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Rezensionen zu
Totendamm

Eric Berg

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Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

Von: Caren Lückel aus Bad Berleburg

03.05.2018

Inhalt: Ellen Holst, 42 und frisch getrennt, möchte nach einem bisher unsteten Leben als Diplomatengattin endlich einen endgültigen Wohnsitz beziehen. Mit ihrem Sohn Tristan kauft sie ein Haus in einer Wohnanlage in Heiligendamm. Kurz nach ihrem Einzug erfährt sie, dass vor sechs Jahren ausgerechnet in ihrem Haus ein grausames Verbrechen stattgefunden hat. Drei Menschen wurden ermordet, ein Täter wurde nie dingfest gemacht. Anfangs interessiert sie das eigentlich nicht, nach und nach wird sie aber von dem damaligen Geschehen eingeholt. Meine Meinung: Das ist wieder so ein Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte. Von der ersten Seite an war ich gefesselt und mitten in der Geschichte. Der Autor erzählt abwechselnd in zwei Zeitebenen: Zum einen Ellens Geschichte im Jahr 2016, zum anderen die Ereignisse im Jahr 2010, in dem das grausame Verbrechen geschah. Der Leser erfährt häppchenweise, wie und warum es zu den Morden kam. Ein dritter Handlungsstrang spielt in Albanien. Anfangs kann man diese Geschichte überhaupt nicht einordnen, nach und nach fügt sich das Puzzle zusammen und alles ergibt einen Sinn. Die Spannung baut sich langsam auf und steigert sich bis zum Schluss, durch den ganzen Krimi zieht sich eine unterschwellig düstere Stimmung. Das Ende ist überraschend aber stimmig, es bleiben keine Fragen offen. Auf dem Weg dahin führt uns Eric Berg immer wieder auf falsche Fährten, es gibt überraschende Wendungen, die alle Spekulationen über den Haufen werfen. Am besten gefallen hat mir die Darstellung der Protagonisten. Die Charaktere sind facettenreich und differenziert gezeichnet. Von jedem einzelnen wurde ich immer wieder überrascht, keiner ist nur gut oder nur böse. Schließlich sei noch die liebevolle und detaillierte Beschreibung der wundervollen Ostseeküste erwähnt. Ich habe Lust bekommen, in unser Wohnmobil zu steigen und hin zu fahren. Fazit: Ein spannender, intelligent konstruierter Krimi mit genial gezeichneten Protagonisten. Mein Highlight 2018!

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2016: Ellen Holst lebt in Scheidung und ist mit ihrem Sohn Tris in ein wunderschönes Haus gezogen, das in Heiligendamm liegt. Sie lernt schnell die übrigen neuen Nachbarn aus der Siedlung „Vineta“ kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Als Ellen erfährt, dass in ihrem Haus einst drei Personen ermordet wurden, ist sie schockiert. Doch sie liebt ihr neues Zuhause, wird stattdessen neugierig, und will schließlich herausfinden, was damals geschah. Sie beginnt damit, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Währenddessen freundet sich Tris mit dem geistig behinderten jungen Mann, Ruben an, der ebenfalls in der Siedlung lebt. Ellen ist einerseits sehr froh, denn nachdem ihr Sohn erst kürzlich beim Ladendiebstahl erwischt wurde, hatte sie schon befürchtet, dass sich Tris in seinem neuen Zuhause nicht wohl fühlen könnte. Doch das ist es nicht. Tris wurde zunächst selbst Opfer eines Diebstahls, wie Ellen bald herausfindet. Und obwohl sie eigentlich erst die Trennung von ihrem Mann verarbeiten muss, tritt ein interessanter Mann in ihr Leben… Damals: Der lebensgefährlich erkrankte Paul, fährt mit seiner um einige Jahre jüngere Frau Julia nach Heiligendamm. Dort, in der Siedlung Vineta, soll er sich erholen von den Strapazen seiner Behandlungen und auch die schwangere Julia, freut sich auf ruhigere Zeiten. Doch kaum nach ihrer Ankunft, ziehen bereits dunkle Wolken am Horizont auf. Pauls große Leidenschaft ist nämlich die Rosenzucht. Und ausgerechnet seine Rosen werden allesamt von einem unbekannten Vandalen „hingemetzelt“. Paul glaubt bereits zu wissen, wer der Täter ist, doch sein Freund, ein Anwalt, rät ihm davon ab, Strafanzeige zu stellen. Derweil bemühen sich die übrigen Bewohner von Vineta sehr, Paul und Julia in ihrer exklusiven Gemeinschaft aufzunehmen… „So bitter die Rache“, ist mein erster Krimi von Eric Berg. Dank seines sehr eingängigen Schreibstils, wurde ich schnell hineingezogen in die Geschichte der Siedlung Vineta. Es gibt zwei zeitlich versetzt spielende Handlungsstränge und man lernt als Leser zunächst einmal sehr viele Akteure kennen. Ich fand es zum Teil sehr mühsam, diese auseinander zu halten, weil sie, abgesehen von Tris und Ellen, für mich wenig greifbar erschienen. Dazu waren, die Dialoge der Akteure, einfach streckenweise zu smalltalkmäßig gehalten. Es wurde viel geredet, doch oftmals ohne Substanz, so dass ich versucht war, diese Seiten schnell zu überlesen. Nach knapp 200 Seiten, plätscherte die Handlung leider immer noch vor sich hin; lediglich wurden mit Malush und dessen Schwester, zwei weitere Schlüsselfiguren eingeführt. Der Autor hat durchaus eine sehr bildhafte Ausdrucksweise, man kann sich die Siedlung sehr gut vor seinem geistigen Auge vorstellen, doch irgendwie fand ich, dass sich dieser Roman streckenweise fast wie ein Drehbuch las; gerade wenn die Akteure sich miteinander unterhielten oder auch, wenn die Szenerien wechselten. Ein Beispiel. Anfangs erzählt Ellen einem Mann, der sie davon unterrichtet, das Tris bei der Polizei sitzt, praktisch ihren ganzen privaten Werdegang, doch von dem Mann kommt kaum etwas zurück und wenn, ist es nur Oberflächliches. Diese Szene wirkt durchaus gut beschrieben, wenn es um Räumlichkeiten etc. geht, aber aus emotionaler Warte gesehen, irgendwie zu kurz, nüchtern und nicht so, wie ich es bei einem Roman erwarte, verfasst. Dazu dauerte es recht lange, bis der Autor langsam an der Spannungsschraube zu drehen begann. Obwohl mich der Klappentext, im Vorfeld, so neugierig auf den Roman hat werden lassen, konnte mich die Umsetzung leider dann nicht so fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte. Die gelegten falschen Fährten, führten zumindest dazu, dass ich praktisch bis zum Schluss darüber im Dunklen tappte, was wirklich damals geschah. Es mag vielleicht so klingen, doch fand ich „So bitter die Rache“, keinesfalls schlecht geschrieben. Nur leider konnte der Autor, mit seinem Schreibstil, nicht meinen persönlichen Lesernerv treffen. Ich mag es halt, wenn die Akteure ein wenig mehr Ecken und Kanten besitzen und ihre Gedanken- und Gefühlswelt mehr in den Fokus gestellt wird. Allerdings könnte ich mir diesen Roman gut verfilmt vorstellen. Kurz gefasst: Ein geheimnisvoller Krimi, auf zwei Zeitebenen erzählt, in denen die Akteure für meinen Geschmack zu blass blieben. 3.5 von 5 Punkten.

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Was ist vor sechs Jahren in Heiligendamm geschehen?

Von: Karin Wenz-Langhans aus Limbach

29.04.2018

Ellen Holst hat sich nach der Trennung ihres Mannes mit ihrem Sohn Tristan in Heiligendamm an der Ostsee niedergelassen. Kaum ist sie eingezogen, erfährt sie, dass in ihrer Wohnanlage und schlimmer noch, in ihrem Haus, vor sechs Jahren drei Menschen ermordet wurden. Sie versucht, die vergangenen Ereignisse nicht zu sehr an sich ran zu lassen, aber als Gegenstände aus ihrem Haus verschwinden, muss sie sich doch mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Die spannende Krimihandlung wird auf zwei wechselnden Zeitebenen erzählt: einmal erleben wir die Ereignisse von 2010 mit, die in dem furchtbaren Dreifachmord gipfeln, auf der anderen Seite begleiten wir Ellen und Tristan bei ihrem Neuanfang in Heiligendamm. 2010 wird die schicke und luxuriöse Wohnanlage Vineta in Heiligendamm eröffnet, verschiedene Menschen und Familien beziehen die neuen Häuser, die nach außen hin durch eine Mauer und Pförtner abgesichert sind. Der Erbauer und Gründer von Vineta, Gernot Kessel, verfolgt das Ziel, dass seine Bewohner zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen. Dazu gehören gemeinsame Grillabende usw. Ich finde es zwar schön, wenn Nachbarn nicht völlig isoliert voneinander leben, aber die Zielsetzung von Kessel und seine Durchführung hatten für mich etwas Aufgesetztes und Zwanghaftes, ja, ich empfand es stellenweise sogar als übergriffig. Schnell keimen die ersten Konflikte auf, die sich immer weiter steigern. Als Ellen im Jahr 2016 in eines der Häuser zieht, macht Vineta einen vernachlässigten Eindruck und ich war neugierig, was zu diesem Verfall geführt hat. Und ich war natürlich auch sehr gespannt, wer von den damaligen Bewohnern noch in Vineta lebt bzw. welche damals ermordet wurden. Der Autor verschleiert die Identität der Toten sehr geschickt, so dass man als Leser viel Raum zum Spekulieren hat. Es gibt aber noch einen dritten Handlungsstrang, bei dem es um zwei albanische Geschwister und deren furchtbare Familiengeschichte geht und den ich anfangs überhaupt nicht den Ereignissen von Vineta zuordnen konnte. Die Charaktere sind sehr gut gelungen und manches Mal musste ich meinen ersten Eindruck revidieren. Ellen Holst hat sich schweren Herzens von ihrem Mann getrennt, weil sie das oberflächliche Leben als Diplomatengattin satt hatte. Der Leser erfährt einige Einzelheiten aus ihrem bisher luxuriösen Leben in teilweise sehr armen Ländern und ich muss sagen, ich konnte ihre Entscheidung nachvollziehen. Allerdings fällt es Ellen anfangs schwer, eine Neuorientierung für ihr nun sesshaftes Leben zu finden. Ihr Sohn Tristan erscheint anfangs als typischer Jugendlicher, aber tatsächlich hat er ein sehr großes Herz. Aber auch die Eigenheiten der Bewohner von 2010 hat der Autor sehr gut getroffen. Das Buch ist spannend geschrieben, mit viel Raum zum Spekulieren und die Auflösung der Morde von 2010 und seine Opfer konnten mich überraschen.

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Eric Berg So bitter die Rache Limes Verlag 19. März 2018 ***** Klappentext: Hinter idyllischen Fassaden lauert das Verbrechen ... Nach Jahren im Ausland kehrt Ellen Holst mit ihrem Sohn nach Deutschland zurück – und hofft, in dem kleinen Haus in der beschaulichen Siedlung »Vineta« in Heiligendamm endlich zur Ruhe zu kommen. Erst beim Einzug erfährt sie, dass sich in ihrem neuen Zuhause vor sechs Jahren ein schreckliches Gewaltverbrechen ereignet hat – drei Menschen wurden ermordet. Ellen will sich von der schauerlichen Vorgeschichte ihres Hauses nicht irre machen lassen, doch plötzlich kommt es zu beunruhigenden Vorkommnissen: Gegenstände verschwinden spurlos aus dem Haus. Ellen fühlt sich beobachtet. Und es gibt merkwürdige Parallelen zu den Geschehnissen vor sechs Jahren … ***** Meine Meinung: Das Cover gefällt mir außergewöhnlich gut, es wirkt idyllisch aber auch düster. Das Buch wird auf zwei Zeitebenen erzählt . 2016 zieht die 42- jährige Ellen Holst mit ihrem Sohn Tristan, nach der Trennung von ihrem Mann, wieder zurück nach Deutschland , in die ehemals exklusive Siedlung Vineta. Kurz nach ihrem Einzug erfährt sie, dass es 6 Jahre zuvor zu einem Dreifachmord gekommen ist. Vorerst lässt sie sich davon nicht abschrecken. Doch als es zu merkwürdigen Vorkommnissen kommt, fragt sie sich ob diese nicht etwas mit den Morden von vor 6 Jahren zu tun hat. Der zweite Handlungstrang spielt sich im Jahr 2010 ab, man erfährt wie „der Erbauer“ Gernot Kessel die Siedlung Vineta aufgebaut hat und an von ihm genauestens ausgewählten Familien verkauft. So kommen auch Paul Derfflinger und seine schwangere Frau Julia in die Siedlung. Paul ist schwer erkrankt und soll dort wieder Kraft schöpfen. In einem weiteren Handlungstrang wird die Geschichte um Malush und seine Schwester Majlinda erzählt. Zuerst war ich etwas verwirrt und hab mich gefragt, was die beiden mit der Hauptgeschichte zu tun haben. Doch dann ist mir aufgefallen das die Geschwister in beiden Zeitebenen eine tragende Rolle spielen. Die ersten 150 Seiten ist die Geschichte nur so dahingeplätschert aber danach nahm sie an Fahrt auf und ich hatte endlich Spaß am lesen. Der Schreibstil war aber sehr flüssig, nur waren mir die Kapitel trotz vieler Absätze ein wenig zu lang. Leider gab es einige Passagen im Buch die etwas unglaubwürdig waren (SPOILER das Verhältnis zwischen Ellen und Sven z. B.). Das Ende war spannend und ich hätte nicht mit diesem Abschluss der Geschichte gerechnet, aber trotzdem war es meiner Meinung nach an einigen Stellen zu sehr konstruiert. ***** Fazit: Spannender Krimi mit ein paar wenigen Schwächen. Trotzdem empfehlenswert! 4 von 5 ⭐️⭐️⭐️⭐️

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Eric Berg konnte mich unter anderem mit "Das Küstengrab" begeistern und so war ich doch sehr gespannt auf sein neustes Werk. In der Geschichte geht es um Ellen Holst, die sich gerade erst von ihrem Mann getrennt hat und in Heiligendamm neu anfangen will. Ihr neues Haus ist idyllisch gelegen, doch dann erfährt sie, dass hier jemand ermordet wurde. Erst interessiert es Ellen gar nicht, schließlich soll das ihr Glückshaus werden, doch dann häufen sich seltsame Vorkommnisse und sie beginnt zu recherchieren. Doch was sie entdeckt, übertrifft alles und sie begibt sich dadurch selbst in Gefahr. Was geschah damals und wird das ihr eigenes Schicksal besiegeln? Die Ereignisse werden uns über drei Handlungsstränge nahe gebracht. Zum einen begleiten wir im Jahr 2016 Ellen Holst bei ihrem Neuanfang, zum anderen erleben wir Familie Derfflinger 2010, die gerade ihr neues Haus bezogen haben und es schnell zu Spannungen zwischen Paul und den Nachbarn kommt. Im dritten Strang, der mal 2010 und mal 2016 spielt, begleiten wir den Albaner Malush. Die Geschehnisse werden uns über einen beobachtenden Erzähler näher erläutert. Während annähernd schnell klar ist, dass die Derfflinger die Vorbesitzer von Ellens neuem Haus waren, ist lange undurchschaubar, was Malush mit allem zu tun hat. Ich fand es sehr verwunderlich, dass immer wenn von Erwachsenen die Rede ist, sie mit Vor- und Zunamen angesprochen werden. Da gelingt es dem Leser nicht wirklich Zugang zur Figur zu erlangen, weil die Nähe zu den Charakteren durch diese seltsame Benennung ausbleibt. Die Jüngeren hingegen wie Ellens Sohn Tristan, Nachbarjunge Ruben oder auch Malush werden stets nur mit ihrem Vornamen genannt. Irgendwie konnte ich mich dadurch in genau diese Figuren besser einfühlen. Während mir ab der Mitte des Buches klar war, dass Malush nicht ganz der nette Gärtner ist, für den man ihn hält, war ich doch über einige Entwicklungen enorm überrascht. In meinen Augen ist dieses Werk mehr Roman als Krimi, da erst einmal lang und breit alle Darsteller näher beleuchtet werden, vor allem all diejenigen, die 2010 in die besondere Siedlung "Vineta" gezogen sind. Dies ist keineswegs uninteressant, jedoch nicht das was man von einem Krimi erwartet. Während der ganzen Handlung herrscht hinterrücks düstere Stimmung, aber nur ganz leicht und sehr unterschwellig. Im letzten Drittel des Buches überschlagen sich die Ereignisse dann so sehr, dass man die lang ersehnte Krimihandlung regelrecht um die Ohren gehauen bekommt und man nicht mehr mit dem Lesen aufhören kann. Die Auslösung war dann doch sehr überraschend, hatte ich doch aufgrund der gestreuten Indizien etwas völlig anderes erwartet. Letztendlich bleiben keine Fragen offen, was mir gut gefallen hat. Fazit: Ein Roman mit Krimiende, der mir gut gefallen hat, der aber doch noch Luft nach oben gehabt hätte. Andere Bücher des Autors konnten mich mehr fesseln.

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Inhalt: Ellen Holst zieht nach der Trennung von ihrem Mann, einem Diplomaten, mit ihrem 14-jährigen Sohn Tristan in die nur vier Häuser umfassende Siedlung „Vineta“ in Heiligendamm. Nach vielen Auslandsaufenthalten möchte sie hier endlich zur Ruhe kommen. Erst bei ihrem Einzug erfährt sie, dass in ihrem Haus vor sechs Jahren drei Menschen ermordet wurden. Die Tat wurde nie aufgeklärt. Ellen will nicht darüber nachdenken, doch dann kommt es zu seltsamen Parallelen zu den Geschehnissen vor sechs Jahren… Meine Meinung: Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen und beginnt mit Ellens Geschichte in der Gegenwart. In der Vergangenheit erfahren wir dagegen von den Geschehnissen in „Vineta“ vor und bis zu den Morden. Auf beiden Zeitebenen gibt es noch einen zusätzlichen Handlungsstrang. Hier geht es um den jungen Albaner Malush und seine Schwester Majlinda. Es dauerte einige Zeit, bis ich den Zusammenhang zu der Geschichte erkennen konnte. Manchmal musste ich auch überlegen, was in welcher Zeit passierte, weil viele Charaktere in beiden Zeitsträngen dabei sind. Das fand ich etwas verwirrend. Der Schreibstil ist sehr angenehm und gut zu lesen, doch die Handlung zog sich für mich etwas in die Länge. Gegen Ende steigt allerdings die Spannung und der Wechsel der Zeiten erfolgt in immer kürzeren Kapiteln. Die Charaktere werden mit all ihren Eigenheiten, Schwächen und Problemen sehr authentisch beschrieben, und nach und nach wird die Stimmung in beiden Zeiten immer angespannter. Bis zum Schluss bleibt unklar, wer die Toten sind, wer der Mörder ist und welches Motiv er hatte. Ich hatte einige Ideen, die ich aber alle wieder verwerfen musste. Fazit: Ein gut erzählter psychologischer Krimi, der die menschliche Abgründe und Schwächen seiner Protagonisten beschreibt, aber leider nur zögernd in Fahrt kommt.

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Der neue Krimi von Eric Berg spielt wechselnd auf zwei Zeitebenen und überwiegend in Heiligendamm bzw. der dortigen Siedlung „Vineta“. Im Jahr 2016 zieht die 42-jährige Ellen Holst mit ihrem Sohn Tristan nach ihrer Trennung von ihrem Mann in ein freies Haus dieser Siedlung. Es ist erkennbar, dass Vineta ehemals exklusiver war, gut bewacht und fast eine abgeschlossene Gemeinschaft. Dann erfährt Ellen, dass sechs Jahre zuvor in ihrem Haus drei Menschen ermordet wurden. Sie lässt sich davon nicht abschrecken, doch als es zu merkwürdigen Vorkommnissen kommt, wüsste sie schon gerne, ob das Zufälle sind oder irgendwie im Zusammenhang mit den damaligen Ereignissen steht. Der zweite Handlungsstrang spielt sich im Jahr 2010 ab und erzählt, wie Gernot Kessel die Siedlung erbauen ließ und die einzelnen Häuser an genau ausgewählte Menschen verkaufte. Seinerzeit bezogen der aus Krankheitsgründen frühzeitig pensionierte Staatsanwalt Paul Derfflinger und seine jüngere Ehefrau Julia, die schwanger war, das Haus, in das Ellen in der aktuellen Zeit einzieht. Dann gibt es einen weiteren Handlungsstrang auf beiden Zeitebenen, in dem wir den Albaner Malush und seine Schwester Majlinda erleben. Diesen Teil fand ich anfangs sehr verwirrend und konnte ihn überhaupt nicht einordnen, bis ich feststellte, dass Malush und Majlinda auf beiden Zeitebenen eine Rolle spielen. Weitere Figuren, denen man damals und in der Gegenwart begegnet, sind z. B. der behinderte Nachbarsjunge Ruben sowie sein Betreuer Sven. Im ersten Teil des Buches stehen die Ereignisse im Jahr 2010 eindeutig im Vordergrund. Man lernt die recht unterschiedlichen Bewohner von Vineta kennen und erlebt so einige Ereignisse in dieser Zeit. Damit werden einige Grundlagen für die Story gelegt und man spürt ein gewisses Knistern. Vieles war rätselhaft und sorgte bei mir für Neugier und auch Spannung. Gernot Kessel möchte eine Idylle schaffen, in der die Bewohner sich wohl und vor allem sicher fühlen. Die Wege, die er dazu beschreitet, werden kritisch gesehen und hätten mir ganz und gar nicht gefallen. Es dauert relativ lange, bis man in der Gegenwart mehr von Ellen erfährt und erlebt, wie sie sich für die damaligen Ereignisse zu interessieren beginnt. Leider blieb Ellen als Figur damit für mich relativ blass und ich konnte wenig Nähe zu ihr aufbauen. Aber die regelmäßigen Wechsel zwischen den Zeitebenen und Handlungssträngen sorgen dafür, dass das Buch sehr fesselnd ist. Bis zum Schluss bleibt unklar, wer die drei getöteten Menschen waren, was das Motiv für die Morde war und wer sie getötet hat. Die Ereignisse verdichten sich immer mehr, die Dramatik steigert sich, da sich in der Gegenwart immer mehr Ähnlichkeiten zu damals auftun. Die Gestaltung des Plots regt dadurch häufig zum miträtseln an, aber für mich war die tatsächliche Auflösung unvorhersehbar und überraschend. Gegen Ende, als es Ellen gelingt durch Gespräche Informationen zu sammeln, diese in einen Zusammenhang zu bringen und schließlich sogar die Morde aufzuklären, steigert sich die Spannung von Kapitel zu Kapitel dramatisch. Dieser Krimi punktet mit gut gezeichneten und facettenreichen Protagonisten, einer fesselnden Handlung, bei der sich die Spannung langsam "anschleicht" und dann sehr steigert und gelungenen Darstellungen von psychologischen Eigenarten und menschlichen Abgründen! Fazit: 4 von 5 Sternen

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Ellen ist 42 Jahre alt, hat sich gerade von ihrem Mann, einem Diplomaten, getrennt und kehrt nun nach vielen Jahren im Ausland mit ihrem 14-jährigen Sohn nach Deutschland zurück. In der kleinen, luxuriösen Heiligendammer Siedlung "Vineta" hat sie ein Haus gekauft und will dort heimisch werden. Gernot Kessel, der Erbauer, wollte mit dem Projekt ein Ideal realisieren: In der gut überwachten Anlage sollten die verschiedensten Persönlichkeiten zusammengebracht werden, in familiärer Atmosphäre miteinander leben und sich gegenseitig unterstützen. Doch gleich nach ihrem Einzug erfährt Ellen, dass sich vor 6 Jahren ausgerechnet in ihrem Haus ein Gewaltverbrechen ereignet hat, bei dem 3 Leute gestorben sind. Eigentlich will sie sich davon nicht verrückt machen lassen, aber sie fragt sich doch, wer wohl die Opfer waren, warum sie ermordet wurden und ob der Täter gefasst und verurteilt wurde. Kurz darauf häufen sich merkwürdige Vorkommnisse: Gegenstände verschwinden aus ihrem Haus, jemand beobachtet sie offensichtlich, und sie erfährt von Parallelen zu den Ereignissen vor 6 Jahren. Das lässt Ellen keine Ruhe, sie möchte gerne mehr wissen. Resümee: Die Handlung dieses Krimis spielt wechselnd auf zwei Zeitebenen: Im Jahr 2010 ziehen der 57-jährige frühpensionierte und krebskranke Oberstaatsanwalt Paul Derfflinger und seine 30 Jahre alte schwangere Frau Julia in ein Haus der Siedlung "Vineta". Unmittelbar danach kommt es zu unschönen Vorfällen, die Paul stark verstimmen, einem harmonischen Miteinander entgegenstehen und die Integration erschweren. Weitere Konflikte zwischen den Bewohnern sind vorprogrammiert. Schließlich kommt es auf dem Anwesen zu einem Gewaltverbrechen. 2016 ziehen Ellen und ihr Sohn in dieses Haus, und einige Ereignisse von damals scheinen sich zu wiederholen. Doch Mutter und Sohn sind von ganz anderem Wesen als die Derfflingers. In welcher Form wird das Einfluss auf die Geschehnisse haben? Beide Handlungsstränge sind gleichermaßen spannend. Die sie verbindenden Personen sind vor allem der behinderte Nachbar Ruben, sein Betreuer Sven, der Albaner Malush und dessen Schwester Majlinda sowie die Anwohnerin Birgit Loh, die es nicht leicht im Leben hatte. Beide Zeitebenen prallen zum Schluss aufeinander, daran zu erkennen, dass die jeweiligen Kapitel immer kürzer werden, was die Dramatik steigert. Es wird dabei immer deutlicher, dass die Idylle von "Vineta" lediglich Fassade ist, mehr noch: Das Gute, das Gernot Kessel, der Erbauer, wollte, war letztlich das Böse, das er schuf. Aber bis zum Schluss weiß der Leser nicht, was genau 2010 im Haus der Derfflingers passiert ist, wer die Toten sind, welches Motiv der Täter hatte. welche Rolle die Anwohner spielen und wie der Tathergang war. Theorien gibt es einige, die zu verfolgen umso interessanter ist, als der Leser durch die Rückblenden ins Jahr 2010 immer mehr Parallelen zur Gegenwart feststellt, was die Dramatik steigert. Man fragt sich immer wieder, inwieweit sich die Ereignisse von damals wiederholen werden und ob es schließlich wieder zu einem Gewaltverbrechen kommen wird. Bemerkenswert ist auch, dass Ellen schließlich herausfindet, was vor 6 Jahren geschehen ist und all die oben genannten Fragen beantwortet - aber nicht mittels gezielter Recherche, sondern indem sie situationsabhängig die Leute zum Reden animieren kann. Dabei sind - wie immer bei Eric Berg - auch die menschliche und psychologische Komponente höchst interessant. Fazit: nach • Das Nebelhaus (2013) • Das Küstengrab (2014) • Die Schattenbucht (2016) wieder ein sehr spannender Krimi von Eric Berg.

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