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Rezensionen zu
Um Leben und Tod

Michael Robotham

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Was bewegt einen Mann, der zehn Jahre im Gefängnis verbracht hat und stets seine Beteiligung an dem ihm zur Last gelegten Verbrechen bestritten hat, einen Tag vor seiner Entlassung auszubrechen? Diese Frage durchzieht den Roman als ein roter Faden. Hätte Audie nur wenige Stunden gewartet, wäre er ein freier Mann gewesen, so wird er von der Polizei verfolgt und muß mit einer weiteren Gefängnisstrafe rechnen. Welches Sorge drängt ihn - und ist die Zeit wirklich so knapp? Das ist das Geheimnis des Romans, jene Frage, die den Leser bis zum Schluß beschäftigt, das ist sein Treibstoff, der die Spannung stets aufs Neue befeuert. Wo Audies Gefängnisausbruch erhöhte Zeitnot impliziert, wirkt es immer wieder paradox, wenn er auf seiner Flucht keine Eile zu kennen scheint. Einmal mehr beweist der britische, in Australien lebende Autor Michael Robotham seine Virtuosität, indem er den Leser immer wieder über die Motive seines hochintelligenten Protagonisten rätseln läßt. Dabei ist er auch mutig genug, seinem wohletabliertes, beliebtes Erfolgsgespann Joseph O'Loughlin und Vincent Ruiz eine Pause zu gönnen und sowohl den Kontinent als auch die Personenkonstellation auszuwechseln. Die Handlung ist dabei auf zwei zeitlichen Ebenen angesiedelt. Während man Audie auf seinem Weg in der Freiheit begleitet, enthüllen Rückblenden nach und nach die Ereignisse der Vergangenheit, die zu seiner Verurteilung geführt haben. Robotham markiert diese beiden Ebenen durch das Erzähltempus, einerseits Präteritum, andererseits Präsens. Auf diese Weise vermeidet er harte Zäsuren, etwa durch Kapitelwechsel oder Zwischenüberschriften. Die so entstehenden nahtlosen Übergänge zwischen Erleben und Erinnerung bilden exakt Audies Wahrnehmung ab, der vor den Unbillen der Gegenwart immer wieder Trost in vergangenen Tagen sucht. Ebenso wie das schnörkellose Präsens trägt diese minimale Technik auch zu einer engen Bindung des Lesers an die Figur bei, reserviert ihm dem Platz am Beifahrersitz des Fluchtwagens. Besonders schwer fällt eine Identifikation mit der Hauptfigur ohnehin nicht. Mit Audie Palmer hat der Autor einen sympathischen Protagonisten erschaffen, an dessen Unschuld man keine Sekunde zweifelt. Im Gefängnis verhält er sich stets defensiv, wirkt in gefährlichen Situationen deeskalierend und bemüht sich auf seiner Flucht um Versöhnung einer durchs Land reisenden Frau mit ihrem entfremdeten Vater. Mit einer FBI-Agentin, die den Fall aufrollt, diskutiert er über amerikanische Literatur, sein Zellengenosse Moss vergleicht ihn mit Personifizierungen der Weisheit in der Populärkultur, nämlich Yoda, Gandalf und Morpheus. Ein solcher Zeitgenosse soll also ein schweres Verbrechen begangen haben? Insbesondere seine Besonnenheit legt äußerst triftige Gründe für seinen affektartigen Ausbruch nahe. Schnörkellos - um das Attribut nochmals aufzugreifen - und damit sparsam mit sprachlichen Ornamenten ist nicht nur das Erzähltempus, sondern auch der Stil als ganzes. Robotham schildert das Geschehen nüchtern, distanziert, bewußt gefühlsdosiert, er beschreibt, ohne zu bewerten. Wo man anderen Autoren unsichere Zurückhaltung attestieren könnte, handelt es sich in diesem Fall gerade dabei um einen Ausdruck erzäherischer Kompetenz. Es bleibt dem Leser überlassen, die verbleibenden Lücken mit Emotionen auszufüllen, weshalb der Roman viel kraftvoller als durch überzogen farbenprächtige, oft tautologische Schilderungen wirkt. Der Leser darf sich nicht berieseln lassen, sondern soll aktiv am Entstehen der Geschichte mitwirken. Der Roman wird durch die stärkere Einbindung intensiver, der Erlebniswert aber auch erfreulicherweise größer. Somit erinnert der Autor an ein bekanntes Zitat des Literaturwissenschafters Wolfgang Iser: "Das Werk ist das Konstituiertsein des Textes im Bewußtsein des Lesers." Pesönliches Fazit Warum bricht Audie Palmer aus dem Gefängnis aus? Michael Robotham läßt den Leser einen Roman lang darüber rätseln, und inszeniert ein intelligentes Roadmovie mit archetypischen Situationen aus der Literatur als funkelnde Sterne am Firmament.

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Michael Robothams neuer, psychologisch fein gesponnender Thriller “Um Leben und Tod” spielt nicht, wie sonst, in England, sondern ausschließlich in den USA. Mit raffinierten Wendungen und mehreren verschiedenen Erzählsträngen berichtet uns Robotham die Story des sympathischen Audie Palmer, der zehn lange Jahre im Gefängnis saß. Stück für Stück entblättert der Autor dabei auch die Ereignisse, die Audie in seine missliche Lage brachten. Letztendlich, das sei bereits verraten, ist er viel weniger ein ruchloser Gangster als ein tragisch-rührender Held, der eigentlich immer nur das Beste wollte und dennoch die Macht des Schicksals unterschätzte. Ein ganz typischer Robotham-Thriller also – Hervorragende Unterhaltung, voller Überraschungen und mit einem anrührenden Helden. Beste Urlaubslektüre.

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Klappentext Audie Palmer hat zehn Jahre im Gefängnis verbracht wegen eines bewaffneten Raubüberfalls, bei dem vier Menschen starben und sieben Millionen Dollar verschwanden. Jeder glaubt, dass Audie weiß, wo das Geld ist. Deshalb wurde er nicht nur von seinen Mitinsassen bedroht, sondern auch von den Wärtern schikaniert. Und dann bricht Audie aus – nur wenige Stunden vor seiner Entlassung. Spätestens jetzt sind alle hinter ihm her, dabei will Audie nur ein Leben retten, und es ist nicht sein eigenes … Cover Das Cover ist, wie bei fast allen von Michael Robotham’s Bücher, hauptsächlich in schwarz und weiß gehalten, man sieht eine lange Straße und einen Mann der auf ihr läuft, scheinbar auf der Flucht. Dieses Cover passt einfach perfekt zur Geschichte des Buches und ist meiner Meinung nach wunderbar gewählt. Es hilft auch dabei, sich einge Dinge in diesem Buch besser vorstellen zu können, ohne jedoch die eigene Fantasie einzuschränken. Worum geht es? Dieser Teil kann kleinere Spoiler enthalten, wenn ihr euch also völlig überraschen lassen wollt, lest bitte erst ab “Kritische Auseinandersetzung weiter. Da das Buch das Wissen des Lesers immer weiter aufbaut, kann ich Spoiler leider nicht verhindern. Audie Palmer sitzt im Gefängnis, 10 Jahre schon. Für einen bewaffneten Raubüberfall, bei dem vier Menschen sterben mussten und die nicht geringe Summe von sieben Millionen Dollar verschwand. Spurlos. Am nächsten Tag soll er entlassen werden, doch Audie bricht aus, um ein Leben zu retten. Er hatte keine leichte Zeit im Gefängnis, wurde schikaniert und man hat mehr als einmal versucht, ihn zu töten. Alle schieben es darauf, dass die verschiedenen Täter wissen wollten, wo das Geld versteckt ist, doch ist das wirklich der Wahre Grund? Nachdem Audie entkommen ist, sind alle hinter ihm her und er wird gesucht. Doch er schafft es immer wieder, nicht gefunden zu werden, auch mit einer ordentlichen Portion Glück in seinem Becken voller Pech. Auf wundersame Weise wird auch sein Knastkumpel Moss freigelassen um ihn zu suchen, wo er doch eigentlich lebenslänglich im Gefängnis bleiben muss. Ganz schnell ist klar, dass hier etwas nicht stimmt. Wer hat dazu die Macht? Und wen will Audie eigentlich retten? Eine Flucht mit vielen Hindernissen und guten wie schlechten Bekanntschaften beginnt, doch trotzdem rennt Audie geradewegs auf sein Verderben zu. Kritische Auseinandersetzung Naja, was soll ich sagen. Es ist von Michael Robotham und es ist einfach ein grandioses Buch. Vielleicht sogar eines seiner besten Bücher, auch wenn ich etwas enttäuscht bin, dass Joe O’Loughlin und Vincent Ruiz keine Rolle spielen und ich mich so auf die Beiden gefreut hatte. Aber ich muss zugeben, dass auch dieser Fakt das Lesen für mich so spannend gemacht hat, da ich die ganze Zeit gewartet habe, ob die beiden Männer aus Großbritannien noch auftauchen würden. “Um Leben und Tod” spielt diesmal in Amerika, doch auch hier ist es Robotham wunderbar gelungen, ein Bild von Texas zu kreieren, in das man sich einfügen konnte. Ich finde es toll, das der Leser eigentlich mit kaum Informationen auf diese Reise mit Audie losgeschickt wird und man nach und nach die Informationen sammeln und einordnen muss um daraus schlau zu werden. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und so kommt es, dass man mit Mördern sympathisiert. Mir hat auch sehr gut gefallen, dass nicht nur aus Audie’s Sicht geschrieben wurde, sondern auch aus Moss’ Sicht, aus der Sicht der sehr sympathischen FBI-Agentin Furness und noch vielen weiteren Charakteren. Der Leser hat so die Möglichkeit, die Sichtweisen mehrer Figuren kennen zu lernen und ich finde es immer wieder toll, wie so die Nähe und Sympathie zu einigen Figuren aufgebaut wird und man gleichzeitig andere unsympathisch findet. Die Figuren sind alles in allem einfach sehr menschlich dargestellt, sehr realistisch. Der Spannungsbogen ist meiner Meinung nach von Anfang ganz weit oben und dort bleibt er auch das ganze Buch über, da es einfach die ganze Zeit spannend ist. Es gibt zwar auch viele Rückblicke, aber ich finde, sie machen die ganze Geschichte erst interessant, da man sich ein Bild von Audie macht und auch einige Dinge erst dadurch versteht. Besonders gut hat mir persönlich auch gefallen, dass Audie nicht unverschämt viel Glück hatte und es somit nicht zu weit hergeholt war. Er hatte zwar oft Glück, aber passieren auch einige Dinge, die der Leser so mit Sicherheit nicht erwartet hätte und ganz bestimmt kein Glück sind. Die Geschichte ist einfach zu keiner Zeit vorhersehbar und auch als langsam Licht ins Dunkel dringt, passieren noch Dinge, mit denen man nicht gerechnet hat. Fazit Ich persönlich finde, dass man dieses Buch gelesen haben sollte. Es ist so ein toller Thriller, aber ohne übermäßig viel Blutvergießen, weil der Autor denkt, dass die Leser das wollen. DAS ist ein Thriller den Leser wollen, ein Buch, dass man von Anfang bis Ende durchlesen will, bei dem man sich nicht traut, aufzuhören aus Angst, etwas zu verpassen. Die gesamte Zeit ist man gefesselt und vertieft und fragt sich, warum Audie das nur getan hat, einen Tag vor seiner Entlassung zu fliehen. Man fühlt mit, zeitweise habe ich sogar vor Aufregung gezittert, so hat mich das Buch gepackt. Und auch nur, weil “Um Leben und Tod” so gut ist, bin ich gewillt, Michael Robotham zu verzeihen, Das Joe O’Loughlin und Vincent Ruiz nicht vorkommen :D . Nein im Ernst, dass hat mich schon etwas traurig gemacht.

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