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Rezensionen zu
Helmut Schmidt

Thomas Karlauf

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Ich habe mir von der Biografie mehr versprochen. Nicht, dass der Biograf schlecht recherchiert hätte. Nein, das hat er nicht, es liegt nur etwas an der unterschiedlichen Erwartung. Das Buch ist nur politisch, man erfährt dabei kaum etwas über die menschliche Seite von Helmut Schmidt. Es gab doch noch ein Leben vor der Politik ... Wie verlief seine Kindheit? Wo kommt er her? Aus welcher Herkunftsfamilie stammt er? Welche Schulen und Bildungseinrichtungen hat er besucht? Wo und wann hat seine politische Karriere begonnen? Was hat ihn zu dem Menschen gemacht, der er war? Deshalb bin ich wohl etwas mit diesem Buch arg überfordert gewesen. Wenn man bisher noch gar nichts über Helmut Schmidt gelesen hat, dann würde ich eher dazu raten, auf einfachere (Auto)-Biografien zu greifen. Ich habe mal etwas recherchiert im Netz, schon allein Helmut Schmidt hat recht viele Bücher über sich herausgebracht. Allerdings sind die vielen anderen Schmidtbücher auch recht politiklastik, aber es gibt verschiedene Filme, die sich auch auf sein Leben beziehen. Auch wenn die Biografie sich im Untertitel auf die späten Jahre bezieht, hätte ich trotzdem noch damit gerechnet, ein paar Kapitel aus seinem Leben vor der Politik zu lesen. Karlauf hat gute Arbeit geleistet, ohne Frage … Ich empfehle allerdings Schmidt-Unkundigen, sich erstmal leichtere Literatur zu dem Thema vorzunehmen, sodass man etwas Hintergrundwissen bekommt, und dann erst Karlauf zu lesen. Für die auf diesem Gebiet besseren Gebildeten ist dieses Buch auf jeden Fall weiter zu empfehlen. Ich selbst werde mir zu der Thematik erst noch andere Medien suchen, und im Anschluss daran werde ich mir erneut Karlaufs Buch vornehmen.

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Ich hatte vor diesem Buch eigentlich gar nichts über Helmut Schmidt gewusst. Na gut, die grundlegenden Dinge, die eben jeder kennt. Aber nicht so detailliert und es waren nur oberflächliche Informationen. Ich interessiere mich sehr für Geschichte und auch ein bisschen für Politik, außerdem finde ich Helmut Schmidt faszinierend und wollte mehr über ihn erfahren. Dafür ist dieses Buch wirklich perfekt geeignet. Das Cover gefällt mir gut, es ist eher schlicht und sachlich. Das Bild von Schmidt passt natürlich perfefkt - die Zigarette ist dabei und er guckt den Leser nicht direkt an. Ich finde es so wirklich perfekt gewählt! Dass ich eine Vorliebe fürs Umschlag-abnehmen habe, dürftet ihr ja bereits wissen. ;) Ohne den Umschlag sieht das Buch noch schöner aus, es ist nämlich einfach nur blau - wie der Schriftzug "Helmut Schmidt" auf dem Cover. Basierend auf Gesprächen und Privatunterlagen wird in diesem Buch spannend über das Leben Schmidts erzählt. Wer ein Werk mit vielen Bildern und wenig Text erwartet, wird auf jeden Fall enttäuscht werden, denn dieses Buch besteht hauptsächlich nur aus Text - was ich wirklich super finde. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt: I. 1982-1990 II. 1991-2003 III. 2003-2015 Der Schreibstil ist -zumindest für mich- sehr angenehm, es war überhaupt nicht anstrengend dieses Buch zu lesen, es hat mir sogar Spaß gemacht und ging deshalb auch sehr schnell. Durch das Buch bekommt man also einen umfassenden Überblick über Schmidts Leben. Es ist sehr informativ, authentisch und spannend geschrieben. Gerade wenn man -wie ich- kaum etwas über diesen Menschen wusste, ist man danach sehr gut informiert und kann endlich "mitreden". Meiner Meinung nach ist es eine wirklich gut gelungene Biographie. Fazit Ein sehr informatives Buch!

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Das besondere Interesse, dass die Deutschen in den letzten anderthalb Jahrzehnten für Helmut Schmidt aufgebracht haben, nutzen der Siedler Verlag und Thomas Karlauf für eine Biographie, die sich auf die Jahre nach Schmidts Ablösung als Bundeskanzler durch Helmut Kohl im Oktober 1982 beschränkt. Das Buch beginnt mit der Ausleuchtung der Hintergründe dieses Ereignisses, das durch das ungewöhnliche Mittel des konstruktiven Misstrauensvotums in der Geschichte der Bundesrepublik bislang einmalig blieb. Karlauf betitelt dieses erste Kapitel als "Inszenierung eines Verrats". Das voluminöse Buch ist in drei Teile gegliedert: "Jahre der Zurückhaltung (1982-1990)", "Jahre der Einmischung (1991-2003)" und "Wege des Ruhms". Sie verdeutlichen die unterschiedlichen Phasen von Schmidts späten Jahren. Egal, wo ich das Buch aufgeschlagen habe, ich habe mich festgelesen. Das liegt zum einem natürlich an der besonders spannenden Biographie dieses außergewöhnlichen Staatsmanns, vor allem aber am glänzenden Stil von Thomas Karlauf, der bereits 2007 mit seiner herausragenden Biographie von Stefan George auf sich aufmerksam gemacht hat. Nun ist Karlauf aber nicht nur ein besonders guter Biograph, er besitzt auch im Fall Helmut Schmidt eine besondere Nähe zum Gegenstand, denn seit 1987 betreute er als Lektor Schmidts Buchveröffentlichungen. Trotz dieser Nähe und Verbundenheit gelingt es Karlauf die nötige kritische Distanz aufzubauen. Vermutlich erleichterte der Tod von Schmidt im November 2015 es Karlauf, der bereits auf Veranlassung von Helmut Schmidt mit den Vorarbeiten, insbesondere der intensiven Durchforstung seines Privatarchivs in Hamburg begonnen hatte, diese für einen Biographen notwendige Perspektive einzunehmen. Herausgekommen ist jedenfalls ein außerordentlich lesenswertes Buch, das dem Zeitgeist dieser 33 Jahre nachspürt, dabei Schmidts agiles Handeln als Publizist und Elder Statesman Revue passieren lässt und zahlreiche neue Details sowie unbekannte Facetten an Schmidt herausarbeitet, beispielsweise in seinem Verhältnis zu Kohl und zu Genscher, die ihn gemeinsam stürzten. Thomas Karlauf: Helmut Schmidt - Die späten Jahre. Siedler Verlag, München 2016. 558 Seiten, gebunden. 26,99 €

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Jener Teil des Lebens von Helmut Schmidt, der ihn zum beliebtesten „Elder Statesmen Deutschlands gemacht hat, in dem er auf seine unverwechselbare (wenn auch nicht gänzlich unumstrittene) Art und Weise sich eingemischt hat, gefragt wurde, vielfache Bücher veröffentlichte zu den aktuellen Themen der Zeit und der Welt, ist in vielen Biographien des Politikers Helmut Schmidt eher Nachklang und Beiwerk. „Als hätte ich danach kein Leben mehr“, so klagt Schmidt selbst über seinen Befund der literarischen Betrachtungen seiner Person. Diese Klage nimmt Karlauf gekonnt auf und setzt zu jenem Zeitpunkt, an dem Schmidt als Kanzler abgewählt wurde. Und das betrifft nicht zuletzt und gerade auch jene „Arbeit“, die für Schmidt selber (wie im Buch unter anderem nachzulesen) das „Zentrum“ seiner Arbeit und seines politischen Denkens war, das Verfassen von Büchern. Wobei sein „Außer Dienst“ von 2008 eines der erfolgreichsten politischen Bücher überhaupt gewesen war und ist. Wobei es, neben dem Sichten und erläutern der Jahre und des Werkes vor allem eine Frage ist, der Karlauf aufschlussreich und mit überzeugenden Antworten nachgeht: wie dieser fast überwältigende und, vor allem, fast einhellige „Ruhm der späten Jahre“ zustande kam. Was vielleicht, schon als Einstieg, durchaus seine Wurzeln darin gehabt haben könnte, das Schmidt schnell in jene Rolle des „Elder Statesmen“ hineinfand, diese für sich nutzte und durchaus zu schätzen wusste (sicher auch seiner gewissen Eitelkeit und der Pflege seines teils auch bewusst geste3uerten und genossenen „Image“ geschuldet), frei von politischen Rücksichten und dem Mahlwerk der alltäglichen Kompromisse seine Meinung und Analyse des Weltgeschehens zu äußern. Nicht ohne Grund war sein Beruf nach der Politik die Herausgabe der „Zeit“, jene Wochenzeitschrift, die in den Augen Schmidts immer schon Raum, Platz und Sorgfalt für gründliche Recherchen und breit erläuterte Hintergründe bot. Zunächst in eher zurückgezogener Weise, wie Karlauf schildert (der im Übrigen an den Ereignissen des Oktobers 1982 und den direkten Ereignissen kurz zuvor nicht vorbeigeht, sondern damit seine Biographie beginnt). Ab 1991 dann in offensiver „Einmischung“ (auch, weil Schmidt die Vorstellung schwerfiel, dass die „68er-Erben“ nun gemeinsam mit der „Arbeitertradition!“ das Land regierten. Wobei Schmidt auch in konkrete Punkte mit „hinein redete“, wie der Streit um das öffentliche Holocaust Mahnmal in Berlin zeigte (ohne sich durchsetzen zu können). Oder auch die fast legendäre „Aversion“ zwischen Schmidt und von Weizsäcker, als dieser Bundespräsident war. Nie um eine klare Meinung verlegen, immer auch und das ergibt sich aus der Lektüre, mit einem mehr oder minderen klaren „Bild“ im Kopf, wie Schmidt selbst gerne gesehen würde und einer Unermüdlichkeit, bis (fast) zum letzten Tag seines Lebens, dieser Mischung aus tiefer Überzeugung, Selbstbild und Image, zu „bauen“. So verschmelzen Werk, politische Karriere, persönliche „Schnoddrigkeit“ und literarische und öffentliche Präsenz mehr und mehr zu jenem „Schmidt“, der in seinen letzten beiden Lebensjahrzehnten der beliebteste deutsche Politiker war, nicht nur derer „außer Dienst“. 33 Jahre, die Karlauf flüssig und gut zu lesen, aus persönlicher Nähe und mit großer Sachkenntnis Schritt für Schritt nachzeichnet. Und damit, nebenbei, auch einen breiten Einblick in die politische Entwicklung des Landes bis zur Gegenwart hin aufzeigt, denn da dies die Themen Schmidts waren (überwiegend), stellt das Buch immer wieder Bezüge in die zu konkreten Phasen Schmidts konkrete Tagespolitik. Eine anregende und empfehlenswerte Lektüre.

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