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Rezensionen zu
Zwei Sekunden

Christian v. Ditfurth

Kommissar de Bodt ermittelt (2)

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Spannend geschrieben jedoch total überzogen, die Maffia der 20iger Jahre war harmlos dagegen. Zuviel Fantasie dieser Art verleitet zu Wiederholungen von Brutalität und unrealistigen Situationen, dadurch wird das Buch seitenweise unglaubwürdig und fad. Grüße G.Girschik

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Der deutsche Autor Christian V. Ditfurth hat mit seinen bisherigen Publikationen und Veröffentlichungen im Bereich der Spannungsliteratur, der Sachbücher und historischen Thriller bereits einen großen Bekanntheitsgrad erlangt. Auch sein erster Fall für den einschlägigen Kommissar Eugen de Bodt „Heldenfabrik“ zeugt von großer Begeisterung und vielen Lobgesängen durch seine intelligente und hochspannende Umsetzung. Zwei Sekunden sind keine lange Zeit, können aber ein ganzes Leben bedeuten, oder ein ganzes Leben für immer auslöschen. Wie sich der verheißungsvolle und bedeutsame Buchtitel „Zwei Sekunden“ in diesem deutschen Polit- Thriller zeigt und einen Kontext bildet, das wollte ich, nachdem ich den spannenden Klapptext gelesen hatte, und erste Presse- und Leserstimmen zum Thriller vernommen habe, selbst erfahren und erleben. Hochbrisant, thematisch aktuell und stets präsent, grandios und nahezu filmreif. Alles vermengt, entstand dieser mitreißende und sehr anspruchsvolle Thriller. Erschienen im carl´s books Verlag (https://www.randomhouse.de/Verlag/carls-books/65000.rhd) Der Klapptext / Inhalt: "Terroranschlag beim Staatsbesuch in Berlin. Nur um zwei Sekunden verpasst die Bombe die deutsche Bundeskanzlerin und den russischen Präsidenten. Die Russen behaupten, dass tschetschenische Terroristen hinter dem Anschlag stecken – doch eine Bekennerbotschaft gibt es nicht. Verfassungsschutz, Bundeskriminalamt und Berliner Polizei tappen im Dunkeln. Öffentlichkeit und Politik fordern Ergebnisse. Der Druck wächst. Widerwillig akzeptiert das BKA, dass Hauptkommissar Eugen de Bodt eigene Ermittlungen anstellt. Vor allem in höheren Polizeikreisen ist de Bodt unbeliebt bis verhasst. Doch will sich niemand nachsagen lassen, nicht alles unternommen zu haben. De Bodt und seine Mitarbeiter suchen verzweifelt eine Spur zu den Tätern. Aber erst, als er alle Gewissheiten in Frage stellt, bekommt de Bodt eine Idee, wer die Drahtzieher sein könnten. Doch um sie zu entlarven, muss er mehr einsetzen, als ihm lieb ist: das eigene Leben. Zwei Sekunden, Kommissar de Bodts zweiter Fall, ist ein sehr heutiger Thriller über Terror und Staatsräson." Zum Schreibstil: Der deutsche Autor Christian V. Ditfurth war mir bisher unbekannt, seinen Namen habe ich schon einige wenige Male in der Spannungsliteraturwelt vernommen, aber bisher noch keinen seiner Titel und Werke gelesen. Hier habe ich definitiv etwas verpasst. In seinem zweiten Fall für den charakteristischen Ermittler Eugen de Bodt in „zwei Sekunden“ begibt sich der routinierte Autor in die Welt der dunklen (Macht-)Abgründe und nimmt wahrhaftig kein Blatt vor dem Mund. Er bedient sich schauderhafter Elemente der Korruption, der Machtgefüge, der Hierarchien, der Rüstung, der Angst und des Schrecken. Machtgier, Politik, Terror und Korruption. Er treibt es auf die Spitze des Thrillers, er schockiert und überrascht. Er trifft den Geschmack der Leser, die auf der Suche nach fesselnder Spannung und packenden Thrillern sind. Seine Story, seine Schauplätze, die Charaktere...alles scheint bis ins kleinste Detail recherchiert und durchdacht zu sein. Und als Deutschlandkenner wird man unglaublich nahe und authentische Parallelen zur Regierung und dessen Wirken und Agieren finden, aber auch über die Staatsgrenzen hinaus ins weite Osteuropa bis nach Russland und tief hinein in undurchdringbare Gefilde und Operationen. Selbst die Namen der Protagonisten und des unschlagbar agierenden Ermittlerteams geben einen Eindruck der Herkunft und Nationalität eines einzelnen. Mit Bedacht gewählt. Einzigartig und bemerkenswert. Christian V. Ditfurth spannt seine Leserschaft auf die Folter, denn das Buch ist ein zerreißendes Wechselspiel aus Spannung und noch mehr Spannung. Erholung gibt es lediglich in den kleinen Ruheoasen aus Alltäglichkeiten, wie Essen- und Trinken, Schlaf und Beischlaf. Der Thriller nimmt gleich zu Beginn richtig Fahrt auf und lässt sich dann kaum noch halten, dieser Umstand wird tatsächlich bis zum Ende durchgezogen! Dies verdankt es sicherlich auch den brisanten Schauplätzen, nahezu um den ganzen Globus. Für Leser, die de Bodts ersten fall nicht gelesen haben, könnte es gerade zu Beginn des Thrillers etwas Unaufgeräumt wirken, da man zunächst das Setting, das Ermittlerteam des BKA und den eigensinnigen Experten Eugen de Bodt einsortieren und kennenlernen muss. Da bei einem solchen offensichtlichen Terroranschlag natürlich alle Instanzen mobilisiert sind, gibt es hier viele Hierarchien und behördliche Richtlinien, die das Einfinden in den Plot zunächst erschweren. Doch durch eine überaus intelligente Sprache, Dialoge mit angebrachten Wortwitz und stimmiger Ironie, kleine Menschlichkeiten und ansprechenden Details schafft es der Autor den Leser relativ schnell einzubinden und ihn an Ort und Stelle abzuholen um ihn in ein Machtgeflecht und politischer Stärke einzubinden und mitzureißen. Leben und Tod, ein Wettlauf gegen die Zeit und die Skrupellosigkeit terroristischer und fanatischer Verbindungen und Organisationen aus diversen Reihen und Strukturen. Das Schriftbild ist angenehm und die Kapitel nicht allzu lang. Die Dialoge sind knackig und sehr authentisch dargelegt. Ein Schreibstil, der für unerträgliche Spannung und Entsetzen sorgt, aber auch mal aufatmen lässt und sich auch einem Schmunzler nicht entbehren kann. Schauplätze: Bei der Wahl der Schauplätze verdient der Autor Ch. V. Ditfurth weitere Sterne. Er hat einen rasanten Thriller erschaffen, der mit einer fast erschlagenen Vielzahl an Kulturen, Ländern und einer sehr treffenden Auswahl an Schauplätzen im Bereich der deutschen Regierung, Berliner Senat, Politik, Macht und Geld rund um den Globus glänzt. Christian V. Ditfurth definiert seine Schauplätze mit Details, das Buch erzeugt Bilder und erinnert stark an Actionfilme und großes Kino. Orte, an denen ich als Leser noch nie war, werden mir so nahe gebracht wie meine eigene Hosentasche. Dennoch gibt Autor Ditfurth nur so viel preis wie möglich, aber nur so viel wie nötig. Dieser Umstand beflügelt die Fantasie der Leser sehr und nimmt ihn mit in die beklemmende und kaltblütige Welt der Macht und des Regimes . Viele atemberaubende Sequenzen bringen den Leser aufgrund der Facette und des Wirkens zum Atemstillstand und zum Adrenalinkick! Berlin von seiner gefährlichsten und bedrohtesten Seite. Charaktere: Bei der Wahl der Charaktere punktet der Autor Beck nochmals haushoch. Zwar hatte ich doch enorme Probleme mit der Vielzahl der Akteure und der vielen behördlichen Instanzen und Ermittlungsbenen, des grandios verzweigten Ermittlerteams der jüngsten terroranschläge und den Vermutungen der Drahtzieher, jedoch lohnt sich all die Mühe, jeden einzelnen genauer ins Visier zu nehmen. So entsteht ein komplettes Bild der Nationen, der Fähigkeiten und der einzelnen Aufgaben und Wirkungskreise. Zu den Ermittlern gesellt sich auch die dunkle Seite aus Mafia, Jäger, Gejagten und Täter. Wo diese zu suchen und zu finden sind, lässt unglaubliches zu Tage treten. Thrillerautor V. Ditfurth hat Protagonisten erschaffen, die alltäglicher und realer nicht wirken können. Gerade die Hauptrollen, gar Heldenrollen, werden hier absolut interessant eingebettet. Besonders der unbeliebte Ermittler Eugen de Bodt, der seinen Job scheinbar wiederwillig ausführt, sich jedoch trotzdem keinerlei Fehler zugesteht, wird den Leser um den Verstand bringen. De Bodt ist ein echt schwieriger Typ und scheut sich nicht offen das zu sagen, was er denkt. Er trägt sein Herz auf der Zunge. Er wird von anderen Kollegen anderer Behörden gern gemieden und hat keinen hohen Beliebtheitsgrad. Doch wenn es um sein eigenes Team geht, vor allem um eine Frau, dann erscheint Eugen ganz klar, rücksichtsvoll, bedacht und versiert. Ein Teamplayer in den eigenen Reihen, aber nicht über seinen Tellerrand hinaus. Das macht ihn unheimlich interessant und anders. Auch de Bodt hat seine Schattenseiten, seine Vergangenheit und ist geprägt, doch er ist keinesfalls ein klischeehafter Trinker, Kettenraucher oder ein psychisches Wrack. Er ist helle, intelligent und absolut agil. Sein ihm unterstelltes Spezialteam zieht alle Register und wird den Leser fesseln und verblüffen, mit dessen Handeln und dessen Folgen, sorgt für viel Spannung und unvorhersehbare Ereignisse. Das Leben dieser Spezialeinheit ist die reinste Waffe und das reinste Waffenziel. Gleich zu Beginn ermöglicht der Autor seinen Lesern ein klares Bild der einzelnen Persönlichkeiten und bietet zusätzlich eine gelungene Auswahl an Nebenrollen. Manche wird man bis zum Ende nicht mögen, manche werden den Leser überraschen, und manche sind im großen Showdown gar nicht mehr am Leben. Gerade die Finanz- und Regierungswelt und die Skrupellosigkeit der Politiker und Redner, der Unterwelt und der Drahtzieher lassen den Leser nicht mehr los. Tief und eindringlich wird hier jeder Charakter vorgestellt. Gekoppelt mit einer tragischen Entdeckung und einer dramatischen Tragödie, wirken alle Personen sehr gut geschildert und verkörpern ihren Part im Roman gekonnt. Sollte es je zu einer Verfilmung kommen, wäre ich hier auf die einzelnen Besetzungen der Rollen sehr gespannt. Meinung: Dieser Thriller ist enorm actiongeladen, thematisch aktuell, sehr politisch und rasant. Die Ermittlungen und Operationen gegen den Terror stehen im Fokus und werden den gebannten Leser beängstigen, faszinieren, beklemmen und mitreißen. Eine düstere und hoch verstrickte Einheit menschlicher Skrupellosigkeit und Kaltblütigkeit. Manches wirkte auf absolut nah an der möglichen Realität geschrieben und ich hoffe, dass uns ein solches Szenario niemals im Land oder anderswo beschäftigen wird. Ein grandioser und absolut gut recherchierter Thriller, mit viel Nervenkitzel, ausgesprochener Recherche, viel Hintergrund und Rasanz. Grandioser Anspruch, aktuelle Thematik. Hier liest man das Wissen und die Erfahrung des Autors. Dieser Roman könnte die Entwicklung der Kriminalität überspitzt auf das Hier und Jetzt deuten. Mainstream? Fehlanzeige. Ich wurde unterhalten, geschockt, erschüttert und mit Nervenkitzel versorgt. Hier gibt es Hochspannung auf großem Niveau in mehrerer Hinsicht! Komplex und überraschend! Die Tiefe der Korruption, Verstrickung und der Finanz- und Politikkultur muss man jedoch mögen. Vielleicht nicht immer von leichter Kost, aber ausgesprochen packend und erschütternd. Berliner Schauplätze und Kulissen üben einen besonderen Reiz und Lockruf auf mich aus. Hier kam ich zusätzlich auf meine Kosten und empfinde die Darstellung der Ermittlungen, eingebettet in Berlin, Wiesbaden, Osteuropa und anderen Instanzen sehr gut und geschickt gelungen. Und wer auch mal weniger klischeebehaftete und nicht immer ganz einfach zu knackende Kommissare begleitet, die auch zu einem Privatleben, oder Liebesleben fähig zu sein scheinen, der wird hier ganz bestimmt ins Schwarze Treffen. Eugen de Bodt wird so schnell nicht vergessen werden. Kritikpunk: Dieses Buch hat mir anfangs doch so meine Schwierigkeiten bereitet, mich im Geschehen zu platzieren und de Bodts Denkweisen anzunehmen. Denn der Kommissar trägt teilweise eine missmutige Stimmung nach außen, die ihn seinen Job eher widerwillig machen lässt. Einzig in seinem Team fühlt er sich aufgehoben und steht für seine Leute voll und ganz ein. Besonders eine Frau in seinem Team hat einen ganz besonders hohen Stellenwert. Dass er seine Arbeit mit Groll und Abstand erledigt, hat ihn mir manchmal auch von mir distanziert, was ich sehr schade finde, da seine intelligenten und überaus klugen Strategien absolut faszinierend und innovativ sind. Da hätte ich an einigen Passagen gern näher an seiner Seite gestanden und mit ihm gemeinsam gebrütet und die Gefahren und den Nutzen abgewogen. So agiert er gern allein, stets sein Team und dessen Leben im Bilde, aber eben eher als Einzelkämpfer und Solist. Der Autor: "Christian v. Ditfurth, geboren 1953, ist Historiker und lebt als freier Autor in Berlin. Neben Sachbüchern und Thrillern hat er Kriminalromane um den Historiker Josef Maria Stachelmann veröffentlicht. Zuletzt erschien der Thriller Heldenfabrik, der erste Fall für Kommissar de Bodt." Zum Cover: Das Cover ist eher schlicht, aber mit großem Wiedererkennungswert. Im Hintergrund das Feuer und der Rauch einer Explosion, die sich sehr gut mit dem Klapptext in Verbindung bringen lässt. Das Buch erschien als Paperback und wirkt absolut hochwertig und liegt wunderbar in der Hand! Fazit: Wer Nervenkitzel liebt, hohen Anspruch und Einblicke in die Politik, den Terror und die Macht nicht scheut, sich von gelungener Recherche fesseln lassen will, der muss dieses Buch lesen. Er wird es lieben und bewundern und auch einen weiteren Fall mit Eugen de Bodt herbeisehnen. 4 gut zu interpretierende Thrillersterne von mir!

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Ein Hoch auf Kommissar de Bodt und sein Team

Bücherstube Flintbek

Von: Jutta Goullon aus Flintbek

12.10.2016

Das Dreiergespann ist einfach unschlagbar gut und sympathisch und die Geschichte ist kaum zu toppen.

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“Zwei Sekunden” ist der zweite Fall mit dem rauhbeinigen Kommissar de Bodt und ein packender Thriller über Terror und Staatsräson. Der Historiker Christian v. Ditfurth geht darin brisante, hochaktuelle Themen wie die Ukrainekrise, das Flüchtlingsdrama und die ständige latente Bedrohung durch Terroranschläge an. Im Mittelpunkt steht sein ungehobelter Kommissar de Bodt, der überall aneckt, keine Hierarchien akzeptiert und auf Vorgesetzte pfeifft. In seiner ganz eigenen Art, aber auch mit einer guten Prise Humor ermittelt de Bodt in einem Fall, der ihn und sein Team an die persönlichen Grenzen bringt. Vielleicht manchmal etwas zu viel James Bond, doch warum eigentlich nicht – solange die Spannung britzelt und der Plot bis zur letzten Seite enorm packend ist. So ist “Zwei Sekunden” ein hochaktueller Polit-Action-Thriller.

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Zwei Sekunden Unterschied sind es, die den Wagen, in dem die Kanzlerin und der russische Präsident sitzen aus der Gefahrenzone bringen und dafür den folgenden Wagen zerfetzen. Natürlich ist die Wucht der dann einsetzenden Ermittlungen groß und viele Dienste beteiligt, auch smarter, aber abgebrühter russischer Agent gehört zur Einsatzleitung. Irritationen über Kompetenzen, Fragen nach einem Insider, der überhaupt die Route der Kolonne kennen konnte, Ermittlungsergebnisse im Blick auf den Sprengsatz, die Fragen aufwerfen und, ganz am Rande, Kommissar Eugen de Bodt, der mit seinem kleinen, sehr individuell veranlagten, Team von der Kanzlerin persönlich mit ins Boot geholt wird. Mit vielen Freiheiten und wenigen Pflichten. Ein passendes Arrangement, denn auf zwei Dinge kann man sich oberflächlich bereits bei de Bodt verlasen. Er benötigt wenig Motivation von außen. Er beißt sich fest an seinen Fällen, von ganz tief Innen kommt in aller Klarheit „Ich verliere nicht gerne“. Und ebenso kann man sich darauf verlassen, dass sich de Bodt kaum an Regeln halten wird, wenn es wirklich eng wird. Und das seine Intuitionen, seine Risikobereitschaft, seine ganz andere, auf „normale“ Kriminalbeamte überaus provozierend wirkende Gesamthaltung auf seine Art und Weise Bewegung in den Fall bringen werden. „Ockhams Messer“, das ist sein inneres Werkzeug, mit dem er alle abseitigen Erklärungen abschneidet, bis der Kern des Falles vor ihm liegt. „Aber vielleicht war auch alles anders. Und das Messer schnitt die richtige Erklärung weg“. Wie nun aber von Ditfurth diesen de Both und die anderen Figuren des Thrillers anlegt, Merkow, den russischen Agenten, der überaus reflektiert auch die eigenen Wege zu betrachten versteht, Katt, die aus Moskau eingeflogen wird, um mit ganz eigenen Methoden die Rätsel des Anschlags zu lösen, Salinger, die Kommissarin im Team de Bodt, die Nähe und Distanz nur schwer austariert bekommt. Yussuf, der kongeniale Part im Team, der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen trägt, wenn es darauf ankommt aber effizient, kühl und mit seinen vielen Verbindungen jede Hürde einer Ermittlung zum Wanken bringt. Und dazu de Bodt selber. Zwar ist das Motiv eines Eigenbrötlers, eher einsamen Ermittlers mit „Defekten“ nicht neu. Aber so klar, wie von Ditfurth hier einen ganz eigenen Weg beschreitet (nicht im Alkohol oder in Wahnvorstellungen oder Depressionen versinkt dieser Kommissar), wie er die innere Distanz des Ermittlers sprachlich mit hervorhebt, de Bodt seine eigene Gefühlsarmut durchaus interessiert betrachtet und dann doch diffuse Begierden im Hintergrund mitschwingend fühlt, dass ist da eine, was den Leser interessiert und intensiv bei der Stange hält. Und was die Verhältnisse zwischen allen Beteiligten auch in Spannung und mit viel Unausgesprochenem hält. Und das andere ist natürlich die Geschichte selbst. Die einen hohen Realitätsgrad aufweisen wird in der Auflösung, die internationales Format in den Action-Teilen aufweist, in der jeder Satz und jeder Hintergrund passend sich in den Fluss des hohen Tempos und der Atmosphäre einfügt. Mehr Tote wird es geben, lange Zeit wird völlig unklar sein, wo das Motiv liegen könnte. Erpressung, Verrat, Intrigen, Kollegen, die einen bis aufs Blut hassen, Undercover-Aktionen die für hohe Spannung sorgen und, zu den passenden Momenten, eine klare, strikte Härte in der Beschreibung und in dem, was da teils auch an Körperteilen abgetrennt wird, die bis zum Schluss Spannung erzeugen. Schon länger war es von Ditfurts Spezialität, andersartige, individuell gestaltet Figuren in der „Berliner Atmosphäre“ Vorfälle in hervorragendem sprachlichen Stil aufklären zu lassen. Mit de Bodt aber hat von Ditfurt noch einmal „eine Schippe“ draufgelegt und gerade dieser zweite Fall des eigenwilligen Ermittlers braucht keinen Vergleich auch mit international erfolgreichen Thrillern zu scheuen. Ein hervorragender Thriller, der alles hat, um den Leser wie ein Sog an sich zu binden.

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In Berlin wird ein Terroranschlag auf die deutsche Bundeskanzlerin und den russischen Präsidenten verübt, die den Terrorakt nur um „zwei Sekunden“ überleben. Es gibt kein Bekennerschreiben. Die Russen vermuten dass tschetschenische Terroristen hinter dem Anschlag stecken. Der Druck der Öffentlichkeit und der Politik ist so enorm, dass Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt dem unliebsamen Kommissar Eugen de Bodt erlauben, neben der ins Leben gerufenen Task Force, eigene Ermittlungen einzuleiten. Eine Vernunftentscheidung, die mit einem guten Ermittlungsergebnis ein funktionierendes Staatsgebilde suggerieren würde. Liefert de Bodt keine Ergebnisse, wird er derjenige sein, auf dessen Schultern das Versagen der Ermittlungsorgane lasten wird. Lange tappen de Bodt und sein Team im Dunkeln. Die Task Force und Kollegen arbeiten gegen sie. Es muss einen Maulwurf geben und sie sind bald sicher, dass dieser Fall ausschließlich durch intelligentes Handeln zu lösen ist. Doch bis dahin, setzt de Bodt riskant sein eigenes Leben aufs Spiel. Zitat: Ein Schlag hob den Wagen von der Straße. Die Straße explodierte. Die Detonation zerriss die Panzerung des Wagenbodens. Schoss Trümmer und Splitter wie ein Schrapnell in den Audi. Der Wagen stand einen Augenblick in der Luft, drehte sich zur Beifahrerseite und knallte dumpf auf die Straße. Da waren die Insassen längst zerfetzt. Der Autor: Christian v. Ditfurth, geboren 1953, ist Historiker und lebt als freier Autor in Berlin. Zuletzt hat er neben Sachbüchern und Thrillern (Das Moskau-Spiel, 2010) Kriminalromane um den Historiker Josef Maria Stachelmann veröffentlicht, die auch in den USA, in Frankreich, Spanien und Israel veröffentlicht wurden. Zuletzt erschienen Das Dornröschen-Projekt und Tod in Kreuzberg. (Quelle: carl’s books Verlag) Reflektionen: Christian von Ditfurth hat mich schon vor vielen Jahren mit seinen Stachelmann Kriminalromanen begeistert. Darin habe ich es besonders genossen, den Historiker von Ditfurth erkennen zu dürfen. Dann kam Heldenfabrik, Eugen de Bodts erster Fall. Genial, intelligent und rasant. Klar, dass ich Zwei Sekunden sehnsüchtig erwartet habe. Zwei Sekunden ist noch besser. Noch intelligenter, noch viel rasanter und brisanter und, thematisch aktueller denn je. Die Authentizität des am Anfang stehenden Terrorakts hätte gestern oder heute genau so geschehen sein können. Und das schockt. Gut dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt, aber immer wieder verliere ich mich in Gedanken, die mich erinnern, dass diese Form des Terrors leider inzwischen bitterer Alltag in unserer Welt ist. Die Inhaltsangabe verspricht politische Dramaturgie. Ich lese sehr gern Polit-Thriller, vor allem wenn sie so realistisch erzählt werden, und doch kann ich versichern, dass die politischen Machenschaften in diesem komplexen Thriller angenehm maßvoll beleuchtet werden. Im Großen geht es hier bis zu Letzt um eine unglaublich rasante Jagd nach Motiven und Tätern. Wunderbar interessant dargestellt empfinde ich die Konflikte zwischen de Bodts Ermittlungsteam und der Task Force, der nicht nur das BKA, der Verfassungsschutz sondern auch die Russen angehören. De Bodt wittert einen Maulwurf in diesen eigenen Reihen und so muss das Team jeden Schritt den sie tun gewissenhaft austaxieren. Sie fahren ein enormes Risiko, aber ihr kleines Team ist so perfekt aufeinander abgestimmt, dass hundertprozentiges Vertrauen und intelligente Überlegungen zielführend sind. Die Hauptfigur Eugen de Bodt hasst es Polizist geworden zu sein. Dementsprechend verbindet ihn emotional nichts mit Kollegen und Vorgesetzten, außer mit seinem Team. Er tickt anders als alle und er zieht alles so durch, wie er es für richtig hält. Neid und Missgunst seiner Kollegen und Vorgesetzten sind im stets gewiss. So eigenbrötlerisch wie de Bodt auch ist, er ist ein äußerst intelligenter Sympathieträger. Philosophisch fundierte Einlagen seinerseits sind ein Augenschmaus. Selbst Teammitglied Yussuf, ein blonder Zappelphilipp-Türke, beginnt inzwischen zu philosophieren, wenn er mal nicht gerade mit spitzfindigen Bemerkungen und Kommentaren Kollegen nervt. Die dritte im Bunde ist Silvia Salinger, die manchmal unnahbar erscheint und dann wieder de Bodts Nähe sucht. Dieses Ermittlungsteam stemmt fast Unmögliches. Sie sind fachlich absolut kompetent, agieren authentisch, akzeptieren unorthodoxe Ermittlungsmethoden und sind ein richtig gut aufeinander abgestimmtes Team. Von jedem Ermittler fließen auch sehr persönliche Dinge mit in die Handlung ein. Angenehm auflockernd, nach dem die tempogeladene Story und die kontinuierliche Spannung kaum Zeit zum Verschnaufen vorhält. Darüber hinaus gibt es auch einige humorvolle Dialoge, die mir ein ums andere Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die Geschichte lebt von geschickten Perspektivwechseln, die Christian von Ditfurth intelligent mit Verstrickungen und Wendungen versorgt, die wiederum explosionsartige Spannungshöhepunkte produzieren. Es geht brutal zu und es fließt einiges an Blut. Christian von Ditfurth schreibt in einem literarisch anspruchsvollen Stil. Seine Sprache ist ausdrucksstark und auf dem Punkt. Die dichte Handlung hat es nicht nötig mit Tam Tam und drumherum Geschreibe aufzuwarten. Tiefgründigkeit, Komplexibilität, Authentizität und Hochspannung gelingen dem Autor scheinbar spielend leicht. Zwei Sekunden kann man sehr gut als „stand alone“ lesen, doch ich würde für einen runden Lesegenuss zuerst das lesen von Heldenfabrik empfehlen. Fazit und Bewertung: Zwei Sekunden ist ein intelligenter und hochspannender Thriller. Er ist komplex, doch man widmet ihm sehr gern seine volle Konzentration. Für mich ist dieser Thriller definitiv ein Lese-Highlight 2016, dass ich sehr gern und ausdrücklich weiterempfehle. Ich möchte dieses Buch unbedingt verfilmt sehen. Einfach großartig! 5 Sterne Thriller-Lese-Highlight 2016

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Als der russische Präsident zu Besuch in Berlin ist, wird auf ihn und die Bundeskanzlerin ein Anschlag verübt. Doch dieser misslingt und Kommissar de Bodt ermittelt mit seinen Kollegen Salinger und Yussuf neben der eigentlich Task Force mit eher unkonventionellen Mitteln nach dem Täter. Was könnte überhaupt er Hintergrund des Anschlags sein und welches Staatsoberhaupt war eigentlich im Visier der Täter? All diesen Fragen geht de Bodts Team akribisch nach, doch nur um auf immer neue Ungereimtheiten zu stoßen. Christian von Ditfurth hat mit „Zwei Sekunden“ einem sehr spannenden und bis ins kleinste Detail sorgsam recherchierten Thriller geschrieben. Kommissar de Bodt ist eine sehr streitbare Figur, der sich nicht anpasst, gleichzeitig aber bekannt ist für seine kreativen und unkonventionellen Ermittlungen, die schon einmal in einem bekannten Fall zum Erfolg führten. Man wird als Leser von Anfang an mitgenommen in Geschichte, man rätselt mit und fürchtet gleichzeitig um die Polizisten, die sich in Gefahr begeben. Latent schwelt auch eine Liebesgeschichte im Hintergrund, die aber nie dominant wird und sich in den Vordergrund drängt. Alles ist Beiwerk für die spannenden Ermittlungen und Verbindungen, die mit dem Attentat in Verbindung stehen. Am Ende ist man überrascht, worum es wirklich ging, doch von Ditfurth lässt de Bodt alles derart logisch aufschlüsseln, dass man ihm nur glauben kann. Alles ist wie immer anders als man denkt. Und es sind nicht immer die Themen, die in den Medien für die größte Aufmerksamkeit sorgen, die auch im Hintergrund die größte Rolle spielen.Lediglich die Gegenüberstellung des erfolgreichen, aber unkonventionellen Kommissars de Bodt mit seinem erfolglosen, mürrischen und sich immer an alle Vorschriften haltenden Gegenpart Kommissar Krüger fand ich teilweise etwas zu platt konstruiert. Diesen simplen Schachzug hätte man sich sparen können. Der Thriller „Zwei Sekunden“ ist mitreißend vom Anfang bis zum Ende, von Ditfurth hat mit Kommissar de Bodt einen spannenden Charakter in einem nicht immer einfachen Umfeld geschaffen, mit dem man gerne noch weitere Fälle lösen möchte.

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Ein Attentat auf den russischen Präsidenten und die Kanzlerin. Um zwei Sekunden gescheitert. Ein dummer Fehler der Attentäter? Eine Fehlfunktion beim Zünden der Bombe? Oder steckte am Ende etwas ganz anderes dahinter? Gar Absicht? Weitere Morde an Angestellten des Kanzleramtes, präzise geplant und durchgeführt, lassen Komissar DeBodt zweifeln, das der Fehlschlag ein Unfall war. Aber warum geschieht das alles? Und wer steckt dahinter? Die Russen? Terroristen? Was ist der Zweck dieser Morde? DeBodt und sein Team. Yussuf und Salinger, bekommen einiges zu tun, bis sie hinter des Rätsels Lösung kommen. Die Charaktere in diesem Buch haben mir wirklich gut gefallen und mich bis zum Ende ans Buch gefesselt. Der etwas unkonventionelle DeBodt, der gerne mal aneckt und mit Kollegin Salinger umeinander schleicht wie zwei Katzen um den heißen Brei. Zusammen mir dem türkischstämmigen Yussuf sind sie ein tolles Ermittlerteam. Ihr "Gegenspieler" aus dem eigenen Team, Krüger, bringt noch ein bisschen Würze ins Spiel. Paragrafentreu und neidisch bis auf's Blut versucht er, DeBodt zu übertrumpfen und missgönnt ihm den Erfolg. Wo er mit seinen Methoden doch so wider jegliches ideal Krügers verstösst. Und Salinger himmelt den Kerl an- dabei könnte sie, nach Krügers Meinung, wirklich einen besseren Mann haben, Ihn zum Beispiel! Sehr nett fand ich einen tot aufgefundenen Professor namens Boerne, der sich dank seiner anatomischen Kenntnisse, sehr sach-und fachgerecht, erhängt hat. :-) Ich mag sowas! Kleine Seitenhiebe auf Filme oder Serien, die nur versteht, wer die Quelle kennt. Fein. Insgesamt ein wirklich fesselnder Roman, nah an der Realität und mit schlüssigem Ende.

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