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Rezensionen zu
Totendamm

Eric Berg

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So bitter die Rache / Der Erbauer

Von: SaintGermain aus Leiben

16.08.2020

Ellen zieht mit ihrem 14-jährigen Sohn Tristan nach Heiligendamm in eine Siedlung. 4 Häuser stehen dort und in ihrem Haus wurden vor 6 Jahren 3 Morde verübt. Ellen lässt sich davon aber nicht besonders beeindrucken. Doch schon bald muss sie sich damit beschäftigen, denn die Dinge scheinen sich zu wiederholen. Das Cover passt sehr gut zum Buch und ist ausgezeichnet gemacht. Das Buch ist bereits unter dem Titel "So bitter die Rache" erschienen, was mehr verrät als der jetzige Titel "Totendamm". Der Schreibstil des Autors ist sehr gut; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt. Brillant finde ich auch den Weg die Geschichte in 2 Zeitebenen zu erzählen - 2016 und 2010. Denn so weiß man eigentlich sehr lange nicht mal, wer ermordet wurde (außer man passt sehr gut auf). Ein klassischer Krimi verbirgt sich hinter diesem Plot aber nicht, denn zu viele Nebensächlichkeiten kommen hier vor. Auch gibt es hier keinen wirklichen Ermittler und eben nur einen 6 Jahre alten Mord. Auf der anderen Seite wurden solche Geschichten auch schon oft als Thriller verkauft und waren mit viel Drumherum gefüllt. Hier dominiert trotz allem die Spannung - auch wenn sie eher subtil ist. Die Auflösung ist jetzt zum großen Teil keine große Überraschung, dafür war der Abschluss richtig berührend. Fazit: Trotz einiger Kritikpunkte konnte mich das Buch doch mitreißen. 5 von 5 Sternen.

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Düster, verheißungsvoll und spannend erzählt Eric Berg die Geschichte um eine beschauliche Siedlung Vineta in Heiligendamm, welche nach und nach ihre dunklen Geheimnisse preisgibt. Schon nach wenigen Seiten Lesefreude hatte ich persönlich das Problem, das Buch wegzulegen. Das Cover ist in bunter Farbe gehalten und zeigt einen abgesteckten Strandpfad zwischen den Dünen. Am Horizont ist ein roter Leuchtturm sowie die Ostsee abgebildet. Der Klappentext zeigt sich als Ouvertüre des Handlungsgeschehens, ohne wesentliche Spannungspunkte der Geschichte vorwegzunehmen. Wesentliche Inhalte der Geschichte sind Neuanfang, persönliche Geheimnisse, persönliche Schicksale, sowie der soziologische Konflikt zwischen Vertrauen und Misstrauen innerhalb einer Gesellschaft. Im schwerpunktmäßigen Zentrum des Handlungsgeschehens steht Ellen Horst, welche zusammen mit ihrem Sohn in die beschauliche Siedlung Vineta zieht. Ellen Horst überzeugt durch eine starke Persönlichkeitsstruktur, welche im Laufe des Romans noch vor einige Prüfungen gestellt wird. Ihr zur Seite steht ihr Sohn Tristan, der gegen Ende der Geschichte durch eine unvorhersehbare Einsicht und Reife in schwierigen Situationen zu überzeugen weiß. Der Roman enthält eine Vielzahl von Nebenfiguren. Viele Persönlichkeiten helfen dem Leser dabei die Teilstücke der kriminellen Handlungen besser zu verstehen. Dabei wird jedoch bis zum Ende auf eine finale Auflösung, wer im Endeffekt für die Taten verantwortlich ist, verzichtet. Die mysteriöseste und interessanteste Nebenfigur der Handlung war für mich der geistig zurückgebliebene Ruben. Er überzeugt durch seine vermeintlich kindliche Art und lässt einige Protagonisten im guten Glauben über seine Harmlosigkeit. Trotz seiner vermeintlich teilweisen geistigen Rückentwicklung zeigt er immer wieder Handlungen und Gedankengänge, welche eine zumindest teilweise bewusste Gedankenstruktur an den Tag legen. Ihm kommt im Laufe des Romans eine Schlüsselfunktion zu, an welche der Leser am Anfang der Geschichte noch nicht entscheidend zu denken vermag. Der Autor bedient sich der Beschreibung der Handlungen in dem Jahr 2016, sowie des Zeitraums der vorgelagerten kriminellen Handlungen des Jahres 2010. Dies sind die einzigen Zeitsprünge innerhalb des Romans und somit ist das Geschehen für den Leser jederzeit sehr gut nachvollziehbar. Die Spannung der Historie ist durch eine mysteriöse Beschreibung der Handlung bis zum Ende sehr hoch. Eric Berg schafft es immer wieder den Leser in eine gewisse „Sicherheit der Ereignisse“ einzuwickeln. Irgendwann wird diese Sicherheit durch weitere Informationen immer wieder „aufgebrochen“. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, verheißungsvoll und sehr gut für den Leser verständlich. Er beschreibt dabei immer auch den landschaftlichen Rahmen der Ereignisse, ohne diese zu verschnörkelt und langatmig zu verfassen. Als Zielgruppe des Romans kommen sowohl Frauen als auch Männer jeglicher Altersgruppen in Betracht. Durch seine sehr geschlechterneutrale Handlungsbeschreibung können beide Geschlechter sich in den handelnden Persönlichkeiten wiederfinden. Mich persönlich hat der Kriminalroman sehr gefesselt und ich war fast ein wenig traurig, als dieser geendet hatte. Dem Autor ist es sehr gut gelungen einen Roman zu schreiben, welcher durch die Spannung der Worte und der erzählten Geschichte zu überzeugen weiß. Der Krimi besticht nicht durch die Anzahl der Mordopfer oder Handlungen, sondern durch seine Umgebung und durch unterschwellige Botschaften. Dies ist dem Autor sehr gelungen. Für Krimi-Fans ist dies ein absolutes Muss, welche Lust und Verlangen nach mehr Krimis von Eric Berg machen. Ich bedanke mich bei Blanvalet, Verlagsgruppe RandomHouse und Buch Contact für die Bereitstellung des Romans sehr herzlich.

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Meine Zusammenfassung: Ellen ist gerade mit ihrem Sohn Tristan in die kleine Siedlung Vineta in Heiligendamm an der Ostsee gezogen um dort nach der Trennung von ihrem Mann, einem Diplomaten, ein neues Leben in ihrer alten Heimat Deutschland zu beginnen. Da sie schon viele Umzüge durchlebt hat, ist es mittlerweile ein leichtes für sie, die Kisten schnell auszupacken und sich ebenfalls schnell einzurichten. Auch ihr Sohn kennt es nicht anders, so hat er doch mit seinen vierzehn Jahren ebenfalls schon einige Umzüge miterlebt. Die ruhige Gegend scheint genau das richtige für die beiden zu sein, nach dem ewigen Leben als Diplomatenfamilie, in der es ständig um Treffen mit irgendwelchen anderen Diplomaten ging, Dinnerpartys, Sektempfang, etc.. Tristan freundet sich sehr schnell mit einem jungen Mann an, Ruben, der wohl etwas zurückgeblieben und geistig in der Verfassung eines zehnjährigen ist. Irgendwas an diesem jungen Mann beunruhigt Ellen jedoch, sodass sie nicht ganz warm mit ihm oder auch mit dem Gedanken wird, dass ihr Sohn mit ihm befreundet ist. Vermutlich liegt es auch daran, was vor circa sechs Jahren in dem Haus passiert ist, wo sie nun mit ihrem Sohn lebt. Hier wurden damals drei Menschen auf brutale Art und Weise ermordet. Hauptverdächtiger war der damalige Besitzer dieses Hauses, in dem Ellen ihr neues Glück findet wollte. War es die richtige Entscheidung in ein Haus zu ziehen, welches so eine Vergangenheit hat? Ein wenig Unbehagen bleibt. Besonders dann, wenn Ellen mit der Zeit immer mehr von dem erfährt, was damals geschehen ist und auch heute Dinge passieren, die nicht zu erklären sind … So verschwindet plötzlich der Schürhaken vom Kamin und als sie Ruben darauf anspricht, ob er was gesehen hat oder mit Tristan vielleicht damit gespielt hat, dreht er völlig durch. Er redet wirres Zeug, das auch damals schon Dinge plötzlich verschwunden seien und es wohl wieder von vorne losgeht. Ellen weiß nicht was sie tun soll und auch ihre Nachbarn sind ihr keine große Hilfe, eben so wenig wie der gerichtliche Betreuer, Sven, der vom Jugendamt als Vormund für Ruben bestellt ist, aber kein Wort darüber verliert, was genau mit Ruben los ist und was damals wirklich passiert ist. Kann Ellen ihm wirklich vertrauen? Schließlich entwickelt sich zwischen den beiden gerade eine Art Beziehung doch irgendwie wird ihr Gefühl was Sven betrifft immer mulmiger und auch die weiteren Geschehnisse tragen nicht zu ihrem Wohlbefinden bei … Meine Meinung: So bitter die Rache hat mich von Anfang an gepackt. Ich muss zugeben, ich bin ein begeisterter Fan von Eric Berg als Autor und auch seine anderen Werke haben mir sehr gut gefallen. Er hat einfach einen wunderbaren und entspannten Schreibstil, der die Spannung immer aufrecht hält. Auch viel Charme und immer wieder Witz fließen dabei mit ein. Ich mag es, wenn man die einzelnen Protagonisten immer besser kennenlernt und einzelne Handlungsstränge immer mehr zu verstehen beginnt. Auch das Zusammenspiel von Gegenwart und Vergangenheit, bei dem sich erst das Gesamtbild am Ende ergibt, ist einfach großartig. Mir gefällt es so gut, dass man die Bücher und diesem Fall eben dieses Spezielle, einfach lesen kann und in die Welt des Buches abtaucht. Ohne es zu merken, hat man 100 Seiten gelesen, es sind zwei Stunden vergangen und man kann trotzdem nicht aufhören, selbst wenn der Auflauf schon längst aus dem Ofen hätte rausgenommen werden müssen, ein Kapitel geht noch. Wie nahtlos die Handelsstränge, Vergangenheit und Gegenwart, ineinander übergehen ist einfach klasse und lässt die gesamte Geschichte einfach dahinfließen. So etwas hinzubekommen ist nicht leicht, aber wenn es dann funktioniert, kommt so ein Werk dabei raus. Das macht einfach Spaß und unterhält einen von der ersten bis zur letzten Seite - zumindest kann ich da von mir sprechen. Ich freue mich schon darauf, bald wieder ein neues spannendes Werk von einem großartigen deutschen Autor zu lesen und hoffe, dass ich nicht zu lange warten muss. Mein Fazit: Ein Muss für Kriminalroman-Fans. Eric Berg hat sich mal wieder selbst übertroffen, großartig. 5 von 5 Sternen.

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Broschiert: 416 Seiten Verlag: Limes Verlag (19. März 2018) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3809026603 ISBN-13: 978-3809026600 Größe und/oder Gewicht: 14,2 x 4 x 21,6 cm PREIS: 15,00 Euro Ich hatte den Autor zum ersten Mal als Autor eines historischen Romans kennen gelernt. Hier schrieb er als Eric Walz (Die Glasmalerin) - aber auch im Genre Krimi fühlt er sich wohl, das habe ich jetzt schon mehrfach festgestellt. So ist auch sein aktueller Krimi für mich wieder extrem spannend gewesen und kurzweilig zu lesen. Elen Holst und ihr Sohn kehren nach Deutschland zurück, sie waren Jahre im Ausland. In Heiligendamm wollten sie zur Ruhe kommen ... Ihr neues Zuhause aber hat eine grausige Geschichte, wie Elen bald erfahren muss. Eigentlich ist sie nicht abergläubisch, dann aber passiert das ein oder andere und sie macht sich doch Gedanken, ob das alles mit rechten Dingen zugehen kann. Die Vergangenheit wird wieder aufgerollt ... Ich finde den Stil Eric Bergs sehr gelungen, ich mag, wie er in eine Geschichte einsteigt, gleich mit Spannung und diese hält bis zum Schluss - ja immer noch weiter ausbaut. Er schreibt authentisch und lässt seine Geschichte und deren Figuren vor dem geistigen Auge des Lesers lebendig werden. Das Buch liest sich flüssig und relativ leicht - man versteht die Zusammenhänge, dennoch ist man stets irgendwie im Dunkeln - gut gemacht - bis zum Schluss fesselnd.

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Die Protagonistin und ihre Geschichte Ellen Holst war mehrere Jahre im Ausland und kehrt nach der Trennung von ihrem Mann mit ihrem Sohn nach Deutschland zurück. Nach ihrem Einzug in einer kleinen Siedlung in Heiligendamm erfährt sie, dass in ihrem Haus sechs Jahre zuvor drei Menschen ermordet wurden. Zunächst lässt sie sich davon nicht aus der Ruhe bringen, aber dann kommt es zu Vorfällen, die den Anschein haben, mit den Ereignissen von vor sechs Jahren in Zusammenhang zu stehen. Meine Gedanken zum Buch Hin und wieder hat mich diese Geschichte an „Das Nebelhaus“ erinnert. Eric Berg arbeitet auch in einem neuen Roman mit verschiedenen Handlungssträngen in unterschiedlichen Zeitebenen. Der Leser erlebt nicht nur, wie Ellen Holst in ihr neues Heim einzieht, sondern erhält auch einen Rückblick auf den Einzug der ehemaligen Besitzer. Ein weiterer Handlungsstrang dreht sich um ein Geschwisterpaar, das in beiden Zeitebenen nach Heiligendamm kommt. Die Handlungsstränge sind gut durchdacht und fließen am Ende schlüssig zusammen. Auch die Tatsache, dass der Leser zwar weiß, dass es zu Morden kam, aber erst nach und nach erfährt, wer damals überhaupt getötet wurde, erinnerte mich an „Das Nebelhaus“. Das ist aber keineswegs störend, sondern im Gegenteil, eher spannend, weil ich mir zwischendurch Gedanken darüber machen konnte, wer Täter und wer Opfer ist. Die Idee, die Protagonistin eher ungewollt auf die richtige Spur zu bringen, hat mir gut gefallen, insbesondere, da Ellen es gar nicht darauf angelegt hat, die Morde aufzuklären. sie versucht lediglich, sich und ihren Sohn zu schützen. Sie hinterfragt die aktuellen Ereignisse und wird dadurch immer weiter in die Vergangenheit hineingezogen, bis am Ende alles wie ein offenes Buch vor ihr liegt. Eric Berg konnte mich erneut überzeugen.

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Trügerische Idylle

Von: leseratte1310 aus Mönchengladbach

10.05.2018

Nach der Trennung von ihrem Mann will Ellen Holst mit ihrem Sohn Tristan in der Siedlung „Vineta“ in Heiligendamm ein ruhigeres Leben führen. Doch kaum sind sie angekommen, erfährt sie beim Einkaufen, dass in ihrem Haus vor Jahren ein schreckliches Verbrechen passiert ist, bei dem drei Menschen zu Tode kamen. Eigentlich will sie nichts auf das Gerede geben, aber dann passieren merkwürdige Dinge in der Siedlung. Von Anfang an ist die Spannung aufgebaut und sie steigert sich immer mehr. Man erhält abwechseln Einblick in das Geschehen von 2010, als die Morde passierten, und dem von 2016. Darüber hinaus gibt es einen weiteren Erzählstrang um Malush und seine Schwester Majlinda, die aus Albanien kommen. Der Erbauer der Anlage, Gernot Kessel, hatte einen Traum von einer Gemeinschaft, in der man beschützt und sicher leben kann. Doch gut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht. Er sammelt Bewohner um sich, die alle sehr individuell sind und ihre Probleme haben. Es kommt zu Streitigkeiten und merkwürdigen Vorgängen und am Ende sogar zu Toten. Als Ellen in ihr Haus einzieht, hat die Anlage viel von ihrem ursprünglichen idyllischen Ambiente verloren. Ellen hat das Leben als Diplomatenfrau in ständig wechselnden Ländern nie behagt. Daher hat sie sich nun von ihrem Mann getrennt und will Tristan ein Zuhause bieten. Doch schon bald verschwinden wieder Dinge, und die Parallelen zu 2010 sind nicht zu übersehen. Überall taucht auch Ruben auf, ein seltsamer junger Mann, der zwar alleine lebt, aber einen Betreuer hat. Tristan freundet sich mit Ruben an, während Ellen seinem Betreuer Sven näherkommt. Ellen fühlt sich immer unbehaglicher und versucht herauszufinden, was 2010 geschehen ist. Alle Charaktere sind sehr gut dargestellt und in ihrer Individualität sehr gut beschrieben, so dass sie authentisch in all ihren Facetten sind. Genau wie Ellen wollte auch ich Licht ins Dunkel bringen und obwohl ich manchmal glaubte, zu wissen, wer die Opfer und wer der Täter ist. Doch so einfach macht es der Autor den Lesern nicht. Immer wieder geschieht etwas, das dafür sorgt, dass man im Unklaren bleibt. Mein ungutes Gefühl hatte schon seine Gründe, aber es führte mich dennoch nicht auf die richtige Spur. Das Ende hat mich dann vollkommen überrascht. Es ist schlüssig, es ist genial und zeigt, was für Abgründe doch in Menschen stecken können. Ein ungewöhnlicher und packender Krimi.

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Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

Von: Caren Lückel aus Bad Berleburg

03.05.2018

Inhalt: Ellen Holst, 42 und frisch getrennt, möchte nach einem bisher unsteten Leben als Diplomatengattin endlich einen endgültigen Wohnsitz beziehen. Mit ihrem Sohn Tristan kauft sie ein Haus in einer Wohnanlage in Heiligendamm. Kurz nach ihrem Einzug erfährt sie, dass vor sechs Jahren ausgerechnet in ihrem Haus ein grausames Verbrechen stattgefunden hat. Drei Menschen wurden ermordet, ein Täter wurde nie dingfest gemacht. Anfangs interessiert sie das eigentlich nicht, nach und nach wird sie aber von dem damaligen Geschehen eingeholt. Meine Meinung: Das ist wieder so ein Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte. Von der ersten Seite an war ich gefesselt und mitten in der Geschichte. Der Autor erzählt abwechselnd in zwei Zeitebenen: Zum einen Ellens Geschichte im Jahr 2016, zum anderen die Ereignisse im Jahr 2010, in dem das grausame Verbrechen geschah. Der Leser erfährt häppchenweise, wie und warum es zu den Morden kam. Ein dritter Handlungsstrang spielt in Albanien. Anfangs kann man diese Geschichte überhaupt nicht einordnen, nach und nach fügt sich das Puzzle zusammen und alles ergibt einen Sinn. Die Spannung baut sich langsam auf und steigert sich bis zum Schluss, durch den ganzen Krimi zieht sich eine unterschwellig düstere Stimmung. Das Ende ist überraschend aber stimmig, es bleiben keine Fragen offen. Auf dem Weg dahin führt uns Eric Berg immer wieder auf falsche Fährten, es gibt überraschende Wendungen, die alle Spekulationen über den Haufen werfen. Am besten gefallen hat mir die Darstellung der Protagonisten. Die Charaktere sind facettenreich und differenziert gezeichnet. Von jedem einzelnen wurde ich immer wieder überrascht, keiner ist nur gut oder nur böse. Schließlich sei noch die liebevolle und detaillierte Beschreibung der wundervollen Ostseeküste erwähnt. Ich habe Lust bekommen, in unser Wohnmobil zu steigen und hin zu fahren. Fazit: Ein spannender, intelligent konstruierter Krimi mit genial gezeichneten Protagonisten. Mein Highlight 2018!

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Ellen ist 42 Jahre alt, hat sich gerade von ihrem Mann, einem Diplomaten, getrennt und kehrt nun nach vielen Jahren im Ausland mit ihrem 14-jährigen Sohn nach Deutschland zurück. In der kleinen, luxuriösen Heiligendammer Siedlung "Vineta" hat sie ein Haus gekauft und will dort heimisch werden. Gernot Kessel, der Erbauer, wollte mit dem Projekt ein Ideal realisieren: In der gut überwachten Anlage sollten die verschiedensten Persönlichkeiten zusammengebracht werden, in familiärer Atmosphäre miteinander leben und sich gegenseitig unterstützen. Doch gleich nach ihrem Einzug erfährt Ellen, dass sich vor 6 Jahren ausgerechnet in ihrem Haus ein Gewaltverbrechen ereignet hat, bei dem 3 Leute gestorben sind. Eigentlich will sie sich davon nicht verrückt machen lassen, aber sie fragt sich doch, wer wohl die Opfer waren, warum sie ermordet wurden und ob der Täter gefasst und verurteilt wurde. Kurz darauf häufen sich merkwürdige Vorkommnisse: Gegenstände verschwinden aus ihrem Haus, jemand beobachtet sie offensichtlich, und sie erfährt von Parallelen zu den Ereignissen vor 6 Jahren. Das lässt Ellen keine Ruhe, sie möchte gerne mehr wissen. Resümee: Die Handlung dieses Krimis spielt wechselnd auf zwei Zeitebenen: Im Jahr 2010 ziehen der 57-jährige frühpensionierte und krebskranke Oberstaatsanwalt Paul Derfflinger und seine 30 Jahre alte schwangere Frau Julia in ein Haus der Siedlung "Vineta". Unmittelbar danach kommt es zu unschönen Vorfällen, die Paul stark verstimmen, einem harmonischen Miteinander entgegenstehen und die Integration erschweren. Weitere Konflikte zwischen den Bewohnern sind vorprogrammiert. Schließlich kommt es auf dem Anwesen zu einem Gewaltverbrechen. 2016 ziehen Ellen und ihr Sohn in dieses Haus, und einige Ereignisse von damals scheinen sich zu wiederholen. Doch Mutter und Sohn sind von ganz anderem Wesen als die Derfflingers. In welcher Form wird das Einfluss auf die Geschehnisse haben? Beide Handlungsstränge sind gleichermaßen spannend. Die sie verbindenden Personen sind vor allem der behinderte Nachbar Ruben, sein Betreuer Sven, der Albaner Malush und dessen Schwester Majlinda sowie die Anwohnerin Birgit Loh, die es nicht leicht im Leben hatte. Beide Zeitebenen prallen zum Schluss aufeinander, daran zu erkennen, dass die jeweiligen Kapitel immer kürzer werden, was die Dramatik steigert. Es wird dabei immer deutlicher, dass die Idylle von "Vineta" lediglich Fassade ist, mehr noch: Das Gute, das Gernot Kessel, der Erbauer, wollte, war letztlich das Böse, das er schuf. Aber bis zum Schluss weiß der Leser nicht, was genau 2010 im Haus der Derfflingers passiert ist, wer die Toten sind, welches Motiv der Täter hatte. welche Rolle die Anwohner spielen und wie der Tathergang war. Theorien gibt es einige, die zu verfolgen umso interessanter ist, als der Leser durch die Rückblenden ins Jahr 2010 immer mehr Parallelen zur Gegenwart feststellt, was die Dramatik steigert. Man fragt sich immer wieder, inwieweit sich die Ereignisse von damals wiederholen werden und ob es schließlich wieder zu einem Gewaltverbrechen kommen wird. Bemerkenswert ist auch, dass Ellen schließlich herausfindet, was vor 6 Jahren geschehen ist und all die oben genannten Fragen beantwortet - aber nicht mittels gezielter Recherche, sondern indem sie situationsabhängig die Leute zum Reden animieren kann. Dabei sind - wie immer bei Eric Berg - auch die menschliche und psychologische Komponente höchst interessant. Fazit: nach • Das Nebelhaus (2013) • Das Küstengrab (2014) • Die Schattenbucht (2016) wieder ein sehr spannender Krimi von Eric Berg.

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