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Rezensionen zu
Der Schneegänger

Elisabeth Herrmann

Sanela Beara (2)

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An einem eisigen Wintermorgen muss Kommissar Lutz Gehring zu einem Leichenfund. Es ist ein Morgen, an dem man lieber daheim bleiben möchte. Der Hund eines Jägers hat ein menschliches Skelett aufgestöbert. Schnell ist klar, dass es sich um die Leiche eines Kindes handelt, die schon seit längerem dort liegen muss. Gehring erinnert sich an einen alten Fall, der nie gelöst werden konnte. Und tatsächlich handelt es sich um das Kind, dass damals als vermisst gemeldet wurde. Nun muss der Kommissar den Eltern die traurige Nachricht überbringen und er holt die Kommissaranwärterin Sanela Beara dazu, weil er hofft, dass sie mit ihren kroatischen Wurzeln eine Hilfe sein könnte, stammen die verwaisten Eltern doch ebenfalls vom Balkan. Nach ihrem ersten Einsatz hat Sanela Beara tatsächlich den Schritt gewagt, das Studium für den gehobenen Polizeidienst zu beginnen. Zu Beginn des Studiums hat sie im Einsatz eigentlich nichts zu suchen, doch nur zu gerne folgt sie dem Ruf des Kommissars, dem sie in oberflächlicher, aber gründlicher Abneigung verbunden ist. Immer noch hat sie Minderwertigkeitskomplex, die sich in besonderer Hartnäckigkeit, Aufmüpfigkeit, großem Starrsinn äußern. Regeln widerstreben ihr und so setzt sie sich häufiger mal darüber hinweg. Das scheint Kommissar Gehring häufiger an den Rand der Weißglut zu treiben, dennoch muss er zugeben, dass Sanela einen echt guten Riecher hat und ihre quergedachten Ideen häufiger zu Ergebnissen und Schlussfolgerungen führen als man es bei einer Anwärterin annehmen könnte. Auch in ihrem zweiten Fall kommt Sanela Beara einem komplexen Fall auf die Spur, der mit der normalen Sicht aus einer ereignislosen Spießerperspektive kaum zu begreifen ist. Ein Kind ist umgekommen, aus einfachen Verhältnissen zwar, doch hoffentlich geliebt und betrauert. Schon vor Jahren mussten die Eltern beginnen Abschied zu nehmen. Doch nun stirbt auch noch die letzte Hoffnung. Das einzige, was die Polizei oder die Gesellschaft noch zu geben vermag, ist die Lösung des Falles. Eine Lösung, deren Ermittlung den Kommissaren besonders der jungen Anwärterin beinahe das Äußerste abfordert. Nach und nach wird das Dickicht durchdrungen, mit jedem Puzzleteilchen, dass sich an seinen Platz fügt, steigt die ungläubige Spannung in diesem ungewöhnlichen Krimi mit einem ungleichen Ermittlerduo, dem man wünscht, dass es sich noch besser kennenlernt.

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Nicht nur Schnee und Eis lassen Kälte aufziehen, als Lutz Gehring am frühen Morgen zu einem Skelettfund im Grunewald gerufen wird. Bei der Leiche handelt es sich um einen etwa acht- bis zehnjährigen Jungen. Gehrings Befürchtung, das es sich um den - vor vier Jahren - entführten Darijo Tudor handelt, bewahrheitet sich recht schnell und er starb keines natürlichen Todes! Die Entführer hatten damals ein Lösegeld von einer Million gefordert, obwohl für Darijos Eltern, beide aus armen Verhältnissen, eine solche Summe niemals aufzubringen war. Oder sollte eventuell gar nicht Darijo entführt werden, sondern der Junge, der mit ihm zusammen war - der Sohn eines Multimillionärs? Gehring merkt schnell, dass alle Beteiligten von damals mauern. Jeder erzählt eine andere Geschichte, aber niemand scheint die Wahrheit zu sagen. Erst als Sanela Beara als verdeckte Person bei der Familie unterkommt, scheinen sie bei den Ermittlungen weiterzukommen. Aber wer könnte den kleinen Jungen getötet haben? Fazit Der erste Fall für Gehrke/Beala 'Das Dorf der Mörder' hatte mir in seiner ruhigen und doch spannenden Art sehr gut gefallen und auch der zweite Teil steht ihm in nichts nach. Immer weiter näherte man sich der Wahrheit - dem was damals wirklich geschah und welche Auswirkungen und Veränderungen sich daraus für die beteiligten Menschen ergaben. Auch der zweite Teil ist flüssig und spannend geschrieben und auch dieses Buch kann man wieder nur schlecht aus der Hand legen. Die Ungewissheit schlägt einen in ihren Bann und die Spannung hält von Anfang bis zum Ende an. Ich bin schon gespannt auf den dritten Teil, der hoffentlich nachfolgt! Viele Grüße von der Numi

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Darum geht’s: Die Leiche eines Jungen wird im Wald um Berlin gefunden und kurz darauf bestätigt sich die Vermutung, dass es sich um Darijo Tudor handelt, der vier Jahre zuvor unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. Hat Hauptkommissar Gehring nun doch noch die Gelegenheit, den ungelösten Fall von damals aufzuklären? Zur Sicherheit holt er sich die Hilfe von Sanela Beara, die inzwischen nicht mehr im Streifendienst tätig ist, sondern sich an der Hochschule für den gehobenen Polizeidienst weiter qualifiziert. Sie ist in Kroatien geboren und Gehring erhofft sich durch sie mehr Einblicke in die Mentalität der Tudors und möglicherweise auch Hilfe bei der Sprache. Leider lässt sich Sanela nicht mehr stoppen, sobald sie sie einmal für einen Fall interessiert. So fand ich’s: Sanela Bearas Ermittlungen sind unorthodox und am Rande der Legalität, mehr als einmal aus privatem Interesse heraus motiviert. Denn eigentlich soll sie studieren und ist für diesen Fall gar nicht zuständig, hat also gar keinen offiziellen Ermittlungsauftrag. KHK Gehring möchte auch am liebsten, dass sie sich heraushält, muss aber zugeben, dass die brauchbarsten Hinweise und Erkenntnisse aus ihren eigenmächtigen Aktionen kommen. So kann man hier nicht die klassische Ermimttlerarbeit beobachten und Hauptkommissar Gehring hat auch fast nur eine Nebenrolle. Der Schwerpunkt liegt auf den manchmal gewagten und durchaus individuellen Bemühungen Sanela Bearas und ihren persönlichen Eindrücken der Verdächtigen rund um die alte und die neue Familie von Darijos Mutter. Elisabeth Herrmann fängt gekonnt eine Atmosphäre ein, die von Heimlichkeiten und gut versteckten Abgründen hinter gutbürgerlicher Fassade nur so strotzt. Der Handlungsverlauf hat keine vielfältigen Wendungen und Kniffe, sondern verläuft ziemlich geradlinig, der Schwerpunkt liegt eher auf der menschlichen Komponente und dem Erzählton der etwas feineren Art. Deshalb ist die Spannung auch nicht nervenzerfetzend hoch, hat aber ausgereicht, um mich durchgehend gut zu unterhalten. Ich kann nicht beurteilen, wie realitätsnah es ist, jemandem wie Sanela auf die halb private Tour in einer offiziellen Mordermittlung so viel Raum und Freiheiten zuzugestehen, zumal sie ja dann doch wieder keine Privatperson, sondern Polizistin ist. Sie bringt aber frischen Wind in den klassischen Ermittlerkrimi und deshalb finde ich ihre Sichtweise erfrischend und lesenswert. “Der Schneegänger” ist der zweite Band, in dem Hauptkommissar Gehring und Sanela Beara zusammen ermitteln und die Fortsetzung von “Das Dorf der Mörder”, das mir persönlich sowohl in puncto Spannung als auch Atmosphäre noch besser gefallen hat. Über weitere gemeinsame Fälle der beiden würde ich mich freuen.

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Bei „Der Schneegänger“ handelt es sich um den Nachfolger von „Das Dorf der Mörder“ – welches ich nicht gelesen habe. Den Titel (sowie Cover) finde ich eher mäßig, nicht weil mir die Optik nicht gefällt o.ä. sondern weil es so gut wie keinen Bezug zum Inhalt hat, aber das ist mittlerweile ja eher die Regel als die Ausnahme. Sanela Beara ist mal eine andere Protagonistin, nicht so perfekt, aber dennoch selbstbewusst tritt sie auf. Sie ist mir äußerst sympathisch, vor allem da sie sich nicht so sehr in die Klischeekiste drängen lässt. Ebenso wichtig ist ihr Vorgesetzter Lutz Gehring – nicht ganz so sympathisch, aber die beiden sind einfach toll zusammen (wenn auch nicht immer harmonisch). Elisabeth Hermann hat sehr auf ihre Charaktere geachtet, ihnen Leben eingehaucht und damit aber auch eine Menge Gefühle – die mir irgendwann zu viel wurden. Das ist keine Seltenheit in Büchern, das weiß ich, aber irgendwie habe ich mehr Krimi und weniger Gefühl erwartet. Spannungsmäßig wäre mehr gegangen, für mich gab es einige Längen, die vermeidbar gewesen wären. Abgesehen davon gibt es kleinere Nebengeschichten, die mich nicht interessieren und auch nicht wichtig sind und somit eher als vergeudete Lesezeit anzurechnen sind. Hinzu kommt, dass die Story und der Schreibstil auf mich zu soft wirkten, ein wenig mehr nun, Gewalt?, hätte nicht geschadet. Ich bin zwar kein Freund von zu viel Gewalt, und Blut und was nicht alles, aber ein wenig gehört einfach zu dem Genre dazu. Der Schreibstil selbst ist sehr angenehm und gut zu lesen. Ich hätte mir mehr Details gewünscht (immer dann, wenn es zur Sache gehen müsste). Prinzipiell ist das aber meckern auf sehr, sehr hohem Niveau, denn so schlimm, wie es sich anhört ist es bei weitem nicht. Und wer einen Krimi sucht, der nicht nur aus Blut besteht sollte es sicherlich mal mit „Der Schneegänger“ probieren – das sollte dann gefallen, vorrausgesetzt, derjenige steht auch auf Gefühlsgeduselei. :D Prinzipiell hat mir das Buch nicht so schlecht gefallen, wie es sich oben liest. Dennoch gab es einiges was mir nicht so gefiel, weshalb es diesmal von mir nur 3 Sterne gibt.

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Nachdem sie ihren letzten Einsatz im „Dorf der Mörder“ nur knapp überlebt hat, will Sanela Beara eigentlich nichts mehr mit dem Streifendienst zu tun haben. Stattdessen büffelt sie lieber kräftig, um ihr Polizisten-Studium gut über die Bühne zu bringen. Doch trotz aller Ambitionen hat sie nicht die Rechnung mit dem KHK Lutz Gehring gemacht, der bei einem schwierigen Fall auf Sanelas Hilfe angewiesen ist. Ein Jäger hat in einem Waldstück die verscharrte Leiche eines kleinen Jungen gefunden. Eben dieser Junge wurde vor vier Jahren und entführt und trotz aller Ermittlungen konnte die Polizei damals kein Lebenszeichen des Jungen geschweige denn Informationen über die Entführer ermitteln. Nun bietet sich für Gehring die Möglichkeit, den Cold Case aufzuklären, indem er auf die Hilfe von Sanela Beara zurückgreift, denn diese verbindet mit dem Jungen die kroatischen Wurzeln. Gegen den Willen von Gehring beschließt Sanela sich undercover in das Haus einzuschleusen, in dem der Junge mit seiner Mutter wohnte. Denn offensichtlich lauern hinter der Fassade der Prachtvilla dunkle Geheimnisse, die die Familie des Opfers und die Besitzer der Villa lebten. Schon bald gleichen Sanelas Ermittlungen einem Drahtseilakt. Mit Sanela Beara hat Elisabeth Herrmann neben ihrem Anwalt Joachim Vernau eine zweite große Figur geschaffen, die die Leser für sich einnimmt. Mit ihrem unangepassten Wesen, mit dem sie nicht nur den Kriminalhauptkommissar Gehring immer wieder auf die Palme bringt, bleibt sie im Gedächtnis der Leser. Leider muss ich konstatieren, dass „Der Schneegänger“ mitnichten so packend gelungen ist wie Sanelas erster Fall „Das Dorf der Mörder“. Zwar vermag es Elisabeth Herrmann auch in diesem neuen Buch wieder gekonnt, Atmosphäre zu schaffen, leider trägt der Handlungsbogen nicht über die Dauer des Buches. Einige Längen haben sich in das Buch eingeschlichen – und auch an die Originalität von „Das Dorf der Mörder“ reicht der Fall nicht heran. Stattdessen meinte ich eher des Öfteren eine bräsige Folge von „Der Alte“ oder „Der Kommissar“ zu lesen, als die beiden Polizisten in der Reichen-Villa ermittelten. Die Motive und Charaktere sind für meinen Geschmack leider zu stereotyp geraten (der geheimnisvolle Wolfsforscher, der abgefeimte reiche Villenbesitzer, der verschlagen-manipulatorische Zögling, etc.) und so bleibt mir nur die Hoffnung dass es bei Sanelas drittem Einsatz wieder bergauf geht!

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Für mich ist dieser Thriller grandios gut gelungen. Ich kann ihn allerdings (noch) nicht mit den beiden vorherigen Werken von Elisabeth Herrmann vergleichen. Besonders gefällt mir die relativ düstere Szenerie - eine Art Herrenhaus am Berliner Wannsee, tiefster Winter, so wie es sich für einen echten Thriller gehört. Dazu kommt das Zusammenspiel der Charaktäre: Die übereifrige Studentin der Polizeihochschule, die nur dazugenommen wird, weil sie wie die Familie ebenfalls kroatischstämmig ist. Man erhofft sich dadurch, Nuancen in der Interaktion der Eltern zu finden. Doch dann gerät sie - für die Polizei - völlig außer Kontrolle und handelt eigenmächtig. Dann verliebt sie sich auch noch in den Hauptverdächtigen (etwas überflüssig, finde ich). Dazu kommt KHK Gehring, der geradezu penibelst auf die Einhaltung der Vorschriften pocht - interessant... Nun, die Handlung hat allerdings eine große Schwäche - schon nach der Hälfte habe ich gewusst, was in etwa passiert ist - zwar hatte ich immer wieder kleine Nebenverdachte, die entstanden aber nur, weil ich dachte dass alles andere zu einfach ist. Trotzdem war ich aber so in der Handlung drin, dass ich einfach bis zum Schluss lesen musste (ich habe gut 1,5 Tage gebraucht, bis ich das Buch voll durch hatte). Ich mag den Schreibstil von Elisabeth Herrmann sehr gerne, sie kommt zwar nicht ganz an Nele Neuhaus (zumindest wenn sie als Nele Neuhaus schreibt) heran. Trotzdem hat das Buch sehr viel Lust auf mehr gemacht!

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"Ich finde dich. Verlass dich darauf, ich finde dich." [S.7] Es ist kalt. Verdammt kalt und dann liegt auch noch überall Schnee herum. Verflucht! Glatt ist es auch noch! Der Winter ist nicht gerade die Lieblingsjahreszeit von Hauptkommissar Lutz Gehring und dann wird er an genauso einem Tag frühmorgens in ein Waldgebiet zu einer Leiche gerufen. Es ist eigentlich eher ein Skelett, dazu noch ein recht Kleines und irgendwie schreit ein kleines Stimmchen in seinem Kopf die ganze Zeit, dass er genau weiß, wer dort halb verscharrt im Waldboden liegt. Eine Erinnerung die ihm überhaupt nicht gefällt. Es ist der Junge Darijo, welcher vor vier Jahren nie gefunden werden konnte und daher einen cold case ist. Nun wird die traurige Vermutung zur Gewissheit, der Junge wurde ermordet. Doch wer ist der Mörder? Staubige Akten müssen nun rasch abgeklopft und der Fall neu aufgerollt werden. Nach ihrem letzten Alleingang, hat die Polizeimeisterin Sanela Beara beschlossen wieder die Schulbank zu drücken. Natürlich nicht irgendeine Schule, schließlich will sie in ihrer Polizeilaufbahn schnell aufsteigen können. So büffelt sie nun fleißig Lehrmaterial, als sie ihren alten Bekannten Kommissar Lutz Gehring wiedertrifft. Das Treffen ist natürlich nicht ganz zufällig geschehen, Gehring will die gebürtige Kroaterin in den Fall mit einbinden. Die Familie des ermordeten Jungen stammt nämlich aus Kroatien und erhofft sich so eine besondere Beziehung aufbauen zu können und eventuell mehr Gefühle zu sehen, die ihm eine heiße Spur geben. Doch es läuft nicht so wie geplant. Man spricht deutsch und die Familienverhältnisse der Familie Tudor haben sich gewaltig verändert in den vergangenen Jahren. Die Eltern des kleinen Darijo haben sich getrennt. Vater Darko lebt im Wald bei seinen Wölfen und Mutter Lida ist nun wohlhabend und hat sich in die reiche Familie Reinartz eingeheiratet. Völlig perplex von dieser neuen Aufstellung ordnen sich die Gedankengänge des Kommissars rasch neu. Hat der Vater wirklich den Jungen umgebracht? Oder war die Lösegeldforderung nur ein Täuschungsmanöver? Da weder die ersten Gespräche bei Vater oder Mutter 100prozentige Hinwise liefern, beschließt Sanela sich in das Haus einzuschleusen. Als Angestellte. Genügend Kontakte hat sie und auch ihre eigene Familie liefert ihr Informationen, die eindeutig beweisen, dass hier etwas mächtig gewaltig im Argen liegt. Nur was? Ein Mantel des Schweigens umhüllt vor allem die Mutter Lida. So ist es nicht verwunderlich, dass der Vater immer mehr ins Visier der Ermittler gerät. Doch Sanela glaubt dem nicht, so wie sie den Mann kennengelernt hat, kann er einfach kein kaltblütiger Mörder sein. Ein Fakt den es zu beweisen gilt. Auch wenn sie - mal wieder - ihre Karriere aufs Spiel setzen muss. Es entwickelt ein langsames Katz und Maus Spiel, was mit der Zeit immer rasanter wird. Wird einem mit dem Prolog ein eindeutiger Weg präsentiert, weiß man als stetiger Krimi und Thrillerleser natürlich, dass es meist nie so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Entsprechend habe ich mir meine Meinung sehr zügig gebildet und ich lag mit dieser Vermutung ziemlich richtig. Zumindest was den engeren Personenkreis angeht. Der Täter selbst wird erst recht spät im Buch präsentiert, sodass man hier eine Bestätigung bekam, die ich mir so nicht erhofft hatte. Dass der äußere Schein trügt, passt hier somit wie die Faust aufs Auge. Wer wird nicht stutzig, wenn sich eine Ehe plötzlich auflöst, wo die beiden doch so glücklich waren? Und die neuen Beziehungen recht steif und kalt wirken. Die Figuren - besonders Sanela - schließt man schnell ins Herz. Man ist direkt wieder drin im Gefühlschaos, sobald man die ersten Seiten verschlungen hat. Lutz Gerhardt ist immer noch der unsichere Beamte, der nicht so recht mit der Frauenwelt klar kommt und in ein paar nette Fettnäpfchen tritt. Entsprechend bemitleidet er sich gerne selbst. Etwas, was zum Glück in dem Buch nicht ausgeweidet wird, sonst würde er mir nur unsympathisch werden. Sanela hingegen ist komplett von sich überzeugt und recht stur. Der neue Fall weckt ihre Instinkte und sie will unbedingt dabei sein, die Uni wird das schon verstehen. Dass dabei nicht alles genehmigt ist und auch der Hauptkommissar nicht alles abgesegt hat, ahnt man irgendwie. Wie Gerhardt es trotzdem glaubwürdig hinbekommt, sie jedes mal dort herauszureißen ist mir ein wenig ein Rätsel. Denn hier ist es noch offensichtlicher als im Vorgängerband und auf das "Ich hab das geregelt" wird kaum eingegangen. Da muss jemand sehr naiv in der Zentrale sein... Alles in allem, ist das einer meiner wenigen Kritikpunkte. Ein weiterer ist, dass mir das Flair in "Das Dorf der Mörder" viel besser gefallen hat. Man merkt sehr deutlich die Unterschiede zu einem Dorf und einer Stadt. Zu altbacken und modern. Das spiegelt sich in den Wohnumständen und auch in dem Verhalten der Menschen wieder. Ich habe der Omi aus dem kleinen ehemaligen DDR-Dorf lieber gelauscht, als der wohlhabenden Nachbarschaft aus diesem Band. Aber das ist Geschmackssache und da ich hier wieder von der ersten bis zur letzten Seite wunderbar unterhalten wurde, möchte ich die kleine Beamtin nicht missen und hoffe auf neue Fälle von ihr. Nur diesmal wünsche ich mir einen Fall, wo sie nicht "undercover" arbeitet, das lutscht sich sonst rasch aus. Allein ihr Charakter macht die junge Frau schon einzigartig, da muss nicht immer das Schema-F aus dem Auftaktsband wiederholt werden. Zum Abschluss muss ich noch sagen, dass ich auf vieles hier in meiner Kritik in dem Band nicht eingehen konnte um nicht zu viel zu verraten oder vorab Denkanstöße zu geben. Entsprechend ist auch mein sketchnote etwas karger ausgefallen als sonst. Somit darf sich jeder selbst auf Spurensuche begeben, die unterschiedlichen Charaktere kennenlernen und mit seinem Ermittlungsdrang durchleuchten. Ach ja, eine Frage bleibt offen: Wo ist Jeremy? Der angehende Psychologe? Er darf hier leider nicht zu Wort kommen.

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Nach “Das Dorf der Mörder”, ist dies das zweite Buch von Elisabeth Herrmann mit der Polizeimeisterin Sanela Beara und Kriminalhauptkommissar Lutz Gehring. Die Geschichte beginnt vier Jahre zuvor, als ein kleiner Junge spurlos verschwindet und die Ermittlungen, damals von Lutz Gehring geführt, ins Leere laufen. Vier Jahre später wird eine skelettierte Kinderleiche im Wald gefunden. Sanela, mittlerweile Studentin an der Polizeihochschule, wird von Kommissar Gehring wieder zu den Ermittlungen hinzugezogen. Sie kann es nicht lassen, auch gegen alle Befehle wieder alleine zu ermitteln und stößt dabei auf wichtige Erkenntnisse. Wieder hat es Elisabeth Herrmann es geschafft, mich mit ihrem klaren und so überaus anschaulichen Schreibstil, in ihren Bann zu ziehen. Alle ihre Charaktere, auch die auf den Nebenschauplätzen, sind sehr lebendig und machen die Geschichte äußerst vielschichtig . Die Story ist spannend aufgebaut und führt auf ein furioses Ende zu. So ganz nebenher erfährt auch wieder einiges Privates über die beiden Hauptfiguren. Ein Buch, das meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen hat. Sicher wird es nicht nur mir viel zu kurze Nächte verschaffen.

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