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Rezensionen zu
Glück und Glas

Lilli Beck

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Ein ganzes Leben

Von: Igela

15.09.2020

Marion und Hannelore werden am 7.Mai 1945 in der Frauenklinik in München geboren. Ihre Mütter lernen sich in der Klinik kennen und ihr Leben könnte nicht unterschiedlicher sein. Hannelore Lemberg wächst als Tochter eines wohlhabenden Fabrikanten auf. Marion's Vater ist an der Front. Die Mutter, Elsa Neubauer, lebt in ärmlichen Verhältnissen und ist nun alleine mit ihrem Kind. Durch einen glücklichen Zufall bekommt Marions Mutter eine Stelle als Hausangestellte bei Lembergs und so wachsen die beiden wie Schwestern auf. Sie werden unzertrennlich in der Schulzeit und beste Freundinnen in der Jugendzeit. Bis ein Zerwürfnis die Freundschaft beendet und sie eigene Wege gehen. Jahrzehnte später, an ihrem 70. Geburtstag unternimmt Hannelore noch mal den Versuch, sich mit ihrer ehemals besten Freundin auszusprechen und zu treffen. Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Einmal 2015, am 70. Geburtstag der beiden Frauen, dann wieder 1945, als die beiden zur Welt kommen. Immer wieder gibt es auch Abstecher in die Kinder und Jugendjahre der Freundinnen. Die Zeitenwechsel sind zahlreich und doch hatte ich keinerlei Probleme, mich zurechtzufinden. Denn die Zeitenwechsel sind klar strukturiert und deklariert. Ich empfand es als sehr vielseitig, zu lesen, wie die 70-jährige Hannelore auf ihre Kindheit zurückblickt. Und dann 1945 "live" dabei zu sein in ihren Erlebnissen. So erfährt man Stück für Stück die Höhen und Tiefen im Leben beider Frauen. Die Autorin schreibt sehr lebendig und abwechslungsreich. Reale Ereignisse werden immer wieder in die Geschichte eingeflochten und so bekommt die Story einen authentischen Touch. Von der Mondlandung 1969 bis zu der Geburt einer der berühmtesten Bands zu dieser Zeit, den Beatles. 1945, in der Nachkriegszeit, in der die Geschichte zu Beginn handelt, wird das ganze Kriegsgeschehen, sowie die Macht rund um Hitler gestreift. Fokus liegt ganz klar auf den beiden sehr unterschiedlichen Leben von Hannelore und Marion und nicht in politischen Details und der Nazizeit. Man erlebt sehr viel mit den beiden Familien. Trauriges, Schweres, aber auch Schönes. Die Autorin zeigt eindrücklich, wie unterschiedlich das Leben in der gleichen Stadt von Gleichalterigen sein kann. Je nachdem in welche Familie man hineingeboren wird und was die Person selbst aus ihrem Leben macht, welchen Ehrgeiz sie entwickelt. Das hat bei mir tiefergehende Überlegungen ausgelöst, die mich sehr beschäftigt haben. Nicht verwunderlich, dass die wohlhabende Hannelore Jura studiert und Anwältin wird. Und Marion, die sich nach einer missglückten Lehre als Friseurin als Bardame verdingt. Wobei nach und nach sichtbar wird, dass nicht alles Gold, das so schön glänzt, auch erstrebenswert ist. Und dass ein Mensch, der nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wird, oft kämpferischer, ausdauernder und dankbarer ist. Mir hat vor allem diese Symbolik zwischen den Zeilen sehr gut gefallen.

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Der Klappentext dieses Buches stimmt nicht ganz, denn er suggeriert, dass sich Marion und Hannelore fünfzig Jahre lang nicht sehen, um dann an ihrem 50. Geburtstag ein Wiedersehen zu feiern. In Wahrheit haben sich ihre Wege jedoch in den vergangenen Jahren mehr als nur einmal gekreuzt. Doch es stimmt, sie sind wohl einfach zu verschieden, um sich auf Dauer aneinander binden zu können. Eigentlich sah es doch erst so gut aus für Hannelore, die Marion in puncto Aussehen nie das Wasser reichen konnte, dafür aber mit ihrer Intelligenz und ihrer Strebsamkeit eine steile Karriere als Anwältin in Aussicht zu haben schien. Doch dann kam Robert. Marion hingegen konnte weder mit einer guten und glücklichen Familie noch mit guten Noten punkten. Aber sie wollte auch nie studieren, sie wollte Mode schneidern oder am besten gleich Modedesignerin werden. Sie wollte endlich genug Geld zum Leben haben. Und dann kam Joe. So kommt es dann auch, dass die beiden jungen Frauen getrennte Wege beschreiben. Zu unterschiedlich waren die jeweiligen Wünsche an das Leben. Doch immer wieder kreuzen sich ihre Pfade, bevor es schließlich zum großen Zerwürfnis kommt … Hört sich spannend an, doch mit diesem für mich dritten Buch aus ihrer Feder, konnte mich Lilli diesmal nicht ganz überzeugen. Sie präsentiert ihren Lesern eine wunderbare Zeitschiene, die einen Zeitraum von siebzig Jahren abdeckt und mit vielen Ereignissen und Gepflogenheiten der jeweiligen Zeit gespickt ist. Beim Lesen kam fehlte mir aber ein wenig Pepp. Fast las es sich manchmal wie eine Aneinanderreihung anstatt einer runden Geschichte. Dennoch war es flüssig zu lesen und oft musste ich ein wenig schmunzeln, wenn ich die Autorin in der Rolle von Marion sah. Sie gibt ja auch an, dass der Roman durchaus auch autobiografische Teile beinhaltet. Das hat mir gut gefallen. Ich werde Lilli Beck auf jeden Fall treu bleiben.

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Marion und Hannelore, die aber nur Moon und Lore genannt werden möchten, werden im selben Münchener Krankenhaus und am selben Tag geboren. Lore stammt aus einer vermögenden Fabrikantenfamilie, Moon dagegen wird von ihrer Mutter allein großgezogen, da ihr Vater nach dem Kriegsende immer noch als verschollen gilt. Moons Mutter weiß nicht, wo sie im vollkommen zerstörten München wohnen und wie sie sich und ihre Tochter durchbringen soll. Da sich die beiden Mütter durch Zufall im Krankenhaus kennenlernen und Moons Mutter später als Hausangestellte im Fabrikantenhaushalt arbeiten wird, wachsen die beiden Mädchen zusammen auf und werden Vertraute und beste Freundinnen. Bis zu ihrem 22. Geburtstag … „Glück und Glas“ erzählt die völlig unterschiedlichen Lebenswege der beiden Frauen. Lore weiß schon als Kind, dass sie Jura studieren und die Ansichten der Welt verändern möchte. Wogegen Moon einfach nur einen Weg aus der Armut sucht. Sie möchte Reich werden, der Weg dorthin ist ihr egal. Ihre Kindheit war von Hunger und Armut geprägt, so etwas möchte sie nie wieder erleben. Dabei durchstreifen wir die letzten 70 Jahre mit allen wichtigen Ereignissen, die uns am Ende zum 7. Mai 2015 führen, an dem Lore und Moon ihren 70. Geburtstag zusammen feiern wollen! Der Schreibstil von Lilli Beck ist sehr gefühlvoll und lebensecht, mit einer sehr detaillierten, bildlichen und angenehmen Sprache, die mir einige tolle Wohlfühlmomente beschert hat. Mir hat die Geschichte unheimlich Spaß gemacht, auch wenn einem durch die die verschiedenen, zum Teil weltpolitischen Ereignisse, sehr deutlich vor Auge geführt wird, wie schnell die Zeit vergeht. Die Studentenkrawalle der 80er Jahre werden hier genauso beschrieben, wie das Kommunenleben in den 70ern, dessen Schilderung mir so einige Lacher entreißen konnte. Aber auch die Finanzkrise und der Börsencrash, sowie die Ölkrise mit dem Sonntagsfahrverbot in den 70er Jahren finden ihren Platz. Damals regte man sich noch über die Benzinpreiserhöhung von 67 auf 68 Pfennige auf … Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der auf unterhaltsame Art und Weise einen Streifzug durch die Vergangenheit machen und dabei die Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft erleben möchte.

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„Schau nicht zurück, ermahnte sie sich. Geschehenes vermag niemand zu ändern.“ Glück und Glas, Blanvalet Verlag Hannelores und Marions Schicksal sind miteinander verbunden. Die beiden Mädchen kommen am gleichen Tag, im gleichen Krankenhaus zur Welt. Durch einen Zufall lernen die Mütter sich kennen. Nach dem gerade beendeten 2. Weltkrieg geht es niemandem wirklich gut – doch Marions Mutter trifft es besonders schwer, weiß sie doch nicht, ob ihr Mann je von der Front zurückkehrt. Hannelores Mutter kommt aus gutem Haus und weiß sich und ihre Tochter versorgt. Aus Mitleid mit der mittellosen Frau, nimmt sie Marion und ihre Mutter mit nach Hause und stellt sie dort an. So nimmt das Schicksal der Mädchen seinen Lauf, die wie Schwestern aufwachsen, beste Freundinnen werden und die ihr ganze Leben miteinander verbunden sind, auch wenn sie sich zwischendurch nicht immer so nahe stehen, wie zu Anfang. Das Buch begleitet die Freundinnen von ihrer Geburt im Jahr 1945, bis hin zum 70sten Geburtstag im Jahr 2015, den sie gemeinsam feiern wollen. „Leben lässt sich nur rückwärts betrachtet verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden.“ Søren Kierkegaard Mit diesem Zitat beginnt das Buch. Nun, da ich es beendet habe, verstehe ich auch den Zusammenhang mit der Handlung. Und nicht nur dahingehend, macht diese Aussage nachdenklich – auch auf mich selbst bezogen; denn in dieser Aussage liegt so viel Wahrheit. Trotzdem ist es frustrierend. Man kann etwas wissen und verstehen, doch das bedeutet noch lange nicht, dass man Gefühle wie Angst, Wut und Verzweiflung dadurch ausschalten kann. Und die beiden Frauen waren oft an so einem Punkt angelangt. „Schau nicht zurück, ermahnte sie sich. Geschehendes mag niemand zu ändern.“ Glück und Glas, Blanvalet Verlag Lore und Moon (wie sich Marion ab dem Zeitpunkt ihrer Modelkarriere nennt) ist klar, dass das Leben nicht nur aus Glücksmomenten besteht und dass Glück vergänglich ist. Die beiden erleben Höhen und Tiefen, gemeinsam und jede für sich. Beide rappeln sich immer wieder auf und blicken nach vorne, denn ihr Lebensmotto ist „Glück und Glas, wie leicht bricht das.“ So sind sie sich sowohl ihrer glücklichsten Momente, als auch der Zerbrechlichkeit dieser ganz stark bewusst. Als Leserin erlebt man das ganz intensiv mit. Mehr als einmal ging mir durch den Kopf, in was für glücklichen Zeiten wir leben – wir müssen keine Kälte, noch Hunger, noch Gewalt fürchten; haben keine wirkliche Not … doch sind wir uns unseres Glücks bewusst? 2017 durfte ich Lilli Beck auf der LitLove persönlich kennenlernen – daher weiß ich auch, dass ein Teil ihres eigenen Lebens ins Buch eingeflossen ist. Von 1968-1978 war sie nämlich selbst Model. Wer mehr über das Buch und die Autorin erfahren möchte, findet hier ein Interview mit ihr. „Glück und Glas“ war ein wundervoller Roman über Freundschaft, die Liebe und das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.

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Ein wunderschönes Buch über eine Frauenfreundschaft

Von: Renate Ziegler aus Tirschenreuth

20.06.2019

Marion und Hannelore werden am selben Tag geboren. Es entsteht eine tiefe Freundschaft, die viele Jahre übersteht. Irgendwann zerbricht sie und und die beiden Frauen sehen sich lange nicht mehr. Zu zu ihren Siebzigsten wollen sie sich aber wieder treffen. Ein sehr schönes Buch. Die Entwicklung von Geburt zu 70 Jahre zu lesen hat viel Spaß gemacht. Erinnerungen wurden dabei geweckt. Kann es nur empfehlen.

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Manchmal findet man sie noch, diese einzigartigen Geschichten, die einen tief im Inneren berühren und bewegen. Bei denen man schon ab der ersten Seite weiß, dass man hier etwas Großartiges in den Händen hält. Lilli Beck erzählt diesen, teils autobiografischen, Roman so authentisch, dass ich mich leibhaftig in die vergangenen Zeiten hineinversetzt gefühlt habe. Der Roman besteht hauptsächlich aus Erinnerungen und diese führen nicht nur durch 70 Jahre Leben der beiden Hauptprotagonistinnen, sondern auch durch 70 Jahre deutsche Geschichte. Die Ereignisse, die die Autorin geschickt in die Geschichte verstrickt, hat sie sehr gut ausgewählt. Sie hat zwar meistens nur die großen Eckereignisse hervorgehoben, bei der sie sicher sein kann, dass die Leser und Leserinnen des Buches auch sicher von dem einen oder anderen gehört haben, wenn nicht sogar dabei waren, aber gerade deswegen konnte ich als Leserin mit meinem Vorwissen arbeiten und damit an die Geschichte anknüpfen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Figuren, mit denen es nie langweilig wird. Marion, genannt Moon, führt in chronologischer Reihe durch ihr Leben, die Erinnerungen sind nur durch kurze Wechsel zu ihrer besten Freundin Lore und durch Sprünge zurück in die Gegenwart unterbrochen. Eigentlich sind Moon und Lore total verschieden. Lore ist das behütete Mädchen aus einer finanziell wohlhabenden Familie, ihr scheint alles von allein zuzufliegen. Moon muss immer um alles kämpfen und träumt von einem glamourösen Leben. Die Dinge, für die sie sich gegenseitig beneiden, sind so verschieden. Lore hätte gern Moons schlanken Körper, ihre schönen Haare und die zarte Haut. Moon hätte gern Lores sicheres Leben, so viel Geld wie sie, um nicht mehr Hunger zu leiden, und einen Vater, der sie genauso so liebt, wie sie ist und doch waren sie beide als Kinder unzertrennlich und haben sich gegenseitig unterstützt. Diesen Kontrast mitzuerleben stimmte mich jedesmal sehr traurig. Eine Freundschaft, die über so viele Jahre andauert, hat natürlich einiges zu bieten. Die ganze Geschichte ist ein Umeinanderherumkreisen der beiden Frauen mit Höhepunkten und Tiefschlägen, mit allem, was das Leben für einen bereithält. Außerdem erzählt sie den Werdegang von Moon als Model, wobei ihre Tätigkeit nie komplett in den Vordergrund rückt. Die Sprache, die Lilli Beck verwendet, hat mich schon von der ersten Seite weg verzaubert. Sie hat einen sehr fesselnden Stil, der ein Aufhören unmöglich macht. Da passt einfach jedes Wort, jeder Satz. Fazit Eine authentische Reise durch die Zeit und durch das Leben von zwei außergewöhnlich sympathischen Charakteren. Ein Buch, das mich tief berührt hat und mir noch sehr lange im Gedächtnis bleiben wird. Glück und Glas zählt für mich zu den Jahreshighlights. Unbedingt lesen!

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Kennt ihr das? Ihr beginnt ein Buch und es trifft euch direkt ins Herz. Ihr könnt nicht aufhören zu lesen, fühlt mit und taucht in eine andere Welt ein? Genau so ist es mir mit diesem Buch ergangen. Durch einen Zufall werden die Mädchen Hannelore und Marion am gleichen Tag im gleichen Zimmer geboren. Hilde Lemberg, Hannelores Mutter, bietet Marion und ihrer Mutter Elsa Hand und gibt ihnen Arbeit. Daher wachsen die zwei Mädchen wie Schwestern auf. Jedes Jahr feiern sie ihren Geburtstag miteinander und auch als sie grösser und älter sind, behalten sie diese Abmachung bei. Lore studiert Jura und Moon wird Model. Obwohl sie so verschieden sind und auch oft nicht gleicher Meinung, bleibt die Freundschaft stark und beständig. Bis etwas passiert, was sie viele Jahre entzweit. Kann ein anstehender Geburtstag die zwei wieder zusammenbringen? Das Buch wird in zwei Erzählsträngen erzählt. Die 70 jährige Marion, genannt Moon, erwartet Hannelore zum gemeinsamen Feiern und schweift immer in die Vergangenheit und ihre Kindheit ab. Somit werden eigentlich zwei Geschichten erzählt. Man erlebt die Kindheit der zwei Freundinnen mit, sie werden erwachsen und als Leser verbringt man über 70 Jahre an der Seite der zwei. Mit viel Gefühl und Herzlichkeit lässt Lilli Beck ihre Figuren entstehen und sich weiterentwickeln. Beim Lesen merkt man, dass Lilli Beck ihre Figuren geliebt hat. Sie sind sehr authentisch. Sie verbiegen sich nicht für irgend wen. Ich kann nicht alle Entscheidungen nachvollziehen und finde sie auch nicht immer gleich sympathisch. Dies ist aber eine Kunst der Schriftstellerin. Durch den flüssigen und leichten Schreibstil fliegt man über die Seiten und je näher man dem Ende kommt, desto langsamer wird man beim Lesen. Man möchte das Buch irgendwie gar nicht loslassen. Ich kann mir das Buch sehr gut als Film vorstellen. Am Anfang schwarz/weiss und immer farbiger. Lilli Beck hat dieses Buch toll recherchiert, da sie in jeder Zeit mit vielen kleinen Details auf die Zeit hinweist. Auch die ganze Schuhherstellung fand ich interessant. Es ist eine Zeitreise von 1945-2015, bei welcher man vieles über die Nachkriegszeit erfährt. Vielen Dank Lilli Beck für dieses wundervolle und reale Buch über Freundschaft, Liebe, hinfallen und wieder aufstehen und Vergebung. Ich vergebe diesem Buch sehr gerne 5 von 5 Sterne. Ⓒ HerzensangelegenheitBuch

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Eine Zeitreise ins letzte Jahrhundert

Von: die.buecherdiebin

27.02.2018

Glück und Glas“ - wie leicht zerbricht das? Inhalt: Hannelore und Marion werden beide am 7. Mai, dem Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht im 2. Weltkrieg geboren. Während Marions Mutter Elsa nach einem Bombenangriff kein Dach mehr über dem Kopf hat und ihr Mann noch nicht aus dem Krieg heimgekehrt ist, wohnt Hannelores Mutter Hilde mit ihrem Mann und Schwiegervater in einer schönen Villa. Nachdem die Frauen sich im Krankenhaus kennengelernt haben, bietet Hilde Elsa und ihrem Baby Unterkunft und Arbeit in ihrem Haus an. Die Mädchen werden trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft bald beste Freundinnen. Meine Meinung: Der Leser begleitet Marion (die sich später Moon nennt) und Hannelore (später Lore) von der Geburt bis zu ihrem 70. Geburtstag in unterschiedlich großen Zeitsprüngen. Hauptsächlich wird die Geschichte aus Moons Sicht erzählt, da sie das aufregendere und ereignisreichere Leben hat. Das fand ich schade, denn ich hätte auch gerne mehr von Lore gelesen. Der Schreibstil von Lilli Beck gefällt mir sehr gut und lässt sich flüssig lesen. Ihr gelingt es, die damalige Zeit wieder lebendig werden zu lassen, indem sie die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse, die Musik, die Mode und die Neuerungen der letzten 50 Jahre des 20. Jahrhunderts in die Geschichte einfließen lässt. Am besten haben mir die Kindheitsjahre von Hannelore und Marion in der Nachkriegszeit gefallen, hier wurden die Unterschiede der beiden Freundinnen in der Erziehung und in den Lebensbedingungen sehr deutlich. Hannelore wächst behütet in einer wohlhabenden und liebevollen Familie auf, doch Marion leidet unter ihrem strengen Vater und den ärmlichen Verhältnissen. Moons Geschichte in den 60er / 70er Jahren, leider ein großer Teil des Buches, hat mir insgesamt weniger gut gefallen. Teilweise hat mich die Handlung etwas deprimiert. Obwohl Moon ein gefeiertes Fotomodell wird und auch immer wieder auf die Füße fällt, muss sie doch sehr viele Niederlagen einstecken. Zitat Moon Seite 476: „Bis auf wenige Wochen war mein Leben eine einzige Kathastrophe.“ Und auch Lore führt kein wirklich glückliches Leben. Die enge Freundschaft der beiden zerbricht durch einen Vertrauensbruch und lässt sich viele Jahre später nur schwer wiederherstellen. Fazit: Das Buch ist eine Zeitreise ins letzte Jahrhundert und eine Geschichte über eine Freundschaft, die stärker ist als Glas.

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