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Rezensionen zu
Als die Sonne im Meer verschwand

Susan Abulhawa

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n einem malerischen Dorf in Palästina wachsen die Geschwister der Familie Baraka auf. Doch an einem Tag im Jahr 1948 geht ihre Kindheit jäh zu Ende. Israelische Soldaten stecken ihr Haus in Brand und zwingen sie gewaltsam zur Flucht. Nazmiyya versucht, dem Leid der Flüchtlingslager zu trotzen, Mamduh zieht bis ans andere Ende der Welt. Sie verlieren ihre Familie, ihre Heimat und einander – nie aber die Hoffnung. Und Hoffnung ist es auch, die sechzig Jahre später Mamduhs Enkelin aus Amerika nach Gaza führt … Meine Meinung: Anfangs hat mich die Geschichte schier erschlagen und die vielen ausländisch und damit fremd klingenden Namen haben mich verwirrt, aber durch den Stammbaum, den man im Buch findet, ist dieses Problem sehr gut gelöst. Was ich persönlich auch unglaublich gut finde, sind die arabischen Begriffe, die mit in die Geschichte eingebaut sind, wodurch man sich noch ein wenig mehr in die Geschichte hereindenken kann. Aber keine Angst für diese gibt es auch ein Glossar. 😉 Nachdem ich mich an die vielen Personen gewöhnt hatte und die einzelen Personen kennengelernt hatte, konnte ich mich immer mehr in die Geschichte hineindenken und diese verstehen. Susan Abulhawa schildert die Geschichte der Familie Barak in Palästina von 1948 bis in die Jetztzeit und geht über 4 Generationen des Familienlebens, dabei gibt sie einen tiefen Einblick in das Leben in Gaza. Wenn man eine Hauptperson auswählen müsste, wäre dies Nazmiyya, die auf ihrer Flucht durch Palästina sehr viele grausame Sachen miterlebt, vom Tod ihrer Verwandten bis hin zu Vergewaltigungen und anderen einschneidenen Erlebnissen. Doch egal was ihr passiert, sie bleibt mutig und standhaft und ein echtes Vorbild für Frauen in ihrer Situation. Später stehen Nur, die Tochter ihres Neffen, die aus Amerika zurück nach Gaza kommt und dort auf ihre Familie stößt und deren ganzes Leben verändert und ihr Enkelsohn Khaled im Vordergrund. Das Buch stellt einem vors Auge, dass es nicht allen Menschen so gut geht, wie uns in Deutschland oder Europa und ich finde gerade durch die Flüchtlinge ist dieses Thema uns auch näher gekommen. Ich fand das Bcuh sehr interessant, um einen Einblick in dieses Leben zu bekommen. Meine Bewertung: Das Buch ist duch die einzelnen Teile, die kurzen Kapitel und Erklärungen von Khaled sehr schön strukturiert, aber leider hat es keinen durchgehenden roten Faden, was sehr schade ist. Aber Susan Abulhawa schreibt unheimlich schön und malerisch, dass es unheimlich viel Spaß macht zu lesen, auch wenn die Welt, in die man eintaucht zeitweise sehr grausam ist. Es ist ein unheimlich emotionales Buch, das von mir 4 von 5 Punkten bekommt.

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Klappentext: In einem malerischen Dorf in Palästina wachsen die Geschwister der Familie Baraka auf. Doch an einem Tag im Jahr 1948 geht ihre Kindheit jäh zu Ende. Israelische Soldaten stecken ihr Haus in Brand und zwingen sie gewaltsam zur Flucht. Nazmiyya versucht, dem Leid der Flüchtlingslager zu trotzen, Mamduh zieht bis ans andere Ende der Welt. Sie verlieren ihre Familie, ihre Heimat und einander – nie aber die Hoffnung. Und Hoffnung ist es auch, die sechzig Jahre später Mamduhs Enkelin aus Amerika nach Gaza führt … (Quelle: Diana Verlag)   Über die Autorin: Susan Abulhawa, ….geboren als Kind palästinensischer Flüchtlinge wuchs Sie in Kuwait, Jordanien und Jerusalem auf. Als Teenager ging sie in die USA, wo sie heute gemeinsam mit ihrer Tochter lebt. Die Autorin engagiert sich aktiv für die Menschenrechte und Lebensumstände von palästinensischen Kindern in besetzten Gebieten. Ihre Romane Während die Welt schlief und Als die Sonne im Meer verschwand erscheinen in über zwanzig Ländern und standen in Deutschland monatelang auf der SPIEGEL – Bestsellerliste. (Quelle: Diana Verlag)     Meine Meinung: Da ich mich bereits in meinem Politik – Studium eingehend mit dem Nahost –Konflikt beschäftigt habe, war ich auf dieses Buch und die Darstellung rund um Gaza äußerst gespannt. In „Als die Sonne im Meer verschwand“ erfährt der Leser von Morden, Flucht  und Vertreibung, Flüchtlingslagern und Gefangenschaft. In Kürze: vom Alltag einer vertriebenen Familie. Unsere Hauptprotagonistinnen sind hierbei zwei Frauen: Zu Anfang die Pälästinenserin Nazmiyyah und später die Enkeltochter ihres Bruders: Nur. Wie man an der Konstellation der Hauptprotagonistinnen bereits erkennen kann, erstreckt sich der Roman über mehrere Generationen, wodurch eine Zeitreise von 1948 bis in die heutige Zeit vollzogen wird. Zu Beginn begleiten wir Nazmiyyah und erfahren auf schonungslose Weise ihren Leidens- und Werdegang. Später wechselt es dann in die Gegenwart zu Nur, die, nachdem ihr Großvater (der sie auch aufgezogen hat) verstorben ist, „heimatlos“ ist und von einer Familie zur anderen geschoben wird. Nur ist in Amerika aufgewachsen, da ihr Großvater damals Gaza verlassen hatte. Im „Land der Freiheit“ rastlos fühlend, besinnt sich Nur auf Ihre Wurzeln und macht sich auf den Weg nach Gaza, um ihre Wurzeln kennen zu lernen…. In diesem Buch erfährt der Leser viel von Morden, Flucht und Vertreibung, Flüchtlingslagern und Gefangenschaft, sprich vom Alltag einer vertriebenen Familie. Zugegebenermaßen gab  es Szenen in diesem Buch, die mir den Atem stocken ließen. Von der Darstellung des Konfliktes her muss jedoch beachtet werden, dass es sich hierbei um eine einseitige (emotionale) Darstellung aus palästinensischer Sicht (im Rahmen eines Romans) handelt und nicht um eine „neutrale“ Darstellung des Sachverhalts. Wer mehr über den Konflikt und seinen Ursprung erfahren möchte, sollte zusätzlich Sachbücher zu diesem Thema heranziehen.   Fazit: „Als die Sonne im Meer verschwand“ ist ein ergreifendes Buch, das mir jedoch an manchen Stellen zu überladen mit Schicksalsschlägen und Klischees vorkam. Es ist sicherlich kein Buch, was man bei einer Tasse Tee mal „nebenbei“ lesen kann und sollte. Es ist ein gutes Buch mit Tiefgang, welches die volle Aufmerksamkeit des Lesers verdient.   Vielen Dank an den Diana Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Rezension KLAPPENTEXT/INHALT: In einem malerischen Dorf (Beit Daras) in Palästina wachsen die Geschwister der Familie Baraka auf. Doch an einem Tag im Jahr 1948 geht ihre Kindheit jäh zu Ende. Israelische Soldaten stecken ihr Haus in Brand und zwingen sie gewaltsam zur Flucht. Nazmiyya versucht, dem Leid der Flüchtlingslager zu trotzen, Mamduh zieht bis ans andere Ende der Welt. Sie verlieren ihre Familie, ihre Heimat und einander – nie aber die Hoffnung. Und Hoffnung ist es auch, die sechzig Jahre später Mamduhs Enkelin aus Amerika nach Gaza führt … MEINE MEINUNG: Drei bis vier Generationen habe ich die Geschichte dieser zersprengten Familie in Flüchtlingsheimen ,Kinderheimen,Pflegefamilien, im Ausland, im Gaza-Streifen verfolgt. Der Roman war nicht immer einfach zu lesen, da von der Autorin sehr viele arabische Namen für Gefühlsbeschreibungen, Verwandtschaftsbeziehungen und Handlungen verwendet werden. Der Nahostkonflikt zwischen Palästinensern und Israelis wird sehr einseitig und mit mit einem absoluten Feindbild, nämlich den Israelis, geschildert. Ohne das hinten im Buch stehende Glossar hätte ich mir auch kein gutes Bild des Geschehens vom Roman machen können. Ab der Mitte des Buches wurde es mir einfach zuviel. Zuviel beschriebene Grausamkeiten, zuviel Tod, zuviel Angst, zuviel Vertreibung, zuviel Demütigungen, zuviel aufeinander folgende Schicksalsschläge für die Familie, die neben Krieg, Flucht, Missbrauch, Verbannung, Gefangenschaft und Tod auch noch Krankheiten beinhalteten. Abmildernd wirken dann wieder die mystischen Erzählungen von Dschinns, Träumen und poetischen, blumigen Sätzen und kleinen Erzählungen am Beginn jedes neuen Kapitels . Die starken, einfachen Familiencharaktere der Frauen und die Beziehungen von Geschwistern, Eltern, Tanten, Onkel und Cousins zueinander werden herzlich und berührend beschrieben. Ein undurchdringliches Geflecht von Gefühlen und auch Abhängigkeiten der verschiedensten Familienmitglieder zueinander zeigt sich immer wieder beim Lesen. Die Autorin schreibt zwar flüssig und gut lesbar, aber durch immer wieder kehrende Zeitsprünge muss man sich im Kopf zusätzlich eine eigene Geschichte des Geschehens zusammenschreiben. Diese Lektüre hat mein Herz sehr berührt und das Schlimme an diesem Roman: Der Konflikt ist noch lange nicht beigelegt und alle Menschen leiden - auch die Israelis! Die Menschlichkeit und Menschenrechte werden mit Füssen getreten. Vielen Dank an den Diana-Verlag und die Autorin für die Bereitstellung des Leseexemplar. Ein gutes Buch, welches ich mit drei Sternen bewerten möchte.

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1948 in Beit Daras, einem kleinen Dorf in Palästina. Israelische Soldaten verwüsten das Dorf, so dass die Bewohner gezwungen sind zu fliehen. Auch die Geschwister der Familie Baraka gehören zu den Flüchtenden und finden schließlich Zuflucht in einem Flüchtlingslager. Nazmiyya versucht das Beste aus ihrer Situation im Lager zu machen, während ihr Bruder Mamduh sein Glück in der Ferne sucht. Doch ihre Hoffnung auf ein gutes Ende verlieren sie nie. Als eine halbe Ewigkeit später Mamduhs Enkelin Nur aus Amerika nach Gaza fährt, scheint sich der Kreis zu schließen... Susan Abulhawa beschäftigt sich in diesem Buch vor allem mit dem Schicksal der Familie Baraka und zwar von 1948 an bis in die Jetztzeit. Sie vermittelt dem Leser dabei sehr gute Einblicke in das Leben in Gaza gestern und heute - und zwar aus der Sicht der ganz normalen Bevölkerung, die niemandem etwas zuleide tut. Im Mittelpunkt steht Nazmiyya. Sie erlebt die Gewalt und Vertreibung durch Israel am eigenen Leib. Ein Wunder, dass sie daran nicht zerbrochen ist. Das gilt auch für alle anderen palästinensischen Frauen, die versuchen ihren entbehrungsreichen Alltag zu meistern und so etwas wie Normalität entstehen zu lassen. Bewundernswert über so einen langen Zeitraum nicht den Mut und die Hoffnung zu verlieren. Nazmiyya ist aber auch für Nur ein Glücksfall, als diese aus Amerika nach Gaza reist. Dort findet sie im Schoss der Familie endlich die Zuneigung und Fürsorge, die ihr bisher gefehlt haben. Durch den Wechsel in eine andere Kultur wird aber auch deutlich, wie schnell Traditionen und Verhaltensweisen in einem anderen Umfeld verloren gehen und erst wieder nähergebracht werden müssen. Durch den authentischen und klaren Schreibstil der Autorin konnte ich mir Nazmiyya und all die anderen bildhaft vorstellen. Sie alle sind mir - wie auch schon ihre Charaktere in "Während die Welt schlief" - absolut ans Herz gewachsen. Erneut ist es Susan Abulhawa sehr gut gelungen dem Leser Palästina näher zu bringen und Aufmerksamkeit für die Probleme zu wecken. Ich kann dieses Buch allen Lesern empfehlen, die gerne auch mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen möchten. Das Gleiche gilt für ihr wunderbares Werk "Während die Welt schlief". Das ist auch ein absoluter Gewinn für jeden Bücherfreund.

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Zunächst einmal muss ich den Schreibstil der Autorin loben – wow! Die Sprache, die sie verwendet, wirkt sehr poetisch. Susan Abulhawa hat mich vor allem durch die Art zu Schreiben gefesselt und fasziniert, ihre Schilderungen wirken wie aus einer anderen Welt und regen zum Träumen an. Sie schafft es, einen Ort zu beschreiben, den man nicht wirklich greifen kann und bringt dem Leser damit eigentlich Fernes, nah. Allein für diesen wunderbaren Schreibstil würde ich ihr gerne die volle Anzahl an Punkten geben, allerdings kommen dazu schließlich noch einige andere Aspekte. Die ganze Geschichte rund um die Familie Baraka hat stets etwas Sehnsuchtsvolles. Zu Beginn, hat mich das Geschehen wirklich sehr gefesselt und zum Nachdenken gebracht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und war ergriffen von all den Schicksalsschlägen und Grausamkeiten, die die Familie leiden ließen. Ich habe mitgefühlt und die Familie der Geschwister Nazmiyyah, Mariam und Mamduh kennengelernt. Anfangs bekommt der Leser einen Einblick in die Familienbeziehungen und diese Einführung hat mir sehr gut gefallen. Es war nicht leicht, die Namen der Protagonisten waren mir natürlich nicht geläufig und da viele Personen eine Rolle spielen, waren auch die Verwandtschaftsverhältnisse nicht gerade einfach zu durchschauen. Auch die Verwendung von arabischen Wörtern erschwerte den Einstig in die Geschichte, aber dafür befand sich am Ende des Buches ein Glossar mit den verwendeten Ausdrücken und auch ein Familienstammbaum, den man immer wieder nachschlagen muss, befand sich im Buch. Das hat das Lesen natürlich erleichtert und nach einiger Zeit musste ich auch nicht mehr Nachschlagen. Die Geschichte beginnt etwa um 1948 und schildert die Angriffe der Juden auf die Araber. Natürlich schildert die Autorin diesen Krieg aus der Sicht einer palästinensischen Familie und geht dabei nicht auf die andere Seite und deren Ansicht ein, weswegen die Autorin auch schon einiges an Kritik einstecken musste. Mich persönlich stört das allerdings nicht, da es sich hierbei um einen fiktiven Text handelt und die Protagonisten allesamt der palästinensischen Seite angehören. Da wäre alles andere doch schwachsinnig. Der Autorin gelingt es dabei einwandfrei diese Sicht zu schildern. Der Klappentext des Buches führt, meiner Meinung nach, etwas in die Irre. Als ich das Buch noch nicht kannte, hatte ich erwartet, eine Liebesgeschichte zu lesen. Diese kommt zwar auch vor, nimmt aber nur einen sehr geringen Raum in der Geschichte ein. Den Klappentext hätte man also durchaus anders formulieren müssen. Die Geschichte, die erzählt wird, ist teilweise sehr grausam und wirklich. Die Autorin schildert viele Unmenschlichkeiten und bereitet damit dem Leser eine Gänsehaut. Zugleich ist das Buch realitätsfern und verfügt über eine gewisse Menge an Mystik. Von Geistern und Dschinns wird erzählt, mitten in der realen Welt des Krieges. Das ganze Buch hindurch ist die Geschichte äußerst emotionsgeladen und ergreifend. Allerdings muss ich sagen, was wahnsinnig packend und voller Spannung begonnen hat, lässt mit der Zeit nach und geht im letzten Abschnitt völlig verloren. Zu Beginn begleitet man die palästinensische Familie Baraka, gegen Ende liegt das Hauptaugenmerk dann aber nur auf zwei Familienmitgliedern, nämlich auf Nur und Khaled. Leider war mir die Protagonistin Nur eher unsympathisch. Sie muss einige Schicksalsschläge erleben, womit auch ihre Lebensfreude mit der Zeit verloren geht. Verständlich, dennoch schade, da der Rest der Familie trotz vieler schlimmer Ereignisse nach vorne schauen kann. Dieser Charakter hat mich sehr gestört. Das hatte zur Folge, dass ich mich immer weiter von dem Geschehen distanziert habe. Meiner Meinung nach, ist das Buch auch etwas zu überladen. Es passiert sehr viel, wobei es vielleicht besser gewesen wäre, die Geschichte auf ein paar Ereignisse weniger zu beschränken und diese dann detaillierter auszuarbeiten. Fazit: Ich habe Susan Abulhawas Schreibstil wirklich sehr genossen, dieser verdient meiner Ansicht nach, die vollen Punkte. Allerdings hat sich die Spannung und die Emotionalität, die zu Beginn der Geschichte noch vorhanden war, mit dem Verlauf des Buchs verloren, was wirklich sehr schade war. Das Mystische und Unrealistische haben die Geschichte nicht gestört. Eher war es das Überhäufen mit Ereignissen und auch das Fehlen eines roten Fadens. Nach dem Lesen dieses Buchs konnte ich nicht genau sagen, was denn jetzt dieses eine große Thema wäre, dieses eine einschneidende Ereignis, das die Geschichte wirklich prägt. Das war ein bisschen schade, trotzdem würde ich wieder zu einem Buch von Susan Abulhawa greifen, da sie wirklich schön schreibt und mich damit auch fesseln konnte. Deswegen war ich hin- und hergerissen, was die Bewertung anbelangt und gebe dem Buch eine mittlere Note.

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Worum es geht: In Amerika aufgewachsen, kennt die Palästinenserin Nur die malerischen Dörfer ihrer Heimat bloß aus den Erzählungen ihres Großvaters. Doch dann trifft sie Jamal, der als Arzt in Gaza arbeitet und sie dorthin einlädt. Zum ersten Mal reist Nur zu ihrer Familie und erlebt, wie eng deren Geschichte mit der Israels und Palästinas verflochten ist. Sie ist überwältigt von den Eindrücken, erfährt aber auch eine bittere Wahrheit über Jamal. Stehen lediglich die strengen Regeln seiner Kultur zwischen ihnen? Nur muss herausfinden, wohin sie und ihre Liebe gehören. Meine Meinung: Das Leseexemplar, bereitgestellt vom Bloggerportal, lag schon ziemlich lange auf meinem SuB als ich es endlich zu lesen begann. Nicht aus fehlender Motivation oder Desinteresse. Ich bin Mitglied eines Internationalen Buchclubs und ich wollte genau dieses Buch im Buchclub lesen. Nun haben die Umstände des Clubs leider dafür gesorgt dass das Buch fast ein Jahr warten musste, gelesen zu werden. Meine Geduld sollte sich auszahlen: Der Buchclub war sich einstimmig einig, dass "Als die Sonne im Meer verschwand" das bisher Beste gelesene Buch ist. Und wir haben schon einige gelesen. "Als die Sonne im Meer verschwand" ist mein erstes Buch der Autorin, wird aber definitiv nicht das Letzte bleiben. Die Geschichte erinnert an ein Märchen, welches sich schnell zum Alptraum entwickelt. Man fühlt sich als könne man den glücklichen Momenten zu keinem Zeitpunkt über den Weg trauen. So hart die Handlung auch wird, der Ton bleibt zuversichtlich, die Hoffnung bleibt und reisst den Leser mit. Die Familiengeschichte die sich über mehrere Generationen erstreckt, erlebt einen Schicksalsschlag nach dem Anderen. Alles in der Kulisse Gaza's und ein winziger Teil in Amerika, aber auch nicht friedlicher. Neben Dschinns, Prophezeiungen, Eheschließungen und Sterbefällen, kriegen wir auch Aufstände in den Camps und Überlebenskampf. Politisch wird hier ein wenig enttäuscht, auch wenn man einen schönen Einblick in das muslimische Leben bekommt. Hauptfokus ist die Beziehungen zwischen den Frauen. Die mütterliche Liebe, die Schwesterliche, die Freundschaftliche, hier kommen alle Varianten zum Scheinen. Menschen werden durch mehr als Blut verbunden, was Nur und die spätere Beziehung zu ihrer Sozialhelferin, oder die Imkerwitwe und ihre spätere geschwisterliche Liebe zu Nazmiyya dem Leser deutlich zeigen. Das Drama innerhalb der Familien über mehrere Generationen hinweg, sowie der Schreibstil, erinnerte mich Stellenweise an Lucinda Riley. Mit stellenweise unpassend eingefügten Gesprächen über Sex, hauptsächlich eingeleitet durch Nazmiyya, hatte ich ebenfalls das Gefühl die Autorin wolle etwas beweisen. Wie cool und hip auch Omas im Gaza sein können?! Teilweise fand ich diese Abschnitte recht unpassend. Der Klappentext liess für mich auf große Liebesgeschichte schließen, welche allerdings nie im Vordergrund steht. Tatsächlich ist der Klappentext reichlich irreführend was den Inhalt des Buches betrifft und sollte wen möglich ignoriert werden. Die Familienzusammenführung der amerikanischen Nur mit ihrer Familie in Gaza steht im Mittelpunkt, mit der Hoffnung des Lesers, dass sich nun aller Leben bessert. Jede Figur hat mehrere Namen mit der sie angesprochen wird, ein Umstand, der es manchmal nicht leicht macht der Handlung zu folgen. Ein schöner, und manchmal harter, Ausflug in eine andere Kultur!

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Emotionen pur

Von: Dany

10.05.2016

„Als die Sonne im Meer verschwand“ von Susan Abulhawa beschreibt sehr emotional und berührend die Geschichte einer palästinensischen Familie, begonnen 1948 bis in die heutige Zeit hinein. Über diesen Roman habe ich mich ganz besonders gefreut. Ich bin aus persönlichen Gründen mit der Hintergrundgeschichte Palästinas sehr vertraut und kenne die Sehnsüchte derer, die aktuell immer noch als staatenlos gelten und nicht wirklich wissen, wo sie hingehören. Nazmiyyah Baraka lebt mit ihrer Familie in dem kleinen Dorf Beit Daras, mitten in Palästina. Sie wächst unbeschwert auf, bis 1948 ihr Dorf von israelischen Soldaten angegriffen und in Brand gesteckt wird. Auf der Flucht vor ihren Peinigern wird Nazmiyyah vom Rest der Familie getrennt. Sie schafft es, in einem Flüchtlingslager in Gaza unterzukommen. Dort scheint sie wenigstens in Sicherheit zu sein. Aber dort herrschen Hunger und Elend. Nazmiyyah versucht trotz erschwerter Bedingungen irgendwie ein „normales“ Leben zu führen. Sie gründet ihre eigene Familie, bekommt 11 Söhne und 1 Tochter. Ihr Bruder Mamduh hingegen möchte nicht in Palästina bleiben. Er geht nach Amerika und führt dort sein Leben weiter. 60 Jahren später reist die Enkeltochter von Mamduh in die Heimat ihrer Vorfahren. Nur (arabisch Noor) wuchs ausschließlich in den USA auf, kannte Palästina nur aus der Erzählung ihres Großvaters und ist überwältigt von den vielen doch so neuen Eindrücken des Landes. Familie Baraka lässt all die schönen Erinnerungen aufleben, die sie an ihrem kleinen Dörfchen Beit Daras hat und die so lange in ihren Herzen eingeschlossen waren. Für mich eines der schönsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Emotionsgeladen, sehnsuchtsvoll, sehr berührend. Abulhawa schreibt sehr poetisch. „Jeden Abend … zog Teta Nazmiyya den Himmel zurecht, und Mama stickte die Sterne und den Mond darauf. Und am Morgen … hängt sie die Sonne auf.“ (Zitat Seite 9) Der Roman ist in 2 verschiedene Lebensabschnitte gegliedert. Anfangs erfährt man viel über die Familie Baraka, die schönen Gegenden in Palästina, die Menschen und ihre Lebensgewohnheiten. Es folgen Schilderungen zum Krieg zwischen Palästina und Israel. Dies geschieht sehr ausführlich und so realitätsnah, dass es wohl niemanden kalt lassen wird. Der zweite Lebensabschnitt befasst sich mit der Enkelin Mamduhs. Sie ist in meinen Augen nicht wirklich die Hauptfigur des Romans, auch wenn das der Klappentext vermuten lässt. Nurs Reise nach Gaza und die Wiedervereinigung von 3 Generationen ist berührend und erfrischend zugleich. Gerne möchte man sich in ihren Reihen befinden und gemeinsam die arabischen Köstlichkeiten genießen, Erinnerungen austauschen, die Liebe einer Großfamilie spüren. Kritische Stimmen bemängeln die einseitige Beschreibung des Nahost-Konflikts. Zu bedenken ist, dass die Autorin Palästinenserin ist. Sie schildert die Dinge aus ihrer Sicht, verarbeitet Erlebtes, zeigt Heimatverbundenheit. Auf der anderen Seite sollte man wissen, dass sie in ihrem 1. Buch „Während die Welt schlief“ die israelische Perspektive beleuchtet. Ein Tipp noch von mir. Da nicht jeder mit arabischen Namen, Gerichten, Feiertagen etc. vertraut ist, gibt es am Ende des Buches das Glossar. Dort stehen viele vielleicht fremde Begriffe erklärt. Diesen sollte man einfach zuerst lesen, dann wird vieles vorab schon entwirrt. Auch eine kleine Übersicht des Familienstammbaums gibt es auf der letzten Seite. Sehr hilfreich um die ganzen Namen im Kopf zu behalten.

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Erschienen: Mai 2015 Seitenzahl: 384 Verlag: Diana Verlag Hardcover: 19,99 € ISBN: 978-3453291706 Die Autorin Geboren als Kind palästinensischer Flüchtlinge wuchs Susan Abulhawa in Kuwait, Jordanien und Jerusalem auf. Als Teenager ging sie in die USA, wo sie heute gemeinsam mit ihrer Tochter lebt. Die Autorin engagiert sich aktiv für die Menschenrechte und die Lebensumstände von palästinensischen Kindern in besetzten Gebieten. Ihr Debüt »Während die Welt schlief« wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt und zum internationalen Bestseller. »Als die Sonne im Meer verschwand« ist ihr zweiter Roman. Als die Sonne im Meer verschwand Die Palästinenserin Nazmiyyah lebte glücklich mit ihrer Familie, ihrer Schwester Mariam, ihrem Bruder Mamduhs und ihren Eltern in dem kleinen Dorf Beit Daras. Doch dann griffen ein Soldaten aus Israel das Dorf an und zwangen die Familie zur Flucht. Das war 1948. Doch Nazimyyah schaffte es in Gaza unterzukommen, doch der Rest ihrer Familie bleibt von ihr getrennt. Ihr Schwester kam bei den Angriffen der Soldaten ums Leben und ihr Bruder wanderte verstümmelt in die Staaten aus. Nazimyyah selbst, welche von den Soldaten geschändet wurde, versucht nun zurück ins Leben zu finden. Sie gründet eine Familie und bekommt nach elf Söhnen endlich eine Tochter. Sechzig Jahre später kehrt Mamduhs Enkelin aus Amerika nach Gaza zurück. Kann die Familie noch zusammen finden? Fazit Ein unglaublich berührender Roman über die schwierige Situation einer Familie, welche durch Flucht und Verzweiflung gekennzeichnet ist. Zunächst war nicht ganz klar, aus welcher Sicht der Roman eigentlich geschrieben ist. Es wird vor allem über die Familie Baraka und ihre Familienmitglieder berichtet. Ich war zunächst verwirrt, denn ich hatte den Klappentext gelesen und etwas anderes erwartet, die Geschichte von Nur. Einer jungen Palästinenserin, die im Laufe ihres Lebens zurück nach Gaza kehrt, um die Heimat ihrer Großeltern kennen zu lernen. Zudem hatte ich eine Liebesgeschichte erwartet. Im Mittelpunkt des Buches stand jedoch vor allem die palästinensische Geschichte, was mir persönlich aber besser gefallen hat. So ist Nur NUR eine von vielen, um die es sich im Buch dreht. Der Schreib- und Erzählstil war für mich ein wenig anstrengend, zu verschnörkelnd und ausufernd. Viele Sachverhalte werden unendlich lang umschrieben, was mir teilweise etwas eintönig vorkam. Ich kam nicht so recht in das Buch hinein und hatte Schwierigkeiten mit den Begrifflichkeiten wie zum Beispiel „meine Groß-Khaltu Mariam“, was „meine Großmutter Mariam“ bedeutet. Allerdings finde ich, dass die Autorin eine berührende und emotionale Stimmung im Buch schafft. Es ist definitiv eine Geschichte, die unter die Haut geht und den Leser nachdenklich stimmt. Mir hat nicht so gut gefallen, dass im Roman nur die Perspektive der Palästinenser dargestellt. Dies ist leider ein wenig einseitig, liegt aber natürlich an der Autorin, welche biografische Züge in das Buch einbringt. Trotzdem sollte man festhalten, dass andere Perspektiven nicht beleuchtet werden. Alles in allem ein berührendes und nachdenklich stimmendes Buch, welches mir ganz gut gefallen hat, jedoch noch ausbaufähig ist.

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