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Rezensionen zu
Chuzpe, Anarchie und koschere Muslime

Johannes C. Bockenheimer

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„Chuzpe, Anarchie und koschere Muslime – Meine Versuche, Israel zu verstehen“ von Johannes C. Bockenheimer stand ganz oben auf meiner Wunschliste. Es ist zwar ein Sachbuch, mit deinem ganz eigenen und einzigartigen Humor. Immer wieder bringt der Autor den 1904 verstorbenen Journalisten Theodor Herzl ins Spiel. Dieser hatte den Traum von der Errichtung eines eigenen Judenstaates geträumt worüber er ebenfalls ein Buch verfasst hat. Heinzl träumte von einem Land, dass die Heimat allen Juden werden sollte und brach damit eine Revolution los. Zwar wurde kein Meisterwerk, aber jeder kennt diese Schrift von der sich Millionen Menschen inspirieren ließen. Was ist aus diesen Träumen geworden und ist Israel wirklich das Land von dem Herzl einst geträumt hat? Johannes C. Bockenheimer hat sich mit unzähligen Menschen in Israel getroffen, hat mit Politikern, Rabbis, Schriftstellern, Managern und sogar mit Pornostars über ihr Land gesprochen. Heraus kam ein Buch, so komplett anders als die Bücher, die über Israel und seine Menschen berichten. Er lässt sie alle zu Wort kommen und stellt immer wieder die Frage nach Herzl und dem Zionismus. Erstaunlich und teilweise unbekannt ist die Tatsache, dass es in Israel kein Thema gibt, über das man keine Witze macht. Selbst Witze über den Holocaust sind kein Tabu.? Es wird gelacht. Es wird gelebt. Sirenen heulen?! Man feiert dennoch weiter, denn man lebt nur einmal und das Leben kann ganz schnell vorbei sein. Im Grunde mögen sich Palästinenser und Israelis. In den Köpfen der ganz normalen Menschen besteht keine Feindschaft. Sie wollen friedlich miteinander leben. Sie wollen Frieden und sie wollen Freunde sein. Kurz gesagt es ist eine herrliche Reise in das Land Israel mit all seinen Menschen und ihren Glaubensrichtungen. Sachbücher, oder solche die so genannt werden, können sehr unterhaltsam sein.

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<em>Dieses Buch füllt 200 Seiten mit dem Versuch, Israel zu verstehen. Spannend, denke ich mir. Mittlerweile war ich selbst wohl um die zwanzig Mal im Land inklusive der palästinensischen Gebiete, und je mehr Antworten ich auf meine Fragen fand, umso mehr neue Fragen stellten sich ein. </em> Hier nun ebenfalls das Unternehmen, verschiedene Blickwinkel einzubinden: Schriftsteller, Künstler, Politiker, Wirtschaftsleute und Politiker kommen zu Wort. Autor Bockenheimer, seines Zeichens Journalist und eloquent im Umgang mit seinem Instrumentarium, schafft es, Alltägliches in unalltäglicher Perspektive zu beleuchten, die allzu vereinfachenden Antworten dem Gesprächspartner nicht durchgehen zu lassen. Das Buch ist durchaus aus dem Blickwinkel des Verfassers geschrieben; nicht zu uneitel, um seinem Berufsstand gemäß nicht authentisch zu wirken. Immer wieder geht es ihm um das Grundsätzliche: die Ideen Theodor Herzls zum Gebilde, das er den "Judenstaat" nennt. Davon ausgehend entwirft der Autor seine Bezüge zum gegenwärtigen Unverstehbaren. Dies gelingt ihm in lesenswerter, unterhaltsamer und gleichzeitig lehrreicher Art und Weise. Herzl, Journalist wie Bockenheimer, wird zum Prüfstein der Gegenüber. Dabei erfahren wir Verstörendes, Unerwartetes wie Erhellendes. Der Plan Herzls, seine kontroverse Diskussion auf den jüdischen Weltkongressen, die damit verbundenen Visionen und Ziele und seine Umsetzung im real existierenden Israel werden im Verlauf der Gesprächsprotokolle immer und immer wieder in stilsicher ausformulierten Denkfiguren gegeneinander gestellt und überprüft. Dass dies zugleich in einem lockeren Schreibstil daherkommt, beflügelt die schwere Materie des Stoffes. Hier wird auch Demaskierung behutsam ausgeführt, vermisst man nie den Respekt selbst vor den seltsamsten, skurrilsten Ansichten und deren Repräsentanten. Ob man Israel nach der Lektüre besser versteht? Vielleicht die dort lebenden Menschen. Und dies ist es wert! Eine Entdeckung, die ich der interessierten Leserschaft nur wärmstens empfehlen kann. <em>Johannes C. Bockenheimer: Chuzpe, Anarchie und koschere Muslime</em> Pantheon Verlag, 2015 <em>Rezensent Dr. Thomas Feist, Jahrgang 1965, studierte Musikwissenschaft, Theologie und Soziologie an der Uni Leipzig und promovierte 2005 zum Dr.phil. mit einer Arbeit über "Musik als Kulturfaktor". In der 18. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages vertritt er Leipzig als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter der CDU im Wahlkreis 153 Leipzig II. Dr. Thomas Feist ist Mitglied der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe und seit 2010 Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Leipzig.</em> Weitere Rezension von Dr. Thomas Feist zu Crippa/Onnis, Wilhelm Brasse – Der Fotograf von Auschwitz <a href="http://wp.me/p5Kic3-3B3">hier</a>

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"Chuzpe, Anarchie und koschere Muslime - Meine Versuche, Israel zu verstehen", es ist nicht einfach nur ein Sachbuch. Der Autor Johannes C. Bockenheimer hat sich mit unzähligen Menschen in Israel getroffen. Er hat sie befragt, er hat recherchiert. Er hat mit Politikern, Rabbis, Schriftstellern, Managern und sogar mit Pornostars über ihr Land gesprochen. Dabei heraus gekommen ist ein Buch, das komplett anders ist als die Bücher, die ich bisher über Israel und seine Menschen gelesen habe. Immer wieder bringt der Autor den 1904 verstorbenen Journalisten Theodor Herzl ins Spiel. Dieser hatte den Traum von der Errichtung eines eigenen Judenstaates geträumt und hat ein Buch darüber verfast. Er träumte von einem Land, das allen Juden zur Heimat werden sollte. Mit seiner Schrift brach er eine Revolution los. Es wurde kein Meisterwerk, doch jeder kennt die Schrift. Millionen Menschen ließen sich davon inspirieren. Aber was ist aus diesen Träumen geworden? Ist Israel wirklich das Land geworden, von dem Herzl einst geträumt hat? In gut lesbaren Kapiteln stellt uns der Autor Johannes C. Bockenheimer die unterschiedlichsten Menschen vor. Er lässt sie alle zu Wort kommen und immer wieder die Frage nach Herzl und dem Zionismus. Der Leser wird manches mal überrascht sein. Witze über den Holocaust? Der Leser erfährt, dass es in Israel kein Thema gibt, über das man keine Witze macht. Es wird gelacht. Es wird gelebt. Die Sirenen heulen? Man feiert dennoch weiter, denn man lebt nur einmal. Das Leben kann ganz schnell vorbei sein. Palästinenser und Israelis, sie mögen sich. In den Köpfen der ganz normalen Menschen besteht keine Feindschaft. Sie wollen friedlich miteinander leben. Sie wollen Frieden haben. Sie wollen Freunde sein. Doch warum tut sich dann die Politik so schwer? Bockenheimers Schreibstil ist sehr angenehm. Er stellt dem Leser vielschichtige und interessante Persönlichkeiten und ihre Gedanken vor. Ein sehr kurzweiliges Buch, aber auch ein Buch, das nachdenklich stimmt.

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Welch ein fast schon epischer Konflikt in Israel herrscht, spürt man erst, wenn man mal dort war - wenn man durch die Altstadt Jerusalems gelaufen ist, im muslimischen und im jüdischen Viertel war oder auch hinauf zum Tempelberg steigen durfte, vorbei an 10 schwer bewaffneten Soldaten. Man hat schnell den Eindruck, dass man sich hier nur als Christ (oder Atheist) relativ frei bewegen kann. Man spürt das erst, wenn ein Taxifahrer einen durch die Siedlungsgebiete in Ostjerusalem fährt (auf dem Weg zum Ölberg und wir hatten eben einen palästinensischen Taxifahrer). Und das alles spürt man schon, wenn man nur durch die Stadt läuft. Johannes C. Bruckheimer, der unter anderem in Israel Naostwissenschaften studierte, geht einen Schritt weiter. Er unterhält sich mit allen möglichen Leuten in der israelischen Gesellschaft. Er unterhält sich mit gut an die Gesellschaft angepassten Muslimen, die allerdings von ihrem Vermieter gebeten werden, dass sie in ihrer Wohnung bleiben, wenn eine andere Partei vermietet werden soll. Er ist aber auch beeindruckt vom jüdischen Humor - seine Freundin verkleidet sich etwa auch ganz gerne mal als Anne Frank. Gleichzeitig erfährt der Leser auch tiefgängiges zum Geschichtsverständnis der Israelis - für die vor allem ein Roman des österreichers Theodor Herzl eine wichtige Rolle spielt. Gleich im ersten Satz jedoch begeht Bockenheimer leider einen kleinen Fehler... "Im Anfang war das Wort" stammt nicht vom Apostel Johannes, sondern vom Evangelisten Johannes - der erst 60 Jahre später lebte... Ich weiß, das ist klugscheißerisch, aber ansonsten finde ich das Buch ja ganz prima. Er berichtet mit ganz viel Charme und Witz über die eigentlich dramatische Situation in einem Land. Und dabei nähert er sich von allen Seiten - und das macht das Buch besonders angenehm, weil eben nicht einseitig aus der Perspektive der Araber oder aus Perspektive der Juden geschrieben, auch nicht aus den Extremperspektiven - da dort nicht jeder Jude ein potentieller Siedler ist, nicht jeder Muslim am liebsten Morden würde. Und das hebt das Buch für mich von den vielen Büchern über den Nahostkonflikt ab. Es will den Konflikt nicht lösen, sondern die Menschen, die alltäglich mit ihm leben müssen, verstehen.

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