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Rezensionen zu
Macbeth

Jo Nesbø

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Enttäuschend ...

Von: Bianca von Protagonist Places

18.09.2018

INHALT Ein taffer Cop in einer spräden, grauen Umgebung. Das ist Macbeth, und er ist gut in dem, was er macht. In der Drogenbekämpfung ist es so gut wie kein anderer – nicht zuletzt, weil er selbst mehr als genug Erfahrung in diesem Milieu hat. Er strebt nach Erfolg, kennt seine Freunde, aber seine Feinde noch viel besser. Und irgendwann fängt er selbst an zu töten … MEINUNG Schon lange ist es mir nicht mehr dermaßen schwer gefallen, ein Buch abzubrechen. Jo Nesbo gehört zu meinen persönlichen Meistern im Thriller-Bereich und ich habe mich nicht nur lange auf das Buch gefreut – ich war auch voller hoher Erwartungen. Vielleicht war das das Problem, denn wer hohe Erwartungen hat, der kann auch bitterböse enttäuscht werden. Leider war genau das bei mir der Fall. Der fantastische Schreibstil von diesem Autor, der zweifelsohne zu meinen Lieblingen gehört, konnte mich leider nicht weiter als 276 Seiten tragen. Nicht einmal die Hälfte habe ich also geschafft. Woran lag es? Zum einen muss ich sagen, dass ich starke Probleme hatte, überhaupt in die Geschichte hineinzufinden. Es war irgendwie sehr langatmig, obwohl einiges passiert ist. Ich war überfordert mit den vielen Charakteren, nicht zuletzt, weil ich sie anfangs überhaupt nicht unterscheiden konnte. Nachdem sich dieser erste Eindruck dann etwas gelegt hatte, wurde es jedoch nicht wirklich besser. Ich kam mit dem Protagonisten nicht zurecht, und das ist wohl der ausschlaggebendste Grund dafür, dass ich das Buch letztendlich zur Seite gelegt habe. Keinerlei Identifikation, Macbeth blieb ein grauer Schatten in einer ebenfalls grauen Umgebung und zwischen grauen Figuren. Bei ihm war es aber am schlimmsten, er war mir regelrecht unsympathisch. Er konnte mich also nicht nur nicht überzeugen, er hat mich sogar enttäuscht. Ich konnte keine seiner Beweggründe verstehen. Das ist sicherlich auch nicht ungewöhnlich, zum Stil der Geschichte würde es passen, dass man erst einmal nicht einverstanden ist mit dem, was dort passiert. Das Buch entspricht keinerlei Normen, hat keine Klischees, was zwar einerseits gut ist, mich andererseits aber auch teilweise ziemlich aufregen konnte. Ohne zu spoilern ist es schwer, die Gründe dafür aufzuzählen, aber ich habe Macbeth als egozentrischen, naiven Menschen ohne Rückrat kennengelernt – und mochte meine Lesezeit irgendwann einfach nicht mehr mit ihm verbringen. FAZIT Es ist nicht so, dass ich nicht wissen wollen würde, wie die Geschichte ausgeht, aber die Figuren haben es mir leider sehr schwer gemacht, den Spaß an dem Buch zu finden. Der wunderbare Schreibstil reißt wenigstens einen kleinen Teil heraus, aber alles in allem war dies leider eine Enttäuschung. 1 VON 5 BUCHHERZEN ♥

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Zu Recht ein Bestseller

Von: Nani

11.09.2018

Nach Anfänglichen Startschwierigkeiten muss ich sagen definitv Ein Bestseller. Der Anfang, zog sich ein wenig, doch nach den ersten paar Seiten, kam wirklich sehr schnell Spannung in dieses Buch. Durchdacht von Anfang bis Ende. Spannend und wirklich unerwartet. Die dunkle Seite eines Menschen kennen zu lernen, der soviel und sowenig zugleich zu verlieren hat. Die Macht die andere Menschen ausüben können. Ein Klassiker,den man nicht mehr aus der Hand legen will. Jo Nesbo versteht es facettenreich und wirklich packend die Geschehnisse zu beschreiben. Ein Grandioses Buch, das zum wieder und wieder lesen einlädt. Packender mit jeder Seite.

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Ich habe Macbeth als Hörbuch gehört, ganze 10 Tage habe ich für die mehr als 19 Stunden gehört. Ich fand diesen Polizei-Epos klasse. Was für ein Hammer Thriller den Jo Nesbo hier erzählt, wahrlich ein Meisterwerk. Angelehnt an William Shakespeare brutalste Tragödie Macbeth schreibt er die Geschichte neu. Er hält sich an die Story, übernimmt alle Figuren und auch die Orte. Nur eben, dass alles in den 70 Jahren in Schottland spielt. Kurz zum Inhalt: Der Plot spielt in einer Industriestadt, die durch Korruption, Kriminalität beherrscht wird. Macbeth erledigt einen der zwei Bösewichte die den Drogenmarkt beherrschen und kommt durch eine Intrige an die Macht. Seine langjährige Lebensgefährtin Besitzerin eines Casions ist fasziniert und will mehr. Er ist beflügelt und ermordet seinen Vorgesetzten Duncan und bekommt somit seine Postion an der Spitze. Sein Freund und Ziehvater Banquo erkennt, dass Macbeth vor nichts mehr zurückschreckt. Er versucht ihn aufzuhalten doch er muss mit seinem Sohn fliehen. Macbeth stürzt sich immer tiefer in den Abgrund und nun selbst nicht mehr besser als seine Widersacher. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, doch wer die ursprüngliche Geschichte von Shakespeare kennt weiß wie das Buch endet. Jedenfalls kommt es zu einem Showdown der es in sich hat. Ich finde die Umsetzung in die heutige Zeit ist Jo Nesbø durchaus gelungen. Mag sein dass es an einigen Stellen überzeichnet ist, aber das ist sicherlich so gewollt. Der Thriller ist von Beginn an spannend und steigert sich von Seite zu Seite. Das Hörbuch ist mal beängstigend, mal emotional ergreifend. Das faszinierende Hörbuch erhält von mir 5 Sterne. Der Hörbuch-Sprecher Wolfram Koch liest hervorragend und wird auch nach 19 Stunden nicht müde. Das Hörbuch wurde uns als Rezensionexemplar von der Verlagsgruppe Random House GmbH zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

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Macbeth

Von: Miss.mesmerized

09.09.2018

Schottland, 1970. In Fife herrscht Krieg, die Motorradgang der Norse Riders hat das Drogengeschäft gut im Griff, hinter ihnen steht der unheimliche Hecate, die dunkle Macht, die aus dem verborgenen heraus über die Stadt herrscht. Es gibt nur einen Mann, der sie wird aufhalten können: Inspector Macbeth und sein SWAT Team. Doch Macbeth ist selbst drogenabhängig und hat wenig eigenen Antrieb, seine Frau Lady ist es, die ihn pusht und der ihr eigener Erfolg mit ihrem Hotel und Casino nicht genügt. Sie beansprucht den Platz der Königin der Stadt und Macbeth soll zuerst den obersten Posten bei der Polizei übernehmen und dann Bürgermeister werden. Macbeth schafft seine Gegner nach einander aus dem Weg, clever befehligt er die Menschen um sich wie Spielfiguren – doch er hat sich verkalkuliert und im Geheimen baut sich eine Gegenwehr auf. „Macbeth“ ist der siebte von den insgesamt acht geplanten Neuauflagen von Shakespeares Werken in der Hogarth Reihe. Wieder bekam ein großer Autor den Auftrag, den Klassiker in die Neuzeit zu transferieren und wie auch Tracy Chevalier hat Jo Nesbø sich für die 1970er entschieden, wenn er auch den Handlungsort in Schottland beibehielt. Dem norwegischen Krimimeister ist es dennoch gelungen, dem bekannten Stoff seine unverkennbare Marke aufzudrücken und es ist nicht leicht zu sagen, ob am Ende Shakespeare oder Jo Nesbø überwiegt. Die Handlung ist komplex angelegt, folgt jedoch relativ stringent der Tragödie, so dass man, da die Namen der Figuren ebenfalls übernommen wurden, bereits weiß, wie es ausgeht, hier ist ganz eindeutig der Weg das Ziel. Überzeugend gelungen ist die Übertragung in die Stadt der Neuzeit, die von einer Rockerbande kontrolliert wird, in der der Drogenhandel floriert und seine eigenen Könige hervorbringt. Es sind immer noch die gleichen Laster wie schon zu Beginn der Menschheit an, die die Figuren antreiben: Hochmut, Zorn und Neid leiten ihr Handeln und bestimmen den Verlauf. Was vor 500 Jahren bei Shakespeare stimmte, ist heute noch genauso zutreffend. Als Thriller hat der Roman alle wesentlichen Zutaten, die es braucht, um spannend zu sein: ebenbürtige Gegner, verstecke Doppelagenten, Sex und Liebe, alte Verbindungen, jede Menge Mord und Totschlag. Allerdings ist für mein Geschmack Nesbøs Macbeth ein wenig zu lang geraten, grade weil man den Ausgang kennt, wäre ein etwas stringenterer Zug Richtung Showdown wünschenswert gewesen, denn so entstehen doch vor allem im letzten Drittel einige Längen und bei den unzähligen detailliert ausgeführten Blutbädern hätten vielleicht auch auf das eine oder andere verzichtet werden können. Alles in allem, aber eine gelungene Umsetzung der Tragödie in einen Thriller.

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In der zweitgrößten und wichtigsten Industriestadt des Landes hat Chief Commissioner Kenneth fünfundzwanzig Jahre lang mit eiserner Hand ohne Rücksicht auf die Regierung in Capitol geschickt die Strippen gezogen und seine Macht auf Kosten von Fabrikschließungen, Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Chaos zementiert. Seinen Posten übernahm überraschend der Bischofssohn Duncan, der zuvor in der Hauptstadt das Dezernat für Organisierte Kriminalität geleitet hatte und sich nun anschickte, die heruntergekommene Stadt von dem Morast aus Korruption, Drogen und Gewalt zu befreien. Dagegen haben nicht nur die beiden rivalisierenden, von Sweno und Hecate geführten Gangsterbanden etwas, sondern auch die durch die Korruption begünstigten Cops. Macbeth, allseits geachteter Kommandant des SWAT-Teams, sieht plötzlich die Möglichkeit, in der Hierarchie des Polizeiapparats aufzusteigen und selbst die Geschicke der Stadt zu leiten. Dabei wird er von seiner Geliebten Lady, einer ehemaligen Prostituierten und nun Geschäftsführerin des noblen Casinos Inverness, angetrieben, bei seinem Weg nach oben auch über Leichen zu gehen. Nachdem er seinen Boss Duncan heimtückisch ermordet hat, verschont er nicht mal seine engsten Vertrauten. Doch während sein heimlicher Unterstützer Hecate ihn mit immer härterem Stoff versorgt, verliert Macbeth zunehmend die Kontrolle über sein Leben. „Sie waren von ihrem Weg abgekommen, aber es musste einen Rückweg geben, zurück dorthin, von wo sie aufgebrochen waren. Ja, natürlich gab es ihn, er konnte ihn nur gerade nicht sehen. Er musste mit ihr reden, sie musste ihm den Weg weisen, wie sie es immer getan hatte.“ (S. 570) Der norwegische Bestseller-Autor Jo Nesbø hat bereits mit seiner „Blood on Snow“-Reihe und „Der Sohn“ bewiesen, dass er außer seinem Ermittler-Star Harry Hole auch andere starke Figuren erschaffen kann. Im Rahmen des Hogarth Shakespeare Projekts, das internationalen Autoren die Möglichkeit bietet, ihre ganz eigene Neuerzählung eines Shakespeare-Werkes zu präsentieren, hat sich Nesbø des ebenso kurzen wie blutigen Dramas „Macbeth“ angenommen, das den Aufstieg des Heerführers Macbeth zum schottischen König schildert. In seiner Version des bekannten Shakespeare-Stückes zeichnet Nesbø ein sehr stimmiges Bild einer von Drogen- und Bandenkriminalität, sozialer Verwahrlosung, Korruption und Verfall gezeichneten Industriestadt, in der nur die gewissenlosen Machtmenschen ein angenehmes Leben führen können. Eindringlich beschreibt der Autor, wie auch der bislang (nahezu) unbescholtene Macbeth von einem zuverlässigen Team-Kommandanten zu einem skrupellosen Killer mutiert, der von seiner ebenso machthungrigen wie psychotischen Geliebten angetrieben wird. Schon das Cover lässt Vergleiche zu Frank Millers Graphic Novel „Sin City“ aufkommen, und der dunkle Morast aus Drogen, Lügen, Verrat und Mord ist auch das tödliche Elixier, das in Nesbøs düsterer Industriestadt den Treibstoff für den packenden Plot bildet, mit dem Nesbø seine Leser in Atem hält. Die Charakterisierungen vieler Figuren bleiben zwar recht vage, aber irgendwie scheint jeder der Beteiligten Leichen im Keller zu haben, die zwar schon mal für schlechte Träume sorgen, aber letztlich nur den Anfang einer weiteren Reihe von Gräueltaten darstellen. Nesbø liegt nicht daran, dem Leser eine Identifikationsfigur oder Sympathieträger zu präsentieren. Stattdessen liefert er eine überaus packende, düstere und leider immer noch hochaktuelle Neuerzählung des klassischen Shakespeare-Dramas, das erst zum Ende hin auch einen Hoffnungsschimmer gegen die moralische Verrohung präsentiert.

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Lesehighlight

Von: StephanieP aus innsbruck

05.09.2018

Macbeth ist Polizist in einer amerikanischen Stadt, in welcher Drogenhandel, Bandenkriminalität, Korruption und Gewaltverbrechen an der Tagesordnung stehen. Auch Macbeth ist drogenabhängig und schafft es dennoch die höchste Position im Polizeiapparat zu erhalten. Doch dieser Aufstieg reichen dem Polizisten und seiner Geliebten nicht. Sie streben immer nach mehr Macht und schrecken dabei vor nichts zurück. Macbeth entwickelt sich zu einem Tyrannen, dem jedes Mittel recht ist um sein Ziel zu erreichen. Jo Nesbos Schreibstil ist extrem fesselnd und mitreißend. Mich konnte das Buch von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann ziehen. Ich muss aber sagen, dass sich der Schreibstil in „Macbeth“ etwas von den Büchern der Harry Hole Reihe unterscheidet, was allerdings der Spannung keinen Abbruch tut. Im Buch finden sich immer wieder ausführlichere Beschreibungen, die großes Kopfkino auslösen. Jo Nesbo kann mit der ersten Seite Spannung aufbauen und diese zunehmend steigern. Obwohl ich den Ausgang ahnte, konnte ich das Buch dennoch nicht weglegen und musste mir ganze Nächte um die Ohren schlagen (dies war bisher ausschließlich bei Jo Nesbo Büchern der Fall). Im Showdown wird die Spannung nochmals gesteigert, wodurch sie am Ende nervenzerreißend wird. Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und vielschichtig. Besonders gelungen finde ich, dass alle Charaktere sehr facettenreich beschrieben sind. Dadurch weist ausnahmslos jeder Protagonist gute und schlechte Seiten auf. Dies hat zur Folge, dass der Leser sein Bild zu den Charakteren immer wieder überdenken und ändern muss. Bei mir hat sich auch immer wieder die Sympathie in Antipathie und andersherum geändert, aber dennoch (oder gerade deswegen) zog mich das Buch so in seinen Bann und ich musste die gesamte Handlung über mit fiebern, obwohl der Ausgang schon vorhersehbar war (da ich die Vorlage von Shakespeare kenne). „Macbeth“ erscheint im Rahmen einer Buchreihe, in welcher verschiedenste Autoren Werke von William Shakespeare neu verfassen. Wie der Titel bereits verrät hat sich Jo Nesbo an das Werk Macbeth gehalten und in seinem Thriller den Aufstieg und Fall deines Polizisten beschrieben. Ich bin ein riesengroßer Jo Nesbo Fan, allen voran seiner Harry Hole Reihe. Obwohl „Macbeth“ sich von dieser Reihe zum Teil deutlich unterscheidet, konnte es mich dennoch komplett mitreißen, fesseln und begeistern. Ich denke, dass Jo Nesbo Fans und Thrillerfans eine große Freude mit dem Buch haben. Ich hoffe auf weitere Bücher meines Lieblingsautors, da er mich erneut mehr als überzeugen konnte! FAZIT: Mit „Macbeth“ ist Jo Nesbo eine äußerst lesenswerte Adaption des Shakespeare Klassikers gelungen. Mich konnte der Thriller von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann ziehen und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Ich empfehle jedem dieses Buch zu lesen, da es für mich ein absolutes Lesehighlight war (wie bisher jedes Buch von Jo Nesbo). Meiner Meinung nach ist Jo Nesbo der beste Thrillerautor unserer Zeit, was er mit diesem Buch erneut beweisen konnte. Ich vergebe 5 Sterne!

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Der neue Thriller des Norwegers Jo Nesbø ist Teil des Hogarth Shakespeare Projekts, einer Reihe, in der international bekannte Autoren die Werke des englischen Klassikers „entstauben“, auf das Wesentliche reduzieren und neu interpretieren. Nesbø hat sich für eine Neuerzählung von „Macbeth“ entschieden, der Tragödie aus dem Jahr 1606, die den Aufstieg und Fall des königlich-schottischen Heerführers beschreibt. Er verlegt die Handlung in eine nasse, dreckige, heruntergewirtschaftete, dystopisch anmutende Industriestadt der siebziger Jahre, die geprägt ist von Drogenhandel, Gang-Kriminalität und Gewalt (vermutlich hatte er dabei Glasgow vor Augen, die damalige Verbrechenshauptstadt im Norden Großbritanniens). Gesetze sind dazu da, gebrochen zu werden, weil selbst die diejenigen, die für deren Einhaltung sorgen sollten, die Seiten gewechselt haben. Nicht so Inspector Macbeth, der als ehemaliger Drogenabhängiger weiß, welch verheerende Auswirkungen die Sucht haben kann. Anfangs noch seiner Mission verpflichtet, in der Unterwelt aufzuräumen und die Drogengangs zu zerschlagen, erwacht in ihm allmählich die Gier nach Macht und Einfluss, eine verheerende Kombination, die ihm von seiner Geliebten eingeflüstert wird. Um aber an die Spitze zu gelangen, muss er erst diejenigen verdrängen, die es sich dort oben gemütlich gemacht haben. Und dazu ist ihm jedes Mittel recht… Nesbø und ein Shakespeare-Stoff, geht das? Ich hatte so meine Zweifel, wurde aber eines Besseren belehrt. Man sollte nur nicht den Fehler machen, den vorliegenden Thriller mit den Büchern der Harry Hole-Reihe zu vergleichen. „Macbeth“ ist wesentlich schwärzer, dreckiger, und auch in Sachen Brutalität legt er hier noch eine Schippe drauf – ganz so, wie wir es von klassischen Noir-Thrillern gewohnt sind. Dabei verliert er jedoch nie das Original aus den Augen. Und wer damit vertraut ist oder die Vorlage kennenlernen möchte, wird Shakespeare ganz bestimmt zukünftig aus einem anderen Blickwinkel betrachten – falls er/sie dazu durch Jo Nesbøs Neuinterpretation angeregt wurde.

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Macbeth

Von: S.Kaiser

01.09.2018

Macbeth ordnet sich in eine Reihe gleichförmig handelnder Thriller ein. Bis S.454 werden vorhersehbare Abläufe geschildert die wenig Neugier auf die Handlung erzeugen.Danach schien die Handlung zwischenzeitlich Spannung zu versprechen, die aber zunehmend wieder nachließ. Den wenigen Protagonisten für eine bessere Stadt wurden im Verlauf der Handlung wenig Platz zur Entwicklung ihrer Motivationen eingeräumt. Sie erscheinen am Schluß als farblose Retter gegen Macbeth und Hecate.

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