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Rezensionen zu
DIE WAHRHEIT

Melanie Raabe

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Sarahs Mann, Philipp Petersen, verschwindet bei einer geschäftlichen Reise nach Südamerika spurlos. Sarah muss den gemeinsamen Sohn alleine großziehen. Gerade hat sie sich soweit damit abgefunden, dass ihr Mann nicht mehr auftaucht, allerdings weigert sie sich daran zu glauben, dass er tot ist. Nach sieben langen Jahren bekommt sie einen Anruf, dass Philipp aufgetaucht ist. Natürlich macht sich Sarah mitsamt Sohn sofort auf zum Flughafen um ihren Mann wieder in die Arme zu schließen. Allerdings wird sie herbe enttäuscht, denn der Mann ist nicht Philipp. Keiner scheint ihr zu glauben, denn dieser Mann weiß alles über sie, ihrer Ehe und dem Sohn. Der Fremde droht Sarah damit, ihr Leben zu zerstören, wenn sie sein Spiel nicht mitspielt... Ich habe mich, nachdem ich schon "Die Falle" verschlungen habe, sehr auf den zweiten Thriller von Melanie Raabe gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Normalerweise gehe ich auf den Schreibstil eines Buches generell nicht ein, allerdings muss ich sagen, dass der Schreibstil von Melanie Raabe für mich wie Musik ist. Ich weiß nicht, wieviele Zitate ich mir markiert habe, denn ich möchte nicht, dass diese sätze für mich verlorengehen. Ganz großes Kino und eine lobende Erwähnung wert! Zur Story: Die Autorin schildert uns die Geschichte zweier Menschen, die mich von Beginn an gefesselt hat. Sarah leidet sehr darunter, dass ihr Mann verschwunden ist, doch bald schon wird klar, dass die Frau irgendein Geheimnis mit sich herumschleppt und ihr ganzes Handeln in irgendeiner Art und Weise damit zusammenhängen muss. Zu dem "Fremden" wie Sarah den Mann, der behauptet Phillip zu sein, nennt, hatte ich zwiespältige Gefühle. Wenn er nicht Phillip ist, warum und woher weiß er soviel über sie? Einerseits war mir "der Fremde" symphatisch, andererseits gelang es mir lange nicht, sein Spiel zu durchschauen. Auch er hat ein Geheimnis, dass es galt rauszufinden. Im Leben des Ehepaares gab/gibt es einige Menschen, die Phillip entlarven könnten, allerdings kann man den Mann einfach nicht greifen. Selbst die demente Mutter, deren Verhältnis zu Sarah angespannt ist, behauptet, das "der Fremde" nicht ihr Sohn sei. Doch inwieweit kann man ihr glauben? So entwickelt sich zwischen Sarah und dem Fremden ein Katz-und Mausspiel, dass sehr interessant und hochspannend ist! Ich habe "Die Wahrheit" kaum zur Seite legen können, denn ich musste unbedingt wissen, welche Geschichte hinter dem Fremden und Sarah steckt. Einziger Kritikpunkt ist für mich das Ende, welches mir ziemlich weit hergeholt erschien, jedoch war ich trotzdem damit ganz zufrieden und ich kann auch nicht sagen, was ich eigentlich erwartet habe. Allerdings wiegt die Spannung, die sich über die ganze Geschichte zieht, das für mich, kleine Manko, wieder auf! Fans von Psychothrillern werden ihre helle Freude an "Die Wahrheit" haben und mit ihrem zweiten gelungenen Buch, hat Malenie Raabe in mir einen Fan gefunden! Ich freue mich auf das nächste Buch!

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Oh, was für ein blassen Cover. Farblos und doch ansprechend. Ob das an den roten Buchstaben der Autorin liegt? Oder ist es doch eher die Haarsträhne? Ich weiß es nicht. Minimalistisch und doch interessant. Da hilft nur eins.... lesen. Gesagt, getan! Der erste Satz: "Die Welt ist schwarz." Nachdem der erste Satz nun nicht wirklich aufschlussreich war, wollte ich natürlich mehr wissen. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Und so treffen wir auf Sarah, deren Mann vor Jahren in Südamerika verschwunden ist. Plötzlich der Anruf. Ihr Mann lebt und kommt schon am nächsten Tag. Sarahs Gefühle sind zwiegespalten. Freude aber auch Angst spielen dabei eine Rolle. Am nächsten Tag möchte sie ihn abholen. Aber ihr vermeintlicher Mann ist ein Fremder. Mehr möchte ich jedoch nicht verraten. Da sich jeder selbst sein Bild machen sollte. Anfangs war ich vom Plot der Story total begeistert. Sehr bildhaft wurden die Szenen und Gefühle dargestellt. Bis dann das Ende kam. Hiervon war ich mega enttäuscht. Ist der Autorin da wirklich nichts besseres mehr eingefallen? Für einen Thriller war es ein ziemlich fades, lasches und langweiliges Ende, was mich am Schluss wirklich zähneknirschend zurück ließ. Abschließend kann ich sagen, dass mir das Buch ohne diesen Schluss sehr gut gefallen hätte. Ich werde jedoch für diese Einfallslosigkeit Punkte abziehen.

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Sarahs Leben steht seit sieben Jahren auf der Pausetaste, nun will sie das endlich ändern und ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Eine Vergangenheit, wo es einen Ehemann gibt, eine große Liebe und ihr Philipp auf einer Geschäftsreise verschwunden ist. Sieben Jahre quält sie sich, ob er noch lebt, ob er zurückkommt, ob sie ohne ihn leben kann, nur ihr gemeinsamer Sohn hält sie aufrecht. Doch jetzt ist es Zeit alles hinter sich zu lassen und weiter zu leben und dann kommt der Anruf, Philipp lebt, er kommt zurück. Nervös steht sie am Flughafen und fühlt sich dem nicht gewachsen. Viele fremde Menschen, Reporter und dann dieser Fremde, der ihr gegenübersteht. Das ist nicht Philipp, ist ihr erster Gedanke, aber sie ist wie gelähmt und kann nicht reagieren. Erst später versucht sie es bei den Behörden und erlangt nur Unverständnis und auch der fremde Mann ist keine Hilfe, sondern droht ihr noch, wenn sie ihn auffliegen lässt, verliert sie alles, was ihr lieb und teuer ist. Wer ist dieser Fremde? Was will er von Sarah? Lebt Philipp noch? Und wird Sarah die Wahrheit heraus bekommen? Endlich was Neues von Melanie Raabe, ich war von ihrem Debüt „Die Falle“ so begeistert und musste sofort anfangen zu lesen, als ich ihren Zweitling in den Händen hielt. Auf den ersten Seiten überwältigte mich auch direkt ihr wunderbarer Schreibstil und fesselte mich förmlich ans Buch. Die Geschichte ist diesmal anders, aber genauso bewegend, vielschichtig und ein Spiel mit ihren Figuren und Lesern. Sarah ist Lehrerin, alleinerziehende Mutter und verdammt einsam. Außer ihrem Sohn und ein paar wenige Freunde hat sie niemanden. Früher war das auch in Ordnung, denn da gab es Philipp, ihren Mann, ihre große Liebe. Auf einem Konzert haben sie sich kennengelernt, am Elbufer gab es den Heiratsantrag, in Las Vegas die spontane Hochzeit und später kam Leo dazu und machte das Glück der beiden perfekt, zumindest lebt Sarah in dieser Vergangenheit. Aber nun ist Schluss damit, in einer Warteschleife zu leben, jetzt ist Zeit für einen Neuanfang, neue Frisur, vielleicht ein neuer Mann, endlich wieder Leben. Und dann bricht alles auseinander. Philipp kommt nach Hause, aber dieser Fremde kann unmöglich ihr Mann sein. Wie er sich bewegt, wie er sie anschaut, alles fühlt sich falsch an. Sarah bemüht sich Haltung zu bewahren, steckt aber in ihrem Schock fest und möchte später einfach nur Beweise, aber er weigert sich und setzt dem Panikgefühl noch die Krone auf, in dem er sie bedroht. Ich konnte mich gut in Sarah hinein versetzten, sie ist ein sensibler Mensch und genau wie ich, eine Meisterin des Verdrängens. So konnte ich ihre Gefühlswelt gut nachvollziehen, mich mit ihr durch ihre Vergangenheit kämpfen und auch der Wahrheit auf den Grund gehen. So ist der Anfang der Geschichte, Sarahs Neuanfang gewidmet und ihren vielen Erinnerungen an einer guten Zeit. Es fällt ihr schwer los zulassen und weiterzumachen, aber das Gefühl des Aufbruchs macht sich immer mehr breiter bei ihr. Und hier kommt die Raffinesse der Autorin durch, denn sie lässt uns in einer Rückblende zu Anfang sehen und wir merken, so eine heile Welt, ist das alles gar nicht gewesen und mein Interesse war hellwach. Als dann noch dieser Fremde auftaucht, fängt das richtige Spiel erst an, und zwar nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für uns Leser. Tausend Fragen schießen einen durch den Kopf und je weiter das Szenario voranschreitet, kommen immer mehr Details dazu, die nicht unbedingt helfen. Melanie Raabe hat sich hier wieder hervorragend ausgetobt und ihre Stärke gezeigt, uns ein breit gefächertes Puzzle zu geben und es nur ganz langsam Stück für Stück zusammenzusetzen, natürlich mit vielen Ecken und Kanten, die nicht immer passen wollen und so Spannung erzeugen. Wo ich noch beim letzten Buch gemeckert habe, das es diese Liebesgeschichte nicht gebraucht hätte, wird hier eine große Liebe ganz genau unter die Lupe genommen. Zwei ganz unterschiedliche Menschen, zwei ganz unterschiedliche Bewegungskreise und doch sind ihre Gefühle groß füreinander, aber reicht das manchmal aus. Am Anfang einer Beziehung ist ja immer alles zu schaffen, aber was kommt danach und genau dieser Thematik mit all ihren Problemen, nimmt sich diese Geschichte an und gibt dem Ganzen ihren Rahmen. Ich fand das geschickt gemacht und absolut gelungen, dazu noch das Spiel mit dem Fremden und Melanie Raabes galante Idee uns Lesern immer im Unklaren zulassen. Diese Autorin kann einfach erzählen, einen packen, mitreißen und erst wieder loslassen, wenn die letzte Seite verschlungen ist. Dabei erlebt man die komplette Gefühlsachterbahn mit und hat ein wahres Kopfkino an Bildern mitlaufen. Man ist einfach drin in der Geschichte und spürt diese ganze Atmosphäre einfach mit und ist gebannt auf das Ende. Diese Geschichte ist eher was für die leisen Töne, die aber unglaublich nachklingen können. Wahnsinnig fesselnd und raffiniert erzählt, mich konnte es begeistern und nun warte ich wohl wieder, auf das nächste Buch.

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Nach „Die Falle“ war ich sehr gespannt auf den neuen Thriller von Melanie Raabe, dessen Klappentext viel Spannung verspricht. Und ich bekam mehr als Spannung. Die Vorstellung, welches Leid Sarah ertragen musste und muss, auch nach sieben Jahren noch nichts über das Schicksal ihres Mannes Philipp zu wissen, fand ich schon sehr schlimm. Und genau zu dem Zeitpunkt, als sie beschließt, ihr Leben endlich zu ändern, wieder nach vorne zu blicken und sich zu öffnen, erhält sie die Nachricht, dass Philipp lebt und nach Hause kommen wird. Für mich war es absolut nachvollziehbar, dass Sarahs Gefühle zwischen Freude und Schock geschwankt haben. Und dann muss sie am Flughafen erleben, wie ein völlig Fremder aus dem Flugzeug steigt und unter großem Medienrummel als Philipp Petersen zurück in der Heimat begrüßt wird. Niemand will Sarah glauben, dass es sich nicht um Philipp handelt und dann droht der Fremde ihr auch noch … Was dann beginnt ist eine unglaublich gute Story, die mich mit jeder Seite gefesselt hat. Für mich war ständig eine gewisse Spannung zu spüren, mal ganz offensichtlich und häufig auch nur unterschwellig. Ich habe mich ständig gefragt, wenn dieser Mann nicht Philipp ist, wer ist er dann? Und woher weiß er so viel über Sarah und vor allem, was bezweckt er mit dieser Aktion? In vielen Einschüben bekommen wir Einblicke in die Gedankenwelt und das Handeln des Fremden. Aber wirkliche Rückschlüsse auf seine Identität und sein Motiv konnte ich daraus nicht ziehen. Irgendwann fing ich dann an, auch an Sarah zu zweifeln und hatte den Eindruck, dass sie evtl. auch etwas zu verbergen hat. Auch in Sarahs Gedankenwelt und vor allem ihre Emotionen bekommen wir tiefe Einblicke. Der Autorin ist es gelungen, mich völlig für Sarah einzunehmen. Ich habe mit ihr gelitten und auch gegrübelt und wusste letztendlich genau wie Sarah irgendwann nicht mehr, wem man noch trauen kann. Je länger dieses Katz-und-Maus-Spiel dauert, desto verwirrender werden die Fakten, die man kennt und die Wendungen, die es dann plötzlich wieder gibt. Ich bin atemlos durch die Seiten des Buchs geflogen und wollte genau wie Sarah nur noch eins wissen: Die Wahrheit! Und die Wahrheit, die sich erst ganz am Ende offenbart, hat mich dann nach vielen Spekulationen völlig überrascht. Melanie Rabe hat einen Psychothriller vorgelegt, der mich durchgängig in seinen Bann gezogen und durch gut charakterisierte Protagonisten, viele Täuschungen, Psychospielchen und eine geheimnisvolle Atmosphäre überzeugt hat. Ein Pageturner im wahrsten Sinne des Wortes! Fazit: 5 von 5 Sternen

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Ein großes Gesamtbild aus kleinen Wahrheiten

Von: Literaturliebe

10.09.2016

Vor sieben Jahren ist der reiche und zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all der Zeit verständlich. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Gerade war sie dabei, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Was wird werden? Gibt es eine gemeinsame Zukunft? Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf das eine nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und er droht Sarah: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren: ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes scheinbar so perfektes Leben … Meine Meinung „Ich werde Menschen, die sich in die Vergangenheit flüchten – sei es in eine historische, sei es in eine private – nie begreifen. Ich finde die Unabänderlichkeit der Vergangenheit verstörend, und der Zukunft stehe ich mit tiefsten Misstrauen gegenüber. Die Gegenwart ist alles, was ich habe, und sie ist immer.“ S. 148 Nachdem mir im Frühjahr Melanie Raabes Debüt „Die Falle“ so gut gefallen hat, war sofort klar, dass ich auch den zweiten Roman der Autorin lesen werde. Zunächst sei allerdings gesagt, dass „Die Wahrheit“ ebenfalls kein richtiger Thriller ist, da die Autorin hier erneut ganz ohne blutige Szenen auskommt, sich dafür aber wieder vieles im Kopf abspielt. Wie schon bei ihrem Debüt zog sich auch in diesem Roman der Anfang etwas in die Länge und die Autorin leistet wieder einiges an Vorarbeit. Hat man aber erstmal in den Roman gefunden, lässt er einen nicht mehr los. Kurze Kapitel animieren dabei perfekt zum Weiterlesen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Sarah, die eine starke und taffe Persönlichkeit ist. Als Protagonistin ist sie leicht zugänglich und direkt sympathisch, allerdings merkt man auch schnell, dass Sarah ein Geheimnis hat. Zwischendrin werden immer wieder Kapitel aus der Sicht des fremden Mannes eingeschoben, die die Spannung konstant oben hielten. In diesen Szenen versucht man herauszufinden, was der Fremde will, wie er tickt, was er vorhat. Zudem fand ich es sehr interessant, einige Dinge aus seiner Sicht präsentiert zu bekommen. Die Gedanken und Gefühle sowohl von Sarah als auch des Fremden sind dabei immer klar und nachvollziehbar beschrieben und im Verlauf fragt man sich, wen von den beiden man denn nun trauen soll. Melanie Raabe liefert in ihrem zweiten Roman wieder ein gekonntes Verwirrspiel, bei dem sie die Fragen laut ausspricht, die man sich als Leser selber stellt. Was will der Fremde, warum taucht er jetzt auf, was hat Sarah getan? Mit der Zeit kommt Sarahs Geheimnis an die Oberfläche und man ist sich sicher zu wissen, was der Fremde von ihr will. Doch die Autorin bietet zum Ende eine interessante Wendung und damit eine Auflösung, die man so nicht vermutet. Als Leser denkt man, es geht nur um die eine Wahrheit, die herausgefunden werden will, aber im Endeffekt ist es wieder dieses Gesamtbild, die vielen kleinen Wahrheiten, die ans Tageslicht kommen und den Roman dadurch so fesselnd machen. Abschlussworte Melanie Raabe hat mit ihrem zweiten Roman bewiesen, dass sie sich nicht hinter ihrem großartigen Debüt verstecken muss, sondern erneut eine Glanzleistung abliefern kann. Auch wenn man erneut einige Zeit braucht in den Roman zu finden, so ist „Die Wahrheit“ wieder ein großes Gesamtbild, welches aus kleinen Wahrheiten besteht und das spannend und fesselnd ist. Man wird dieses Buch erst weglegen können, wenn man alles über Sarah und den Fremden erfahren hat.

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Sarah und ihr kleiner Sohn Leo haben sich ein gemütliches Leben in Hamburg aufgebaut. Sarah ist Lehrerin und geht in ihrer Rolle als Mutter komplett auf. Die beiden sind ein eingespieltes Team.  Doch eigentlich fehlt in diesem idyllischen kleinen Familienbild die obligatorische Vaterrolle, denn mit dieser verbinden Sarah und Leo ein tragisches Schicksal.  Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Mann Philipp auf einer Geschäftsreise in Südamerika spurlos. Keine Lösegeldforderung und keine Spur mehr von dem Mann, den Sarah liebt.  Nur mühsam gelang es ihr sich mit Leo, der kaum mehr Erinnerungen an seinen Vater hat, ein neues Leben aufzubauen. Die Jahre vergingen und irgendwann ging es wieder. Doch von einem auf den anderen Moment steht Sarahs Leben ein weiteres Mal Kopf. Sie bekommt einen Anruf aus Südamerika. Ihr Mann ist nach sieben Jahren lebend gefunden worden und wird nun nach Hause zurückkehren. Sarah ist total durcheinander. Als sie dann am Flughafen ihren Mann in Empfang nehmen will, verwandelt sich die ganze Situationen in einen wahr gewordenen Albtraum. Der Mann, der aus dem Flieger steigt, ist nicht Philipp. Eine ihr völlig fremde Person tritt plötzlich in Sarahs Leben und behauptet ihr lang verschollener Ehemann zu sein.  Was ist das Motiv dieses völlig Fremden und vor allem: Was ist mit Philipp?  Nachdem Melanie Raabes Debütroman "Die Falle" zu den besten Thrillern gehörte, die ich jemals gelesen habe, war ich natürlich mehr als gespannt auf ihren neuen Roman "Die Wahrheit", der vom Inhalt genauso viel Gutes versprach. Und nachdem ich das Buch in nur anderthalb Tagen mehr inhaliert als gelesen habe, kann ich nur sagen: Das versprochene Gute vom Inhalt ist in der Lektüre mehr als nur eingehalten worden. Es ist erstaunlich, wie Melanie Raabe es schafft ihre Leser von der allerersten Seite an in die Geschichte hineinzuziehen. Ich habe, während des Lesens, meine Umgebung überhaupt nicht mehr wahrgenommen, weil ich zu sehr in der Geschichte gefangen war. Das liegt vor allem auch an den unverwechselbaren Schreibstil der Autorin. In meist kurzen und anaphorischen Sätzen wird die abwechselnde Verzweiflung und die Wut der Protagonistin besonders gut in Szene gesetzt. Was Melanie Raabe ebenfalls sehr gut kann, ist es ihre Leser immer wieder auf falsche Fährten zu führen und zwar meistens im Bereich der Schuldfrage. Geschickt verschiebt sie immer wieder die Perspektive, auf die der Leser sein Augenmerk richtet. Das führt dazu, dass man zwischendurch überhaupt nicht mehr weiß, wem man von den Protagonisten eigentlich noch trauen kann. Diesen Aspekt unterstreicht auch noch einmal die Art, wie "Die Wahrheit" aufgebaut ist. Während es in "Die Falle" zusätzlich aus der Sicht der Hauptfigur noch einen 'Roman im Roman' gab, wird hier als zusätzliche Perspektive die des fremden Mannes erzählt, der aus dem Flugzeug stieg und sich als Sarahs Mann ausgab.  Egal, ob Schauplätze, Charaktere oder Erzählweise: Melanie Raabes neuer Thriller ist vom Anfang bis zu letzten Seite hundertprozentig durchdacht. Alles scheint auf einen größeren Sinn hin ausgelegt zu sein, der Leser wird Stück für Stück auf die Spur der Wahrheit geführt.  Wieder einmal ist der Autorin ein höchst spannungsgeladener Thriller gelungen, der aber größtenteils auf psychologischer Ebene spielt. Häufige blutige Szenen wird man hier nicht finden, dafür aber eine unglaublich lesenswerte Geschichte.  Für alle Fans des Genres und die, die es noch werden wollen, ein Muss! 

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Stell´ dir vor, du verabschiedest dich von deinem Mann. Er bricht zu einer Geschäftreise auf – und verschwindet spurlos. Du hörst nichts von ihm. 7 Jahre lang. Dann bekommst du einen Anruf. Dein Mann sei aufgespürt worden. Er lebe. Er käme am nächsten Tag zurück. Zu dir. Du kannst es nicht fassen. Denn dein Glaube an daran ist sieben Jahre lang gestorben, jeden Tag ein bisschen – bis du dich innerlich völlig von eurer Zweisamkeit, die schon längst zu einem Gespenst geworden war, gelöst hast. Du hast das Leben von dir und eurem, nein, deinem Sohn gemanagt, bist immer mehr in dieses neue Leben zu zweit hineingewachsen – und jetzt das! Und schon schwappten meine Gedanken, meine Gefühle zu Sarah, der weiblichen Hauptfigur. Wie würde ich mich fühlen, wäre ich in ihrer Situation? Ein Grauen durchlief mich, die Nackenhaare stellten sich mir auf, äußerst gespannt und neugierig, was passieren würde. Kann es wirklich Philipp, ihr Ehemann sein, der am nächsten Tag in Sarahs Leben einfallen wird? Die Situation des Wiedersehens ist angefüllt mit einer Spannung, die man schneiden kann. Sarah verstrickt sich in ihren widersprüchlichen Gefühlen, die sie empfindet, bis sie sich völlig sicher ist: „Das ist nicht mein Mann.“ Würden wir unseren Ehepartner nach 7 Jahren wiedererkennen, oder würden wir ebenfalls nur an eine „gut gemachte Fälschung“ glauben, die sich, aus welchen Gründen auch immer, in unser Leben einschleichen will? Sarah will den Fremden nicht in ihrem Leben, schon gar nicht in ihrem Haus haben. Genau dort will er aber hin, denn er ist schließlich ihr Ehemann – behauptet er. Die Lage spitzt sich immer mehr zu, das Kräftemessen von Sarah und Philipp verlangt den beiden, aber auch mir, alles ab… Nicht nur die Geschichte bot von Anfang bis Ende eine durchgehend dichte Spannung, auch in mir selbst war sie spürbar – eine Spannung, die sich in Angst und stellenweise in Panik auszuweiten drohte, ließe ich diese faszinierend ausgeklügelte Geschichte aus der Feder von Melanie Raabe zu nahe an mich heran. Die Charaktere waren mir sehr greifbar. Egal ob grob skizziert bei den Nebenfiguren oder detailliert gezeichnet bei den Hauptfiguren, man kann sich sofort ein Bild von ihnen machen und ist ihnen emotional nahe. Einige sind sympathisch, andere nicht, manche sind rätselhaft, einige wirken glaubwürdig auf mich, bei wiederum anderen habe ich da so meine Zweifel. Diese Mischung aus gegenteiligen Empfindungen verstärken noch meine innere Hin- und Hergerissenheit bezüglich des Verhältnisses zwischen Sarah und Philipp, oder sollte ich doch lieber sagen zwischen Sarah und dem Fremden? Der Schreibstil ist puristisch, auf den Punkt gebracht. Jeder Satz sitzt und entfaltet seine Wirkung, seinen Sog. Freiwillig mit dem Lesen aufhören ist fast unmöglich. Die Buchstaben spinnen einen Kokon um mich, immer fester, immer stabiler – aus ihm auszubrechen kostet viel Überwindung. „Die Wahrheit“ ist ein großartiger Thriller, der ohne großes Blutvergießen auskommt und seine volle Wirkung rein auf der psychischen Ebene entfaltet. Die Autorin meißelt so lange einen Weg in mein Innerstes, dass ich irgendwann selbst nicht mehr weiß, was ich denken soll. Surreal, definitiv! Und absolute Weltklasse! Denn nicht nur der Aufbau der Geschichte bis zu ihrem Höhepunkt ist grandios ausgeklügelt, das in mehrlei Hinsicht überraschende Ende ist es ebenfalls. Alles löst sich perfekt auf und das, obwohl es zuvor wirklich sehr viele grenzgängige Szenen und Gefühlsnuancen gab. Wirklich jedes dieser Details ist ein Rädchen im großen Getriebe, das genau so gebraucht wird, wie es verwendet wird. Alles klärt sich lückenlos auf, es bleibt nicht die kleinste Frage offen. Der Leser erfährt die ganze Wahrheit, gnadenlos! Ein Thriller, wie ich ihn liebe❤ Chapeau, Melanie Raabe! Zum Hörbuch Dieses ist leider eine gekürzte Fassung des Thrillers. Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass mir nennenswert etwas fehlt, aber da der Schreibstil ohnehin sehr puristisch ist und emotional eng gepackt, hätte ich die ungekürzte Variante sehr begrüßt. Die Sprecher setzen den Inhalt wirklich gut um. Nina Kunzendorf empfindet überzeugend mit der weiblichen Hauptprotagonistin, kehrt deren Inneres hörbar nach außen. Auch die Sprecher Andreas Pietschmann und Devid Striewow schaffen es gut, sich in ihre Rolle hineinzuversetzen und ihre Emotionen und Gedanken plausibel an den Hörer heranzutragen. Inhalt Vor sieben Jahren ist der reiche und zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah (37) den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all der Zeit verständlich. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Gerade war sie dabei, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Was wird werden? Gibt es eine gemeinsame Zukunft? Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf das eine nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und er droht Sarah: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren: ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes scheinbar so perfektes Leben … Autorin Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren, wuchs in einem 400-Seelen-Dorf in Thüringen und einer Kleinstadt in NRW auf, studierte Medienwissenschaft und Literatur in Bochum und lebt inzwischen in Köln – als Journalistin, Drehbuchautorin, Bloggerin, Performerin und Theaterschauspielerin. Sie betreibt ihren eigenen Interview-Blog (www.biographilia.com) und erhielt bereits mehrere Preise für ihr Schreiben. Die Rechte an ihrem Roman „Die Falle“ wurden bereits vor Erscheinen international verkauft, u.a. nach Frankreich, Italien, die Niederlande, Spanien und das englischsprachige Ausland. Sprecher Nina Kunzendorfs Karriere startete am Theater. Sie spielte u.a. in Hamburg und München. Ihre Filmrollen wurden 2005 mit dem Bayerischen und 2011 mit dem Deutschen Fernsehpreis geadelt. Seit 2011 ermittelt sie neben Joachim Król als Tatort-Kommissarin in Frankfurt. Andreas Pietschmann, 1969 in Würzburg geboren, besuchte die Westfälische Schauspielschule in Bochum, gefolgt von Engagements am Schauspielhaus Bochum und Zürich, am Thalia Theater in Hamburg und am Berliner Maxim Gorki Theater. Ferner übernahm er diverse Rollen in Filmen und im Fernsehen (u. a. in „FC Venus“, „Sonnenallee“, „GSG9“, „Tatort“, „Hindenburg“, „Böseckendorf“, „Polizeiruf 110“). Darüber hinaus ist er an zahlreichen Rundfunkproduktionen beteiligt gewesen. Im Hörverlag ist Andreas Pietschmann in den Hörspielen „Baudolino“ von Umberto Eco, „Otherland“ von Tad Williams, „Wassermusik“ von T. C. Boyle, sowie Ulrich Bassenges „Walk of Fame“ (2008) zu hören. Devid Striesow wurde 1973 auf Rügen geboren und gehört zur ersten Riege deutscher Schauspieler. Nach seiner Ausbildung an der Hochschule Ernst Busch in Berlin gab er 2000 sein Leinwanddebüt in Kalt ist der Abendhauch. Seitdem ist Striesow ein vielbeschäftigter Mann und wurde für seine darstellerischen Leistungen vielfach ausgezeichnet; unter anderem 2012 mit dem Grimme-Preis für Ein guter Sommer und 2015 mit dem Deutschen Schauspielerpreis für seine Hauptrolle in Wir sind jung. Wir sind stark. Als Hörbuchsprecher brillierte Striesow u. a. mit seiner Lesung von Uwe Tims modernen Klassiker Die Entdeckung der Currywurst. Quelle: Verlagsgruppe Randomhouse

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"Die Wahrheit" löste in mir ein sehr beklemmendes Gefühl aus, da ich die Wahrheit erst sehr spät erkannte und es der Autorin wirklich gelungen ist, mich komplett herauszufordern. Ich konnte die Gesinnung des Fremden nicht erkennen und es beängstigte mich. Sarah ist gerade dabei, ihr Leben neu zu ordnen, als sie den Anruf bekommt, das ihr Mann nach sieben Jahren Abwesenheit nach Hause kommt. Dies wird deutlich, da das Cover eine abgeschnittene Haarsträhne zeigt, die auf eine Typveränderung hinweist. Ich habe oft an Freundinnen erlebt, dass ein Friseurbesuch oder eine andere Haarfarbe einen neuen Lebensabschnitt einläutet. Welch ein Wunder und welch ein Eingriff in das Leben, welches Sarah sich aufzubauen versuchte. Der Mann, der dem Flugzeug aus Südamerika entsteigt, ist Sarah unbekannt und schleicht sich nun in ihr Leben. Niemand will ihr helfen und mitunter erkenne ich Wahnsinn, welcher den Fremden, als auch Sarah betrifft. Sarahs innere Not wird deutlich und sie weiß tatsächlich nicht, wem sie noch vertrauen soll. Gerüchte und Gefühle nehmen überhand und verwirren zusehends. Der Gedanke mit jemanden zusammenzuleben, der mir gänzlich unbekannt ist, wirkte sehr bedrohlich auf mich und gab dem Thriller eine gewisse Würze, die aus Angst und der Suche nach Wahrheit besteht. Der Titel des Thrillers ist optimal gewählt, da irgendwann deutlich wird, welch Geheimnisse auch Sarah in ihrem Leben vergraben hat. Nachdem mir "Die Falle" (Rezension -> HIER!) der Autorin wirklich sehr zugesagt hat, war ich neugierig darauf, ob Melanie Raabe mich auch mit "Die Wahrheit" überzeugen kann, Ihr Schreibstil ist originell und konnte mich regelrecht packen. Ich nahm einen enormen Spannungsbogen wahr, der sich schnell aufbaut und sich fast komplett durch das Buch zog. Das Ende ist etwas eigentümlich, da ich es kaum fassen konnte, welche Wende die Story letztendlich nimmt. Es erscheint mir leicht unglaubwürdig und hat mich schlussendlich leider nicht überzeugen können, Dies ist mein winzigkleiner Kritikpunkt, da ich sonst auf einen Thriller zurückblicke, der letztendlich Wahrheiten präsentiert, die von einem Leben zeugen, welches nicht nur Glanz und Glamour war, sondern auch von echten Schwierigkeiten innerhalb einer Ehe, einer Elternschaft und Familie zeugten. Dies wirkt auf der einen Seite sehr authentisch, auf der anderen Seite allerdings leicht oberflächlich. Daher muss ich also auch leichte Kritik loswerden, obwohl der Großteil der Story wirklich überzeugend und mit einem roten faden versehen war. Die Verwirrung die der Fremde stiftet, ist wirklich sehr gelungen und haben ein echtes Gruselgefühl in mir ausgelöst. Insgesamt habe ich "Die Wahrheit" mit einem großen Gefühl der Zufriedenheit beendet, auch wenn ich hier und da leider nicht gänzlich überzeugt war. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus an einen Thriller, der große Verwirrung stiftet und irgendwann auch tatsächlich "Die Wahrheit" erzählt. Lasst euch einfach überraschen

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