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Rezensionen zu
Bei den Wölfen

Sarah Hall

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Selbstfindung

Von: Silly2207

26.09.2016

Die gebürtige Engländerin Rachel Caine, Biologin, arbeitet als Expertin für Wölfe in Idaho. In ihre Heimat England wollte sie nie wieder zurückkehren, denn ihre Kindheit war alles andere als rosig, allein mit ihrem jüngeren Bruder bei der Mutter aufgewachsen, musste sie sich immer um den Jungen kümmern, da ihre Mutter ihrem eigenen schillernden Leben nachging. Als der Earl, Thomas Pennington, sie auffordert, an seinem eigenen, privaten Wolfsprojekt teilzuhaben, lehnt sie zunächst ab. Doch als ihre Mutter unerwartet verstirbt und Rachel zu allem Überfluss feststellt, dass sie von ihrem besten Freund schwanger ist, kehrt sie doch nach Hause zurück und nimmt den Job beim Earl an. Meine Meinung: Wölfe üben auf den Menschen Faszination aus und so war es auch um mich geschehen, als ich von dem Buch erfuhr, denn ich wollte definitiv mehr über das Leben einer Wolfsexpertin und deren Umgang mit diesen Tieren erfahren. Allerdings geht es hier in erster Linie doch um Rachel und deren Leben und eher nebenbei um die Wölfe. Trotzdem hat mir das Buch gleich von Beginn an recht gut gefallen, denn die Autorin verfügt über einen extrem bildgewaltigen Schreibstil, ihre Sprache setzt sofort Bilder im Kopf frei, so dass ich mir wunderbar die Umgebungen vorstellen konnte. Zwar finde ich Texte, die in der Gegenwart geschrieben sind vom Stil her eher etwas schwieriger, hier passte es aber hervorragend zum Inhalt. Der Plot wechselt zwischen fesselnden Szenen, gerade wenn es um die Wölfe geht, und ruhigeren Begebenheiten ab, so gab es zwar beim Lesen die ein oder andere kleinere Länge, die mich aber im Lesefluss nicht stören konnte. Erzählt wird die Geschichte von einem Erzähler, der mir gerade die Landschaften näher bringen konnte, die Personen an für sich bleiben mir ein wenig zu wenig greifbar. Rachel steht in diesem Buch absolut im Vordergrund, mir persönlich fiel es zunächst recht schwer, mich an die, zu Beginn des Buches doch sehr distanzierte Protagonistin, zu gewöhnen. Sie geht ihre eigenen Wege, mag ihre Unabhängigkeit und will sich nicht verpflichten. Doch mit der ungewollten Schwangerschaft beginnt auch Rachel sich zu verändern. Das sie davon wenig begeistert ist, passt zu ihrer Person hervorragend, aber es gibt auch die ausschlaggebende Entwicklung in der Geschichte. Als alleinerziehende Mutter, die trotzdem ihren Beruf, der ihre größte Leidenschaft ist, weiter ausüben will, muss sie beginnen, ihr Leben umzustricken. Aus dem einsamen Wolf Rachel muss eine Mama werden und es fällt ihr zunächst noch sehr sehr schwer, in diese Rolle hineinzufinden. So nach und nach entwickelt sich Rachel weiter und beginnt auch die ein oder andere Beziehung einzugeben, wie z. B. zu ihrem Bruder. Neben Rachel gibt es hier natürlich auch so einige andere interessante Nebencharaktere, unter anderem den Earl, der zunächst doch so eine Mischung aus arrogant und verrückt verkörpert. Er will "seine" Wölfe wieder aussiedeln, am liebsten in Cumbria, seiner Heimat. Cumbria liegt auf der Grenze zwischen England und Schottland und die Autorin gibt auch hier einen sehr interessanten Aspekt auf die politischen Hintergründe, denn Cumbria kämpft für seine Unabhängigkeit. Mein Fazit: Die Autorin besticht durch ihren wirklich unglaublichen, bildgewaltigen Schreibstil, der mich schon so manches mal inne halten ließ, um nach der Landschaft im Internet zu suchen. Ich persönlich hätte mir hier einfach noch mehr zu dem Thema Wölfe gewünscht, die hier leider doch zu sehr im Hintergrund stehen. In erster Linie geht es um die Biologien, zu der ich nur schwer eine Beziehung aufbauen konnte, für mich bleibt sie recht unergründlich. Trotzdem konnte mich die Geschichte fesseln und brachte interessante und auch recht ungewöhnliche Abwechslung. Das Buch bekommt von mir eine Leseempfehlung!

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Ein wundervolles Cover ließ mich auf ein Buch hoffen, welches mich mitreißen kann und meine hohe Erwartung erfüllen kann. Leider empfand ich die Story zu oberflächlich, da es sich fast ausschließlich um Rachel Caine dreht und zu wenig um Wölfe, wie ich es mir erhofft hätte. Rachel ist mir reichlich unsympathisch und konnte nur bedingt mein Herz erwärmen. Der Klappentext spricht eine deutliche Sprache und vielleicht hätte ich mich nicht vom Cover blenden lassen sollen, sondern mich mehr auf den Klappentext konzentrieren sollen, denn dann hätte ich gewusst, dass es sich lediglich um eine Frau und ihre vielen inneren Konflikte drehen wird. "Bei den Wölfen" ist vielschichtig, was die Genre betrifft. Abenteuer, Drama und Tiergeschichte, obwohl diese wie erwähnt, ein klein wenig zu kurz kam. Es hätte mich ehrlich gesagt mehr interessiert als Rachels unzählige Bettgeschichten. Der Roman ist zügig gelesen und enthält wundervolle Bilder, die in meinem Kopf entstehen, wenn es sich um Umgebungen dreht, die voller Farbenpracht und Ausschweifungen "Bei den Wölfen" einen gewissen Reiz ausmachten. Leider sind diese nur kurzweilig und anderes nimmt Raum ein, was meine Leselust oft ein wenig geschmälert hat. Natürlich gibt es "Bei den Wölfen" immer wieder Situationen und Begebenheiten, die mich als Leser begeistert haben, daher war nicht alles nur Oberflächlichkeit, sondern auch vollgepackt mit Dingen, die mich regelrecht fesseln konnten. Ich hätte mir wirklich mehr davon gewünscht. Etwa ab Mitte des Buches wendet sich das Blatt und man bemerkt eine Veränderung der Protagonistin, die zuvor eher ein ausschweifendes Leben führte und nun durch Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft eine positive Entwicklung durchmacht. Familie wird plötzlich wertvoll und verändert auch den Ton des Romans. Auch die Wölfe nehmen nun mehr Raum ein und es wird für mich als Leserin nun doch noch zu dem Roman, den ich mir erhofft hatte. Nun beginnt ein Abenteuer, welches das Leben der Wölfe in Gefahr bringt und eine gewisse Spannung in die letzten Seiten des Romans bringt. Schade, das es nicht schon zu Beginn die Hochspannung aufweisen konnte, die ich mir erhofft hatte. Fazit: "Bei den Wölfen" ist ein Roman, der die Lebensgeschichte einer Wolfsexpertin beleuchtet, die nach und nach zu sich selbst findet. Zuvor stand sie sich emotional selbst im Weg und kann im Verlauf der Story über sich hinauswachsen. Echtes Drama innerhalb einer Familie und die Angst zu lieben werden überdeutlich und gehen manchmal tief in die Oberflächlichkeit. Die Wölfe bekommen einen geringen Platz im Roman und werden nur hin und wieder eingefügt. Hier hätte ich mir mehr über das Rudelverhalten und der Welpenaufzucht versprochen, denn dies hätte mich tatsächlich sehr interessiert. Wer sich mit dem Klappentext auseinandersetzt und sich nicht nur auf das Cover beschränkt, wird einen Roman lesen, der trotz aller Schwächen die ich empfunden habe, mitnehmen kann in das Abenteuer Leben.

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