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Rezensionen zu
Die Nacht gehört den Wölfen

Wulf Dorn

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Das Cover passte, fand ich, sehr gut zum Thriller. Es sieht sehr düster aus, und auch der Thriller ist sehr düster. Es hat mich aber gestört, das der Thriller eine sehr unregelmäßige Kapitelverteilung hatte (mal hatte ein Kapitel eine Seite, mal drei Seiten, mal sechs Seiten). Der Thriller hat für einen Jugendthriller eine sehr düstere Handlung, der uns sehr weit in die Psyche eines Jungen geführt hat. So eine Tiefe kenne ich sonst meist nur von Psychothrillern. Die Handlung war aber wirklich tiefgründig, überraschend und unglaublich spannend und hatte viele Überraschungen und ein sehr psychisch - tiefgründiges Ende. Die Handlung fand ich rundum gut und wirklich überraschend. Dieses Buch ist so eines, wo ich mich frage, was sich der Autor dabei gedacht hat. Das Buch spielte vor allem in Wäldern, die Textabschnitte hier fand ich besonders toll. Die Wälder, die teilweise sehr düster sind, passen gut zum ohnehin düsteren Inhalt und verstärken die Angst in Simon, was auch für den Leser spürbar ist. Eine tolle Auswahl hat der Autor auch bei den anderen Orten getroffen, die die Handlung noch verstärken. Der Protagonist Simon ist sehr interessant. Er hat nach dem Autounfall, bei dem er der einzige Überlebende ist, psychische Störungen. Während dem Verlauf des Buches wird das sehr deutlich erkennbar. Ich konnte mich nicht mit dem Protagonist identifizieren, finde ihn aber trotzdem sehr gelungen. Der Schreibstil des Autors ist wirklich gut, geheimnisvoll und baut die Spannung in dem Buch auf. Der Schreibstil des Autors ist deshalb wirklich wichtig für das Buch. Auch schreibt der Autor gruselig und geheimnisvoll.

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Das Buch beginnt schnell. Nach einem etwas verwirrenden, aber die Spannung anheizenden Prolog werden wir direkt in Simons Welt eingeführt, für jede Szene ein Kapitel – wobei am Ende eine ganze Menge Kapitel zustande kommen (94 bei 456 Seiten). Dadurch wirkt die Handlung sehr eng strukturiert. Das Buch ist die meiste Zeit über sehr spannend. Nur einige Male schreibt der Autor etwas langatmig über die Vergangenheit und Erinnerungen Simons und seinen Bezugspersonen. Ich hatte von Anfang an eine Vermutung, wer dahintersteckt, und ab dem letzten Drittel des Buches war ich mir immer sicherer. Das hat die Spannung etwas herausgenommen, bis zu dem Punkt, an dem sich diese Vermutung als falsch herausstellte. Das Ende ist sehr plötzlich und wirklich – wirklich! – der Inbegriff eines Plot Twists. Mir persönlich gefiel diese Wendung nicht besonders, vor allem da sie die Glaubwürdigkeit des Protagonisten extrem infrage stellt – und, weil einiges mir unlogisch erschien. Das Mystische in „Die Nacht gehört den Wölfen“ – der Wolf – wird die ganze Zeit aufrecht erhalten, was das Buch gruseliger gemacht hat. Leider änderte sich das ebenfalls am Ende. Die Konsequenz: Ich hatte nicht diesen „Nachschauer“, nachdem ich das Buch gelesen hatte – und für mich ist das beinahe essenziell für einen guten Thriller. Aber auch das ist Geschmackssache. Das Buch ist komplett in der dritten Person geschrieben und aus mehreren Perspektiven, hauptsächlich aus Simons. Er ist die klare Hauptfigur. Simon ist ein eher schüchterner Junge – jedenfalls beschreibt er so sich selbst. Dass er aber Menschen offen und halbwegs freundlich begegnet, steht im Widerspruch dazu. Als Leser habe ich ihn nicht als schüchtern empfunden. Introvertiert vielleicht, aber nicht schüchtern. Er hat oft Albträume und versucht, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, wacht aber trotzdem fast jeden Morgen schweißgebadet auf. Auch sein Trauma plagt ihn, so wird er von Flashbacks und Illusionen geplagt. Da der Leser nicht weiß, on das, was Simon sieht, Realität ist, wirkt das sehr gruselig, macht ihn aber Simons Wahrnehmung gegenüber skeptisch. Generell ist es sehr interessant, so ein Trauma aus der Sicht eines Betroffenen zu lesen. Auch wenn es mit der Zeit etwas ermüdend wird. Simon als Charakter würde ich als entwickelt beschreiben. Er hat ein familiäres Umfeld, eine Vergangenheit und einige Ticks, die ihn sympathischer machen. Dennoch fehlte mir hier irgendwas, Hobbies vielleicht, oder einfach etwas, was ihn etwas realer gemacht hätte. Ich konnte einige Aktionen seinerseits nicht wirklich nachvollziehen – dadurch habe ich mich wahrscheinlich innerlich vom Charakter distanziert. Er wirkt nicht so präsent wie andere Charaktere (z.B. Saphira de Angelis in „Cold Princess“ – Rezension hier). Allerdings muss man hier sagen, dass „die Nacht gehört den Wölfen“ keine charakterbasierte Geschichte ist. Die anderen Figuren hängen alle zusammen und wirken zusammen – dieses Zusammenspiel hat mir besonders gut gefallen. Wie bereits gesagt haben sich einige Vermutungen nicht bestätigt, die sich auf Figuren bezogen – aber aufgeklärt wurden z.B. bestimmte Verhaltensweisen nicht. Sehr schade. Das Fazit „Die Nacht gehört den Wölfen“ ist ein spannender Thriller, der den Leser an seinem eigenen Verstand zweifeln lässt. Die Geschichte ist – um es umgangssprachlich auszudrücken – „brain fuck“ vom Feinsten. Leider ist die Handlung in sich nicht ganz schlüssig und wirkt somit nicht abgeschlossen, bietet also Potenzial für mehr. Auch bei den Motiven der Charaktere haben sich einige Lücken aufgetan. Dennoch ein ziemlich gruseliges Buch mit einer überraschenden Wendung – und es zeigt, zu was die menschliche Psyche fähig ist.

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Das Buch fängt ziemlich schnell an. Man hat keine unnötigen Umschweifungen und wie ich finde eine sehr klare Linie in der Handlung. Man merkt sehr schnell, dass es Simon unserem Protagonisten in seinem neuen Leben nicht besonders gut geht und auch der Wechsel in ein Internat macht es nicht einfacher. Der Protagonist ist für das Alter schon sehr erwachsen, was dem Buch einen angenehmen Stil gibt. Die Atmosphäre in dem Buch ist aber wirklich sehr sehr gut! Man bekommt schon Angst beim Lesen.... Schon sehr schnell merkt man, dass der Unfall noch immer eine starke Belastung für ihn ist. Dazu kommen aber noch diese unheimlichen Stimmen, die es echt in sich haben und keine schönen Dinge sagen. Während der Handlung nehmen diese auch immer mehr zu und es wird immer spannender und die Handlung spitzt sich immer mehr zu. Sind die Stimmen nur eine posttraumatische Belastung? Schuldeingeständnisse? Oder verfolgt ihn wirklich etwas? Aber was und wieso erst seit dem Unfall? Diese Fragen habe ich mir beim Lesen gestellt und habe zum Glück auf alle eine Antwort gefunden...Dafür muss man aber selber lesen ☺

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Nach dem grauenvollen und tödlichen Autounfall seiner Eltern, den er selbst miterlebt hat, leidet Simon unter Albträumen und Panikattacken. Nach einem Aufenthalt in der Psychatrie, zieht er zu seiner Tante und seinem Bruder, doch es fällt ihm schwer, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden, vor allen Dingen, weil er das Gefühl hat, vollkommen allein zu sein. Als er feststellt, dass seine Albträume immer intensiver werden und sich auch in der Realität bemerkbar machen, versucht er herauszufinden, welche dunkle Macht nachts das Dorf unsicher macht. Hinzu kommt das Verschwinden eines jungen Mädchens... PSYCHOTHRILLER MIT ÜBERRASCHENDEN WENDUNGEN Geisterhafte Albträume, verlassene Hotels und unterbewusste Wölfe - in "Die Nacht gehört den Wölfen" ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Gerade diese nebulös-mystische Stimmung, die die Spannung bis zum Ende halten kann, macht die Geschichte um den leicht autistischen Simon so fesselnd und faszinierend. Auch wenn dem Buch hier und da schlichtweg das besondere Etwas fehlen, bietet der psychologisch sehr tiefgehende Thriller spannende Unterhaltung und ein Ende, mit dem ich tatsächlich nie und nimmer gerechnet hätte. Wulf Dorn versteht es wie kein Zweiter, den Leser gekonnt an der Nase herumzuführen und ihn immer wieder auf falsche Fährten zu locken. Eingebettet in ein dörfliches Setting und eine tragische wie problematische Situation erzählt "Die Nacht gehört den Wölfen" die kurzweilige aber sehr eindringliche Geschichte eines Jungen, der alles (und noch mehr) verloren hat... Besonders fällt die dichte Atmosphäre auf, die den Leser in eine bedrückte und düstere Stimmung versetzt und bis zum Ende in dieser halten kann. So ist "Die Nacht gehört den Wölfen" zwar eine leicht und flüssig lesbare Lektüre, die jedoch schwer im Magen liegt - gerade am undurchsichtigen Ende fühlt sich das komplette Buch noch einmal völlig anders an. Die Geschichte ist aus einer auktorialen Perspektive erzählt, die nicht nur gruselige Details hervorhebt, die die aktiven Figuren nicht bemerken, sondern auch ab und zu die Sicht wechselt, sodass man glaubt, einen guten Blick auf das Geschehen zu haben. Dass das nur ein Trugschluss ist, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht zu erwähnen! EIN BUCH, DAS SCHWER IM MAGEN LIEGT Simon ist definitiv kein einfacher Protagonist. Durch seine vielen Ticks und Macken und vor allen Dingen seine grauenvollen Erlebnisse, ist er schwer zugänglich und reagiert oft sehr extrem. Das ist in Anbetracht seiner Situation auf jeden Fall nachvollziehbar, dennoch fällt es schwer, sich mit ihm zu identifizieren. Die Figuren mit denen er in Kontakt tritt sind ebenfalls durchweg schwierig, ja, in manchen Fällen sogar sehr unsympathisch, was aber einen Grund hat, der sich erst zum Ende löst. Eine kleine Ausnahme bildet da Caro, die auf das Internat geht, auf das Simon nach den Ferien kommen soll und die für Simon wie ein heilendes Pflaster wirkt, sodass sie auch für den Leser eine große Sympathiefigur wird. "Die Nacht gehört den Wölfen" ist ein besonderes Buch, das sich nicht nur ganz dicht vor menschliche Abgründe stellt, sondern tatsächlich sogar in diese hineinfällt. Eine Geschichte voller grauenvoller Wendungen, die sich sehr psychologisch und tiefgehend mit Traumata und dem Unterbewusstsein auseinandersetzt. Für alle, die einen spannenden Jugendthriller lesen wollen, der zwar nicht immer ganz rund ist und für kurzweilige Unterhaltung sorgt, die schwer im Magen liegt, ist dieses Buch definitiv empfehlenswert.

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Seit dem tödlichen Autounfall seiner Eltern, den er selbst miterlebt hat, leidet Simon unter Albträumen und Angstzuständen. Nach einem Psychiatrieaufenthalt zieht er zu seiner Tante und seinem Bruder, aber es fällt ihm schwer, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden. Vor allem, als er feststellen muss, dass seine schlimmen Träume Wirklichkeit werden: Etwas Böses scheint im Dunkel, das Simon umgibt, erwacht zu sein. Und das Verschwinden eines Mädchens ist erst der Anfang … So langsam bin ich ja bei Jugendbüchern etwas skeptisch. Ich lese fast nur noch Erwachsenenthriller, doch dieses Buch von Wulf Dorn hat mich gereizt. Und ich muss sagen: Für ein Jugendbuch eine wirklich ordentliche Umsetzung. Genau die richtige Mischung aus Spannung, mysteriösen Ereignissen, "Jugendbuch" und Psycho. Die Story war zwar in weiten Teilen klar - dennoch hat mich die Auflösung zumindest ein bisschen überrascht. Ansonsten hatte die Story einen roten Faden, der immer mal wieder unterbrochen wurde durch Rückblenden, Tagträume, etc., wodurch die Spannung erhöht wurde und die Story mysteriöser wurde. Der Schreibstil war flott und recht einfach, für ein Jugendbuch aber wirklich gut geeignet, da er die Leser an die Geschichte fesseln kann. Junge Leser werden sicherlich auch mit den sympatischen Protagonisten, allen voran Simon, gut klar kommen und auch mitfiebern. Fazit: Ein gutes Jugendbuch mit einer richtigen Mischung aus spannender Story, Wulf-Dorn-typischen Psycho-Elementen, authentischen Charakteren und flottem Stil.

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Das Leben des fünfzehnjährigen Simon ändert sich schlagartig, als seine Eltern bei einem Autounfall sterben. Simon überlebt den Unfall und verbringt nach einem Suizidversuch einige Monate in der Psychiatrie. Nachdem er sich stabilisiert hat, kommt er zu seiner Tante Tilia, bei der auch Simons älterer Bruder Mike lebt. Tante Tilia bemüht sich um Simon, und der Junge ist froh, wieder mit seinem großen Bruder zusammen zu sein. Trotzdem leidet er sehr unter dem Verlust seiner Eltern und kann sich in der neuen Umgebung nicht eingewöhnen. Einziger Trost ist seine neue Freundin Caro, die ihn gut versteht und aufzumuntern weiß. Ihr vertraut er auch die beängstigenden Alpträume an, die ihn verfolgen: Seine toten Eltern bedrohen ihn, weil er den Unfall überlebt hat, und ein wolfartiges Wesen jagt ihm Angst ein. Immer wieder gerät Simon zudem in Situationen, in denen seine Träume Wirklichkeit zu werden scheinen - so auch in dem verlassenen Hotel, in dem jemand ihn und Caro offenbar beobachtet. Schließlich verschwindet in der Gegend ein Mädchen, und Simon glaubt, dem Täter auf der Spur zu sein ... Bewertung: Als Jugendthriller ab vierzehn Jahren ist dieses Werk von Wulf Dorn ausgeschrieben, und jünger sollten die Leser auch wirklich nicht sein, denn es ist an manchen Stellen ausgesprochen gruselig und daher auch von Erwachsenen gut zu lesen. Der Autor hat viele Jahre Psychiatriepatienten betreut und thematisiert daher gerne psychologische Phänomene und nutzt die Psychiatrie als Schauplatz, so auch hier. "Die Nacht gehört den Wölfen" ist einerseits ein Horrorthriller, in dem lange Zeit offenbleibt, inwieweit übernatürliche Ereignisse hier stattfinden oder nicht, da die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Phantasie zunehmend verschwimmen. Andererseits ist es auch ein Buch, das sich intensiv mit den Themen Schuld und Verlust auseinandersetzt. Es wird deutlich vor Augen geführt, wie sehr Simon unter dem Tod seiner Eltern leidet. Er hadert damit, dass er den Unfall überlebt hat und fragt sich, was das Unglück überhaupt ausgelöst hat, denn ihm fehlen Erinnerungen zu den entscheidenden Momenten. Erschwert wird die Verarbeitung durch seine autistischen Züge. Simon ist in seiner Schule ein typischer Außenseiter gewesen, ein sehr guter Schüler, aber ein schlechter Sportler, ein Ordnungsfanatiker, den alles außerhalb seiner Routine nervös macht und der sich am liebsten in die klar geordnete Welt der Mathematik flüchtet. Seine Tante bemüht sich um ihn, doch sie kennt ihn längst nicht so gut, wie ihn seine Eltern kannten, die mit seinen speziellen Angewohnheiten umzugehen wussten. So ekelt sich Simon beispielsweise vor vermischtem Essen und braucht einzelne Teller für die jeweiligen Beilagen. Tante Tilia bringt dafür zwar Verständnis auf, aber es ist für beide Seiten mühsam, sich an diesen neuen Alltag zu gewöhnen - für Tilia, weil sie plötzlich einen traumatisierten Teenager versorgen muss, und für Simon, weil ihm seine Eltern und seine vertraute Umgebung fehlen. Der Roman ist über weite Strecken spannend. Dafür sorgen die wiederkehrenden und sich steigernden Alpträume, das unheimliche Erlebnis im verlassenen Hotel, die verschwundene Leonie, die womöglich entführt wurde und ein weiteres schlimmes Ereignis, bei dem der Verdacht gar auf Simons Bruder Mike fällt. Simon und Caro geraten immer wieder in bedrohliche Situationen, und man weiß bei manchen Charakteren zunächst nicht, ob ihnen zu trauen ist. Problematisch ist allerdings einmal, dass das Ende verfrüht erahnt wird, wenn man bereits Werke mit ähnlicher Pointe gelesen hat. Der wohl beabsichtigte Wow-Effekt stellt sich nur ein, wenn es der erste Roman dieser Art ist, ansonsten zeichnet er sich schon bald in der zweiten Hälfte ab. Zum anderen stört, dass der Ton des Werkes uneinheitlich ist. Viele Passagen lesen sind eher wie ein Kinderbuch; etwa sind Simons Gedanken, vor allem bezüglich seiner neuen Freundin Caro, recht klischeehaft, für ältere Jugendliche kann dies leicht uninteressant wirken. Die gruseligen Passagen wiederum erfordern starke Nerven und können vierzehnjährige Leser durchaus schon etwas überfordern, auch mit dem Schluss kann nicht jeder in dieser Altersgruppe gut umgehen, weil er eher untypisch für ein Jugendbuch ist. Stilistisch ist der Roman altersgemäß, inhaltlich werden vierzehn- und fünfzehnjährige Leser aber schnell mal über- und unterfordert. Fazit: Ein solider, weitgehend spannender und teils sehr schön atmosphärischer, aber nicht übermäßig guter Jugendthriller, der auch für Erwachsene ordentliche Unterhaltung bietet. Das Ende überrascht nur, wenn man noch keine ähnliche Pointe erlebt hat, und es stört etwas, dass das Buch manchmal recht kindlich auf der einen Seite und manchmal sehr unheimlich auf der anderen Seite ist.

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Wulf Dorn ist ein deutscher Schriftsteller und schreibt nach eigenen Angaben seit seinem zwölften Lebensjahr. Nach zwanzig Jahren der Tätigkeit in einer psychiatrischen Klinik widmete sich Dorn vollständig dem Schreiben. Sein im Jahre 2009 erschienener Debütroman “Trigger” wurde auf Anhieb zu einem internationalen Bestseller. Bei “Die Nacht gehört den Wölfen” (2015) handelt es sich um seinen sechsten und gleichzeitig um den zweiten eher für junge Erwachsene ausgelegten Roman. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass “Die Nacht gehört den Wölfen” mein erster Wulf Dorn ist – aber definitiv nicht mein letzter. Der vor allem für seine im fiktiven Fahlenberg spielenden Thriller bekannte Wulf Dorn legt hier einen Jugendroman vor, der wohl kaum dem klassischen Thriller-Genre zugeordnet werden kann, aber mit seiner unterschwelligen Spannung nicht nur für jüngeres Lesepublikum attraktiv ist. Dorn hat mit Simon einen ungewöhnlichen Hauptcharakter gewählt, der nicht nur mit dem Tod seiner Eltern und seinen Schuldgefühlen zu kämpfen hat. Seine autistischen Züge machen es ihm schwer, sich auf seine neue Umgebung – ein Gästezimmer im Haus seiner Tante – einzustellen. Veränderungen verträgt Simon nur schwer, besonders nach dem Unfall. Da ist es nur zu verständlich, dass ihm das Privatleben seines großen Bruders Mike, seines Helden, seinem Fels in der Brandung, zu schaffen macht. Simon, der sich im Stich gelassen und abgeschoben fühlt mit seinen Ängsten und Befürchtungen, findet in Caro eine Vertraute. Auch sie wurde von ihrem Vater einfach in ein Internat abgestellt, und der Obhut der dortigen Verantwortlichen überlassen. Ihr gegenüber öffnet sich Simon – und auch der Leser erhält mehr Einblicke in Simons Inneres, und schließt den Jungen etwas mehr ins Herz. Mit Caro zusammen forscht Simon dem Verschwinden eines Mädchens nach, deren Leiche nie aufgetaucht ist. Gleichzeitig versucht er auch immer wieder, Licht in das Dunkel seiner Erinnerungen zu bringen, kann er sich doch immer noch nicht erklären, wie es zu dem tragischen Unfall kam, und wie er es aus dem Auto schaffte, während seine Eltern verstarben. Er sieht nur Fragmente, Bruchstücke, die kaum einen Sinn ergeben, und ihn noch mehr verwirren. “Die Nacht gehört den Wölfen” wird nicht von einer unzähmbaren Charaktervielfalt überrannt, sondern weißt einige wenige Figuren auf, die glaubhaft und realistisch gestaltet sind. Diese Tiefe in den einzelnen Persönlichkeiten ist es auch, die den Leser immer mehr in den Bann zieht. Dorn gelingt es, ganz langsam einen Spannungsbogen aufzubauen, welcher – wie sollte es auch anders sein – seinen Höhepunkt am Ende des Buches findet, und den Leser atemlos zurücklässt. Dorn schreibt klar und flüssig, und verliert sich trotz Detailreichtum nicht in unnötigen Beschreibungen. Der fast schon weiche Ton, mit dem er Simons Schicksal beschreibt, passt perfekt zur Handlung, und während Simon und Caro der Entdeckung der grausamer immer näher kommen, wird auch Dorns Ton dunkler, düsterer. “Die Nacht gehört den Wölfen” ist eine düstere Geschichte voller Dramatik und Spannung, voller Ängste und grausamer Träume, in der Fiktion und Wirklichkeit oft nur noch schwer auseinanderzuhalten sind, und der Leser sich Dank Dorns Art zu Schreiben sowie den realistischen Charakteren fühlt als wäre er mittendrin. Unbedingt einen Blick riskieren.

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Dies war mein erstes Buch von Wulf Dorn und ich freue mich schon riesig auf weitere. Der 15-jährige Simon verliert seine Eltern bei einem schrecklichen Autounfall. Seither suchen ihn schreckliche Alpträume heim und aufgrund eines Selbstmordversuches verbringt er mehrere Monate in einer psychatrischen Anstalt. Danach zieht er zu seiner Tante Tilia und seinem großen Bruder Mike, welcher schon zuvor dort lebte. Zeitgleich verschwindet ein Mädchen namens Leonie und Mikes Freundin durchlebt ebenfalls etwas Schreckliches. Simon versucht mithilfe seiner neu gewonnenen Freundin Caro herauszufinden wer dahinter steckt und bringt sich dadurch selbst in Gefahr. Am Ende wird allerdings klar, dass einen der Schein auch trügen kann. Wulf Dorn gestaltet seinen Roman sehr spannend und sorgt dafür, dass man sämtliche Handlungen und Verhaltensweisen der Charaktere nachvollziehen kann. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und wirken glaubhaft. Durch die relativ kurzen und prägnanten Kapitel entstehen keine Längen und die Spannung bleibt erhalten. Abschließend kann ich sagen, dass das Buch mir einige tolle Lesestunden beschert hat und ich mich auf das nächste Buch von Wulf Dorn freue.

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