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Rezensionen zu
SOG

Yrsa Sigurdardóttir

Kommissar Huldar und Psychologin Freyja (2)

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Mit SOG legt Yrsa Sigurdardottir nun den zweiten Thriller um den isländischen Kommissar Huldar und der Kinderpsychlogin Freya vor. Und ich muss gleich von vorne herein sagen, dass sie mich zum Schluss richtig gepackt hat. . Die 8-jährige Vaka wird von der  sich eher zurück haltend gebenden Mitschülerin Sigrun mit nach Hause genommen....und kommt nicht mehr raus. 10 Jahre später ermittelt Huldar in einem eher unspektakulären Fall. Schulkinder sollten aufschreiben, wie sie sich Island in 10 Jahren vorstellen. Die Schreiben wurden in eine Zeitkapsel für 10 Jahre vergraben. Der Schüler Pröstur hat allerdings damals die Initialen von Personen vermerkt, die er töten will. Huldar soll diesen Jungen mit Hilfe von Freya ausfindig machen. Im Zuge einer davon unabhängigen Anzeige werden in einem Hot Tub eines ehemaligen Staatsanwalts  abgetrennte Hände gefunden. Ob und wie das alles zusammenhängt, schildert die Autorin sehr gekonnt auf 443 Seiten. . Der Plot ist sehr komplex und man hat überhaupt keine Ahnung, ob es sich um eine schwere Körperverletzung oder gar einen Mord handelt. Die Ermittlungen gestalten sich mühselig und schwierig, da die beteiligten Personen scheinbar etwas wissen, aber nicht allzu viel beitragen. So dauert es lange, bis die einzelnen Puzzlestücke  zusammen passen und sich ein Gesamtbild ergibt. Es kommen sehr viele Personen vor, aber das trägt zur komplexen, aber realistischen Darstellung des Falles ungemein bei. Die Personen sind dermassen glaubhaft gezeichnet, dass ich mir komplette Filmszenen vorstellen konnte. . Es passieren noch einige blutige Morde in einer Art und Weise, wie ich es noch nicht gelesen hatte, aber es ist mehr die eigene Fantasie im  Kopf als dass hier allzu grausame Details geschildert werden. Da hält sich die Autorin angenehm zurück. . Die Story beginnt langsam und ruhig und die düstere Erzählung korrespondiert mit den dortigen  Wetterverhältnissen. Aber je weiter man in diesem Buch voran kommt, desto spannender wird dieser Thriller. Das letzte Drittel dieses Buches habe ich sprichwörtlich in mir aufgesogen. Der Schluss war für mich extrem spannend und die komplexe und  überraschende Auflösung einfach nur klasse geschrieben. . Sehr gut haben mir Huldar, Freya, aber auch Erla, die Leiterin der Mordkommision gefallen. Yrsa Sigurdardottir nimmt in ihrem Buch auch an manchen Stellen auf den ersten Thriller dieser Reihe Bezug, DNA, und man erfährt, dass zuvor Huldar Leiter der Mordkommission gewesen ist, aber wegen der dortigen Ereignisse es nicht mehr ist. Wie er mit einer solchen Degradierung umgeht und welche  Gefühle er hat, ist sehr nachvollziehbar geschrieben. Aber auch Freya hat das gleiche Schicksal. Beide haben auch Gefühle füreinander, aber Huldar schafft es nicht, auch selbstverschuldet, ihr näher zu kommen. Dass er auch ab und zu einen witzigen Spruch parat hat, der aber oft gar nicht wahrgenommen wird,  möchte ich kurz positiv erwähnen. Die Protagonisten sind keine supertollen Ermittler mit Spezialkenntnissen und -fähigkeiten, sondern ganz normale Menschen " wie Du und Ich" und das macht sie sehr sympathisch. Die beiden nunmehr erwachsenen Pröstur und Sigrun stehen hier ebenfalls im Mittelpunkt dieses Thrillers um Kindesmissbrauch, Korruption und unglaublichen Eigennutz. . Fazit: Ein sehr gekonnter Thriller, den ich jedem Thrillerfan ans Herz lege. . Ich gebe 4 🌟 von 5.

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Mit DNA hat mich die Autorin bereits völlig in den Bann gezogen und auch den zweiten Teil konnte ich kaum aus der Hand legen. Dabei kreiert sich die Spannung aus einem ganz einfachen Mittel: Unwissenheit. Denn der Leser tappt genauso im Dunkeln, wie es die Ermittler tun. Ziemlich abstruse Dinge kommen hier zusammen: Der Fund abgeschnittener Körperteile sowie einer Zeitkapsel, die von Schulkindern Jahre zuvor eingebuddelt wurde. Dinge, die offenkundig nichts miteinander zu tun haben. Dennoch beschleicht den Leser dasselbe Gefühl wie Kommissar Huldar, da steckt mehr dahinter. Aber um das herauszufinden, müssen wir - wie soll es auch anders sein - ermitteln, prüfen, hinterfragen, rätseln. Das macht Spaß und ist verdammt kurzweilig. Kinderpsychologin Freya ist auch wieder mit von der Partie, ohne sie wäre die Story nur halb, allein deswegen, weil sie einen Erzählerpart übernimmt. Der wechselt nämlich wieder zwischen Hulda uns ihr, was ich als sehr angenehm und durchaus amüsant empfunden habe. Denn auf diese Weise baut die Autorin das Privatleben ihrer Figuren wie nebenbei in die Handlung ein, ohne dass es zu sehr im Vordergrund stünde, was bei anderen Büchern durchaus anstrengend ist. Was mir auch sehr gut gefällt, ist das Zusammenspiel der Figuren, welches authentisch und nicht erzwungen wirkt. Auch in diesem Punkt tun sich andere Autor*innen schwerer. Fazit: Lange Rede, kurzer Sinn: Der Titel des Buches macht seinem Namen alle Ehre. Weniger inhaltlich, als viel mehr aufgrund der Sogwirkung, das es beim Lesen entfaltet. Das kann überzeugen und ist mir gute 4 Sterne wert.

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Super Spannend

Von: Suse

02.08.2018

Zwölf Jahre nach dem Tod und der Vergewaltigung eines Mädchens wird eine Zeitkapsel in Reykjavik gehoben. Darin enthalten: 10 Jahre alte Briefe von Schülern, die beschreiben, wie sie sich Island im Jahre 2016 vorstellen. Darunter findet sich noch etwas anderes: eine unheimliche Botschaft, die akribisch genau die Initialen von zukünftigen Mordopfern auflistet. Kurz danach werden zwei abgetrennte Hände in einem Hot Tub in der Stadt treibend gefunden. Doch noch hat keiner eine Vermisstenanzeige bei der Polizei gestellt. Schon bald taucht die erste verstümmelte Leiche auf, dicht gefolgt von einer zweiten, und es ist klar, dass die Botschaft aus der Zeitkapsel ernst zu nehmen ist. Ein Fall für Kommissar Huldar, der sich beweisen muss: von seinen Leitungsaufgaben entbunden, wird er von den meisten seiner früheren Untergegebenen gemieden, die Beziehung zur Kinderpsychologin Freyja ist ebenfalls ruiniert, was er zu reparieren hofft, indem er sie in die jetzigen Ermittlungen mit einbezieht ... Die Autorin: Yrsa Sigurdardóttir, geboren 1963, ist eine vielfach ausgezeichnete Bestsellerautorin, deren Spannungsromane in über 30 Ländern erscheinen. Sie zählt zu den "besten Kriminalautoren der Welt" (Times Literary Supplement). Sigurdardóttir lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Reykjavík. Sie debütierte 2005 mit "Das letzte Ritual", einer Folge von Kriminalromanen um die Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir. DNA ist Start einer neuen Serie um die Psychologin Freyja und Kommissar Huldar von der Kripo Reykjavik. Meine Meinung: Ich finde, dieses Buch ist ein würdiger Nachfolger von DNA. Mir hat dieser zweite Teil von der Thematik sogar noch etwas besser gefallen. Der Schreibstil ist wieder gewohnt flüssig und für leicht zu lesen. Ich finde die Autorin arbeitet ihre Charaktere immer sehr schön aus und sie wachsen einem so ans Herz. Der Fall war auch hier wieder sehr spannend und der Aufbau hat die Spannung über die ganze Länge des Buches halten können. Man sollte natürlich eine gewisse Vorliebe für solche Art von Bücher haben, um diese Geschichte zu lesen. Wenn man das aber mag ist man hier genau richtig. Der Fall war wieder gewohnt grausam und ich finde die Autorin hat einen sehr plastischen Schreibstil was das alles noch grausamer macht. Ein Buch was ich wirklich sehr empfehlen kann. Mir hat es wieder so gut gefallen, das ich mir gleich mal anschaue was noch auf dem Markt von der Autorin zu bekommen ist. Tolles Buch und sehr spannend

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Nachdem Kommissar Huldar in "DNA" als leitender Ermittler gescheitert ist, rückt er wieder zurück ins zweite Glied. Ausgerechnet jetzt, wo wieder ein spektakulärer Fall zu klären ist. Islands-Krimi-Exportschlager Yrsa Sigurdardóttir legt mit "Sog" den zweiten Band um Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freyja nach. Es wird spannend, dunkel und fordernd. Eine Vergewaltigung, grausame Morde, viele Verdächtige Kommissar Huldar bekommt es mit einem seltsamen "Fall" zu tun: Auf seinem Schreibtisch landet ein Zeitkapsel, die zwölf Jahre zuvor von einer Schulklasse vergraben wurde. In dieser sind Zettel mit Zukuntsprognosen für das Jahr 2016. Einer dieser Aufsätze kündigt mehrere Morde an, jeweils versehen mit den Initialien der Opfer. Zeitgleich werden in einem Whirlpool ein Paar abgetrennte Hände gefunden, die jedoch keiner Person zugeordnet werden können. Da der Aufsatz recht schnell einem Jungen zugeordnet werden kann, dessen Vater wegen Mordes und Vergewaltigung einer Schülerin verurteilt wurde, zieht Huldar die Kinderpsychologin Freyja zu Rate. Und das obwohl das Verhältnis der beiden aufgrund der Vorkommnisse der letzten Ermittlungen immer noch mehr als angespannt und kompliziert ist. Denn auch Freyja ist in ihren Aufgaben zurüchgesetzt worden. Nicht einfacher werden die Ermittlungen dadurch, dass Huldar immer noch versucht, Freyjas Herz zu gewinnen. Als nach nach dem Fund der abgetrennten Hände ein weiterer brutaler Mord geschieht und die Initialien zum Aufsatz aus dem Jahr 2004 passen, wird klar, dass der Aufsatz ernst zu nehmen ist. Starker Plot, interessante Charaktere Mit "Sog" legt Yrsa Sigurdardóttir einen starken und komplexen zweiten Band um Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freyja nach. Der Plot ist komplex gestrickt und äußerst spannend: Viele verschiedene Spuren lassen zu keiner Zeit den Täter oder die Täterin klar werden. Natürlich stellt man Vermutungen an, aber die verschiedenen Spuren verlaufen ins Leere oder ergeben irgendwann keinen Sinn mehr. So tappt man bis zur Auflösung am Ende mehr oder weniger im Dunklen. Die bereits in "DNA" komplex angelegten Hauptdarsteller faszninieren aufs Neue, da sich Huldar und Freyja einerseits "spinnefeind" sind und sich andererseits gegenseitig anziehen. Beide Charaktere sind dabei auf ihre Art sympathisch, zumal man die Innenwelt bzw. Gefühle des jeweils anderen nur zu gut nachvollziehen kann. Insofern wird es für die kommenden Bände spannend wie sich das Verhältnis entwickelt. Die düsteren Stimmung, die Thematik um missbrauchte Kinder und die brutalen Morde gestaltet die Autorin detailreich aus. Aber eher der Art, dass man sich mit den Ursachen und Hintergründen für die Taten beschäftigt. All das mit einer unaufgeregt Sprache, leicht lesbar und doch alles andere als seicht. Geschickt sind einige Wendungen eingebaut, so dass die Suche nach den Schuldigen öfter bei Null beginnt. Insofern ist der Thriller-Titel "Sog" durchaus Programm, denn in eben diesen wird man beim Lesen gezogen. Eine absolute Krimiempfehlung für die ruhige Zeit zwischen den Jahren, verbunden mit der Vorfreude auf weitere Fälle.

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Schwelbrand

Von: wal.li

11.12.2017

Nach dem letzten Fall ist Kommissar Huldar in Ungnade gefallen. Seinen Posten als Gruppenleiter hat er verloren, er bekommt nur noch Arbeiten zugewiesen, bei denen er nichts falsch machen kann. Und so soll er ermitteln, was es mit einer Zeitkapsel auf sich hat, die in einer Schule gefunden wurde. Da prophezeit ein Schüler, wer im laufenden Jahr ermordet werden wird. Die spannenderen Fälle hat Kollegin Erla, die seine Stelle übernommen hat. Obwohl, eigentlich ist Huldar froh, mal wieder bei der Psychologin Freyja vorsprechen kann. Ihre leitende Position ist sie zwar los, aber Kindern zu helfen ist immer noch ihr Anliegen. In diesem zweiten Fall sind sowohl Kommissar Huldar als auch Freyja vom Geschehen abgeschnitten. Abgehängt und unschädlich gemacht. Sie können froh sein, dass sie überhaupt noch Arbeit haben. Sie sollten sich zurückhalten. Die wichtigen Arbeiten erledigen andere. Langweilig ist das schon für Huldar. Irgendwie muss es doch zu schaffen sein, an interessante Ermittlungen zu kommen. Eher zufällig ist Huldar dabei, wie ein entsetzlicher Fund auf dem Grundstück eines ehemaligen Staatsanwaltes gemacht wird. Huldur setzt alles daran hier am Ball bleiben zu dürfen. Nicht lange dauert es, bis eine erste Leiche gefunden wird, die auf äußerst grausame Art zu Tode gekommen ist. Auch wenn Huldar es beim Kennenlernen Freyjas mit der Wahrheit nicht so genau genommen hat, wähnte er sich doch auf einem guten Weg eine Beziehung mit ihr aufzubauen. Nachdem aber beider Karriere den Bach runtergegangen ist, ist es auch mit der trauten Zweisamkeit vorbei. Huldar lässt nichts unversucht, dies wieder zu ändern. Da kommt ihm der Fall mit der Zeitkapsel gerade recht. Spannend wie Huldar sich in die Ermittlung einschleicht, um sich wieder eine Position zu verschaffen. Nein, Chef werden will er nicht, das können andere besser. Aber ordentlich ermitteln, runter vom Abstellgleis. Zum Glück ist Huldar ein gewiefter Ermittler, der auch mal quer denkt. Und so macht er sich beinahe unersetzbar. Ganz niedlich ist auch sein Werben um Freyja, die nach langem Fremdeln kurz davor scheint, nachzugeben. Was sich Huldar dann leistet, ist schon etwas unaussprechlich. Typisch, möchte man rufen, gäbe es da nicht noch ein Teufelchen. Ein fesselnder Kriminalroman, der mit einem Verwirrspiel verschiedener Spuren und Verdächtiger aufwartet, wodurch der Leser die Möglichkeit hat, den Ermittlern zu folgen, sich mit den Hintergründen des Falles zu beschäftigen und schließlich von der Lösung überrascht zu werden.

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Ich kannte Frau Sigurðardóttir noch nicht und hatte sehr hohe Erwartungen an SOG. Nachdem Facebook und jede andere Social Media Seite das Buch so hochgepriesen hat, blieb die Chance da unvoreingenommen an das Buch zu gehen quasi ausgeschlossen. Es war gut. Nicht WOW - aber gut. Ich habe doch wie erwartet die Vorgeschichte aus dem ersten Fall (DNA) vermisst, auch wenn man davon ausgehen sollte, dass es keine große Rolle spielt. Für den Fall an sich vielleicht nicht, aber ich hätte die Charaktere Huldar und Freyja einfach besser verstanden, wenn ich gewusst hätte, was alles so passiert ist… noch vor der Zeitkapsel und noch vor den abgetrennten Händen. Kommissar Huldar bleibt mir ein Rätsel - einerseits der totale Idiot was Frauen angeht und im nächsten Kapitel dann doch ein Frauenheld. Was jetzt? Freyja geht total überzeugt von sich selbst durchs Leben und weiß genau, wann sie einen Schritt zurück wagen kann. Ich lasse euch da die Überraschung und verrate nicht mehr als das. Die Sprache ist flüssig und macht eindeutig Lust auf mehr. Man spürt den Zeitdruck und hofft nach jeder Seite, dass nicht noch eine Katastrophe passiert. Wir starten im Jahr 2004 in welchem die achtjährige Vaka verschwindet, was danach passiert wird sehr schnell klar. Es gibt einen kurzen Übergang in das Jahr 2016 und der Zusammenhang der einzelnen Fälle wird nicht zu Beginn bereits preisgegeben und das hält die Spannung durchgehend aufrecht. Ich kam schon zeitweise ins Grübeln und hätte gerne selbst Fragen gestellt im Verhör. Das habe ich im Endeffekt auch getan, aber mir hört ja keiner zu!! Das Cover ist wahnsinnig gut gestaltet. Voller Details und passend zum Titel. Ein tiefes Loch in welches man hereingezogen wird. Der 3D Effekt verleiht einen dazu da ständig darüberzustreichen (als würden wir Buch verrückten Menschen, dass nicht auch so ständig tun). Ein durchaus lesenswerter Island Thriller und perfekt für die kalten Wintertage.

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Autor: Yrsa Sigurðardóttir  Verlag: btb Genre: Thriller Seitenanzahl: 444 Seiten Preis: 20 € Inhalt:  Dunkel. Gefährlich. Erbarmungslos.  Zwei abgetrennte Hände, ein perfider Mord, kurz darauf ein weiterer. Was hat die unheimliche Botschaft eines Kindes mit den Toden zu tun?  - Zwölf Jahre nach der Vergewaltigung und dem Tod eines Mädchens wird eine Zeitkapsel in Reykjavík gehoben. Darin enthalten: Zehn Jahre alte Briefe von Schülern, die beschrieben, wie sie sich Island im Jahre 2016 vorstellen. Darunter findet sich noch etwas anderes: eine unheimliche Botschaft, die akribisch genau die Initialen von zukünftigen Mordopfern auflistet, geschrieben von einem Kind. Kurz danach werden zwei abgetrennte Hände in einem Hot Tub in der Stadt treibend gefunden. Doch noch hat keiner eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben. Schon bald taucht die erste perfide und brutal ermordete Leiche auf, dicht gefolgt von einer zweiten. Es ist klar, dass die Botschaft aus der Zeitkapsel ernst zu nehmen ist.  Ein Fall für Kommissar Huldar, der sich beweisen muss: Von seinen Leistungsaufgaben entbunden, wird er von den meisten seiner früheren Untergebenen gemieden, die Beziehung zur Kinderpsychologin Freyja ist ebenfalls ruiniert, was er zu reparieren hofft, indem er sie in die jetzigen Ermittlungen einbezieht... Meine Meinung:  »Sog« erfüllt jedwede Forderung, die ich an Thriller im Allgemeinen stelle, sodass ich höchstzufrieden mit diesem Rezensionsexemplar bin.  Der Plot ist stark, gut durchdacht und beinhaltet ein recht zufriedenstellendes Ende, das keinerlei Fragen offen lässt.  Der Kommissar und die Kinderpsychologin - Huldar und Freyja - sind beide sympathische Figuren, die mit in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen und gegenwärtigen Problemen zu kämpfen haben, und ein wirklich eingespieltes Team sind. Dank den beiden fehlt auch die obligatorische Liebesgeschichte nicht, die dann aber glücklicherweise nicht die größte Rolle spielt, sondern die Mordserie, die plötzlich in Reykjavík ihren Lauf nimmt.  Die Idee, den Aufsatz eines Kindes, den dieses vor zehn Jahren geschrieben hat, als Vorhersage eben dieser Mordserie zu nutzen, ist meiner Ansicht nach eine sehr originelle Idee. Was alle anfangs für einen bedeutungslosen Kinderstreich halten, entpuppt sich als Wahrheit, als plötzlich Menschen mit den im Aufsatz aufgelisteten Initialen ermordet werden.  Die ganze Handlung - inklusive Mordserie - dreht sich um Vaka, ein Mädchen, das mit acht Jahren von einem alkoholabhängigen Pädophilen vergewaltigt und umgebracht wurde. Ich lese eigentlich nicht so gern über Täter dieser Art, weil ich die Thematik unglaublich sensibel finde, aber Sigurðardóttir beschreibt die Situation mit dem nötigen Feingefühl und geht auch auf die Situation Vakas leidender Eltern ein, die sich nach der Verhaftung des Vergewaltigers und Mörders ihrer Tochter trennen. Und obgleich es sich in diesem Fall um Fiktion handelt, sollte man im Hinterkopf behalten, dass solche Dinge geschehen, tagtäglich, und durchaus real sind. Man sollte niemals wegschauen sollte, wenn man ahnt, dass einem Kind etwas so Schreckliches angetan wird.  Im Buch geht es um Menschen, die weggesehen haben, aus unterschiedlichen Gründen. Auch deshalb würde ich es weiterempfehlen. Man muss eingreifen, bevor es zu spät ist.  Um mich nun aber nicht in meiner Moralpredigt zu verirren, will ich mal langsam zum Schluss kommen.  Der Thriller ist spannend, gut geschrieben und voller interessanter Personen, die alle ein Geheimnis hüten, das erst spät aufgedeckt wird und hat - wie schon erwähnt - ein wirklich zufriedenstellendes Ende mit einer logischen und doch erschreckenden Auflösung. Ich vergebe vier von fünf Sternen. Einfach aus dem Grund, dass ich der Meinung bin, dass manche Szenen durchaus etwas spektakulärer hätten ausfallen können, aber alles in allem bin ich sehr glücklich mit diesem Buch und werde definitiv weitere Thriller der Isländerin lesen.  Fazit:  Brutal und originell. Ein spannender Page-Turner aus Island!

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"Über Vergangenes mach dir keine Sorgen, dem Kommenden wende dich zu." (Dschuang Dsi) Zwölf Jahre nach dem die kleine Vaka vergewaltigt und getötet wurde, wird in Reykjavik eine Zeitkapsel geborgen. In dieser Zeitkapsel haben vor zehn Jahren Schüler Briefe geschrieben, wie sie sich im Jahr 2016 Island vorstellen würden. Dabei entdeckt man einen Brief mit einer eigenartigen Botschaft. Der Verfasser teilt darin mit, dass Menschen getötet werden und listet diese anhand ihrer Initialen auf. Kommissar Huldar und sein Team stehen vorerst vor einem Rätsel. Vor allem nach dem man wenig später in einem Hot Tub, zwei abgetrennte Hände findet. Bisher wird allerdings niemand vermisst, sodass sie diese Hände niemandem zuordnen können oder wissen, ob derjenige noch lebt. Wenige Tage später gibt es ein erneutes Todesopfer, in einer Tiefgarage, dort wird der Finder der abgetrennten Hände auf brutale Weise getötet. Doch das ist noch nicht alles, wenig später gibt es das nächste Opfer und diesmal wieder getötet auf eine sehr brutale Weise. Auffällig ist, dass die Opfer kurz vor ihrer Ermordung verschwinden und das sie mit den Initialen vom Brief der Zeitkapsel identisch sind. Nebenbei kommt nach 10 Jahre Gefängnis der Mörder und Kinderschänder Jon Jonsson frei. Hat er was mit diesen Morden zu tun und warum hat sein Sohn Pröstur damals diesen Brief geschrieben? Derweil hat Kommissar Huldar ganz andere Sorgen, er wurde von seinem Posten enthoben und möchte auch gerne wieder die ruinierte Beziehung von Freyja und ihm in Ordnung bringen. Deshalb versucht er sie auch möglichst oft in die Ermittlungen miteinzubeziehen. Meine Meinung: Das ist mein zweites Buch dieser Autorin, schon beim ersten Fall hatte ich damals die Spannung etwas vermisst, die mir auch hier in diesem Buch etwas gefehlt hat. Die Leseprobe hatte mich neugierig gemacht, doch nicht durchgängig konnte mich das Buch überzeugen. Zwar ist der Fall sehr interessant und auch die Ermittlungen, doch allzu oft driftet die Autorin in das Privatleben von Huldar und Freyja, das mich sogar gelegentlich ermüden lässt. Trotzdem fand ich dieses Buch ein wenig besser als den Vorband. Leider sind mir die Ermittler nach wie vor immer noch nicht ganz sympathisch, noch immer werde ich mit Huldar und seinen Frauengeschichten nicht warm. Ich empfinde sogar, diese chaotische Beziehungsgeschichte zwischen Huldar und Freyja mitunter als sehr anstrengend. Sehr schwer tue ich mich auch mit den vielen, eigenwilligen isländischen Namen. Das Cover ist wie beim Vorgänger einfach, aber geheimnisvoll. Öfters fehlte es für mich an einem kontinuierlichen Spannungsbogen, der jedoch um einiges besser war, wie beim Vorband. Trotz des interessanten Falls, ist es sicher für manchen Leser keine einfache Kost, da es unter anderem auch um das Thema Kindesmissbrauch geht. Von mir gibt es für dieses Buch 3 1/2 von 5 Sterne mit Luft nach oben.

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