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Rezensionen zu
Er liebt sie nicht

Sharon Bolton

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Der gutaussehende und erfolgreiche Arzt Hamish Wolfe ist ein verurteilter Serienkiller, der wegen 3 fachen Mordes im Gefängnis sitzt. Dennoch beteuert er seine Unschuld. Um Chancen auf eine erfolgreiche Berufung zu haben, möchte er unbedingt die erfolgreiche Anwältin und True-Crime Autorin Maggie Rose an seiner Seite haben, die in der Vergangenheit immer wieder erfolgreich Urteile angefochten und verurteilte Mörder aus dem Gefängnis geholt hat. Zunächst weigert sie sich vehement den Fall zu übernehmen, doch insgeheim hat sie längst damit begonnen seinen Geschichte für ein Buch aufzuschreiben und irgendwann bröckelt ihr Widerstand und sie beginnt sich eingehender mit dem Fall zu beschäftigen, was der Polizei aber überhaupt nicht passt. Constable Pete Weston, der frühere Ermittler aus dem Fall, hat wenig Interesse daran sich den größten Erfolg in seiner Karriere ruinieren zu lassen und prüft diesen ebenfalls nochmal auf Lücken in der Beweisführung. Cover und Gestaltung: Das Cover ist auf den ersten Blick sehr schlicht und hell gehalten Schaut man genau hin, erkennt man die zwei Nadeln und das Blut, so dass man einen Thiller vermuten kann. Die Abbildung hat aber rein gar nichts mit der Handlung im Buch zu tun. Das Einzige was ich daran gut finde ist der deutsche Titel, der sehr passend gewählt wurde, wie sich nach dem Lesen erschließt. Meine Meinung: Das Buch ist in seiner Erzählweise sehr abwechslungsreich. Neben den Kapiteln, die aus der Perspektive von Hamish Wolfe, Maggie Rose und Constable Weston erzählt werden, findet man immer wieder Briefe, E-mails, Zeitungsartikel, psychologische Gutachten und Entwürfe aus dem Buch, dass Maggie Rose über den Fall schreibt. Aus diesen verschiedenen Medien lernt der Leser auch nach und nach die Einzelheiten der Fälle kennen, wegen denen Hamish verurteilt wurde, kann sich eine Meinung über diese bilden und bekommt auch so manche Ereignisse aus seiner Vergangenheit geschildert. Die Hauptcharaktere sind alle sehr ungewöhnlich und originell ausgearbeitet. Maggie Rose ist nicht die typische Thriller Heldin, die für Gerechtigkeit sorgen will. Sie ist zwar eine toughe Frau, aber sie wirkt eher kühl, abgebrüht, berechnend und herzlos. Nur ab und zu kommt auch mal etwas Empathie oder Mitgefühl bei ihr zum Vorschein. Also nicht unbedingt sympatisch, aber durchaus sehr interessant als Protagonistin. Hamish Wolfe eilt schon sein Ruf als gut aussehender, charismatischer Arzt voraus. Diesen Charme lässt er auch hin und wieder durchblitzen, aber dennoch weiß man bei ihm nie woran man bei ihm ist. Oft wirkt er auch einfach nur überheblich und manipulativ. Dann aber sind wieder Liebesbriefe abgedruckt, die von ihm stammen sollen, aber gar nicht zu diesem Bild passen. Der dritte Hauptcharakter Pete Weston ist auf den ersten Blick noch der Sympatischste der drei. Aber auch bei ihm kommen dem Leser bald Zweifel, ob alles wirklich so ist wie es scheint. Charaktere also die alles andere als eindimensional sind und es klingt nach einer tollen Grundlage für einen spannenden Thriller. Der Einstieg ist auch sehr interessant und man weiß gar nicht, was man von den einzelnen Personen halten soll, wer mit wem spielt und schwankt mit seinen Theorien immer hin und her. Danach wurde es aber im zweiten Drittel für mich trotz der kurzen Kapitel und der abwechslungsreichen Erzählweise extrem langatmig und teilweise richtig zäh. Ich brauche ja keine Actionszenen oder detaillierte blutige Gewaltszenen, die man in diesem Buch auch nicht finden wird, aber ich finde selbst die psychologischen Spielchen der drei Hauptfiguren die ich am Anfang toll fand, wurden viel zu oft durch langatmige und unnötige Passagen unterbrochen. Gegen Ende nimmt das Buch dann nochmal Tempo auf. Ja das Ende ist sogar richtig rasant. Das was scheinbar am Ende die interessante Wendung darstellen soll, war für mich zu diesem Zeitpunkt aber keineswegs mehr überraschend. Als geübter Thrillerleser wird man das viel früher vermuten und wenn nicht, wird man in einer Situation total mit der Nase darauf gestoßen. Es wird zwar noch etwas mehr enthüllt, aber alles in allem war das Ende doch sehr enttäuschend und durch das angezogene Tempo auch nur noch sehr oberflächlich erklärt, so dass vieles für mich auch nicht schlüssig ist. Fazit: "Er liebt sie nicht" ist ein sehr ruhiger Thriller, der vor allem mit den originellen, vielschichtigen Charakteren besticht, die einmal ganz ohne die typischen Thriller Klischees auskommen und deren psychologischen Spielchen untereinander. Leider braucht man für diesen Thriller aber einen langen Atem, denn er wird nach interessantem Beginn im Mittelteil sehr zäh und langatmig. Auch das Ende konnte mich nicht überzeugen, da man den Handlungstwist schon erahnen konnte und dieser auch nur oberflächlich und nicht schlüssig erklärt wird.

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Sharon Boltons „Er liebt sie nicht“ zählt zu der Art Mysterythriller, die auf eine nahezu unblutige Weise fesseln können. Miträtseln ist hier ausdrücklich erwünscht. Allerdings muss man sich dafür auf äußerst sonderbare Charaktere einlassen, denen man als Leser trotzdem nicht wirklich nahe kommt. Das ist aber beabsichtigt und Teil des Plans. Im Einzelnen hätten wir da: - Maggie Rose, blauhaarige Starstrafverteidigerin und Bestsellerautorin von True-Crime-Storys, die darauf spezialisiert ist, Serienkiller aus dem Gefängnis zu holen - Hamish Wolfe, ein charismatischer Womanizer und Arzt, der seit zwei Jahren für den Mord an drei Frauen einsitzt und sich von Maggie Rose Hilfe erhofft - sowie Detective Pete Weston, der Wolfe hinter Gitter gebracht und ein persönliches Interesse daran hat, dass alles so bleibt, wie es ist. Sprich: Wolfe hinter Gittern. Im Grunde besteht die Geschichte hauptsächlich aus wiederkehrenden Aufeinandertreffen der Protagonisten, von denen man - wie so oft in dem Genre - nicht zuviel erwarten sollte. Sie sind dazu da, der Handlung die nötige Würze und nicht unbedingt auffallende Tiefe zu verleihen. Mir hat die Atmosphäre in dem Buch aber so gut gefallen, dass ich mich daran auch überhaupt nicht gestört habe. Der ruhige, aber durchgängige Suspensefaktor hat mich wunderbar durch die Seiten getragen. Die Charaktere agieren verschlossen, misstrauisch, teilweise manipulativ - keine Sympathieträger, aber sie regen die grauen Zellen an. Schnell wird klar: Alle haben ihre Geheimnisse. Die Frage ist: Welche Geheimnisse sind entscheidend für die Auflösung? Sharon Bolton spielt auf Zeit und gibt Details nur sehr langsam preis, schreibt aber so unterhaltsam und variierend, dass sich das Buch wegliest wie nichts. So beinhalten einige Kapitel E-Mails, Briefe und Aktenvermerke, die zusätzlich für Abwechslung im Lesefluss sorgen. Ganz langsam fügen sich die Puzzleteile auf diese Weise zusammen. Allerdings sollte man auf der Hut sein, denn es gibt ein paar gemeine Stolpersteine. Somit kommen wir zu dem Teil des Buches, der mir ein wenig Kopfschmerzen bereitet - der Auflösung. Wobei das Ganze etwas kniffelig ist. Denn ohne den Knalleffekt am Ende, wäre der Teil davor auch nicht denkbar, der mir ja wiederum gut gefallen hat. Im Grunde mag ich den Mechanismus der Auflösung sogar, denn er funktioniert ähnlich wie ein Taschenspielertrick. Wenn man sich das Ganze allerdings genauer betrachtet, ergibt vieles hinten und vorne wirklich keinen Sinn mehr und sowas stört mich immer enorm. Daher war die Enttäuschung bei mir ziemlich groß. Ganz konkret habe ich mich auch über ein, zwei Szenen geärgert, in denen die Autorin bewusst (rückblickend aber leider etwas plump) Täuschungsmanöver einbaut. Ein wenig mehr Fingerspitzengefühl im Sinne des miträtselnden Lesers wäre da schön gewesen. Fazit: Wer Freude an ruhigen, psychologischen Thrillern hat, es mit der Logik nicht ganz so eng sieht und Auflösungen mit Knalleffekt mag, dem würde ich einen Blick in „Er liebt sie nicht“ empfehlen, denn die unergründlichen Charaktere laden wunderbar zum Miträtseln ein und sorgen für viel geheimnisumwobene Spannung. Andere Leser waren im Gegensatz zu mir vom Ende ausgesprochen begeistert, so dass dieser Kritikpunkt für mich in die Rubrik "Geschmackssache" fällt.

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