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Rezensionen zu
Ein Jahr auf dem Land

Anna Quindlen

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… in ein kleines, marodes Haus auf dem Land – das ist für die bekannte Fotografin Rebecca Winter keine romantisierte Stadtflucht, sondern schlichtweg Notwendigkeit und ein nüchternes Rechenexempel, um finanziell über die Runden zu kommen. Nicht nur, dass ihr Stern als gefeierte und erfolgreiche Fotografin und damit auch die Tantiemen aus ihrem künstlerischen Schaffen langsam erlischen, sie fühlt sich leer und ausgebrannt und braucht für den überfälligen Neustart in ihrem Leben Abstand und Ruhe zum Nachdenken. Es ist nicht der erste Wendepunkt in Rebeccas Leben. Nach einer vor einer gefühlten Ewigkeit gescheiterten Ehe, in der sie hauptsächlich die typische und eher unscheinbare Rolle der Ehefrau und Mutter erfüllte, wurde sie selbst wohl am meisten von ihrem beruflichen Erfolg überrascht. Auch wenn sie dadurch zur finanziellen Stütze ihrer Familie und als Künstlerin hochgelobt und gefeiert wurde, so bewahrte sie sich immer ihre sympathisch warmherzige und ruhig gelassene Art. Mit knapp 60 Jahren kommt ihr dieses bodenständige Temperament zugute. Sie gerät angesichts der Notwendigkeit, etwas ändern zu müssen, weder in Panik noch verfällt sie in Resignation. Wer also mit dieser Coming-of-later-age-story ein aufgekratzt beschönigendes Frauenschicksal oder – im Gegenteil – ein melancholisch mitleidiges Frauendrama erwartet, wird enttäuscht oder vielmehr positiv überrascht. Denn "Ein Jahr auf dem Land" ist wie das "Stillleben mit Brotkrümeln" - das Bild, das Rebecca einst Ruhm und Reichtum einbrachte: absolut unprätentiös, gelassen, realistisch und dennoch warmherzig.

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Aufgrund der vielen Stadt-Land-Bücher könnte man auch bei „Ein Jahr auf dem Land“ annehmen, dass es sich um einen locker-leichten Roman mit einer etwas schrägen Hauptfigur handelt. Erstaunlicherweise ist dies hier etwas anders. Rebecca zieht zwar aus ihrer New Yorker Wohnung in ein altes, heruntergekommenes Haus auf dem Land, aber schon der Charakter der Hauptfigur und die Bedingungen sind anders als bisher gelesene Geschichten. Die einst sehr bekannte Fotografin muss feststellen, dass ihre Einnahmen, ihre Tantiemen kaum noch ihre Kosten decken, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihren Sohn, den Vater samt Haushälterin, die Mutter mit Pflegeheim betreffen. Aus diesem Grund muss sie ihre Wohnung vermieten, um mit den Mieteinnahmen die Kosten zu decken. Glücklich ist sie darüber nicht, aber realistisch genug, um nicht ständig darüber zu jammern. Rebecca ist keine 25 Jahre und konsumsüchtig, sondern 61 Jahre und eine erfahrene, gestandene und sympathische Frau. Sie legt ihre "Berühmtseineinstellung" ab und freut sich auch über die kleineren Aufträge, sie nimmt Freundschaften mit Nichtmedienmenschen an und erfährt so eine neue Art der Zuneigung und Freundschaft. Anna Quindlin hat eine sympathische und realistische Person geschaffen. Sie hat den Hauptfiguren Charakterzüge gegeben, die sich leicht nachvollziehen lassen, weil sie tagtäglich auftauchen. Auch die Familiensituation fand ich gut. Einmal nicht die heilige oder urkomische Welt. Auch die "Randfiguren" hatten ihren Charme und waren liebenswert. Aber am Ende rutscht sie leider dann doch wieder in das amerikanische Finale. Alles wird gut. Schade, denn zu der Geschichte hätte auch ein offenes Ende gut gepasst.

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Eine Frau auf der Suche nach dem Sinn des Lebens

Von: Christiane Petra

19.03.2015

Unter der Handlung habe ich mir einen klassischen Frauenroman vorgestellt, der mir in leichter, teils humoristischer Art und Weise das Leben der Protagonistin auf dem Land erzählt. Dass dabei nicht immer alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird hatte ich auch beinahe schon erwartet. Anna Quindlen konnte meine Erwartungen dahingehend, aber nur teilweise erfüllen. Sicherlich ist Rebecca ein interessanter Charakter, der die Geschichte dominiert und auch dynamisiert, aber es gab auch einige Längen im Buch. Die Handlung des Buches beginnt recht unspektakulär und ich hatte immer irgendwie die Erwartung „das da noch was kommen möge“ an interessanten Wendungen und Szenen. Dieser Aha Effekt blieb aber über lange Zeit aus. Die Handlung lebte lange Zeit in der Tat von den Alltagsbeschreibungen und Erlebnissen der Protagonistin. “Der Charme und der trockene Humor der Hauptfigur, würzen dabei die Handlung und Geschichte gleichermaßen.” Dennoch hatte ich das Gefühl, das gerade die Alltagsbeschreibungen manchmal doch ein wenig zu sehr in die Länge gezogen worden sind, während andere markante Szenen in meinen Augen gerne ein paar Worte mehr verdient gehabt hätten. Ich denke aber, das ist nur eine persönliche Meinung und Einschätzung und würde sicherlich je nach Lesegeschmack von jedem Leser unterschiedlich beurteilt werden. Der Fokus der Geschichte liegt ,so wie ich es jedenfalls wahrgenommen habe, ganz klar auf dem Schwerpunkt sich seines Lebens bewusst zu sein, Chancen und Alternativen zu erkennen und die Möglichkeiten, die sich einem bieten für sich positiv zu nutzen. Das dies nicht abhängig vom Alter sein muss und manchmal recht unverhofft kommen kann, beweist diese Geschichte. Das ist auch in etwa die Entwicklung, die der Hauptcharakter in diesem Buch durchmacht. Das dies mal auf eine etwas spannendere Weise und mal recht langweilig oder unspektakulär von statten geht, ist denke ich normal. “Insofern hat die Autorin wirklich ein Buch geschrieben, das aus dem Leben gegriffen sein könnte.” Gerade auf den letzten hundert Seiten ,kommt durch eine Wendung in der Geschichte (ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten) nochmal ein wenig Dynamik und ein anderer Blickwinkel auf. Das hebt die Geschichte aus dem stringenten Blick auf das Alltaggeschehen heraus und bietet mir nochmal neue Möglichkeiten der Betrachtung an, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Die Charaktere kommen ehrlich und authentisch bei mir an und auch die Örtlichkeiten an denen die Geschichte spielt, spiegeln sich mir vor meinem geistigen Auge wieder. Das kleine Dörfchen mit seinem ureigenen Charme passt wunderbar in diese Geschichte hinein. Ich hatte mehrfach den Wunsch auch mal in den kleinen Teeladen einkehren zu dürfen. Die Beschreibungen von der Natur rund um das Dorf ,das Haus und die Szenen die Rebecca fotografiert zu beschreiben, sind der Autorin wirklich einmalig gut gelungen. Auch hier hatte ich das Gefühl, nach den Beschreibungen die Bilder vor meinem geistigen Auge fertig zu sehen. Zu gerne hatte ich so eine Fotoserie mal „live“ gesehen. Die Erzählweise der Autorin ist in klarer leichter Sprache, dem Genre angemessen formuliert. So manches Mal hatte ich kurzzeitig meine Probleme, dem veränderten Blickwinkel durch einen Perspektivenwechsel innerhalb eines Absatzes zu folgen. War sie gerade noch beim Hund am Haus, ist sie dann plötzlich schon wieder im Teeladen – so in etwa muss man sich das vorstellen. Doch auch hier gelang es mir, nach wenigen Sätzen wieder den Anschluss zu finden. Das FAZIT Ich hatte zu Beginn des Buches auf den ersten hundert Seiten so meine Probleme, da ich noch keinen Überblick hatte wo die Autorin mit ihrer Geschichte überhaupt hin wollte. Vielleicht waren es aber auch falsche Erwartungen, die ich unterbewusst mit dem Klappentext verbunden habe. Erst viele Seiten später, erschloss sich mir,wohin die Geschichte führen sollte und ich konnte Zugang zu ihr gewinnen, um ihr dann interessiert bis zum Ende zu folgen. Nicht alle Szenen fanden mein Interesse und der Charakter von Rebecca bei seiner Entwicklung zu erleben, war nicht durchweg spannend aber oft recht unterhaltsam. Gerade der trockene Humor und der Witz der Protagonistin,hat mich aber mehr als einmal wirklich überzeugt.

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Ich darf das Buch nicht meiner Mutter geben - die kommt nur auf komische Gedanken. Nein, Scherz beiseite. Unterhaltungsliteratur ist ja sonst nicht so mein Genre, vielleicht weil ich schon aus Kindertagen eine gewisse Abneigung gegen Schmonzetten alla Rosamunde Pilcher habe. Dieses Buch jedoch hat mich zu tiefst beeindruckt mit seiner Wärme. Vor allem der Wandel des Hauptcharakters Rebecca Winter von der alternden und erfolglosen Fotografin in der Großstadt zur Frau, die wieder neugierig und gespannt auf das Leben ist zeigt, wie spannend es auch im Alter sein kann, sich selbst neu zu entdecken um sich dem Leben wieder gewachsen zu fühlen. Das Buch ist emotional und gleichzeitig humorvoll, inspirierend und einfach schön. Meine Mutter bekommt es übrigens zum Geburtstag...

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