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Rezensionen zu
Das Jahr der Katze

Christoph Peters

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Nachdem Fumio Onishi einen Auftrag für die Yakuza in Berlin ausgeführt hat, gerät er in das Kreuzfeuer der deutschen Behörden. Gemeinsam mit seiner Freundin Nikola, einer deutschen Fitnesstrainerin, reist er zurück nach Japan. Doch dort sind die Probleme für das Paar keineswegs gelöst: Fumio hat während seiner Aktion in Berlin zu stark eigenmächtig agiert, was nicht jeder in der Yakuza gutheißt… Persönliche Meinung: „Das Jahr der Katze“ ist ein Roman mit Thriller-Elementen von Christoph Peters. Zeitlich spielt er nach „Der Arm des Kraken“ und baut auf dessen Handlung auf. Er kann allerdings aufgrund seiner thematischen Schwerpunktverlagerung ohne Kenntnis des Vorgängers gelesen werden (auch wenn es sinnvoll ist, den ersten Band zu kennen, um die Vergangenheit von Fumio und Nikola besser verstehen zu können). Erzählt wird „Das Jahr der Katze“ wechselweise aus zwei Perspektiven in zwei Handlungssträngen. Der erste Handlungsstrang wird von einem allwissenden Erzähler erzählt. In diesem Handlungsstrang steht einerseits Nikola im Fokus, die (eher plump) versucht, sich in der japanischen Kultur zurechtzufinden, andererseits werden die Konsequenzen thematisiert, denen Fumio sich stellen muss. Spannung entsteht hier besonders dadurch, dass lange Zeit unklar ist, wer genau es auf Fumio (und damit auch auf Nikola) abgesehen hat. Welche Allianzen innerhalb der Yakuza halten, welche neu geschmiedet werden, ist offen. Im zweiten Handlungsstrang wird sich einer anderen Erzählinstanz und -form bedient: Hier steht Harada, der Ausbilder und Meister von Fumio, als Ich-Erzähler im Mittelpunkt. Besonders der Harada-Erzählstrang ist faszinierend: Harada reflektiert oftmals die japanische Kultur, vergleicht den gegenwärtigen Gesellschaftszustand mit demjenigen der Kaiserzeit und gibt Einsicht in die Struktur der Yakuza. Zwar steht die Handlung in diesem Strang vergleichsweise still, doch erhält man durch Haradas Monologe einen interessanten Einblick in die japanische Kultur, die – zumindest in der Gedankenwelt von „Harada“ – in einem Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne oszilliert (Wie authentisch dieser Einblick ist, kann ich nicht abschließend beurteilen, weil ich mich zu wenig in der Materie auskenne. Christoph Peters hat allerdings ein Faible für die japanische Kultur und beschäftigt sich daher häufig mit dieser, sodass ich den Authentizitätsgrad tendenziell hoch einschätzen würde.). Beide Handlungsstränge treffen in einem fulminanten, actiongeladenen Finale aufeinander. Generell sind die Figuren vergleichsweise blass, was auch damit zusammenhängt, dass fast alle Figuren einen stoischen Charakterzug besitzen. Von den Figuren gefiel mir am besten Friedemann, ein Deutscher, der in Japan wohnt und durch seine leicht schräge Art für einige humorvolle Dialoge sorgt. Der Erzählstil ist eher deskriptiv, stilistisch klar und geschliffen, wodurch er sich sehr flüssig lesen lässt. Insgesamt ist „Das Jahr der Katze“ ein interessanter Thriller-Roman, der einen spannenden Einblick in die japanische Kultur gibt und von einem Aufeinandertreffen zweier Kulturen erzählt, das nicht immer reibungslos verläuft.  

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Man muss den Vorgänger „Der Arm des Kraken“ nicht zwingend gelesen haben, aber es hilft, die Beziehung zwischen dem Yakuza-Killer und dessen Freundin Nikola zu verstehen. Onishi fühlt sich für sie verantwortlich, seit er in Berlin/Prenzlauer Berg eigenmächtig ein Blutbad unter der vietnamesischen Mafia angerichtet hat, bei dem Nikolas Freund Yukio ums Leben gekommen ist. Sie verlassen Berlin und verstecken sich in der Wohnung eines Freundes in Tokio. Die beiden sind aber nicht nur auf der Flucht vor den Vietnamesen sondern auch vor der Yakuza-Organisation Nekodoshi-gumi. Deren Anführer Takeda schätzt es überhaupt nicht, dass seine Organisation sowohl die Aufmerksamkeit der deutschen Polizei als auch die der vietnamesischen Rivalen erregt, hat er doch genug mit organisationsinternen Streitereien zu tun, bei denen es um die Neuausrichtung der „Geschäftsfelder“ geht. Unterstützung findet Onishi bei seinem alten Lehrer Harara, einem Meister der Kampfkunst, der die traditionellen Denkweisen, orientiert am Kodex der Samurai hochhält und verkörpert. Denkweisen, die weder in eine moderne Industriegesellschaft noch in eine globalisierte Verbrechenswelt passen, weshalb auch Meister Harara in das Visier der Nekodoshi-gumi gerät. Es sind diese Gegensätze, die „Das Jahr der Katze“ zu einem reizvollen und spannenden Roman machen. Peters erzählt sie aus zwei Perspektiven: einerseits der auktoriale Erzähler, der Onishi und Nikola auf ihren Fluchtwegen in Tokio begleitet, andererseits der Ich-Perspektive Hararas, der über Disziplin, Tradition und Zen monologisiert und philosophiert. Inwieweit dieses Denken (noch) zeitgemäß ist, mag jeder Leser für sich entscheiden. Zumindest werden wir dadurch darauf hingewiesen, unser Bild von Japan zu hinterfragen. Wer nun glaubt, dies ginge alles zu Lasten des Tempos, sei beruhigt. Es gibt jede Menge Action, vor allem ausgiebige Schwertgefechte. Wir sind ja im Land der Samurai – wobei dies offenbar das Zugeständnis des Autors an die Klischees in den Köpfen seiner Leser ist.,Man muss den Vorgänger „Der Arm des Kraken“ nicht zwingend gelesen haben, aber es hilft, die Beziehung zwischen dem Yakuza-Killer und dessen Freundin Nikola zu verstehen. Onishi fühlt sich für sie verantwortlich, seit er in Berlin/Prenzlauer Berg eigenmächtig ein Blutbad unter der vietnamesischen Mafia angerichtet hat, bei dem Nikolas Freund Yukio ums Leben gekommen ist. Sie verlassen Berlin und verstecken sich in der Wohnung eines Freundes in Tokio. Die beiden sind aber nicht nur auf der Flucht vor den Vietnamesen sondern auch vor der Yakuza-Organisation Nekodoshi-gumi. Deren Anführer Takeda schätzt es überhaupt nicht, dass seine Organisation sowohl die Aufmerksamkeit der deutschen Polizei als auch die der vietnamesischen Rivalen erregt, hat er doch genug mit organisationsinternen Streitereien zu tun, bei denen es um die Neuausrichtung der „Geschäftsfelder“ geht. Unterstützung findet Onishi bei seinem alten Lehrer Harara, einem Meister der Kampfkunst, der die traditionellen Denkweisen, orientiert am Kodex der Samurai hochhält und verkörpert. Denkweisen, die weder in eine moderne Industriegesellschaft noch in eine globalisierte Verbrechenswelt passen, weshalb auch Meister Harara in das Visier der Nekodoshi-gumi gerät. Es sind diese Gegensätze, die „Das Jahr der Katze“ zu einem reizvollen und spannenden Roman machen. Peters erzählt sie aus zwei Perspektiven: einerseits der auktoriale Erzähler, der Onishi und Nikola auf ihren Fluchtwegen in Tokio begleitet, andererseits der Ich-Perspektive Hararas, der über Disziplin, Tradition und Zen monologisiert und philosophiert. Inwieweit dieses Denken (noch) zeitgemäß ist, mag jeder Leser für sich entscheiden. Zumindest werden wir dadurch darauf hingewiesen, unser Bild von Japan zu hinterfragen. Wer nun glaubt, dies ginge alles zu Lasten des Tempos, sei beruhigt. Es gibt jede Menge Action, vor allem ausgiebige Schwertgefechte. Wir sind ja im Land der Samurai – wobei dies offenbar das Zugeständnis des Autors an die Klischees in den Köpfen seiner Leser ist.

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Nachdem der japanische Mafiosi Fumio Onishi seinen Auftrag in Berlin so richtig vermasselt hat, flieht er mit seiner deutschen Freundin Nikola nach Tokyo. Dort soll er sich seinem Auftraggeber, dem lokalen Mafiachef Takeda stellen. Der jähzornige und meist betrunkene Yakuza-Boss verlangt von Onishi ein Opfer für sein Versagen. Doch der ist hierzu nicht bereit. So beginnt Onishi eine kleine Rebellion gegen Takeda, der sich einige weitere Mitglieder anschließen – einschließlich des Schwertmeisters Harada, der eine ganz besondere Haltung vertritt: Er glaubt, dass die Yakuza unter Takeda ihre althergebrachten Traditionen verrät und immer mehr in die “normale” Kriminalität abdriftet. Und das geht für ihn gar nicht… Nach seinen Romanen über die japanische Kochkunst “Mitsukos Restaurant” und den japanischen Ofenbau “Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln” ist “Das Jahr der Katze” nun der zweite Yakuza-Thriller von Christoph Peters. Schon in “Der Arm der Krake” beschäftigte sich der Autor mit einem Yakuza-Killer, der alte japanische Traditionen ganz im Sinne der Kriegerkaste der Samurai pflegte. Jetzt taucht Peters erneut tief in die kriminelle Welt der japanischen Mafia ein, die zwar kulturelle Traditionen wie höchste Eleganz im Kampf oder gänzliche Ergebenheit gegenüber den Autoritäten hochhält, aber letztendlich doch nur in sehr profane und grausame kriminelle Machenschaften verstrickt ist. Dabei wechselt er immer wieder die Perspektive zwischen der jungen Deutschen Nikola, die die Ereignisse mit einer erhellend naiven Außensicht verfolgt, und der Sicht des alten konservativen Yakuza- Schwertmeisters und Consiglieres Harada. In dieser widersprüchlichen Unterwelt aus uraltem Ethos, exzentrischen Werten, grausamen Ritualen und miesen Verbrechen erzählt Christoph Peters einen ungewöhnlichen und spannenden Thriller.

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