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Rezensionen zu
Runas Schweigen

Vera Buck

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In ihrem Romandebüt 'Runa', das sich keinem bestimmten Genre zuordnen lässt, sondern historischer Roman, Kriminalroman und Wissenschaftsthriller zugleich ist, vermischt Vera Buck historische Fakten und Persönlichkeiten mit einer fiktiven Handlung und erdachten Romanfiguren und entführt den Leser zu den Anfängen der Psychochirurgie ins Paris des 19. Jahrhunderts an die berühmteste Nervenheilanstalt Europas, das Hôpital de la Salpêtrière. Bei historischen Romanen bin ich meistens etwas skeptisch, denn ich habe schon so viele schlecht recherchierte und deshalb unglaubwürdige historische Romane gelesen, dass ich diesem Genre inzwischen nicht mehr allzu viel abgewinnen kann. Auf Vera Bucks Debüt 'Runa' war ich dennoch sehr gespannt, da mich die Thematik sehr interessiert und ich mich bereits während meines Studiums mit Jean-Martin Charcot und seinen mitunter fragwürdigen Behandlungs – und Forschungsmethoden auf dem Gebiet der Hysterie, aber auch mit seinen herausragenden wissenschaftlichen Leistungen bei der Erforschung von Erkrankungen des Nervensystems beschäftigt habe. Charcot gilt als Begründer der modernen Neurologie; zahlreiche neurologische Krankheiten tragen bis heute seinen Namen. Zu seinen Schülern gehörten neben Sigmund Freud auch Joseph Babinski, Georges Gilles de la Tourette sowie Charles-Joseph Bouchard. Charcot beschrieb als Erster die Amyotrophe Lateralsklerose, die deshalb auch Charcot-Krankheit genannt wird, und grenzte die Multiple Sklerose und den Morbus Parkinson als eigenständige Krankheitsbilder voneinander ab. Erst in seinen späteren Jahren widmete er sich dann der Erforschung der Hysterie. Hysterie ist jedoch ein recht unpräziser Sammelbegriff, unter dem eine ganze Reihe von Symptomen psychischer und motorischer Störungen zusammengefasst wurden, die als typisch weiblich galten. Obwohl bereits Charcot der Überzeugung war, dass es sich bei der Hysterie keineswegs um ein rein weibliches Leiden handelt, sondern auch Männer davon betroffen sein können und einige Studien über männliche Hysteriker veröffentlichte, präsentierte er in seinen öffentlichen Lektionen ausschließlich weibliche Hysterikerinnen. Diese Vorlesungen, bei denen unter Charcots Regie Krankheit als Schauspiel inszeniert wurde und die größte und berühmteste Nervenheilanstalt Europas zur Bühne bzw. Zirkusarena avancierte, standen auch einem nichtmedizinischen Publikum offen, waren in Paris ein gesellschaftliches Ereignis, wurden aber bereits von einigen Zeitgenossen aufs Schärfste kritisiert. In Vera Bucks 'Runa' werden Charcots Vorführungen schonungslos und sehr ausführlich dargestellt. Obwohl vieles aus heutiger Sicht undenkbar und menschenverachtend scheint und die Ausführungen der Autorin manche zartbesaiteten Gemüter irritieren und schockieren mögen, war ich von diesen Detailbeschreibungen sehr beeindruckt und fasziniert, da man deutlich merkt, dass Vera Buck sorgfältig in Archiven recherchiert und die historischen Quellen genauestens studiert hat. Auch wenn die Beschreibungen historischer und medizinischer Details oft sehr ausschweifend sind und etwas Tempo aus der Geschichte nehmen, waren sie so eindrücklich und interessant, dass sie die Spannung für mich keineswegs minderten. Nicht nur durch ihre akribische Recherchearbeit, sondern auch sprachlich gelingt es Vera Buck, den Leser in die Zeit der Jahrhundertwende zu entführen. Sie trifft wunderbar den Jargon dieser Epoche; gleichzeitig ist ihre Sprache so unglaublich bildgewaltig, klar und lebendig, dass ich mich wirklich im Paris des 19. Jahrhunderts wiederfand, die Gerüche förmlich riechen konnte und die Pferdehufe auf dem Pflaster klappern sowie die Räder der Kutschen rattern hörte. Auch die Charaktere sind sehr markant und facettenreich gezeichnet. Die historisch verbürgten Persönlichkeiten wie Jean-Martin Charcot, Paul Eugen Bleuler, Georges Gilles de la Tourette, Joseph Babinski und Louis Pasteur sind sehr geschickt und glaubwürdig in die fiktive Handlung eingebettet. Besonders Joseph Babinski ist mir im Lauf der Geschichte sehr ans Herz gewachsen, und ich wüsste zu gerne, wieviel von dem realen Babinski sich hinter dem Romancharakter verbirgt. Aber auch die rein fiktiven Romanfiguren wie Jori, Runa und Monsieur Lecoq sind sehr fein und vielschichtig ausgearbeitet. Jori macht im Roman eine erstaunliche Entwicklung durch, denn während mich seine anfängliche Naivität, sein übertriebener wissenschaftlicher Ehrgeiz und seine blinde Bewunderung für die menschenunwürdigen Behandlungsmethoden Charcots wirklich wütend machten, wird er im Lauf der Geschichte, wenn auch leider etwas zu spät, zu einem mutigen jungen Mann, der allmählich beginnt, sich über die moralischen Grenzen der Wissenschaft Gedanken zu machen. Mein liebster Protagonist ist jedoch der skurrile Monsieur Lecoq, der – den zeitgenössischen Lehren Lombrosos folgend – fest davon überzeugt ist, aufgrund seiner Körpermerkmale ein Verbrecher zu sein, jedoch ein überaus kluger, besonnener, liebenswerter, wenn auch etwas schrulliger Ermittler ist. Die eigentliche Heldin und zweifellos spannendste und geheimnisvollste Protagonistin ist aber Runa, das neunjährige Mädchen, das, obwohl es eingesperrt und gefesselt ist, Widerstand leistet, vollkommen anders handelt, als man es von ihr erwartet, sich ihre innere Freiheit bewahrt und allen Behandlungsmethoden trotzt. Sie macht nicht nur ihren Wärterinnen, sondern vor allem den Ärzten und Wissenschaftlern Angst, denn sie ist eine Gefahr. Überall hinterlässt sie ihre mysteriösen Zeichen und Botschaften, bedient sich also der Schrift – und der Stift, das wissen auch die Ärzte, ist eine weitaus gefährlichere und wirkungsvollere Waffe als das Skalpell. In 'Runa' laufen drei verschiedene Erzählstränge parallel nebeneinander her und die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Zunächst ist das ziemlich verwirrend, denn ob und inwiefern die Geschichte von Jori und seinem Vorhaben, an Runa erstmals einen operativen Eingriff am Gehirn eines Menschen vorzunehmen, mit der Suche Lecoqs nach einer vermissten Frau und mit den Erlebnissen des Ich-Erzählers zusammenhängen könnten, bleibt lange im Dunkeln. Erst am Schluss des mehr als 600 Seiten starken Romans schließt sich der Kreis und die Erzählstränge laufen zu einem schlüssigen Ende zusammen. Leider werden hierbei aber nicht alle Geheimnisse gelüftet, was mich aber nicht davon abhält, diesen Roman uneingeschränkt weiterzuempfehlen. Mit 'Runa' ist Vera Buck ein wirklich fulminantes Debüt gelungen, in dem historische Fakten in eine fesselnde Krimihandlung eingebettet werden und das von einer profunden Sachkenntnis zeugt. Ich war erstaunt, als ich gelesen habe, wie jung die Autorin ist, denn der Roman ist so ausgereift, dass ich kaum glauben konnte, dass 'Runa' tatsächlich ihr erstes Buch ist. Ich bin wirklich restlos begeistert von diesem historischen Kriminalroman, in dem Spannung und Wissen vortrefflich kombiniert werden und der dabei die immer noch aktuelle Frage nach den ethischen Grenzen der Wissenschaft aufwirft.

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Erstmal muss ich sagen, dass sich das Buch in keine Sparte stecken lässt. Ist es ein Thriller? Nicht ganz. Ein Tatsachenbericht? Nur halb. Und Fantasy?Nun ja... Von allem ein bisschen ist in Runa enthalten, vielleicht hat es mir gerade wegen diesem ganzen Mischmasch so gut gefallen und wegen dem Schauplatz, dem voll gestopften, dreckigen Paris um 1884. Zu der Zeit, als die Versuche an geistig gestörten Menschen noch vollends legitim und verbreitet waren und man schleunigst für Nachschub von psychisch kranken Insassen sorgen musste. Der Schreibstil von Vera Buck hat mir sehr zugesagt, spannend vermischt sie eine fiktive Geschichte mit medizinischem Hintergrundwissen, dazu kamen die Charaktere sehr sympathisch rüber. Ein Buch, welches mit ein paar unbeantworteten Fragen vielleicht noch Raum für eine Fortsetzung lässt. Mein Fazit Gekauft, gelesen und nicht bereut! Runa ist halb Thriller, halb Mystery, halb Medizin-Pschyrembel. Alles zusammen ergibt es ein tolles Buch.

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Je mehr ich über das Buch hörte, desto mehr wuchs meine Neugierde und um diese zu befriedigen, blieb mir nichts anderes übrig als mir selbst eine Meinung zu bilden und was soll ich sagen: Dieses Debüt hat mich geflasht. Die Autorin entführt uns nach Paris um 1884, in die berühmte Nervenklinik Salpêtrière. Hier studiert Jori Hell am lebenden Objekt Psychologie. Zu seinem Erfolg fehlt ihm nur noch der Doktortitel, den er durch eine ganz besondere Operation erlangen will. Er möchte der erste Mediziner sein, der den Wahnsinn aus den Hirnen der Patienten schneidet. Kann ihm dieses gewagte Unterfangen wirklich gelingen und wird er dabei Unterstützung bekommen? Vera Buck erschafft hier eine Welt, die faszinierend und abstoßend zur selben Zeit ist. Es ist wie bei einem schweren Unfall: man mag nicht hinsehen, aber die Neugierde treibt einen dazu. Zunächst werden dem geneigten Leser zahlreiche Protagonisten in unterschiedlichen Handlungssträngen vorgestellt. Da die Autorin sehr detailliert und authentisch die Charaktere zeichnet, kann man diese sehr gut auseinander halten und jeder ist für sich überaus interessant und spannend. Alle Darsteller sind Menschen mit Ecken und Kanten, die sehr glaubwürdig und realistisch rüber kommen. Mir hat es ganz besonders Lecoq angetan, der etwas von einem Antihelden hatte, der mich einfach beeindruckt hat. Die Story an sich ist ein Mix aus Historie, Krimi und Horror. Die historischen Einschübe bringen einem die Erforschung psychischer Krankheiten näher. Dabei streut die Autorin auch real existierende Personen ein. Ein Krimi ist es deshalb, weil es gilt herauszufinden, was es mit dem mysteriösen Mädchen Runa auf sich hat. Horror ist vielleicht etwas übertrieben von mir dargestellt, aber die Operationsszenen und Behandlungsmethoden kamen mir ein ums andere Mal wie aus dem fiesesten Folterkeller erdacht vor. Mich hat dieses Debüt wirklich überrascht. Es fesselt bis zur letzten Seite und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Fazit: Überzeugende Geschichte, die einen in ihren Bann zieht. Von mir aus hätte der Roman noch einige hundert Seiten mehr haben können. Ich kann nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Genial!

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Zum Cover: Ich liebe, liebe, liebe das Cover! Die Farben, die Tropfen, die Spiegelung in diesen und die Schrift. Es hat etwas mysteriöses an sich, dass mich neugierig auf mehr gemacht hat. Zur Geschichte: Wir befinden uns in Paris, im Jahre 1884. Jori ist ein Schweizer Medizinstudent an der grössten Klinik für Nervenkrankheiten Europas, der Salpêtière. Dort lauscht er den Vorlesungen des Weltberühmten Prof. Dr. Jean-Marie Charcot, welcher immer wieder neue Behandlungsmethoden an seinen Patientinnen ausprobiert und so immer interessante und aufschlussreiche Berichte veröffentlicht. Doch der Schein trügt. Der zunächst begeisterte Jori empfindet immer mehr Mitleid für die vorgeführten Patientinnen, nicht nur, weil seine grosse Liebe auch als geisteskrank gilt. Als er dann auf Runa trifft, ist er fest entschlossen, dem Mädchen zu helfen. Runa jedoch, scheint nicht nur eine merkwürdige Psyche zu besitzen. Als in der ganzen Stadt überraschende und kuriose Dinge geschehen, scheinen alle Beweise zu der in der Salpêtière eingesperrten Runa zu führen. Meine Meinung: Dieses Buch ist zeitgleich faszinierend und interessant, als auch erschreckend. Die Geschichte um Jori und Runa verknüpft so erschreckend viele reale Geschehnisse und Personen mit fiktionalen, dass ich bei jeder der gruseligen und verstörenden Behandlungsmethoden hoffte, diese wären aus der Fantasie der Autorin entsprungen. Bis Google mich aufklärte und mir noch schlechter wurde. Durch diese in die Geschichte eingeflochtene Realität, hat Vera Buck einen packenden Roman, der meine Gefühlswelt komplett auf den Kopf gestellt hat, erschaffen. Der Umgang mit den Patientinnen, die Therapiemethoden und die generelle Einstellung gegenüber allem, was auch nur ansatzweise nicht ganz perfekt war, ist erschreckend. So habe ich mir im Laufe des Buches eine Liste rausgesucht, auf der einige Gründe standen, weshalb man als Frau (natürlich waren Männer von so etwas wie Nervenkrankheiten nicht betroffen) in ein "Altershospiz" eingewiesen werden könnte. Die harmlosesten wären: Faulheit, Egoismus oder (das beste, meiner Meinung nach) eine politische Meinung. Ich hatte an vielen Stellen den inneren Drang, das Buch gegen die Wand zu pfeffern. Nicht weil es schlecht ist, keines Wegs. Sondern weil Frauen wirklich sehr schlecht wegkommen und es, obwohl ich sehr viel Interesse an Psychiatrie habe, mir oft sehr wehgetan hat zu lesen, wie die Patientinnen behandelt wurden (für die Interessierten: Ovarienpresse z.B.). Es gibt einen weiteren Handlungsstrang: den des Monsieur Lecoq, ein ehemaliger Polizist, welcher sich nun auf Grund seiner Physiognomie, für den Verbrecher schlechthin hält. Er beginnt auf Anfrage eines Klienten, nach dessen Frau zu suchen und stösst bald auf komische Zeichen, welche sich in ganz Paris wiederfinden lassen. Obwohl die Geschichte zu Beginn sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt, ergibt sie bald mehr Sinn und man hofft, dass sich doch alles zum Guten wendet. Über Runa möchte ich nicht viel schreiben, da sich da jeder sein eigenes Bild machen sollte und ich nicht zu viel verraten möchte. Mir tat sie von Anfang an leid und ich hätte sie liebend gerne in den Arm genommen und an einen sichereren Ort gebracht. Die Autorin schafft es mit ihrem lockeren, aber doch sehr ernsten, Schreibstil den Leser in den Bann zu nehmen. Sie beschreibt so realistisch, dass obwohl wir heute einen gewissen Hygienestandard haben, ich mir dieses verdreckte, heruntergekommene Paris sehr gut vorstellen konnte. Es war wirklich kein Ort an dem man nicht zur Oberschicht gehören möchte. Gleich zu Beginn des Buches wird Spannung aufgebaut, die sich auch bis zum Ende durchzieht und niemals locker lässt. Leider hat sich die Autorin ein bisschen in den Fakten und Details verrannt. So wurde am Ende des Buches ein Grossteil der Fragen beantwortet, jedoch einige wichtige offen gelassen. Das finde ich sehr schade, denn das Ende hat mir das Buch irgendwie kaputt gemacht. Fazit: Ein unheimlich spannendes und interessantes Buch, das starke Nerven (gerade von den weiblichen Lesern) benötigt und die Frage zurücklässt: was bedeutet Fortschritt, wenn dafür tausende Menschen leiden?

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Meine Meinung: Auf dieses Buch bin ich nur durch einen Zufall aufmerksam geworden. Das erste was mir auffiel war das Cover. Es sprach mich sofort an und machte mich neugierig, auch der Titel klang für mich geheimnisvoll. Als ich den Klappentext schließlich gelesen hatte war meine Neugierde geweckt. Dennoch muss ich zugeben das ich mit Historischen Büchern eigentlich nicht viel anfangen kann. Denn Runa spielt im Jahr 1884 hinter der Kulisse des frühern Frankreichs. Dennoch musste ich dieses buch einfach lesen und ich bin wirklich froh das mich der Historische Aspekt nicht abgeschreckt hat. Man beginnt mit dem lesen und ist sofort mitten im Geschehen, das Buch beginnt mit einem spannenden Prolog und sorgte so für ordentlich Spannung. Kurz darauf lernte ich eine Welt kennen die mir ziemlich befremdlich war, heutzutage kann man sich kaum noch vorstellen wie früher mit Geisteskranken Menschen umgegangen wurde. Es war für mich mehr als erschreckend. Anstatt den Menschen zu helfen, so wurden diese armen Geschöpfe noch gequält, natürlich mussten sie auch für Versuchszwecke herhalten. Was mich aber am meisten schockierte war das dass leiden der Menschen auf einer Bühne vor gaffenden Männern zur Schau gestellt wurde, ich möchte dabei betonen das es sich ausschließlich um weibliche kranke Frauen gehandelt hat. Während des lesen muss ich zugeben wurde ich teilweise immer wütender, gleichzeitig war ich fassungslos, ich konnte und wollte es einfach nicht glauben was sich dort abspielte. Zum Inhalt werde ich weiter nichts mehr sagen, denn der Klappentext sagt genug aus, denn ohne Spoiler könnte ich den Inhalt nicht wiedergeben. Der Schreibstil der Autorin ist besonders, ich sage es gleich vorne weg, dieses buch ist keine leichte Kost die sich mal eben zwischendurch weg lesen lässt, nein, auf dieses Buch muss man sich einlassen. Falls ihr euch nun unsicher seit, dann schaut doch auf der Verlagsseite vorbei und lest die Leseprobe, sollte diese euch zusagen, so denke ich steht dem Lesevergnügen nichts mehr im Weg. Die Charaktere in diesem Buch sind sehr vielschichtig, auch der Erzählstil wechselt immer wieder zwischen einzelnen Protagonisten ab. Am Anfang war ich ein wenig verwirrt, doch die Handlungsstränge die die Autorin gesponnen hat, waren grandios, und passten zum Ende hin grandios zusammen. Und sorgten so für ein spannungsgeladenes Ende. Die Handlung an sich ist fesselnd und spannend. Ich konnte dieses Buch nicht mehr weg legen denn mit jeder Seite die ich lass zog es mich tiefer in den Bann. Ich bin überrascht und begeistert, dieses Buch hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen!!!!! Daher kann ich es euch ans Herz legen. Denn diese Story werde ich so schnell nicht vergessen. Fazit: Mit Runa ist der Autorin ein spannungsgeladenes und auch erschreckendes Buch gelungen welches meine Erwartungen bei weiten übertroffen hat! Natürlich kann ich da nur die volle Punktzahl geben.

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RUNA

Von: Manuela Hahn

22.09.2015

Dies war mein erster Roman der Autorin Vera Buck, aber sicher nicht mein letzter. Das Buch hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen, es erzählt so anschaulich die Bedingungen in der neurologischen Abteilung der Salpetriere Klinik, das man fast glauben könnte alles sei genauso geschehen. Die einzelnen Charaktere sind anschaulich und bildhaft beschrieben,so das man sich gut in sie hinein versetzen kann, Jori, der junge Schweizer Arzt der mit einer revolutionären Methode den Wahnsinn heilen will, Runa, das kleine Mädchen bei dem keine der aus heutiger Sicht, sinnlosen Behandlungen anschlägt oder der Ex-Polizisten Lequoc, der zufällig auf Runas Botschaften stößt. Man benötigt etwas Geduld, bevor Runa richtig Fahrt aufnimmt, wer an Medizingeschichte so gar nicht interessiert ist, sollte sich die Lektüre vielleicht nochmal überlegen, davon würde ich aber abraten, ich habe selten einen so gut recherchieren historischen Roman gelesen, der zudem noch einiges an Spannung zu bieten hat. Man spürt die Freude am Schreiben der Autorin in jedem Satz, in jedem Wort. Sie verbindet Fiktion und Wirklichkeit, wie ich es selten lesen durfte.

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Die Geschichte: Der junge Schweizer Medizinstudent Jori (Johann Richard Hell) arbeitet Ende des 19. Jahrhunderts in der Salpêtrière in Paris, einem riesigen Komplex, der offiziell ein Altershospiz für Frauen ist. Eigentlich sind dort aber auch alle möglichen jüngeren Frauen und auch Kinder untergebracht, die als geisteskrank gelten. Der Leiter Prof. Dr. Jean-Marie Charcot ist berühmt für seine Veröffentlichungen und Vorträge, immer wieder testet er neue Behandlungsmethoden an seinen Patientinnen. Jori ist zunächst sehr beeindruckt und begeistert von Charcot, doch mit der Zeit bröckelt seine Bewunderung. Die Frauen und Mädchen, die der Arzt seinem Publikum wie Jahrmarktsattraktionen vorführt, tun ihm zunehmend leid. Das liegt auch ein bisschen daran, dass seine große Liebe Pauline auch in die Mühlen solcher Kliniken geraten ist: sie gilt ebenfalls als geisteskrank und Jori möchte unbedingt einen Weg finden, um sie zu heilen. Erreichen will er dieses Ziel, indem er eine neue Operationsmethode testet – und das ausgerechnet an einem sehr seltsamen Mädchen: Runa. Meine Meinung: Dieser Roman hat mich gleichermaßen fasziniert wie erschreckt. Vera Buck hat sehr viel recherchiert und wahre Personen und Begebenheiten geschickt mit einer fiktionalen Geschichte verknüpft. Entstanden ist daraus ein fesselndes, authentisches Buch, das uns mitnimmt ins Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Quasi nebenbei erfährt man dabei auch so interessante Dinge wie die Geschichte von Eugène Poubelle, dessen Nachname heute in Frankreich zur Bezeichnung für “Mülleimer” geworden ist, da er im Jahr 1883 in Paris die Mülltrennung einführte. Aber natürlich liegt das Hauptaugenmerk auf den damaligen Zuständen in den psychiatrischen Einrichtungen, die damals noch andere Namen trugen. Von einer Heilung der kranken Menschen war man noch sehr weit entfernt, es wurde mit teils grausamsten Methoden “therapiert”, über die wir heute nur den Kopf schütteln können. Vera Buck beschreibt einige solcher Situationen extrem eindrucksvoll und authentisch. Man ist beim Lesen einfach nur froh, so etwas nicht selbst erleben zu müssen. Auch einige Tierversuche, die natürlich damals ebenfalls u. a. zur Erforschung des Gehirns durchgeführt wurden, werden erläutert. Diese Szenen waren für mich als Tierfreund auch nicht leicht zu ertragen. Hauptperson in diesem Buch ist – neben Runa natürlich – Jori, aber erzählt wird uns die Geschichte von Maxime, der zur Zeit der Ereignisse noch ein Jugendlicher war und eher zufällig in die Ereignisse verwickelt wird. Doch es gibt auch noch einen weiteren Erzählstrang, der sich mit dem sehr ungewöhnlichen Monsieur Lecoq befasst. Er ist ein Ex-Polizist, der sich aufgrund seiner eigenen Physiognomie nach der Lektüre eines Lehrbuches selbst für einen geborenen Verbrecher hält. Klingt komisch und ist es auch irgendwie, aber mir war der skurrile Kerl doch sympathisch. Ihre Charaktere zeichnet Vera Buck sehr detailliert und lebensnah mit all ihren Schrulligkeiten und Eigenarten. Bei Jori hat mir besonders sein eigener Wandel gefallen, den er sehr deutlich durchlebt: vom übereifrigen Studenten zu einem gefühlvollen, empathischen Menschen, der die Frauen nicht mehr nur als Forschungsmaterial betrachtet. Das machte ihn zunehmend liebenswerter und ich hätte ihm ein echtes Happy End gewünscht. Runa, das titelgebende Mädchen, ist eine sehr tragische und geheimnisvolle Figur. Ihr Verhalten lässt sie erst abschreckend wirken, aber je mehr man aus ihrer Vergangenheit erfährt, desto verständlicher wird ihre Situation. Die Autorin schafft es, gleich zu Beginn ein hohes Maß an Spannung aufzubauen, das sich konstant bis zum Ende auf diesem Level hält. Wirklich super geschrieben und durch den ungekünstelten Schreibstil absolut flüssig und wunderbar zu lesen. An manchen Stellen tragen schon die lebendigen Beschreibungen der Schauplätze dazu bei, dass sich beim Leser eine leichte Gänsehaut einstellt: das “alte” Paris war nicht gerade ein Ort zum Wohlfühlen für Jedermann. Die hygienischen Bedingungen und andere damalige Zustände waren alles andere als schön, wie beispielsweise eine Szene mit einem von Ratten angeknabberten Säugling wirkungsvoll zu unterstreichen weiß. Da es praktisch nur um weibliche Patientinnen bzw. “Versuchsobjekte” geht und auch sehr eindrücklich geschildert wird, wie die Ärzte, Studenten und Zuschauer sich an so manchen Situationen richtiggehend ergötzt haben, muss man schon manchmal aufpassen, keine Abneigung gegen Männer zu entwickeln. :) Aber glücklicherweise gibt es ja noch Typen wie Jori oder Lecoq, die dann wieder etwas versöhnlich wirken auf die weibliche Leserschaft. Den gelungenen Abschluss bildet ein Epilog, in dem wir noch erfahren, was aus den wichtigsten Figuren geworden ist. Für manche hätte ich mir ein schöneres Ende gewünscht und einiges bleibt auch im Dunkeln. Fazit: So authentisch, dass es beim Lesen manchmal fast weh tut … interessant, fesselnd, spannend, erschreckend. Ein Buch, das man nur empfehlen kann!

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Es ist ein Thriller rund um die Anfänge der Neurologie, ein historischer Medizin-Krimi der auf geschichtlich wahren Fakten basiert. Fast alle Akteure basieren auf korrekten, historischen Vorbildern und wurden zu einem runden, spannenden Roman wieder erweckt. Drei Geschichten von Einzelschicksalen werden im Lauf der Handlung miteinander verknüpft und bringen viele Facetten damaliger Wissenschaft und Scharlatanerie zutage. Dazu kommen jede Menge Konflikte, Spannung(en) und ja, auch etwas Grusel mischt mit hinein. Wie wunderbar heute zu leben! "Runa" kann man schlecht aus der Hand legen, der Roman fesselt fast von der ersten Seite an und liest sich in einem Zug aus. Eindeutig eher für ein Wochenende oder Urlaubstage geeignet.

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