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Rezensionen zu
Ein wilder Schwan

Michael Cunningham

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Michael Cunningham erzählt die alten Märchen neu, betrachtet sie aus einem anderen Blickwinkel, hinterfragt sie mit Witz und denkt die Geschichten weiter. Seine Neuinterpretationen sind unterhaltsam, intelligent, düster und zuweilen bizar und derb. Virtuos entzaubert Cunningham die altbekannten Geschichten und offenbart ihre Schattenseiten, die Einsamkeit, die Verzweiflung oder schlichtweg die Dummheit, von der die Figur angetrieben wurde. Moderne Märchen, die zeigen, dass sich das Gute allein nur schwer ertragen lässt und vollkommenes Glück sofortige Zweifel hervorruft, denn das Leben beruhrt auf Gegensätzen und ohne Licht gibt es keine Schatten. Elf hintersinnige Geschichten für Erwachsene, abgründig, böse und klug, wunderbar passend illustriert von Yuko Shimizu.

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Was passiert eigentlich nach dem „und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende“? War Schneewittchens Ehe wirklich glücklich? Was treibt einen eigentlich dazu, eine alte verrückte Schachtel mit Lebkuchenhaus zu werden? Und warum wünscht sich Rumpelstilzchen ein Kind? Michael Cunningham liefert Antworten auf all diese Fragen. In 11 Kapiteln erzählt er die altbekannten Märchen neu. Düster und desillusioniert. Keine der Märchenfiguren kommt wirklich gut dabei weg. All der schöne Glanz geht verloren. Nicht jedes der neuerzählten Märchen konnte mich überzeugen. Manche waren nachvollziehbar, als könnte es sich wirklich so zugetragen haben. Hier haben mir die Figuren schon fast leid getan. Andere wiederum waren einfach zu viel des Guten. Zu viel fieses Schicksal. Zu viele böse Absichten. Aber man hatte ja schon als Kind so seine Lieblingsmärchen. Die Geschichten sind recht kurz, der Schreibstil angenehm zu lesen und untermalt werden die Abschnitte durch tolle Zeichnungen von Yuko Shimizu, die oft genauso düster sind, wie die Geschichten selbst. Ein faszinierendes Märchenbuch, der etwas anderen Art.

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In diesem Buch geht es nicht nur um eine einzige Geschichte, sondern um elf Geschichten die wir, fast alle, ziemlich gut kennen. Und zwar geht es um Märchen, Märchen die uns neu erzählt werden. Uns werden in diesem Buch elf bekannte Märchen neu erzählt und dies geschieht auf eine, für mich, sehr ungewohnte Art und Weise. Denn wir werden in diesem Buch des Öfteren persönlich angesprochen, also wir lesen in diesem Moment aus der, ich nenne Sie mal: „DU“ Perspektive. Leider hat mir das nicht so gut gefallen, da es sehr modern gewirkt hat, was wiederum jedoch passend war, da die Märchen alle modernisiert wurden. Man hat den Modernen Aspekt nicht bei jeder Geschichte deutlich herauslesen können, aber man konnte es beim Lesen spüren. Ich möchte nicht näher auf einzelne Geschichten eingehen, da sie teilweise viel zu kurz sind und ein Spoiler dann nicht zu vermeiden wäre. Allgemein kann man jedoch sagen, dass alle Geschichten etwas Besonderes hatten. Sie hatten alle besondere Charaktere, die mit besonderen Merkmalen gekennzeichnet waren, so dass man sie ins Herz schließen musste. Die ein oder andere Geschichte hätte ruhig ein paar Seiten mehr haben können, wo andere Geschichten ein paar weniger hätten haben können. Wie schon erwähnt hat mir der Schreibstil nicht zugesagt, dafür hat mir jedoch der Humor und die Art und Weise wie die Geschichten geschrieben waren (reif und erwachsen), sehr gut gefallen. Die Beschreibungen der Umgebung sowie der Charaktere hat der Autor gemeistert, denn in Märchen ist nichts wichtiger als die Fantasie und die kommt in diesen Geschichten nicht zu kurz. In meinem Kopf sind während dem Lesen elf kleine Filme abgelaufen. Ich konnte mir jede Geschichte bildlich ausmalen, weshalb ich jedem empfehlen die Neuerzählungen unserer bekanntesten Märchen mal zu ausprobieren.

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Wir erinnern uns immer an die Märchen unserer Kindheit, kennen einige sogar auswendig, aber haben wir uns jemals gefragt was vor dem „Es war einmal“ passierte oder wie es nach dem glücklichen Enden weiter ging? Michael Cunningham hat sich genau das gefragt und Antworten gefunden, die er in seinem Buch „Ein wilder Schwan“ literarisch festgehalten hat. Ein Warnung vorweg an alle Leser: Wenn ihr den Märchen eurer Kindheit die Unschuld nicht rauben wollt, vergesst, dass es das Werk von Cunningham gibt. An alle anderen: Nichts wie rein in die Welt, in der märchenhafter Schein den Problemen der Realität weicht. Suchtprobleme und Einsamkeit sind nur zwei von vielen Themen, die Cunningham in die Handlung der Märchen mit einfließen lässt. Die Geschichten, die man so gut zu kennen glaubt, werden aus einer völlig neuen Perspektive betrachtet. Die strikte Trennung zwischen gut und böse löst sich auf nicht jeder Bösewicht ist pures Übel, sondern einfach nur ein Mensch, der einen schlimmen Fehler gemacht. Unverzeihlich, aber nachvollziehbar. Cunninghams Schreibstil ist flüssig und klar. Keine Schnörkel, kein Umschmeicheln. Die Realität ungeschönt dargelegt. So lässt sich das Buch einfach und schnell lesen. Nicht jede Geschichte in diesem Werk muss einem am Ende gefallen. Manch ein Märchen verdient es vielleicht doch, dass man seinen Zauber erhält. Cunninghams Werk verdeutlicht durch den Kontrast, den er zum Original herstellt, umso mehr.

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Ich habe aufgrund des Covers eine ruhige und stilvolle Adaption der Kultmärchen erwartet, aber etwas völlig anderes bekommen. Zwar werden die Märchen adaptiert, aber was dabei herum kommt, ist tatsächlich das, was der Klappentext verspricht - raffiniert, düster und sexy. Der Schreibstil der hinterfragten Märchen ist sarkastisch und bitterböse. Auch auf die Skurrilität mancher Märchenversionen muss man sich einlassen können, manchmal ist die Gestaltung etwas abgedreht. Mir hat das hier sehr gefallen und mir oft ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. Themen wie Castingshows, Suchtmittelmissbrauch, oder die Einsamkeit von alten Menschen werden auf eine unterhaltende Art und Weise in die Märchen mit eingeflochten. So bekommen sie einen zeitgenössischen Touch. Durch die aktuellen Bezüge haben mich ein paar der Märchen zum Nachdenken angeregt und mich auf die Idee gebracht, mich mit dem ein oder anderen Thema näher zu beschäftigen. Was die Geschichten ebenfalls zeitgenössischer erscheinen lässt ist die Ausführlichkeit, mit der Cunningham während der kurzen Geschichten auf die Protagonisten eingeht. In der alten Version geht es den Autoren eher um die Handlung, und hier versucht der Autor, die Figuren in den Mittelpunkt zu rücken, was ihm auch sehr gut gelingt. Was auch auffällt, ist, dass der Autor eher auf der Seite der Antagonisten steht, was mir sehr gut gefallen hat. Für eine anspruchsvolle Lektüre ist "Ein wilder Schwan" vielleicht nicht geeignet. Dafür aber als Geschenk für Märchenbegeisterte oder für sich selbst, um sich einen vergnügliche Zeit zu gönnen.

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Rumpelstilzchen, Hänsel und Gretel, Schneewittchen und Rapunzel – wer kennt diese Märchen nicht? Aber Michael Cunningham erzählt sie nun vollkommen anders, berichtet über die Hintergründe jener Geschichten und schreibt Prequels und Sequels. Und nicht immer ganz jugendfrei … . Bei diesen Märchen-Neuinterpretationen scheiden sich wohl die Geister, wenn man sich verschiedene Rezensionen durchliest. Die einen sind hellauf begeistert, wozu ich mich zähle, und die anderen finden Cunninghams Geschichten langweilig und uninspiriert. Cunninghams Schreibstil ist gewohnt hoch und er kann mit seinen Gedanken, die oftmals zum Nachdenken anregen, schlichtweg verzaubern. Doch der Autor, dessen Meisterwerke wie „The Hours – Die Stunden“ oder „Ein Zuhause am Ende der Welt“ noch nach Jahren im Gedächtnis des Lesers haften bleiben, nimmt den Märchen an manchen Stellen die Mystik, in dem er etwas derb den Plot in unsere Wirklichkeit verlegt. Das funktioniert aus meiner Sicht unglaublich gut, kommt aber anscheinend bei anderen Lesern nicht so gut an. Michael Cunningham „spielt“ mit den bekannten Märchen, erzählt eine Vor- und/oder Nachgeschichte und passt die Charaktere der Realität an, verbannt sie sozusagen aus der Märchenwelt, wie wir sie kennen. Das ist zum einen erfrischend, zum anderen aber auch sehr geschickt verändert, so dass man in manchen Geschichten unsere Wirklichkeit wiedererkennt. Michael Cunningham kann Geschichten erzählen, das hat er mit vielen Romanen mehrfach bewiesen. In „Ein wilder Schwan“ traut er sich einfach mal etwas anderes, geht über seine Grenzen hinaus und wird hin und wieder sogar lynchesk „abgedreht“. Das ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, aber wenn man sich auf die Ideen einlassen kann, wird man mit einem ironischen, augenzwinkernden Blick in unsere echte Welt belohnt, der zeigt, wie aktuell „alte“, klassische Märchen sein können. Cunningham geht oft auf die menschliche, emotionale Seite der Protagonisten ein, die in den Originalen oftmals fehlen. Er zeigt, dass sich hinter den Märchenwesen echte Menschen und Charaktere verstecken könnten, so dass man den verklärten Blick auf eine Märchenwelt manchmal vergisst und darüber nachdenkt, ob die Inspirationen, aus denen diese Geschichten einst wurden, vielleicht sogar ihren Anfang in einer wahren Begebenheit fanden. Cunningham nimmt den Märchen ihren Zauber, das ist keine Frage, aber er verleiht ihnen eine neue Art von Zauber, der so manches Mal sogar beeindruckender ist als der der Originale. Aber man muss sich, wie gesagt, darauf einlassen können und die Sprache des Autors verstehen. Abgesehen von der wirklich tollen Aufmachung des kleinen Bandes werden die sprachlich raffinierten Geschichten von wunderbaren Illustrationen der japanischen Künstlerin Yuko Shimizu unterstrichen, die sich perfekt an die Erzählungen anpassen. Ein wenig erinnern ihre schwarzweißen Zeichnungen an den hierzulande relativ unbekannten Künstler Aubrey Beardsley. Ich habe diese Illustrationen jedes Mal ein paar Minuten auf mich einwirken lassen, weil sie mich zum einen stark beeindruckt und zum anderen den „Geist“ von Cunninghams Märcheninterpretation hervorragend ergänzt haben. Diese Symbiose aus Text und (Bilder)Kunst gibt dem Buch eine ganz besondere Note, die man nicht so schnell vergisst. Die aus einer anderen Sichtweise erzählten Märchen haben mich mal mehr und mal weniger begeistert, im Gesamten aber vollkommen in den Bann gezogen. Und wer behauptet, dass sich zwischen den Zeilen keine Gefühle und Sehnsüchte verbergen, der hat Cunninghams Arbeit (und Anliegen) wohl nicht verstanden. „Ein wilder Schwan“ ist nämlich keine leichte Kost zum Zwischendurchlesen (oder gar oberflächlichem „Konsumieren“), sondern fordert ein wenig Feingefühl (trotz der manchmal derben Ausdrücke) und literarische Empathie. Für mich zeigt dieser Band erneut das Können dieses Schriftstellers, wenngleich auf eine völlig andere Art als seine bisherigen Bücher. . Fazit: Abgedrehte, aber auch voller Gefühle und Innovationen steckende Märchen-Neuinterpretation mit wunderschönen Illustrationen. © 2018 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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