdem bin ich überhaupt keine Freundin von Horror-Büchern oder Filmen. Doch in der Presse lese ich immer einmal wieder, dass der Autor total unterschätzt wird und das Zeug zu einem zukünftigen Klassiker hat. Als dann auch noch eine Freundin von dem Buch begeistert war und meinte, ich solle es unbedingt lesen, habe ich mich herangewagt. Hier nun mein Eindruck: Stephen King erzählt die Geschichte von Jamie und Charles Daniel Jacobs aus der Sicht von Jamie. Gleich zu Beginn des Buches vergleicht der Ich-Erzähler, der inzwischen ein Alter Mann ist und auf sein Leben zurückblickt, das Leben mit einem Film, in dem es immer einen Fünften im Spiel gibt, einen Joker, der immer einmal wieder in unserem Leben an genau einem Wendepunkt auftaucht. Und dieser Fünfte im Spiel ist bei Jamie Charles Daniel Jacobs. 1962, Jamie ist gerade sechs Jahre alt geworden, taucht Charles Daniel Jacobs das erste Mal in seinem Leben auf. Er ist der neue Pfarrer an der Kirche in dem kleinen Ort Harlow in Maine, wo Jamie mit seinen 4 Geschwistern und seinen Eltern lebt. Charles ist noch sehr jung und gewinnt zusammen mit seiner hübschen Frau Patsy und ihrem kleinen Sohn, genannt „das Klettchen“ die Menschen der Gemeinde für sich. Besonders die Jugendlichen begeistert er mit seinem Hobby, der Elektrizität. Doch eines Tages geschieht ein schrecklicher Unfall. Und als Folge dessen verliert Charles seinen Glauben und verlässt Harlow. Jamie wird erwachsen und entwickelt sich zu einem mittelmäßigen Rhythmusgitarristen, der mit verschiedenen Bands durch die Lande tourt. In der damaligen Zeit bleibt es in dieser Szene natürlich nicht aus, dass er mit Rauschgift in Berührung kommt. An seinem eigenen Tiefpunkt begegnet ihm Charles Jacobs wieder – ausgerechnet in einem Vergnügungspark. Und Charles nimmt Jamie unter seine Fittiche und hilft ihm von seiner Drogensucht loszukommen. Dabei spielt die Elektrizität wieder eine wichtige Rolle. Wir folgen Jamie weiter durch sein Leben und immer wieder einmal trifft er Charles Daniel Jacobs wieder. Allerdings werden diese Begegnungen immer aberwitziger, denn aus dem ursprünglich charmanter jungen Pfarrer ist ein fanatischer Mensch geworden, der ein ganz gefährliches Spiel spielt. Es kommt zu einem großen Finale, bei dem sich endlich klärt, woran Charles Daniel Jacobs die ganze Zeit geforscht hat und warum. Dieser Roman ist brillant geschrieben. Stephen King hat es ganz geschickt und subtil geschafft, mich in diese Geschichte hineinzuziehen. Der Roman liest sich am Anfang wie ein klassischer, amerikanischer Gesellschaftsroman. Doch irgendwie beschleicht einen schon sehr früh ein ungutes Gefühl, welches man allerdings nicht näher benennen kann. Ein Kernthema des Romans ist das Thema Glauben. Was passiert mit den Menschen, die ihren Glauben verlieren? Und was sind Menschen bereit im Namen Gottes zu akzeptieren?

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Jamie Morton ist sechs Jahre alt, als er dem Mann begegnet, der im Laufe seines Lebens noch öfter eine Rolle spielen wird. Schon die erste Begegnung mit dem jungen Priester Charles Jacobs wird Jamie nie vergessen: Er spielte gerade mit seinen Spielzeugsoldaten, als sich ein großer Schatten über ihn beugte, nichts ahnend, dass er diesen nie wieder los wird... Wenig später tritt Charles Jacobs in der kleinen Gemeinde Harlow sein Amt an. Auch die anderen Kinder sind begeistert von ihm, besonders von dessen Hang zur Elektrizität und technischen Spielereinen. Doch eines Tages ereilt Jacobs ein schrecklicher Schicksalsschlag, der ihn vom Glauben abfallen lässt. Seine letzte Kirchenrede geht in die Geschichte Harlows als die 'Furchtbare Predigt' ein. Als die Gemeinde sich von ihm abwendet, reist er fortan durchs Land und führt auf Jahrmärkten seine elektrischen Experimente vor, die mit der Zeit immer öfter ungeahnte Folgen nach sich ziehen. Als Jamie am Tiefpunkt seines Lebens steht, trifft er Jacobs wieder. Im Laufe der Zeit wird dieser ihm mit seiner "geheimen Elektrizität" immer unheimlicher. Doch das finale Experiment steht unmittelbar bevor und Jamie weiß, dass er dem nicht entkommen kann... Hier ist Stephen King wieder in Bestform. Keiner versteht es so gut wie er, das Grauen in einer ganz normalen Gegend anzusiedeln. Diese Geschichte ist eigentlich die von Jamie Morton, der hier sein Leben und seine Begegnungen mit dem Prediger Charles Jacobs schildert. Besonders beeindruckend und in irgendeiner Weise unheimlich beschreibt King die erste Begegnung zwischen den beiden Hauptfiguren. Mein Fazit: Ein gelungener King mit der richtigen Portion Grusel. Dieser Roman hat mir besser gefallen als "Mr. Mercedes". Spannend, unheimlich, mysteriös mit einer guten Portion Horror. Für Stephen King Fans ein Muss. Bis auf Kleinigkeiten sehr gut gelungen, daher bekommt "Revival" von mir mit 4,5 Sternen fast die volle Punktzahl.

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Bücher von Stephen King sind für mich ein absolutes Muss, von daher war es kein Wunder, dass ich direkt zu seinem neuesten Werk "Revival" greifen und es direkt lesen musste. Meine Erwartungen waren aufgrund der Kurzbeschreibung und der Tatsache, dass der Autor zu meinen Lieblingsautoren zählt, enorm hoch und ich bin froh, dass dem Meister des Horrors mit diesem Buch ein weiteres Meisterwerk gelungen ist. Der Schreibstil hat mir hierbei wieder einmal ausgesprochen gut gefallen. Der Autor rutscht zwar immer wieder in die saloppe Sprache ab, allerdings bin ich dies bereits aus anderen Büchern von ihm gewohnt, sodass ich dies mittlerweile auch als ganz angenehm empfinde. Die Dialoge sind hervorragend, oftmals schonungslos ehrlich und mit viel Sarkasmus gefüllt. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, nicht immer sympathisch, aber dennoch sehr interessant, sodass ich unbedingt wissen musste, wie es ihnen im Laufe der Geschichte ergehen wird. Charles Jacobs, der als leidenschaftlicher Methodistenprediger arbeitet, verliert irgendwann seinen Glauben, nachdem ein Unfall geschehen ist. Fortan widmet er sich eher den Experimenten, die vor allem bedeuten, dass er sich komplett von Gott und seiner ursprünglichen Religion abgewandt hat. Jamie, der Charles bereits im Kindesalter kennengelernt hat, trifft nach einigen Jahren wieder auf ihn und wird immer mehr in seine neue Welt hineingezogen, denn er führt nicht unbedingt ein Leben, was man sich zuvor für ihn gewünscht hat, denn er ist drogenabhängig und auch sonst für seine Mitmenschen eine mittelgroße Enttäuschung. Es ist von daher kein Wunder, dass auch Jamies Familie hierbei eine Rolle spielt. Wer jetzt aber glaubt, dass Jamie ein vollkommener Nichtsnutz ist, der vor allem unsympathisch ist, der hat sich getäuscht, denn in ihm steckt schon einiges, allerdings hält er sich selbst aufgrund seines Lebensstils sehr zurück. Dabei sind seine Gedanken und Gefühle oftmals sehr interessant. Sehr interessant ist dabei vor allem, dass man Jamie und seine Geschwister bereits im Kindesalter kennenlernt und er in der Geschichte immer mehr altert. Dadurch fühlt sich der Leser nicht nur mit ihm verbunden, sondern lernt auch sein gesamtes Leben mit allen Höhen und Tiefen kennen. Oftmals ist es dabei aber auch frustrierend zu sehen, wie er vom rechten Weg abkommt und sich quasi selbst bedingungslos an Charles und dessen Experimente ausliefert. Neben den vielen Klischees, die es im Horror-Genre gibt, kommt Stephen King auch mit vielen neuen Ideen um die Ecke, die mich direkt angesprochen und stellenweise sogar schockiert haben. Außerdem kommen hierbei auch noch Liebhaber von guter Musik auf ihre Kosten, denn der Autor geht immer wieder auf die Musik im Laufe der Zeit ein, sodass man hier eine gute Mischung aus beidem hat. Hier wird auch schnell klar, wie sehr der Autor, der nebenbei auch als Musiker tätig ist, die Musik liebt. Es ist von daher sehr schön zu sehen, dass gleich zwei Sachen, die ihm wichtig sind, hierbei miteinander verbunden werden. Das Cover passt zwar ganz gut zur Geschichte, allerdings muss ich zugeben, dass es mir nicht unbedingt gefällt und in meinen Augen auch nicht der schönste Hingucker. Allerdings muss man auch sagen, dass das Cover eine düstere Stimmung ausstrahlt, die ebenfalls zum Buch passt. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen spannend und ereignisreich, sodass ich unbedingt mehr erfahren wollte. Insgesamt konnte mich Stephen King mit seinem neuesten Werk "Revival" wieder einmal sehr gut unterhalten und schockieren, sodass ich dieses Buch mitsamt der vielseitigen Figuren sehr genossen habe. Ich freue mich bereits auf die kommenden Bücher die Autors, denn ich bekomme von ihm einfach nicht genug. Ich kann das Buch demnach nur empfehlen.

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Da Revival der erste Roman Kings ist, den ich vollständig gelesen bzw. gehört habe, kann ich ihn weder als typisch noch als ungewöhnlich bezeichnen. Jedoch hatte ich eine vollkommen andere Vorstellung dieses Buches und so war ich schon bald sehr erstaunt von der Story. In erster Linie wird Stephen King wohl mit Monstern, dem Horrorgenre und dem Grauen in Menschengestalt in Verbindung gebracht. Revival bedient keines dieser... nun ich möchte es tatsächlich einmal Klischees nennen. Die Schockmomente, die immer wieder oft beiläufig erwähnt und doch detailliert beschrieben in die Geschichte einfließen, entstehen nicht durch Monster und mysteriöse Begebenheiten sondern durch das Schicksal und die Grausamkeit des Lebens... und außerdem, und dies ist wohl das wahrhaft Erschreckende, durch den Fanatismus - dem besessenen Glaube an eine Sache. Man begleitet den Protagonisten durch sein ganzes Leben, das von Verlust, Sucht aber auch der Musik geprägt wird und oft hat man dabei das Gefühl, King schreibe hier fast autobiographisch. Neben der einen großen Metapher der Elektrizität, die wie ein Damoklesschwert über der gesamten Story hängt, begegnen uns unglaubliche Gleichnisse, die sich in den kürzesten Nebensätzen verbergen oder riesige Motive beschreiben. So zum Beispiel das Heilen von einem Gebrechen, das schon bald seinen Tribut fordert. Metaphern die sich nicht auf den Glauben im Sinne einer Religion wohl aber auf das Glauben als wichtigen Teil eines jeden Lebens beziehen. Ein Aspekt, der mich dazu verleitet, dieses Buch unbedingt auch noch einmal lesen zu wollen. Nun bin ich nur noch begeisterter. Man kann der Story viel intensiver folgen und tatsächlich hat sich meine Hoffnung bestätigt. Die Metaphorik wird viel deutlicher. Es vergeht keine Seite, auf der man King nicht dafür danken möchte, dass es so wunderbare Bücher schreibt und so ehrliche, bedrohliche und tröstliche Gedanken in seine Romane einfließen lässt.

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