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Rezensionen zu
Der Anruf

Olen Steinhauer

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„So was wird einfach nicht mehr geschrieben. Damals wusste man wenigstens noch, wer die Schurken sind. Heutzutage…“ Was die Zufallsbekanntschaft von CIA-Agent Henry Pelham, einem der beiden Protagonisten in Olen Steinhauers Roman „Der Anruf“, auf dem Flug von San Francisco nach Monterey wehmütig in einem lockeren Plausch über klassische Agentenromane bemerkt, gilt in gewisser Weise auch für das Werk des Autors selbst, wie man beim Lesen früh feststellen wird. Denn auch wenn der Aufhänger der Geschichte ein Terrorakt auf dem Wiener Flughafen ist, bei dem mehrere Geiselnehmer 127 Menschen in ihre Gewalt genommen haben, so spielen diese Geschehnisse im Buch eine eher untergeordnete Rolle. „Der Anruf“ ist kein moderner und temporeicher Reißer, der mit dramatischen Actionszenen oder nervenzehrenden Verhandlungen zwischen Terroristen und Gesetzeshütern unter tödlichem Zeitdruck mit einer minutiös genauen Darstellung der Ereignisse am Flughafen an der Spannungsschraube dreht. Zwei ehemalige CIA-Kollegen beim Abendessen Stattdessen spielt dieser Thriller zu einem überwiegenden Teil in einem kleinen und zudem nur mäßig besuchten Restaurant in der kalifornischen Kleinstadt Carmel-by-the-Sea, einem idyllischen Zufluchtsort für Künstler und Autoren, die sich das Leben in dem beschaulichen Küstenparadies leisten können. Dort trifft der CIA-Mitarbeiter Henry Pelham auf seine ehemalige Kollegin Celia Favreau, mit der er sechs Jahre zuvor im Jahr 2006 in der amerikanischen Botschaft in Wien die Geiselnahme am Flughafen an vorderster Front erlebt und an einer friedlichen Lösung der Krisensituation gearbeitet hat – eine Operation, die jedoch in einer furchtbaren Katastrophe geendet ist. Was genau damals in und um das entführte Flugzeug passierte und wie dieser fatale Fehlschlag überhaupt aussah, darüber hüllt Olen Steinhauer in seinem Roman lange den Mantel des Schweigens, denn wichtig ist auch im Prinzip nur, dass es damals unter den wenigen CIA-Mitarbeitern, die an der Operation beteiligt waren, einen Verräter gegeben haben muss – und dieses Gespräch zwischen Henry und Celia soll nun endlich die Identität des Maulwurfs hervorbringen. Spionage-Thriller oder wehmütige Lovestory? Ein Abendessen als Träger einer fast kompletten Romanhandlung und das noch in einem vermeintlichen Spionagethriller – kann das überhaupt funktionieren? Man muss ehrlich gesagt ein wenig Geduld mitbringen, um diese Frage letzten Endes beantworten zu können, denn der Autor nimmt sich für sein Zwei-Personen-Stück, das sich Tausende Kilometer und mehr als ein halbes Jahrzehnt vom eigentlichen Dreh- und Angelpunkt der Geschichte abspielt, jede Menge Zeit, um es ins Rollen zu bringen. Und wenn man die ersten 70 Seiten des Buches liest, hat man vermutlich auch eher das Gefühl, sich in einer schwermütigen Liebesgeschichte ohne Happy End als in einem Agentenroman zu befinden, denn Henry und Celia teilten damals nicht nur das Büro, sondern auch das Bett, bis der Fehlschlag am Wiener Flughafen mit einem Mal auch die Beziehung der beiden beendete – ein Liebes-Aus, mit dem sich Henry selbst all die Jahre später offenbar noch nicht ganz abgefunden hat. Ein packendes Katz-und-Maus-Spiel am Restauranttisch Man braucht aber keine Angst vor einer schnulzigen Schmonzette zu haben, denn nach rund einem Drittel des Buches zieht „Der Anruf“ plötzlich an. Dazu tragen auch vermehrte Perspektivwechsel zwischen Henry und Celia bei, die nicht nur die Restaurantszene umfassen, sondern rückblickend auch endlich nähere Einblicke in die Geschehnisse rund um die Geiselnahme geben. Es wirkt zwar manchmal ein wenig befremdlich, wenn sich CIA-Mitarbeiter während eines solchen Terroraktes, bei dem zumindest ein Teil der Welt den Atem anhält, scheinbar seelenruhig Gedanken um die abendliche Restaurant-Reservierung machen statt in dieser Notsituation gehetzt und angespannt die Tasten und Telefone glühen zu lassen – aber entweder sind amerikanische Geheimdienstmitarbeiter auch nur Menschen mit ganz alltäglichen Sorgen oder einfach extrem abgebrüht. Mit jedem neuen Glas Wein am Restauranttisch in Carmel-by-the-Sea erhöht Olen Steinhauer aber weiter die Schlagzahl und zieht seine Leser hinein in ein packendes Katz-und-Maus-Spiel, das sich auch weiterhin hauptsächlich zwischen schmackhaft gefüllten Tellern abspielt, und hält sie mit der Frage nach der Identität des Verräters in Atem. Ein minimalistischer, aber spannender Old-School-Agentenroman Leider muss man kein ausgebildeter Geheimagent sein, um die Auflösung ein wenig arg früh kommen zu sehen, sodass der Höhepunkt dieses Kammerspiels ein wenig an Wirkung einbüßt. Trotzdem ist „Der Anruf“ ein insgesamt gelungener Thriller, der zwar etwas lange braucht um in Fahrt zu kommen, dann aber aus dem extrem minimalistischen Setting überraschend viel Spannung herauszieht. Zwar dauert die nur 272 lange Lektüre nicht nur inhaltlich, sondern auch in Bezug auf die tatsächliche Lesezeit nur so lange wie ein Abend im Restaurant, viel länger hätte das schlanke Konzept des Romans aber vermutlich ohnehin nicht funktioniert. In dieser komprimierten Form ist „Der Anruf“ aber ein packender Roman, der trotz des ungewöhnlichen Ansatzes und des einfachen Settings den Charme eines klassischen Spionageromans ausstrahlt. Und so möchte man Henrys den Old-School-Agentenromanen nachtrauernden Flugzeug-Zufallsbekanntschaft am liebsten dieses Buch in die Hände drücken und sagen „doch, sowas wird heute manchmal auch noch geschrieben“ – selbst wenn man auch hier bis (fast) zum Ende nicht weiß, wer der Schurke ist.

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CIA-Agent Henry Pelham hat eine Date mit der schönen Celia Favreau, seiner ehemaligen Kollegin aus der CIA-Station in Wien im Jahr 2006. Damals, als sie eine heftige Affäre hatten, stand ein von Terroristen entführter Airbus auf dem Flughafen Schwechat. Zufällig an Bord: ein CIA-Mann, der Tipps für eine Befreiungsaktion geben könnte. Doch dann wird der Mann verraten und die Flugzeugentführung endet in einem Desaster. Der Anruf mit dem seinerzeit ein Verräter aus der CIA-Station ein Blutbad auslöste, steht im Mittelpunkt des exquisiten Thrillers von Olen Steinhauer. Jetzt soll das Gespräch zwischen Henry und Celia Klarheit schaffen. Ein Katz- und Maus-Spiel entwickelt sich zwischen den beiden. Hin- und herschwingend zwischen den alten Gefühlen und dem Misstrauen, ob nicht der andere der Verräter gewesen sein könnte. Ein Spionageroman als Kammerspiel, der die Action in Rückblenden verlagert und sich auf seine Hauptpersonen konzentriert. rja Spione hautnah (Fünf Sterne)

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Henry und Celia

Von: Carmen Vicari

16.06.2016

2012: Henry Pelham, CIA-Agent, ist 2012 mit dem Flugzeug auf dem Weg nach Carmel-by-the-Sea in Kalifornien. In einem Nobelrestaurant trifft er sich mit Celia Favreau, seiner alten Liebe und Ex-CIA-Agentin. Ihre gemeinsame Vergangenheit beinhaltet ein schlimmes Ereignis, bei dem 120 Menschen ums Leben kamen. 2006: Terroristen bringen einen Airbus mit 120 Passagieren in ihre Gewalt, um Sympathisanten freizupressen. Eine Befreiungsaktion ging dank eines Maulwurfs schief, so dass alle Geiseln umgebracht werden. Wer war der Maulwurf? Genau dieser Frage versucht Henry Pelham auf den Grund zu gehen und trifft sich mit seiner alten Kollegin. Aber wird Henry der Wahrheit auf die Spur kommen? Was ist damals wirklich passiert? Beide Protagonisten berichten in diesem Buch in der Ich-Form von ihren Erlebnissen, ihren Emotionen und ihrer Sicht der Geschehnisse 2006. Der Autor hat eine angenehme und sehr schöne Schreibweise, welche zu Beginn sehr vielversprechend ist. Aber schon sehr bald stagniert die Handlung, es wird sehr politisch, dem Leser fliegen viele Politikernamen um die Ohren und man hat das Gefühl, dass die gerade mal 272 Seiten ins Unendliche dehnen. Der Leser muss bei diesem Buch wahres Durchhaltevermögen beweisen. Im letzten Drittel gewinnt das Buch allerdings wieder an Pluspunkten, die durch den überraschenden und sehr gut formulierten Schluss noch gekrönt wird. Das eigentliche Ende ist offen. Die bildhafte Sprache des Autors zaubert ein schönes Kopfkino beim Leser, so dass es weniger auffällt, dass die eigentliche Handlung sich auf den Flug nach Kalifornien und das Treffen im Restaurant beschränkt. Fazit: Ein schöner Einstieg, ein toller Schreibstil, jedoch eine langatmige Mitte, die den Leser beinahe zur Verzweiflung und zum Aufgeben zwingt, ihn aber letztlich mit einem sehr gelungenen Schluss belohnt.

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Ein empfehlenswertes Buch!

Von: Eduard Wegner aus Trier

24.05.2016

Das Buch "Der Anruf" ist mal ein ganz anderer Agententhriller. Bemerkenswert ist, dass die Geschichte ohne großen Szeneriewechsel auskommt und dabei doch vielseitig und interessant bleibt. Dies ist nicht zuletzt der sehr guten Charaktergestaltung der einzelnen Figuren geschuldet. Steinhauer flößt den Figuren einen ganz eigenen und teilweise auch humorvollen Charakter ein, der sich durch das ganze Buch zieht. Auch wenn der Anfang etwas langwierig erscheint, so führt er doch letztlich gut zu dem immer spannenderen Ende hin. Interessant ist auch ein häufiger Perspektivwechsel, der Einblicke in die Gefühlswelt des Gegenüber ermöglicht und der Geschichte immer wieder interessante Wendungen gibt. Eine echte Empfehlung für alle, die mal einen etwas anderen Thriller lesen wollen!

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Der Anruf von Olen Steinhauer

Von: Celina aus Weiden

23.05.2016

Das Buch "Der Anruf" von Olen Steinhauer hat mir sehr gut gefallen. Die ersten paar Seiten des Buches haben mich anfangs nicht überzeugt. Ab den ersten 100 Seiten fand ich das Buch aber umso spannender. Was mir bei diesen Buch besonders gefallen hat, war dass man 2 Sichtweisen miterleben konnte. Was mir nicht so gut gefallen hat, aber nicht besonders schlimm war, war, dass ich am Anfang nicht so viel Lust hatte weiterzulesen. Es ist im Großen und Ganzen eine sehr spannende und sehr schön geschriebene Geschichte. Ich würde es jederzeit wieder lesen. :)

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Spannender Thriller

Von: Gail Peter aus Franzenheim

22.05.2016

Das Buch ist so spannend geschrieben, dass man es eigentlich in einem von Anfang bis zum Ende durchlesen möchte! So einen spannenden Politroman habe ich in meinem Leben selten gelesen! Es ist äußerst spannend und lebendig geschrieben, dass man meint, mitten in der Handlung zu sein!

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Spannendes Buch über ein aktuelles Thema

Von: Sandra Graf-Chouliaras aus Blaustein

19.05.2016

Ich bin begeistert. Es dauert eine Zeit "reinzukommen", aber das Weiterlesen lohnt sich und ist super spannend. Selber lesen!!!

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Nachdem auf dem Wiener Flughafen im Jahre 2006 alle hundertzwanzig Insassen eines Airbus, den Terroristen in ihre Gewalt gebracht haben, ums Leben gekommen sind, wird der Fall sechs Jahre später von der CIA neu aufgerollt, denn der Verdacht, dass es bei damals innerhalb der Organisation einen Maulwurf gab, der den Rettungsplan vereitelt hat, konnte bislang nicht bewiesen werden. Der damals in Wien stationierte Henry Pelham macht sich auf den Weg an die amerikanische Westküste, um seine damalige Kollegin Celia Favreau zum Abendessen einzuladen. Dass Henry diesem Treffen nervös entgegensieht, liegt nicht nur daran, dass er damals eine kurze Affäre mit Celia unterhielt und davon träumte, mit ihr den Rest seines Lebens zu verbringen, sondern auch an seinem Plan, sie dazu zu bringen, ihre Beteiligung an dem Verrat zuzugeben. Im Mittelpunkt des Verhörs, zu dem sich das Abendessen schnell entwickelt, steht ein Anruf, der zur Zeit der Entführung aus dem Büro von Celias Chef Bill Compton nach Amman in Jordanien geführt worden ist. „Auf der einen Seite habe ich einen Auftrag zu erledigen und bin dafür um die halbe Welt geflogen – in meiner Tasche steckt ein Handy, das all unsere Worte aufnimmt. Auf der anderen Seite muss ich auf meine emotionale Gesundheit achten. Auf das, was meine Sinne wahrnehmen. Ich schaue ihr ins Gesicht, rieche gelegentlich ihren Duft und spüre ganz selten die Berührung ihrer Hand. Und die ganze Zeit stelle ich mir eine grundlegende Frage: Liebe ich diese Frau noch?“ (S. 75) Doch auch wenn Celia vor Jahren mit der Company abgeschlossen hat und in Carmel-by-the-Sea mit Mann und Kindern sesshaft geworden ist, sind ihre kommunikativen Fähigkeiten nicht eingerostet. So entwickelt sich das Verhör ganz anders, als Henry geplant hat … Mit der Milo-Weaver-Trilogie „Der Tourist“, „Last Exit“ und „Die Spinne“ hat der amerikanische Autor Olen Steinhauer dem etwas eingeschlafenen Spionage-Genre neues Leben eingehaucht und sich als Meister komplexer Figurenbeziehungen und internationaler Verstrickungen erwiesen. Während er an seinem Roman „Die Kairo-Affäre“ schrieb, inspirierte ihn die BBC-Verfilmung des epischen Christopher-Reid-Gedichts „The Song Of Lunch“ mit Alan Rickman und Emma Thompson in den Hauptrollen zu einem Kammerspiel-artigen Thriller, der die ganze Welt der Spionage auf ein einziges Abendessen herunterbricht. Wie Henry und Celia in „Der Anruf“ einander umgarnen, aushorchen und versuchen, sich gegenseitig in die Falle tappen zu lassen, ist einfach großartig geschrieben. Dabei sorgt die wechselnde Erzählperspektive zwischen Henry und Celia sowie die von ihnen erinnerten Ereignisse in der Vergangenheit für ein vielschichtiges Spielfeld, auf dem auch der Leser bald nicht mehr unterscheiden kann, wer Freund und Feind ist.

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