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Rezensionen zu
Die Seideninsel

Kelli Estes

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€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

Dieser Roman führte mich in die Vereinigten Staaten von Amerika, ein Land, das auch ich einige Jahre meine Heimat nennen durfte. Er teilt sich in zwei Zeitebenen auf, die Gegenwart und die Zeit des späten zwanzigsten Jahrhunderts im hohen Nordwesten, besser gesagt Washington State, der zu Beginn der Reise in die Vergangenheit noch als Washington Territory bekannt ist. Es ist keine einfache Zeit damals im Jahr 1886, denn die junge Mei Lien, ihr Vater und ihre Großmutter gehören zur chinesischen Minderheit, die der weißen Bevölkerung verhasst ist. Man ist überzeugt, sie würden den Weißen die Jobs stehlen und so sollten sie schnellstmöglich verschwinden aus Seattle und Umgebung. Captain Duncan Campbell schmiedet einen ungeheuerlichen Plan … Zurück in der Gegenwart begegnen wir Inara Erickson, die ihren Traum auf Orca Island verwirklichen will und in dem von ihrer Tante geerbten Haus ein Hotel eröffnen möchte. Ein Zufallsfund bei den Renovierungsarbeiten auf Rothesay, wie das Anwesen genannt wird, bringt jedoch nicht nur ihre Pläne, sondern ihr ganzes Leben ins Wanken … Herrlich, mit „Die Seideninsel“ hatte ich ein Buch für mich entdeckt, das ich glatt in einem Rutsch durchlesen musste. Zu spannend war die Geschichte – in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit - dass ich sie nicht aus der Hand legen wollte. Die Autorin Kelli Estes hat mit ihrem Debutroman ein wunderbares Bild von Washington State und besonders von Orcas Island gezeichnet. Die Beschreibungen des Lebens, der Landschaft, der Häuser und auch der Menschen damals wie heute, lassen keine Wünsche offen. Doch trotz der schönen Landschaft war das Leben in den 1880er Jahren dort für die ansässigen Chinesen grausam. Man hatte sie ins Land geholt, da sie als Arbeiter gebraucht wurden um die schwere Arbeit an den neuen Eisenbahnlinien zu verrichten. Doch 1882 war diese beendet und man wollte sich der „minderwertigen“ Menschen entledigen. Der „Chinese Exclusion Act“ wurde deshalb von Präsident Chester A. Arthur ins Leben gerufen und sogenannte ethnische Säuberungen waren an der Tagesordnung. Beim Lesen dachte ich noch „mal wieder ein dunkles Kapitel der amerikanischen Geschichte, das an den meisten Schulen wohl nicht gelehrt wird …“. Dennoch las sich der Roman flüssig und entwickelte fast eine kleine Sogwirkung, so dass dieser heiße Samstag im August bei mir mit Lesen und nicht mit Hausarbeit ausgefüllt war. Ein halbes Sternchen Abzug gibt es lediglich für die Tatsache, dass meiner Meinung nach ein klitzekleines bisschen zu viele Zufälle darin vorkamen. Von mir gibt es für „Die Seideninsel“ viereinhalb von fünf Sternen.

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Inhalt: Um 1886 wurden die Chinesen aus Seatle verbannt, mit einem Schiff sollten sie nach San Francisco gebracht werden, doch die junge Mei Lien hörte einem Gespräch zwischen dem Kapitän und einem weißen Landsmann zu indem gemunkelt wird das man den 'Ballast' auf hoher See abwerfen sollte.... Als über 100 Jahre später Inara, ein Haus ihrer verstorbenen Tante erbt, findet Inara einen asiatischen bestickten Ärmel, der eine lange schwierige Geschichte erzählt... . Meinung: Ein wundervolles Buch, welches mich sehr emotional hat werden lassen! Die Kapitel sind ausreichend lang und beginnen häufig im Wechsel zwischen Heute und 1886. Der Schreibstil lässt sich schön flüssig lesen und man gleitet regelrecht durch die Seiten. Die Autorin hat hier über das Thema Rassentrennung um 1886 geschrieben, welches sehr gut detailliert wurde und einen sprachlos macht. Mei Lien ist so eine starke und tolle Protagonistin, die nie ihren glauben verloren hatte. Ich habe mit ihr mitgelitten, so daß mich das drum rum was das Heute angeht kaum noch interessiert hat. Wer auf emotionale Romane steht, die Einblicke in ein früheres Jahrhundert gibt, der sollte sich dieses Buch zulegen.

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Kelli Estes‘ Roman „Die Seideninsel“ hat mich sowohl vom Titel als auch vom Buchcover gleich angesprochen. Auf blauem Hintergrund sieht man wunderschöne exotische Blumen. Der Titel ist in Neonorange aufgedruckt, so dass er wirklich sofort ins Auge springt. Auch den Klappentext fand ich sehr ansprechend. Schon nach wenigen Seiten konnte ich dieses wunderschöne Buch kaum mehr aus den Händen legen, so spannend war es. Sehr schön finde ich, dass am Anfang der Kapitel jeweils der Tag und das Datum genannt werden sowie eine Ortsbezeichnung. So findet man sich herrlich im Buch zurecht, zumal es ja in zwei verschiedenen Zeiten spielt. Die Figuren waren mir sofort sympathisch. Sie wirken außerdem äußerst authetisch und werden auch perfekt von der Autorin beschrieben. Die Sprache im Buch ist sehr gut lesbar, einfach, aber wunderschön beschreibend. Die junge Inara erbt von ihrer Tante eine alte Villa auf Orcas Island. Dort hat sie als Kind viele glückliche Ferientage verbracht, aber hier starb auch ihre Mutter. Eigentlich möchte Inara das Haus verkaufen, aber auf der Insel angekommen beschließt sie, ein Hotel aus dem alten Haus zu machen. Bei Renovierungsarbeiten findet Inara unter einer Treppenstufe ein Stück Seide, das mit schönen chinesischen Stickereien kunstvoll verziert ist. Neugierig beginnt Inara nachzuforschen, woher dieser Stoff stammen könnte und stößt so auf die Geschichte der Chinesin Mei Lien, die im 19. Jahrhundert auf dieser Insel gelebt hatte. Nach und nach wird Meis Geschichte aufgedeckt und auch Inara erfährt immer mehr über ihre eigene Familiengeschichte… Eine wirklich bezaubernde, schöne Geschichte, die auch oft sehr emotional ist. Ich kann dieses spannende Buch bestens weiterempfehlen und vergebe deswegen auch volle Punktzahl: fünf Sternchen!

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Die Seideninsel - Kelli Estes Klappentext: Als Inara Erickson die alte Villa ihrer Tante erbt, kehrt sie nach Jahren wieder auf Orcas Island im Nordwesten der USA zurück. In ihrer Kindheit hatte sie hier ihre Sommer verbracht, ohne zu ahnen, welches Geheimnis das Haus hütete. Nun aber entdeckt Inara unter einer losen Treppenstufe ein seltsames Stück Stoff, kunstvoll mit chinesischen Stickereien bedeckt. Sie scheinen von einer Frau zu erzählen, die im 19. Jahrhundert auf der Insel lebte. Fasziniert beschließt Inara, deren Geschichte zu entschlüsseln, und kommt so dem Schicksal der Chinesin Mei Lien auf die Spur. Doch je mehr sie sich damit befasst, umso tiefer dringt sie in ein dunkles Geheimnis ihrer Familie ein. Bis sie vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens steht ... Meine Meinung: Wow! Dieses Werk hat mich absolut mit sich gerissen! Die Geschichte in diesem Buch sowie die Charaktere haben mich absolut gefangen. Ich kann gar nicht genau sagen, was mir besser gefallen hat...ob es dieser absolut mitreißende und klar strukturierte, sowie bildhaft und lebendige Schreibstil war, oder diese absolut große und ergreifende Geschichte? Es hat einfach alles harmoniert, auch wenn das Buch in direkter weise keine leichte Kost war. Natürlich steht vordergründig eine absolut schöne und Generationsübergreifende Geschichte mit einer Prise Liebe, aber um so weiter man kommt, desto tiefgründiger wird sie und man erfährt viel über schreckliche Dinge der Vergangenheit. Sehr gut haben mir auch die Zeitsprünge gefallen, die dem ganzen noch einen besonderen Pfiff gegeben haben. Mein Fazit: Ein wirklich gelungenes Debüt und ich freue mich wirklich schon auf das nächste Werk dieser fabelhaften Autorin. Schreibstil und Story haben perfekt harmoniert und machten es sehr schwer das Buch zur Seite zu legen, da man buchstäblich erstmal aus dem Buch kommen musste. Großes Kino!

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Das Cover zu diesem Buch gefällt mir sehr gut. Es ist außergewöhnlich und ich mag es. Die Farben sind hier sehr gedeckt und durch den dunklen Hintergrund kommen sie sehr gut zur Geltung. Der Klappentext von diesem Buch hört sich sehr gut an und war sehr gespannt darauf dieses Buch zu lesen. Von dieser Autorin habe ich bisher noch kein Buch gelesen und umso gespannter war ich darauf, in diese Geschichte einzutauchen. Ich bin sehr überrascht von diesem Buch, im positiven Sinne. Der Schreibstil der Autorin hat mir unwahrscheinlich gut gefallen, denn er lässt sich so gut lesen und man selber hat den eindruck, mitten in der Geschichte zu sein. Das Buch ist sehr gut geschrieben und lässt sich sehr flüssig lesen. Die Geschichte spielt zum einen in der Gegenwart von Inara und zum anderen spielt es in der Vergangenheit von Mei Lien. Die Charaktere haben mir alle eigentlich ziemlich gut gefallen. Durch die zwei Erzählstränge bekommt der Leser sowohl die Sichtweise von Inara als auch die von Mei Lien. Ich finde es immer wieder spannend, wie sehr die Vergangenheit die Gegenwart beeinflussen kann. Ich lese sehr gerne Romane die Generationsübergreifend sind. Inara hat mir im großen und ganzen sehr gut gefallen. Als Leser konnte man sich sehr gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Das einzige was mich gestörte ist ihre ihre viel zu schnelle Entscheidungsfindung, da man den Eindruck bekommt, dass sie das ganze nicht gut durchdacht hat und so kommt es beim Leser auch über und man kann ihre Entscheidungen dann nicht ganz nachvollziehen. Mei Lien hat mir als Charakter sehr gut gefallen und ich mag sie. Als Immigrantin hatte sie es früher sehr schwer und sie hatte auch mit vielen Dingen zu kämpfen. Dieses Buch ist einfach wunderschön und man kann es gut in einem Rutsch lesen, da man doch unbedingt wissen möchte wie es weitergeht. Ich bin gespannt ob es noch mehr von Kelli Estes geben wird. |Fazit| Ein wunderschönes Buch, mit einer Geschichte die einen doch berührt. Diese Autorin werde ich definitiv im Auge behalten, ob es noch mehr von ihr geben wird. Ich gebe diesem Buch 5 von 5 Punkten.

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"Entschlossen konzentrierte sie sich ganz darauf, ihn in jede Zelle ihres Körpers einzuprägen. Die Luft, die er ausatmete, sog sie in ihre eigene Lunge ein und nahm seinen verschwitzten Jungengeruch auf, bis er auch die finstersten Bereichen ihrer Seele erfüllte. Keine Mutter sollte je Abschied nehmen müssen von ihrem Kind." Autor: Kelli Estes Verlag: GOLDMANN (19.september2016) Seitenzahl: 480 Preis: 9,99 € Die Seideninsel Ich habe das Buch vor 2 Wochen gelesen und die Geschichte von Mei Lien ließ mich dermaßen emotional zurück, sodass ich etwas Zeit brauchte, um darüber zu sprechen. Ein Schicksal zweier Frauen, dass sich über Jahrhunderte hin weg, zusammenfügt. Als Inara Erickson die alte Villa ihrer Tante erbt, kehrt sie nach Jahren wieder auf Orcas Island im Nordwesten der USA zurück. In ihrer Kindheit hatte sie hier ihre Sommer verbracht, ohne zu ahnen, welches Geheimnis das Haus hütete. Nun aber entdeckt Inara unter einer losen Treppenstufe ein seltsames Stück Stoff, kunstvoll mit chinesischen Stickereien bedeckt. Sie scheinen von einer Frau zu erzählen, die im 19. Jahrhundert auf der Insel lebte. Fasziniert beschließt Inara, deren Geschichte zu entschlüsseln, und kommt so dem Schicksal der Chinesin Mei Lien auf die Spur. Doch je mehr sie sich damit befasst, umso tiefer dringt sie in ein dunkles Geheimnis ihrer Familie ein. Bis sie vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens steht ... Kelli Estes hat es geschafft Gegenwart und Vergangenheit gekonnt mit einander zu verbinden. Zwei Geschichten die auf ihrer Weise emotional dargestellt werden. Mit ihrem Schreibstil dringt sie in eine unerträgliche Tiefe und lässt einen erschreckend, wütend und herzzerreißend zurück. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie oft ich das Buch beiseitelegen musste um mich wieder zu sammeln. Ich habe mit einem Geheimnis gerechnet, dass mich die Geschichte jedoch so mitriss, ahnte ich nicht. Ich konnte mich deutlich in die Protagonistin Mei Lien hinein versetzten. Ihr Leid, ihre Wut und Sehnsucht spüren. Es war erschütternd zu erfahren wie Ungerecht das Verhältnis zwischen Hiesigen und Immigranten damals war. Mal wieder ein Stück Geschichte dazu gelernt. Eine so wundervoll, grauenhafte Geschichte. Ich bin beeindruckt und hoffe, dass noch weitere Leser zu diesem Buch finden.

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Meine Meinung: Ich habe Die Seideninsel vor über einem Monat gelesen und war seither nicht wirklich in der Lage, dieses Buch zu besprechen. Nun muss es aber gemacht werden damit ich endlich mit diesem Buch abschließen kann und somit startet heute dieser Versuch. Die Seideninsel spielt zum einen in der Gegenwart, in der Inara das Haus ihrer verstorbenen Tante erbt und dort unter einer lose Stufe den Ärmel einer Jacke findet, der kunstvoll mit chinesischen Stickereien verziert ist. Sie hat vor, den Traum ihrer verstorbenen Tante fortzuführen bzw. ein wenig umzuändern und würde aus dem alten Anwesen ihrer Tante gerne ein Boutiquehotel machen. Außerdem muss sie unbedingt herausfinden, was es mit dem Ärmel auf sich hat. Doch mit beiden Vorhaben scheint ihr Vater nicht einverstanden zu sein. Auf der anderen Seite entführt Kelli Estes uns in die Vergangnheit, in das Jahr 1886, indem die Chinesin Mei Lien, ihr Vater und ihre Großmutter aus Amerika vertrieben werden und mit dem Schiff zurück nach China gebracht werden sollen. Schnell findet Mei Lien heraus, dass die Passagiere nie ihr Ziel erreichen sollen und ihr Vater schafft es, sie von Bord zu bringen. Mei Lien strandet auf einer kleinen Insel und sieht sich im folgenden mit der Abneigung der Amerikaner gegenüber Asiaten konfrontiert. Die beiden Schicksale aus völlig unterschiedlichen Zeiten, die beiden Frauen mit völlig anderen Ethnien und der Werdegang zweier Familien, alles ist Stich um Stich miteinander verbunden und offenbart sich Inara und dem Leser Stich um Stich. Auch aus Sicht von Mei Lien nähern wir uns dieser Verbindung an und nebenbei stehen beide Frauen mitten im Leben und müssen die eine oder andere schwerwiegende Entscheidung treffen. Mich haben die Schicksale beider Frauen extrem berührt und sie waren mir unglaublich sympathisch. Das war sehr wichtig für das Buch, denn neben dem großen Geheimnis steht und fällt das Gefallen an der Geschichte mit den beiden Frauen. Das Geheimnis um den Seidenärmel und wie dieser in das Haus von Inaras Tante gekommen ist, wird für den Leser in Teilen schon sehr schnell klar. Das war der Moment im Buch, indem ich leicht enttäuscht von der Geschichte war, denn ich dachte, ich hätte die Lösung gefunden und müsste jetzt nur noch auf die Auflösung seitens der Autorin hinlesen. Doch ich sollte noch überrascht werden. Denn das, was ich zu wissen glaubte, war nur ein kleiner Teil des großen Geheimnisses, das zum Teil tatsächlich schon recht früh aufgelöst wird. Ein weitaus größerer Teil liegt jedoch unter der Oberfläche und kann erst am Ende des Buches aufgelöst werden und so hielt die Seideninsel noch einmal die eine oder andere Überraschung für mich bereit. Bewertung: Kelli Estes hat mit der Seideninsel einen Roman geschaffen, der zeigt, wie das Schicksal zweier Frauen sich über Jahrhunderte, Ethnien und Lebenssituationen hinweg verflechten kann. Sie zeichnet beeindruckende Geschichten und spiegelt die Vergangenheit wirklichkeitsgetreu wieder. Sie schafft aus einem kleinen Stück Geschichte einen großartigen Roman, der sehr viel Anerkennung verdient. Ich bin tief beeindruckt von diesem Buch und kann es jedem ans Herz legen.

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Es war mein erstes Buch von Kelli Estes und fiel mir vor allem durch das blumige Cover auf. Im Buch ist auf den letzten Seiten ein Interview mit der Autorin abgedruckt, in dem erwähnt wird, dass dies ihre Erstveröffentlichung ist. Gleich als ich die Überschrift für den Prolog las, dachte ich, was für ein Zufall! Wieder mal ein Buch, dass in der Nähe von Seattle im Washington State/USA spielt, wie zum Beispiel die „Friday-Harbour-Reihe von Lisa Kleypas auf den San Juan Inseln, die „Bakery Sisters“ von Susan Mallery in Seattle selber, und Twilight/Biss in Forks ebenfalls in der Umgebung von Seattle. Und jetzt „Die Seideninsel“ auf Orca Island. Das konnte nur schön werden. Die Geschichte wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen und aus zwei Perspektiven erzählt: von der Chinesin Mei Lien um das Jahr 1886 und in der heutigen Zeit von Inara, einer Amerikanerin die ein Seattle wohnt. Mit Mei Lien beginnt die Geschichte sehr dramatisch. Sie wird scheinbar von ihrem Vater im Puget Sound/Washington State vom Schiff ins offene Meer geschubst. Was dann folgt ist eine traurige, aber auch mutige Odyssee. Sie trifft die Liebe ihres Lebens und gegen jeden Wiederstand heiraten sie in einer Zeit, in der gemischten Ehen nicht gesellschaftsfähig sind. Im Jahr 1882 wird der sogenannte „Chinese Exclusion Act” erlassen, nachdem alle Chinesen sofort das Land zu verlassen haben. Sie werden wie Tiere fortgejagt, verfolgt, und die, die bleiben müssen ständig Repressalien fürchten. In so einer Zeit ist ein Mann wie Joseph Gold wert, der sich um keine Konventionen kümmert und tut, was er für richtig hält. Selbst als ihn seine Familie in keinster Weise unterstützt. Er war fast zu gut um wahr zu sein, und ich dachte leider manchmal, dass er auch etwas naiv und oberflächlich dargestellt war und hier eine tiefere Charakterisierung sehr schön gewesen wäre. Das Leben von Mei Lien hat mich sehr berührt, so sehr, dass mir ein paar Mal die Tränen kamen.. Im Interview am Ende des Buches erwähnt die Autorin, Zitat Seite 472: „Ich habe ihren Schmerz deutlich empfunden. Es mag töricht klingen, dass eine Autorin so intensiv auf das reagiert, was sie selbst geschrieben hat, aber beim Lesen dieser Szene habe ich heute noch einen Kloß im Hals.“ Diese Ungerechtigkeiten die das Leben bereit hält. Auch das war für mich während des Lesens manchmal schwer auszuhalten. Insgesamt waren Mei Lien und Joseph meine Lieblingsprotagonisten in diesem Buch. Der zweite Erzählstrang handelt von Inara. Sie hat zwei Geschwister, der Vater leitet eine angesehene Schifffahrtslinie und die Mutter starb vor Jahren bei einem Autounfall, an dem sich Inara die Schuld gibt. Ihr Weg ist eigentlich vorgeschrieben, sie hat BWL studiert und ihr Vater möchte sie in leitender Position bei Starbucks unterbringen. Dies ist bis zu dem Zeitpunkt in Ordnung, als sie von ihrer Tante ein Haus auf Orcas Islands erbt. Plötzlich fügt sich alles an den richtigen Platz, Inara hat ihre „Bestimmung“ gefunden: Sie möchte das wunderschöne Herrenhaus zu einem Hotel ausbauen. Dies geht natürlich nicht ohne Streitigkeiten mit ihrem Vater, aber das alles wird fast nebensächlich, als sie während der Renovierung einen sehr kunstvoll bestickten seidenen Ärmel findet. Sie ist fasziniert von diesem „Schatz“ und bittet einen Professor an ihrer Uni um Hilfe. Nun nimmt die Geschichte „fahrt auf“, denn was sie letztendlich herausfinden, wird beide Familien in ihren Grundfesten erschüttern. Die Perspektive von Inara hat mir weniger gut gefallen. Sie trifft oft schnelle Entscheidungen, ohne dass ich es nachvollziehen konnte. Auch passiert in den Ereignissen in der Gegenwart vieles doch irgendwie konstruiert, so z.B. als der Bauunternehmer praktisch nebenan wohnt, dass es einen Kunstexperten an ihrer Uni gibt, dass sie sich gleich in Daniel Chin verliebt, dass sie gleich das Geld für einen kostspieligen Umbau erhält und dann ebenso so plötzlich mal für zwei Stunden ausgebremst wird, weil ihr Vater „rosa Toiletten“ bestellt, um sie zu sabotieren, usw. Also, da passte vieles einfach zu gut und wirkte dadurch weniger glaubwürdig. Am Schluss die moralische Frage: Alles unter den „Teppich“ kehren oder damit an die Öffentlichkeit gehen und überspitzt gesagt, die Familienfirma ruinieren? Fazit: Ein wundervolles Buch! Einmal angefangen, musste ich es in einem Rutsch durchlesen! Das maritime Setting rund um Seattle, die Orcas Islands und den Puget Sound damals und heute ist sehr gelungen. Eine Geschichte in der wir Leser eine große Ungerechtigkeit aushalten müssen, in der wir traurig aber auch am Ende wieder teilweise versöhnt sind. Aus den Jahren um 1886 berichtet die Chinesin Mei Lien, ich war manchmal zu Tränen gerührt. Etwas fern blieb mir Inara, die in der Gegenwart lebt und endlich ihre Bestimmung findet. Sie hat mich eigentlich wenig angerührt, sie kam mir manchmal etwas verwöhnt und privilegiert vor. Beide Frauen erleben die Liebe ihres Lebens, ob es für beide ein gutes Ende gibt, möchte ich nicht verraten. Interessant war für mich auch der „Chinese Exclusion Act”, ich hatte vorher noch nie davon gehört. Es erinnerte mich an andere Nationen, in denen ähnliches mit Minderheiten geschah. Ebenfalls faszinierend war dieser bestickte Seidenärmel, der mit Chinesischen Symbolen versehen war. Alles in allem: Herzerweichend, Erschreckend, Emotional, Ungerecht. Aber mit einem halbwegs versöhnlichem Ende.

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