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Rezensionen zu
Astrid Lindgren. Ihr Leben

Jens Andersen

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Das Cover finde ich in der Farbgebung und der Abbildung für eine Biografie sehr passend und stimmig. Die Haptik ist sehr angenehm und ebenfalls stimmig zum Gesamteindruck. Dem Schreibstil konnte ich leider nicht allzuviel abgewinnen. Es wirkt für mich wie eine Aneinanderreihung von Geschehnissen. Daher war zwar das Ganze aus Interesse an der beschriebenen Person Astrid Lindgren in Ordnung aber ich konnte mich nicht im Geschehen vertiefen, wie ich das bei guten Büchern durchaus kann. Bei der Recherchearbeit hatte ich immer wieder das Gefühl, dass einige Sequenzen sehr intensiv recherchiert wurden. Da war die Erzählung dann teilweise sogar bis ins allerkleinste Detail erwähnt und wirkte sehr langatmig. Bei anderen Teilen war entweder kein Material aufzutreiben oder es wurde zu wenig recherchiert, denn oftmals wurden zwar Themen angedeutet, jedoch nicht näher darauf eingegangen. Das Bildmaterial finde ich durchaus gelungen und es lockert die "Aneinanderreihung" dann doch etwas auf und macht das Leben der Astrid Lindgren etwas anschaulicher. Mein Fazit: eine Biografie, die vom Schreibstil und von der Recherche durchaus Luft nach oben hat

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Klappentext: Jens Andersen blickt in dieser ersten umfassenden Biografie nach Astrid Lindgrens Tod hinter die Fassade des weltweiten Erfolgs und erzählt ihr Leben neu. Eine einfühlsam-respektvolle Biographie, die uns den Menschen Astrid Lindgren zeigt, die bekannteste Geschichtenerzählerin der Welt, eine bedeutende politische Autorin und Kämpferin für Menschenrechte. Vor siebzig Jahren begann Astrid Lindgrens außerordentliche Karriere als Schriftstellerin. Auf Pippi Langstrumpf folgten Bücher, die die Kinderliteratur revolutionierten – und ihre Autorin schon zu Lebzeiten zu einer Legende werden ließen. 2002 verstarb Lindgren 94-jährig; man kannte sie als engagierte Frau, die für Frieden, Gerechtigkeit und die Rechte von Kindern eintrat. Jens Andersen erzählt in seiner preisgekrönten Biographie »ihr Werk und Leben erschreckend neu« (SZ). Über Jahre hinweg studierte er unveröffentlichte Quellen, und so kommt eine Autorin zu Wort, die nicht nur weltweit Erfolge feiern durfte, sondern Einsamkeit und Trauer kannte und ein Leben lang von Schuldgefühlen geplagt war, weil sie ihren unehelichen Sohn bei Pflegeeltern hatte unterbringen müssen. Zugleich aber erzählt Jens Andersen eine Geschichte von Moderne und Modernisierung – Astrid Lindgren, die das 20. Jahrhundert miterlebt und mitgeprägt hat, wird zu einer bewundernswerten Ikone des Jahrhunderts der Gleichberechtigung. Schreibstil: Jens Andersen hat einen sehr direkten, klaren Schreibstil. Die Kapitel sind nicht zu lang und nicht zu kurz. Er beschränkt sich auf das Wichtigste. Genau das macht die Biografie so lesenswert. Er veranschaulicht das Leben von Astrid Lindgren so gut, auch dank vieler Fotos und Zeitungsausschnitte, dass man das Gefühl hat, sie persönlich gekannt zu haben. Cover: Auf dem Cover ist, eine schon etwas ältere, Astrid Lindgren zu sehen. Das schwarzweiß Foto ist sehr schlicht und trotzdem ausdrucksstark. Meiner Meinung nach sehr stimmig und sehr passend für diese Biografie. Meinung: Pippi, Michel, Karlsson, Ronja. Wer verbindet diese Namen nicht direkt mit Astrid Lindgren? Ich bin mit diesen Geschichten aufgewachsen und habe diese Biografie daher unglaublich gern gelesen. Jens Andersen hat uns in diesem Buch nicht nur die Autorin Astrid Lindgren vorgestellt. Nein. Er hat uns eine liebende Mutter gezeigt, die immer für ihre Träume kämpfte und für die das Wohl ihrer Kinder an erster Stelle stand. Er hat uns eine Frau gezeigt, die sich politisch einsetzte und den ärmeren Menschen half, so gut sie konnte, obwohl sie selbst viele Probleme hatte. Die Entstehung von Pippi Langstrumpf während des Krieges. Die Zeit, in der Astrid Lindgren vom schwedischen Geheimdienst als Kontrolleurin eingestellt wurde, viele Briefe las und dadurch noch näher am Krieg dran war. Die Zeit bevor Sie weltberühmt wurde. All das erfahren wir ausführlich in diesem Buch. Jens Andersen zeigt uns in dieser Biografie eine Astrid Lindgren, wie sie wohl nur wenige kannten. Eine starke, sensible, aufopferungsvolle und auch oft einsame Frau. Zeitungsausschnitte, Tagebucheinträge und viele private Fotos machen dieses Buch einmalig. Schreiben bedeutete für Astrid Lindgren Freiheit. Am glücklichsten war sie, wenn sie Ihre Gedanken zu Papier bringen konnte. So erklärte sie 1970 gegenüber der Zeitschrift "Barn & kultur": "Wenn du ein erschütterndes Buch für Kinder über das Thema schreiben willst, wie schwierig und unmöglich es ist, in unserer Welt ein Mensch zu sein, so hast du das Recht, es zu tun. Willst du über Rassendiskriminierung und Klassenkampf schreiben, so hast du das Recht, es zu tun. Und wenn du nur ein Gedicht über eine blühende Insel mitten in den Schären schreiben willst, so hast du ebenfalls das Recht, es zu tun, ohne unbedingt darüber nachdenken zu müssen, welche Worte sich auf Brackwasser und Ölaustritt reimen. Kurz gesagt: Freiheit! Denn ohne Freiheit verblüht die Blume des Gedichts, wo immer sie auch wächst." Dieses Zitat prägt diese Biografie. Dieses Zitat zeigt, wie wichitg es ist, dass man sich nie verbiegen lassen sollte. Man muss seinen Weg gehen, egal wie schwer und aussichtslos die Situation auch scheinen mag. Genau das lehrte Astrid Lindgren uns zu Lebzeiten als Mensch und durch ihre Bücher. Fazit: Eine mitreißende Biografie über eine unglaubliche Frau. Sie zeigt viele unbekannte Seiten von Astrid Lindgren und bietet tiefe Einblicke in ihr ganzes Leben. Ein wunderbares Buch und von mir eine klare Leseempfehlung! Fünf von fünf ♥♥♥♥♥

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Das Buch über Astrid Lindgren ist die erste Biografie, die ich lese und ich muss sagen, dass mich das Buch fasziniert hat. Die zahlreichen Zeitungsartikel, Zitate, Briefe, Bilder und Interviews lassen die Biografie authentisch wirken. Ich habe durch das Buch nicht eine Autorin kennen gelernt vielmehr eine wichtige Persönlichkeit, die sehr offen über ihr Leben berichtet und wie sie auch die schwierigsten Zeiten gemeistert hat. Ebenso ist es unvorstellbar wie viel Zeit der Autor für das Buch investiert hat um all diese Informationen zu sammeln. Das Ergebnis ist jedenfalls beeindruckend. Anhand der Biografie habe ich Dinge über Astrid Lindgren erfahren, die ich vorher nicht wusste, dass sie sich beispielsweise für den Tierschutz einsetzte. Meiner Meinung sich verdient das Buch fünf Sterne, da es die spannende Geschichte einer Frau erzählt, die den meisten von uns die Kindheit mit ihren Büchern verschönert hat. Empfehlen kann ich das Buch allen, die ihre Bücher lieben oder mehr über die bekannteste Kinderbuch-Schriftstellerin und ihr Leben erfahren wollen.

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Eine unglaublich starke Frau , aber auch sensibel und emotional. Der Autor zeigt dem Leser den Werdegang der Astrid Lindgren. Und zwar auf sehr sensible Art und Weise. Man erfährt im Buch Dinge über Astrid Lindgren, die man so wohl kaum zu lesen bekommt. Es wurden auch viele private Notizen sowie Ausschnitte von Briefen an ihre Familie veröffentlicht. Das tiefe Einblicke in ihr Privates Leben zeigt. Gerade ihre Kriegstagebücher lassen tief in ihr innerstes blicken. Gerade im Krieg begann sie erstmalig an Pippi Langstrumpf zu schreiben. Was später , wie jeder weiß , große Erfolge feierte. Mein Fazit Eine sehr bewegende Biografie über Astrid Lindgren, die auf ihre Weise, sehr schön war. Was die vielen Bilder im Buch auch zeigen. Jens Andersen zeigt eine sensible, aber dennoch sehr starke Frau. Die erschüttert wäre, würde sie heute noch leben. Jeder von uns kennt ihre Geschichten. Und ich behaupte, jeder liebt den frechen Michel aus Lönneberga oder Pippi Langstrumpf. Denn ich kann diese Biografie wärmstens empfehlen.

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Die Biografie hat sich einfach wunderbar gelesen. Da ich mich mit der Person Lindgren noch nie näher beschäftigt habe, erfahre ich hier natürlich viel Neues. Nicht so sehr über ihre Kindheit (über die berichtet sie in dem Buch "Das entschwundene Land"), sondern mehr über ihre Jugend. Über ihre Männer, die Geburt des Sohnes Lasse und wie das überhaupt damals so war in Schweden mit alleinstehenden Frauen, die Kinder bekamen. Und vor allem, wie es für Lasse war, der ja nach der Geburt nicht bei der Mama bleiben konnte. Das Buch ist gespickt mit vielen Fotos und vielen Briefausschnitten an die Familie und Freunde. Sie hat sich regelmäßig Notizen gemacht über das Aufwachsen ihrer Kinder. So richtig mit dem Bücherschreiben hat Astrid Lindgren erst mit ungefähr 35 Jahren begonnen. Zuvor arbeitete sie als Volontärin bei der Ortszeitung Vimmerby Tidning. Dort lernte sie das Journalistenhandwerk und Reinhold Blomberg, den Eigentümer und Chefredakteur der Zeitung, kennen. Sie weigerte sich aber, ihn zu heiraten. Die ersten drei Jahre musste sie ihren Sohn Lasse in eine Pflegefamilie geben, was ihr schier das Herz brach. Doch dann zogen die beiden nach Stockholm, wo sie in einem Zimmer lebten, bis Astrid ihn zu ihren Eltern nach Näs bringen konnte. Ein letztes Mal umziehen musste der kleine Mann dann, als Astrid Sture Lindgren kennenlernte und sie beschlossen, zu heiraten. Am 21. Mai 1934 wurde ihre Tochter Karin geboren. Astrid arbeitete für den Kriminologen Harry Söderman als Sekretärin; durch seine Vermittlung wurde sie „1940 vom schwedischen Geheimdienst als ‚Kontrolleurin‘ eingestellt – eine Geheimtätigkeit in der Abteilung für Postzensur im Stockholmer Zentralpostamt“. Hier dachte sie eher wirtschaftlich, da sie unbedingt in eine größere Wohnung ziehen wollte. Durch das Lesen der Briefe war sie allerdings auch viel näher dran am Krieg. Nach dem Krieg sah Astrid einen Hoffnungsschimmer, wenn sie an die Kinder und Jugendlichen von morgen denkt. Sie geht leise davon aus, dass diese Kinder glücklicher aufwachsen und so eine humanere und großzügegere Generation heranwächst. Eine, die sich gegenseitig das Leben gönnt. Ich glaube, wenn Astrid Lindgren heute noch leben würde, wäre sie erschüttert, was Kinder heute wieder erleben müssen. 1944 reichte Astrid ein Manuskript über Pippi Langstrumpf beim Verlagshaus Albert Bonniers Förlag ein, von dem sie abgewiesen wurde. Albert Bonnier sollte das auf immer und ewig bereuen. Warum? Das lest selbst. Lernt Astrid Lindgren und ihre Familie und Freunde kennen. Sie war so viel mehr als „nur“ eine Kinderschriftstellerin. Sie war Humanistin, Zivilisationskritikerin, politische Aktivistin.

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„Astrid Lindgren – Ihr Leben“ in drei Worten? Lehrreich, erhellend, faszinierend. Cover & Gestaltung von „Astrid Lindgren – Ihr Leben“? Auf dem Cover sieht man eine Fotografie von Astrid Lindgren. Der Rest des Schutzumschlags ist weiß, wobei der Titel in Orangetönen gehalten ist. Alles in allem wirkt das Cover unwahrscheinlich hell und freundlich, was auch gut zu der Darstellung von Astrid Lindgren passt. Das Innere ist sehr liebevoll gestaltet, da es viele Seiten mit Fotos der Autorin und ihren Freunden zu sehen gibt. Ein sehr ansprechendes und freundlich gestaltetes Buch. Der Inhalt von „Astrid Lindgren – Ihr Leben“? In „Astrid Lindgren – Ihr Leben“ geht es um das Leben der wohl berühmtesten Kinderbuchautorin des letzten Jahrhunderts. Noch habe ich nicht viele Biografien gelesen, spüre aber dennoch, dass diese hier eine besondere ist. Sie ist unheimlich liebevoll und respektvoll geschrieben. Man spürt, dass Jens Andersen sehr akribisch vorgegangen ist. Er beleuchtet einige Stationen aus Astrid Lindgrens Leben von mehreren Seiten, gibt Denkanstöße und respektiert Astrid Lindgren und ihr Lebenswerk. Dabei wird dem Leser deutlich, welch enorme Bedeutung Astrid Lindgren für die Kinderliteratur hatte. Als Literaturwissenschaftlerin wusste ich um ihre Rolle, doch dass sie eine solch erhellende Persönlichkeit war, wurde mir erst durch ihre Biografie klar. Man hat das Gefühl, ein Stück der Autorin kennenzulernen. Die Biografie entwickelt einen Sog, der mich nicht mehr loslassen konnte. Ihr Leben wird in einer Weise dargestellt, die fasziniert. Der große Unterschied zwischen Lindgrens Kindheit und der heutiger Kinder schafft allein schon ein Faszinosum, das betrachtenswert ist. Dass sie aber eine solche Hingabe und ein solches Einfühlungsvermögen für Kinder und ihre Probleme hat, weil sie sie selbst bei ihrem Sohn beobachten konnte, hat mich tief berührt. Nach der Lektüre ihrer Biografie ist meine Hochachtung Astrid Lindgren gegenüber noch angewachsen. Sie ist nicht nur eine außergewöhnliche Autorin, sondern auch eine faszinierende und bewundernswerte Frau. Der Schreibstil von Jens Andersen? Jens Andersen ist, wie bereits gesagt, sehr akribisch vorgegangen. Er stellt eine Frau dar, die man gerne gekannt hätte. Er schafft es, eine respektvolle Biografie zu verfassen, die Hochachtung ausdrückt. Er schafft es, auch kritische Stellen von allen möglichen Seiten zu beleuchten, sich nicht nur auf eine Meinung zu versteifen und komplexe Situationen darzustellen. Er schafft es, etwas so komplexes wie eine Persönlichkeit in dieser Biografie zu schildern. Ich bin hin und weg. Empfehlung zu „Astrid Lindgren – Ihr Leben“? Ich kann dieses Buch nicht nur Liebhabern ihrer Bücher empfehlen. Astrid Lindgren war eine bewundernswerte Frau mit Weitsicht, Witz und Intelligenz. Sie ist eine Anwältin der Kindheit, die sich und auch den Kindern mit ihren Büchern Freude bereiten wollte. Ich danke dem DVA Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von „Astrid Lindgren – Ihr Leben“.

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Ich bin von dieser Biografie von Jens Andersen sehr angetan gewesen. Sie hat mich so tief berührt, dass ich über mehrere Nächte von Schweden geträumt habe. Einen Traum habe ich noch deutlich in Erinnerung. Es war ein Landschaftstraum, umgeben von einem wunderschönen See, an dem ich mich allein befand. Nun, was hat dieser Traum denn mit Astrid Lindgren zu tun? Auf dem zweiten Blick wurde er mir schließlich verständlich. Mich hat das Thema Einsamkeit sehr beschäftigt, denn die Einsamkeit ist ein Thema, das in dieser Biografie recht häufig behandelt wird, und ich dem so gut nachfühlen konnte. Ich bin schon als Kind immer sehr gerne alleine gewesen. Und wie oft macht man die Erfahrung, dass man sich gerade unter Menschen recht einsam fühlen kann. Viele Menschen haben mit dem Alleinsein ein Problem, es macht ihnen Angst, sodass die Einsamkeit in einer Industrienation doch recht negativ besetzt ist. Doch nicht bei Astrid Lindgren. Selbst aus ihrem eigenen Erleben heraus und in ihren Kinderbüchern ist die Einsamkeit ein großes Thema, denn die jungen ProtagonistInnen sind fast alles einsame Wesen, die daraus aber Potenziale schlagen und keineswegs daran verzweifeln ... Vieles war mir in dem Buch nicht neu, da ich schon andere Bücher von Astrid Lindgren und über sie gelesen habe. Aber die vorliegende Biografie ist aus meinem Leseerlebnis heraus, wie ein anderer Mensch Astrid Lindgren beschreibt, eine der authentischsten überhaupt. Die Texte waren gut durchstrukturiert und die vielen Fotos, darunter auch jede Menge Familienporträts, hat Andersen miteinfließen lassen. Dieser ganze Mix zwischen Text und Bildmaterial hat das Buch so richtig aufleben lassen. Einige Gedanken, mit denen sich Astrid Lindgren beschäftigt hatte, fand ich auch in meinen eigenen Gedanken wieder, wie z. B. die kritische Nutztierhaltung in Form von Tierfabriken; doch auch die politische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus Hitlers über Tagebucheintragungen fand ich höchst interessant; und die fatale Steuerpolitik Schwedens hat mich beschäftigt. A.L. hatte von ihrem Einkommen als Schriftstellerin 102% Steuern an den Staat entrichten müssen. Literarisch versiert sagt sie den Kampf gegen diese absurde Steuerpolitik an ... Und das Allerwichtigste waren noch jede Menge reformpädagogische Gedanken und Aktivitäten. Astrid Lindgren setzte sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit für die Rechte der Kinder ein … Sie hatte sich auch mit den Büchern von Ellen Key vertraut gemacht, eine schwedische Reformpädagogin, die von 1849 bis 1926 gelebt hat, die Astrid Lindgren als großes Vorbild diente. Key schrieb Über das Recht des Kindes, seine Eltern selbst auszusuchen. Natürlich ist das symbolisch gemeint. Doch diese Thematik findet sich auch in einem der Kinderbücher von Astrid Lindgren wieder, wie z.B. in Rasmus und der Landstreicher. Und was ich zusätzlich ganz interessant fand, Key schrieb auch über die Seelenmorde in den Schulen. Seelenmorde, ein harter Begriff, doch er drückt genau das aus, was manche Kinder auch heute noch an Schulen durchmachen müssen, wenn sie nicht den Vorstellungen jener Bildungseinrichtung entsprechen … Ein paar Sätze zu ihrer Herkunft möchte ich noch schreiben. Astrid Lindgren wuchs in Näs, bei Vimmerby, auf. Sie wurde 1907 als zweites von vier Kindern vom Pfarrhofpächter Samuel August Ericsson und seiner Ehefrau Hanna Ericsson geboren. Die Eltern lebten streng religiös, was für die damalige Zeit normal war. Astrid Lindgren verlebte hier eine recht glückliche Kindheit. Sie beschreibt ihre Kindheit als die glücklichste Zeit ihres Lebens. Sie war ein sehr verspieltes Kind, und das blieb sie noch bis ins hohe Alter. Mit siebzig Jahren kletterte sie z.B. noch auf Bäumen. Sie starb 2002 mit 95 Jahren in Stockholm. Drei Jahre vor ihrem Tod erlitt sie einen Schlaganfall und wurde zu einem Pflegefall. Ihre Tochter Karin Nyman kümmerte sich bis zum Tod um ihre Mutter. Als Erwachsene hatte Astrid Lindgren kein so einfaches Leben mehr. Sie gebär im Dezember 1926 als neunzehnjähriges Mädchen ihr erstes Kind, ein uneheliches Kind, das sie vor der schwedischen Gesellschaft zu verbergen versuchte. Sie brachte das Kind, Lasse, die ersten Jahre schweren Herzens heimlich und anonym bei einer Pflegemutter unter. Sie liebte ihr Kind über alles, und nach jedem Besuch fiel ihr die Trennung sehr schwer ... Dessen ungeachtet, dass ihre Eltern streng religiös lebten, lernten sie schließlich ihren unehelichen Enkel doch noch zu akzeptieren, sodass A. L. Lasse zu den Eltern bringen konnte, nachdem die Pflegemutter ernsthaft erkrankte. Die Großeltern lernten Lasse zu lieben wie ihr eigenes Kind ... Das ist doch eine immense Entwicklung vonseiten der Eltern/Großeltern, die mir imponiert hat. Über Verhütungsmittel war Astrid Lindgren nicht richtig aufgeklärt. Obwohl der Kindsvater deutlich älter war als sie, da er sich schon in den reiferen Jahren befand, kümmerte er sich auch nicht um die Verhütung. Astrid Lindgren warf ihm Verantwortungslosigkeit vor … Nicht nur das Paar-Beziehungsleben von Astrid Lindgren zu zwei wichtigen Männern wird hier sehr eindrucksvoll beschrieben, sondern auch die freundschaftlichen und beruflichen Kontakte greift Andersen auf. Es existieren dazu jede Menge Briefe zu FreundInnen und zu ihren Fans jeden Alters. Dadurch wird deutlich, wie Astrid Lindgren in ihrem Leben in der Beziehung zu anderen Menschen, bedeutsamen und weniger bedeutsamen, gewirkt hat. Sie blieb in der Öffentlichkeit immer menschlich und immer souverän. Beruflich war Astrid Lindgren auf vielen Gebieten erfolgreich. In den ersten Jahren arbeitete sie als Sekretärin und als Stenotypistin und arbeite sich hoch als Lektorin in einem Verlag, doch hauptsächlich war sie als Schriftstellerin tätig. In dem Verlag lektorierte sie ihre eigenen Manuskripte ... In den jungen Jahren hatte sich Astrid Lindgren vehement gesträubt, Schriftstellerin zu werden, obwohl ihre LehrerInnen zu ihrer Schulzeit dazu geraten haben. Mein Fazit? Das Buch ist sehr, sehr spannend geschrieben, man möchte gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Viele Punkte habe ich hier nicht erwähnt. Es gibt noch Vieles zu entdecken. Es werden in der Biografie zusätzlich jede Menge Werkproträts zu den Kinder- und Jugendbüchern Astrid Lindgrens vorgestellt und kurz behandelt. Im Anhang hat uns der Biograf Andersen eine Liste erstellt, auf der alle ihre Kinderbücher abgebildet sind. Es gab ein paar Bücher, die mir zuvor unbekannt waren. Nun bin ich so neugierig geworden, dass ich mir die Trilogie zu Kati in Amerika, Italien und Paris bestellt habe. Ich habe aber noch vor, mir Rasmus und der Landstreicher auch noch zuzulegen. Rasmus macht sich als Waisenkind auf die Suche nach neuen Eltern, die er sich selbst aussuchen möchte … Die Biografie von Andersen, die ich als sehr lebendig und als recht empathisch erlebt habe, werde ich zu gegebener Zeit ein weiteres Mal lesen.

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Astrid Ericsson war eine der besten Schülerinnen ihrer Klasse, damals in der Realschule von Vimmerby. Es war Studienassessor Tengström, der Schwedisch, Deutsch und Englisch unterrichtete, dem das außergewöhnliche Schreibtalent des erst dreizehnjährigen Mädchens längst aufgefallen war. 1921 besuchte er die Redaktion des örtlichen Blattes "Vimmerby Tidning", um die Texte dem Chefredakteur und Inhaber der Zeitung Reinhold Blomberg persönlich vorzustellen und zu empfehlen. So wurde Astrid Ericssons Schulaufsatz „På vår gård“ im September 1921 in der Zeitung gedruckt. Blomberg erkannte Astrids "für unsere heutige Jugend ganz ungewöhnliche stilistische Begabung" und förderte das junge Mädchen insofern, indem er sie nach erfolgreicher Beendigung der Realschule als Volontärin einstellte. Im Alter von nur 15 Jahren betrat sie eine absolute Männerdomäne. Der zwei Jahre zuvor veröffentlichte Aufsatz ("Auf unserem Hof") beinhaltete das Thema freies Spiel, welches sich im späteren Werk der Schriftstellerin zu einer maßgeblichen Bedeutung entwickeln sollte. Die sich entwickelnde Affäre mit Reinhold Blomberg stürzte Astrid Ericsson in eine tiefe Krise. Die Geburt ihres unehelichen Sohnes verheimlichte sie, so gut es eben ging. Sie brachte Lasse in Stockholm zur Welt, wo es entsprechende Möglichkeiten gab, dies als gerade mal 18-jährige ohne viel Aufsehen zu tun. Seine ersten drei Lebensjahre verbrachte Lasse in einer dänischen Pflegefamilie, bis die Pflegemutter schwer erkrankte und Astrid ihn zu sich nahm, was trotz der zunächst verwehrten Hilfe ihrer Eltern dann doch noch gelang. Die damit verbundenen seelischen Qualen brachten Astrid Ericsson an den Rand der Verzweiflung. Depressiven Stimmungen und einem abgründigen Pessimismus musste sie sich "in dieser schlechtesten aller Welten" stellen. Sie war davon überzeugt, dass es einen Teil von ihr gibt, "der noch immer unerträglich bittereinsam ist und es wohl auch immer bleiben wird". Um ihren beruflichen Qualifikationen - sie besuchte eine Kontoristinnenschule in Stockholm - nachgehen zu können, gab sie Lasse auf den Hof ihrer Eltern. Von 1926 bis 1930 besuchte sie ihn regelmäßig, bis sie mit ihm nach der Heirat mit Sture Lindgren, dem Büroleiter des schwedischen Automobilclubs K.A.K., eine neue Familie in Stockholm gründete. Die gemeinsame Tochter Karin folgte am 21.05.1934. Ihren journalistischen Aufgaben und den entsprechenden Zeitungsbeiträgen folgten erste Erfolge im belletristischen Bereich. Grundgedanke in der 1937 erschienenen Geschichte "Maja bekommt einen Verlobten" war, sich als Autorin in die Lage zu versetzen, die Welt mit den Augen eines Fünfjährigen zu sehen. Es folgte die Teilnahme an zwei Wettbewerben unter maßgeblicher Beteiligung von Elsa Olenius, welche später zur treibenden Kraft der "schwedischen Kinderkultur der Nachkriegszeit" wurde. Bereits 1941 entstand die Idee der Pippi Langstrumpf, deren Namen sich Tochter Karin ausdachte. Das Manuskript der "Ur-Pippi" schenkte Astrid Lindgren ihrer zehnjährigen Tochter zum Geburtstag am 21.05.1944. Nach einer Ablehnung des Bonniers Verlages 1943 gab sie das Manuskript an die Bibliothekarin und Theaterpädagogin Elsa Olenius, die sofort das enorme Potential des Werkes erkannte. So, und an dieser Stelle lässt der Rezensent seine Leserinnen und Leser alleine. Es folgen noch ein paar übergeordnete Bemerkungen und, ja, ja, das unvermeidliche Fazit. Damit aber keine Irrtümer entstehen: Mit dem letzten Satz des vorhergehenden Absatzes sind wir auf Seite 204 angekommen, also nicht einmal bei der Hälfte des Buches. Jetzt wird es erst so richtig spannend! Es ist schon unglaublich, was Astrid Lindgren zusammen mit ihrer unermüdlichen Förderin losgetreten hat. Haarsträubend gestaltet sich auch die Wahl des Verlages, der sich bereits am existenziellen Abgrund wähnte. Wenn die Süddeutsche Zeitung schreibt, Jens Andersen würde Astrid Lindgrens Werk und Leben "erschreckend neu" erzählen, trifft sie es damit auf den Punkt. Andersens Studium unveröffentlichter Quellen wirft ein anderes Licht auf die Autorin. Weshalb sie ihren Sohn erst so spät zu sich nehmen konnte, ist jetzt geklärt. Die damit verbundenen seelischen Abgründe sowie die privaten Komplikationen spart der Autor nicht aus, bleibt in seinen Betrachtungen einerseits stets der nüchternen Wahrheit verpflichtet, andererseits aber zurückhaltend, mitfühlend und stets in respektvollem Abstand. Höchst interessant sind neben den schreibtechnischen Entwicklungen Lindgrens auch die geschichtlichen Hintergründe sowohl in Europa als auch in Schweden selbst, die sich in ausführlichen Beschreibungen ihrer "(Nach-)Kriegstagebücher" manifestieren, von welchen sie 19 Bände auf 3000 Seiten verfasste. Sie begann am 1. September 1939 mit den Worten: "Oh! Heute hat der Krieg angefangen. Niemand wollte es glauben ... Gott helfe unserem armen, vom Wahnsinn betroffenen Planeten!" Das ereignisreiche Leben von Astrid Lindgren, ihr Werk sowie ihre An- und Einsichten, insbesondere in Zeiten privater Krisen, sowie ihr politisches Engagement sind das unsterbliche Zeugnis eines hellwachen, eigenständigen Geistes, und in einer würdigen Nachhaltigkeit verfasst. Es soll ja Menschen geben, die, wie ich, im Allgemeinen keine Biografien mögen. Bei dieser hier handelt es sich aber um eine Pflichtlektüre. Nach Studium des Buches geht man tatsächlich mit anderen Augen durch die Welt. Ganz besonders, wenn man an einem Spielplatz vorbeiläuft, die eigenen Kinder oder sich selbst im Spiegel betrachtet. Spätestens dann beginnen Astrid Lindgrens Worte über das Leben, welches "eine schnell vorübergehende Sinnlosigkeit ist" und wie man es aber trotzdem meistern kann, ihre Wirkung zu entfalten. Auch wenn es über meine Aufgabenstellung hinausgeht, vergebe ich trotzdem ein: Besonders wertvoll!

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