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Rezensionen zu
Du und ich? Ohne mich!

Kristi Cook

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"Du & Ich? Ohne mich!"

Von: Bücher-Stöberia

10.02.2016

Ich kann nicht mal sagen, was mich an dem Klappentext von "Du & Ich? Ohne mich!" so fasziniert hat, aber irgendwie klang er sehr vielversprechend und ich war voller Vorfreude auf eine süße, witzige und romantische Geschichte. Vor allem auf einen Schlagabtausch zwischen den beiden Hauptfiguren Jemma und Ryder habe ich mich gefreut, denn für mich klang die Inhaltsbeschreibung nach einem herrlichen Katz-und-Maus-Spiel. Leider bekam ich das dann aber nicht geboten ... Den Einstieg in das Buch fand ich sehr gelungen. Wie auch das Stück "Romeo und Julia" ist es in Akte und Szenen unterteilt, was mir richtig gut gefallen hat. Jemma, die weibliche Hauptperson, tritt als Ich-Erzählerin auf und ich mochte auf Anhieb ihren Humor. "Anschließend lasse ich den Vorhang wieder vors Fenster fallen, um mir den Anblick meines Erzfeindes dort draußen im blinkenden Licht der Partybeleuchtung zu ersparen, der in seinem dunkelgrauen Anzug viel zu scharf aussieht. Es wäre um einiges leichter, ihn zu hassen, wenn er nicht so gut aussehen würde. Und ich will ihn hassen, wirklich." (Seite 9) Die Idee hinter dem Buch, "Romeo und Julia" einfach mal andersherum zu erzählen, fand ich einfach genial. Und so erfährt man im ersten Kapitel auch, warum die beiden Familien, um deren Kinder Jemma und Ryder es letztlich geht, so gut miteinander befreundet sind. Und man erfährt auch, dass es für sie keine schönere Vorstellung gibt, als beide Familien endlich durch eine Heirat miteinander zu vereinen. Nur blöd, dass Jemma so gar kein Interesse an Ryder hat. Obwohl der verdammt heiß aussieht. Warum sie ihn nicht leiden kann, obwohl die beiden praktisch zusammen aufgewachsen sind, klärt sich im Laufe des Buches. Sie waren beste Freunde, bis etwas einen Keil zwischen sie getrieben hat, als sie in der achten Klasse waren. Es ist von außen betrachtet keine große Sache, aber die Auswirkungen auf die beiden waren so massiv, dass sie bis heute (die beiden dürften so um die 17, 18 Jahre alt sein) kaum noch ein Wort miteinander wechseln. Während der Einstieg in das Buch also sehr angenehm und humorvoll war, geht vor allem der Humor leider auf den folgenden Seiten verloren. Das Buch wechselt nach der Einführung in die Handlung über zu Alltagsbeschreibungen. Jemmas Leben besteht aus Schule, Cheerleader-Training und Partys mit ihren Freunden. Vor allem die Frage, was sie nach dem College-Abschluss machen will, drängt sich in den Vordergrund. Dabei wird auch deutlich, wie sehr es sie nervt, dass ihre Eltern (vor allem ihre Mutter) ihr Leben für sie komplett durchgeplant haben. Sie wird einfach nicht gefragt, was sie später mal machen möchte, weil ihre Mutter schon die perfekte Vorstellung davon hat, wie ihre Zukunft aussehen soll. Und dabei spielt Ryder natürlich mal wieder keine geringe Rolle. Und dabei weiß Jemma doch eigentlich ganz genau, was sie will. Sie traut sich nur nicht, darüber zu sprechen. Schon gar nicht mit ihren Eltern ... Jemmas Mutter ist echt anstrengend und sie hat mich echt extrem genervt. Genauso wie Ryders Mutter übrigens, die auch keine kleine Rolle spielt und dazu auch noch immer mit ihrem vollen Namen erwähnt wird: Laura Grace ... Echt nervig! Das Buch nimmt dann sehr plötzlich eine sehr ernste Wendung, die ich überhaupt nicht erwartet habe und von der ich auch jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, nicht so richtig weiß, inwieweit sie wirklich notwendig war und was die Autorin damit bezweckt hat. Zumindest führt sie dazu, dass sich Ryder und Jemma ein wenig annähern. Trotzdem stehe ich der Handlung nach wie vor sehr zwiegespalten gegenüber, da diese Dramatik meiner Meinung nach nicht zum Buch passt ... Es ist leider ein sehr oberflächliches Buch, es hat ja auch nur knapp 290 Seiten, obwohl man es auch auf wenigen Seiten schaffen könnte, Tiefgang zu erzeugen. Fakt ist, dass hier vieles wirklich nur an der Oberfläche kratzt und das auch in Bezug auf diese gewollte Dramatik nicht anders ist. Und ich hätte nicht gedacht, dass sich die Autorin noch steigern kann, was diesen Punkt betrifft, aber später soll es tatsächlich noch eine Wendung geben, die noch krasser ist und in meinen Augen noch viel weniger Sinn gemacht hat. Auch hier nutzt die Autorin diese Wendung erneut, um die Beziehung zwischen Jemma und Ryder zu formen, aber mir ist trotzdem nicht klar, warum es so einen Auslöser dafür geben musste. Ja, Dramatik kann sich positiv auswirken, aber nicht bei einem so oberflächlichen Buch. Ab der Hälfte des Buches nähert sich die Handlung dem Punkt, der auch im Klappentext angedeutet wird: der Hurrikan. Während mir bis zu diesem Punkt die Szenen zwischen Jemma und Ryder, auf die ich mich eigentlich gefreut hatte, viel zu selten waren, rückt die Beziehung der beiden nun mehr in den Vordergrund. Kein Wunder, sie sind auf engem Raum zu zweit allein, draußen tobt ein mächtiges Unwetter, da kommt man sich schon mal näher. Aber auch das geht einfach viel zu schnell. Okay, ich fand die Szenen mit dem Hurrikan schon sehr unheimlich und endlich kommt mal so etwas wie Stimmung und Atmosphäre auf. Jemma und Ryder verschanzen sich im Haus, der Wind peitscht ihnen um die Ohren, es regnet, die Tornado-Warnsirenen heulen, die Haustiere sind unruhig, es ist sehr gruselig. Aber die beiden haben sich ein Nest gebaut mit Schlafsäcken und Kerzen, sodass es fast schon wieder gemütlich ist. Die beiden fangen nun an, sich anzunähern. Das fand ich im Gegensatz zu den sonst sehr oberflächlich gehaltenen Szenen echt gut beschrieben. Aber es geht dann doch wieder alles zu schnell. Dafür, dass die beiden seit Jahren kaum ein Wort miteinander gewechselt haben, ist zu schnell alles erklärt und verziehen. Klar, ich mag es auch nicht, wenn ewig um den heißen Brei herumgeredet wird, aber wo waren die Schlagabtäusche, wo waren die pfiffigen und frechen Charaktere, die der Klappentext mir irgendwie versprochen hat? Oder habe ich da einfach zu viel hineininterpretiert? Die Handlung rund um den Hurrikan umfasst letztlich auch nur 90 Seiten des Buches, die letzten 60 Seiten spielen zwei Wochen nach dieser Naturkatastrophe. Das nur für euch zur Einschätzung, falls ihr euch auch eher auf die Tatsache gefreut habt, dass Jemma und Ryder unter diesen extremen Bedingungen miteinander klarkommen müssen ... Dieser Handlungsstrang ist leider nicht sehr umfangreich. Die letzten 90 Seiten des Buches beschäftigen sich dann noch mal mit dem Schulalltag von Jemma und der Tatsache, dass sie lernt, sich durchzusetzen und ihren Eltern ihre Vorstellung vom Leben klarzumachen. Eigentlich ein ganz versöhnliches Ende, aber auch das bleibt viel zu oberflächlich. Fakt ist: Alles in allem konnte ich durch die Oberflächlichkeit des Buches auch keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen. Jemmas Humor fand ich am Anfang toll, aber der geht total schnell verloren und wird auch nicht wiedergefunden. Und davon, dass Ryder angeblich so heiß ist, habe ich leider auch nichts gemerkt. Ja, das Buch liest sich schnell weg, ist eben ein Jugendbuch, nicht sonderlich anspruchsvoll geschrieben. Aber ich hatte mir so viel mehr davon erhofft. Schade, dass der Klappentext hier mehr versprochen hat, als das Buch letztlich halten konnte Ich glaube übrigens, dass Parallelen zu Shakespeares Drama nicht unbedingt gewollt waren von der Autorin, auch wenn der Klappentext diesen Vergleich bringt. Wenn man Ähnlichkeiten sucht, findet man allerdings auch welche. Zum Beispiel die Cousins, die hier und da erwähnt werden, der schmale Balkon, der sich an Jemmas Zimmer anschließt und über den sie Besuch von Ryder bekommt, die Prügeleien der Jugendlichen. Vielleicht fallen euch auch noch andere Sachen auf, wenn ihr das Buch auch lesen solltet. Mein Fazit Ich hatte mir so viel mehr von diesem Buch erhofft und bin nun doch ein wenig enttäuscht, nachdem ich mich so lange darauf gefreut hatte, es endlich zu lesen. :|

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