Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Ein ganzes Leben

Robert Seethaler

(6)
(6)
(2)
(0)
(0)
€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Düster und ziemlich morbid.

Lesen Sie weiter

Dieses dünne (und groß gedruckte) Buch beschreibt ein ganzes Leben, das des Andreas Eggers. An einem nicht genau bekannten Tag etwa 1898 wird er geboren und verbringt sein Leben fast ununterbrochen in einem österreichischen Bergdorf. Nach dem Tod der Eltern wächst er als Ziehsohn eines gewalttätigen Bauern auf. Das Erzähltempo dieses Romans ist langsam. Genauso langsam, wie Eggers Leben ereignisarm dahin geht. Sein Dasein ist zeitlebens von harter körperlicher Arbeit in der Natur geprägt. Doch Eggers ist anspruchslos und so stört es ihn nicht. Die diversen Schicksalsschläge, die ihn treffen, nimmt Eggers gleichmütig hin. Zwar legt sich irgendwann eine gewissen Traurigkeit über seine Seele. Aber im Großen und Ganzen ist er zufrieden mit der kargen Bergwelt und seinem Leben. "Ins Wirtshaus ging er selten und mehr als eine Mahlzeit und ein Glas Bier gönnte er sich nie. Er verbrachte kaum eine Nacht im Bett, meistens schlief er im Heu, auf Dachböden, in Kammern und Ställen neben dem Vieh. Manchmal, in lauen Sommernächten, breitete er irgendwo auf einer frisch gemähten Wiese eine Decke aus, legte sich auf den Rücken und blickte zum Sternenhimmel hinauf. Dann dachte er an seine Zukunft, die sich so unendlich weit vor ihm ausbreitete, gerade weil er nichts von ihr erwartete. Und manchmal, wenn er lange genug so dalag, hatte er das Gefühl, die Erde unter seinem Rücken würde sich ganz sachte heben und senken, und in diesen Momenten wusste er, dass die Berge atmeten." (S. 34) In seine Lebenszeit fallen diverse geschichtliche Ereignisse, etwa der zweite Weltkrieg, in dem er kämpft, oder die Mondlandung der Amerikaner. Aber diese Dinge scheinen Eggers nur am Rande zu streifen. Sie tangieren ihn kaum, solange er nur am Leben bleibt. Nicht alle um ihn herum haben dieses Glück. Zu sehr seltenen Gelegenheiten nimmt Eggers das Fernsehen zur Kenntnis, welches ihm die große Welt zeigen könnte. Aber mit Ausnahme der Mondlandung nimmt er diese Möglichkeit nicht wahr. Er braucht die große Welt nicht. Der Roman lässt die Leserin eintauchen in den gleichförmigen Gemütszustand des wortkargen, naturverbundenen Mannes. Unspektakulär wie sein Leben plätschert auch der Roman dahin. Das Buch lässt sich gut lesen, hinterlässt aber bei mir keinen großen Eindruck.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.