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Rezensionen zu
SOG

Yrsa Sigurdardóttir

Kommissar Huldar und Psychologin Freyja (2)

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Wenn ein verkleidetes Wesen, von dem noch nicht mal klar ist, ob es Mann oder Frau ist, zwei Kinder vom Streichelzoo weglockt und die Mutter damit in Panik versetzt. Wenn in einem Whirlpool zwei menschliche Gegenstände auftauchen, die nicht dahin gehören. Und wenn ein unbescholtener, leicht zwanghaft veranlagter Angestellter im mittleren Dienst seinen teuren und geliebten Wagen ausparken will und damit eine Kettenreaktion in Gang setzt, die überaus dramatische Folgen hat mitsamt dem beteiligten Schutzgatter auf einer hohen Mauer, dann ist intensive Ermittlungsarbeit angesagt. Was einfacher wäre, wenn es überhaupt eine verwertbare Spur gäbe. Was zudem besser laufen könnte, wenn einer der Ermittler nach dem letzten Fall nicht „ganz unten“ in der Abteilung gelandet wäre, einen eher nerdigen Assistenten als Hilfe heranziehen muss und zudem in seinem Privatleben seit eben jenem letzten Fall so ziemlich alles sich in Unordnung befindet, was nur geht. Wobei zudem die eigene Chefin mit der psychologischen Mitarbeiterin, die Kommissar Huld ja nicht nur aus beruflichen Gründen versucht, stark in den Fall mit einzubinden, keine geringen Komplikationen mit in den Raum setzt. Eifersucht vielleicht sogar? Da muss der Leser lange Zeit den eigenen Assoziationen vertrauen, denn trotz vielfacher Andeutungen, einem eindeutigen Prolog und immer wieder kleineren Hinweisen im Thriller weiß der Leser lange Zeit nicht mehr als Hulda selbst, aus dessen Perspektive der Großteil des Thrillers seinen Gang nimmt. Ob eine Zeitkapsle, die vor gut einem Jahrzehnt von einer Schulklasse feierlich eingemauert und erst letztens wieder geöffnet wurde, wirklich wichtige Anhaltspunkte in diesem einen Aufsatz enthält, der eine ganze Reihe von Todesfällen voraussagt? Das bleibt zuerst dahingestellt, während Sigurdardottir den Leser tief in die Gefühlswelt ihrer Personen mit hineinzieht, ohne mit der Wimper zu zucken auch blutigste und brutalste Tatorte bildkräftig schildert (und dabei immer noch das, was sie nur andeutet, die Fantasie des Lesers konkret und zielgerichtet lenkt) und zudem Fassade über Fassade beginnt zu fallen. So dass zunächst einmal völlig unbescholtene Bürger um Jahre zurückliegende dunkle Verbindungen und manches Geheimnis langsam an die Oberfläche dieses undurchschaubaren Falles durchsickern lassen. Nicht selten müssen. Mit gravierenden Folgen für die eigene Gesundheit. Dabei ist der Thriller weniger mysteriös denn eher als Kriminalpuzzle angelegt, zeigt die Welt „ganz unten“ in der sozialen Skala ebenso, wie die gutsituierte Seite der Gegenwart und nimmt den Leser umgehend für den gebeutelten Hulda ein. Der einerseits dankbar ist, überhaupt noch in der Abteilung, deren Chef er vor Kurzem noch war, mitarbeiten zu können, dessen Naturell aber ein einfaches „Absitzen“ der Dienstzeit konsequent nicht gestattet. Spannend, unterhaltsam, teils mi unverdeckter Gewalt gesehen, ist dies ein Thriller, den man nicht gerne vor dem Ende aus der Hand legt.

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Nachdem Kommissar Huldar in "DNA" als leitender Ermittler gescheitert ist, rückt er wieder zurück ins zweite Glied. Ausgerechnet jetzt, wo wieder ein spektakulärer Fall zu klären ist. Islands-Krimi-Exportschlager Yrsa Sigurdardóttir legt mit "Sog" den zweiten Band um Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freyja nach. Es wird spannend, dunkel und fordernd. Eine Vergewaltigung, grausame Morde, viele Verdächtige Kommissar Huldar bekommt es mit einem seltsamen "Fall" zu tun: Auf seinem Schreibtisch landet ein Zeitkapsel, die zwölf Jahre zuvor von einer Schulklasse vergraben wurde. In dieser sind Zettel mit Zukuntsprognosen für das Jahr 2016. Einer dieser Aufsätze kündigt mehrere Morde an, jeweils versehen mit den Initialien der Opfer. Zeitgleich werden in einem Whirlpool ein Paar abgetrennte Hände gefunden, die jedoch keiner Person zugeordnet werden können. Da der Aufsatz recht schnell einem Jungen zugeordnet werden kann, dessen Vater wegen Mordes und Vergewaltigung einer Schülerin verurteilt wurde, zieht Huldar die Kinderpsychologin Freyja zu Rate. Und das obwohl das Verhältnis der beiden aufgrund der Vorkommnisse der letzten Ermittlungen immer noch mehr als angespannt und kompliziert ist. Denn auch Freyja ist in ihren Aufgaben zurüchgesetzt worden. Nicht einfacher werden die Ermittlungen dadurch, dass Huldar immer noch versucht, Freyjas Herz zu gewinnen. Als nach nach dem Fund der abgetrennten Hände ein weiterer brutaler Mord geschieht und die Initialien zum Aufsatz aus dem Jahr 2004 passen, wird klar, dass der Aufsatz ernst zu nehmen ist. Starker Plot, interessante Charaktere Mit "Sog" legt Yrsa Sigurdardóttir einen starken und komplexen zweiten Band um Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freyja nach. Der Plot ist komplex gestrickt und äußerst spannend: Viele verschiedene Spuren lassen zu keiner Zeit den Täter oder die Täterin klar werden. Natürlich stellt man Vermutungen an, aber die verschiedenen Spuren verlaufen ins Leere oder ergeben irgendwann keinen Sinn mehr. So tappt man bis zur Auflösung am Ende mehr oder weniger im Dunklen. Die bereits in "DNA" komplex angelegten Hauptdarsteller faszninieren aufs Neue, da sich Huldar und Freyja einerseits "spinnefeind" sind und sich andererseits gegenseitig anziehen. Beide Charaktere sind dabei auf ihre Art sympathisch, zumal man die Innenwelt bzw. Gefühle des jeweils anderen nur zu gut nachvollziehen kann. Insofern wird es für die kommenden Bände spannend wie sich das Verhältnis entwickelt. Die düsteren Stimmung, die Thematik um missbrauchte Kinder und die brutalen Morde gestaltet die Autorin detailreich aus. Aber eher der Art, dass man sich mit den Ursachen und Hintergründen für die Taten beschäftigt. All das mit einer unaufgeregt Sprache, leicht lesbar und doch alles andere als seicht. Geschickt sind einige Wendungen eingebaut, so dass die Suche nach den Schuldigen öfter bei Null beginnt. Insofern ist der Thriller-Titel "Sog" durchaus Programm, denn in eben diesen wird man beim Lesen gezogen. Eine absolute Krimiempfehlung für die ruhige Zeit zwischen den Jahren, verbunden mit der Vorfreude auf weitere Fälle.

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Schwelbrand

Von: wal.li

11.12.2017

Nach dem letzten Fall ist Kommissar Huldar in Ungnade gefallen. Seinen Posten als Gruppenleiter hat er verloren, er bekommt nur noch Arbeiten zugewiesen, bei denen er nichts falsch machen kann. Und so soll er ermitteln, was es mit einer Zeitkapsel auf sich hat, die in einer Schule gefunden wurde. Da prophezeit ein Schüler, wer im laufenden Jahr ermordet werden wird. Die spannenderen Fälle hat Kollegin Erla, die seine Stelle übernommen hat. Obwohl, eigentlich ist Huldar froh, mal wieder bei der Psychologin Freyja vorsprechen kann. Ihre leitende Position ist sie zwar los, aber Kindern zu helfen ist immer noch ihr Anliegen. In diesem zweiten Fall sind sowohl Kommissar Huldar als auch Freyja vom Geschehen abgeschnitten. Abgehängt und unschädlich gemacht. Sie können froh sein, dass sie überhaupt noch Arbeit haben. Sie sollten sich zurückhalten. Die wichtigen Arbeiten erledigen andere. Langweilig ist das schon für Huldar. Irgendwie muss es doch zu schaffen sein, an interessante Ermittlungen zu kommen. Eher zufällig ist Huldar dabei, wie ein entsetzlicher Fund auf dem Grundstück eines ehemaligen Staatsanwaltes gemacht wird. Huldur setzt alles daran hier am Ball bleiben zu dürfen. Nicht lange dauert es, bis eine erste Leiche gefunden wird, die auf äußerst grausame Art zu Tode gekommen ist. Auch wenn Huldar es beim Kennenlernen Freyjas mit der Wahrheit nicht so genau genommen hat, wähnte er sich doch auf einem guten Weg eine Beziehung mit ihr aufzubauen. Nachdem aber beider Karriere den Bach runtergegangen ist, ist es auch mit der trauten Zweisamkeit vorbei. Huldar lässt nichts unversucht, dies wieder zu ändern. Da kommt ihm der Fall mit der Zeitkapsel gerade recht. Spannend wie Huldar sich in die Ermittlung einschleicht, um sich wieder eine Position zu verschaffen. Nein, Chef werden will er nicht, das können andere besser. Aber ordentlich ermitteln, runter vom Abstellgleis. Zum Glück ist Huldar ein gewiefter Ermittler, der auch mal quer denkt. Und so macht er sich beinahe unersetzbar. Ganz niedlich ist auch sein Werben um Freyja, die nach langem Fremdeln kurz davor scheint, nachzugeben. Was sich Huldar dann leistet, ist schon etwas unaussprechlich. Typisch, möchte man rufen, gäbe es da nicht noch ein Teufelchen. Ein fesselnder Kriminalroman, der mit einem Verwirrspiel verschiedener Spuren und Verdächtiger aufwartet, wodurch der Leser die Möglichkeit hat, den Ermittlern zu folgen, sich mit den Hintergründen des Falles zu beschäftigen und schließlich von der Lösung überrascht zu werden.

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Ich kannte Frau Sigurðardóttir noch nicht und hatte sehr hohe Erwartungen an SOG. Nachdem Facebook und jede andere Social Media Seite das Buch so hochgepriesen hat, blieb die Chance da unvoreingenommen an das Buch zu gehen quasi ausgeschlossen. Es war gut. Nicht WOW - aber gut. Ich habe doch wie erwartet die Vorgeschichte aus dem ersten Fall (DNA) vermisst, auch wenn man davon ausgehen sollte, dass es keine große Rolle spielt. Für den Fall an sich vielleicht nicht, aber ich hätte die Charaktere Huldar und Freyja einfach besser verstanden, wenn ich gewusst hätte, was alles so passiert ist… noch vor der Zeitkapsel und noch vor den abgetrennten Händen. Kommissar Huldar bleibt mir ein Rätsel - einerseits der totale Idiot was Frauen angeht und im nächsten Kapitel dann doch ein Frauenheld. Was jetzt? Freyja geht total überzeugt von sich selbst durchs Leben und weiß genau, wann sie einen Schritt zurück wagen kann. Ich lasse euch da die Überraschung und verrate nicht mehr als das. Die Sprache ist flüssig und macht eindeutig Lust auf mehr. Man spürt den Zeitdruck und hofft nach jeder Seite, dass nicht noch eine Katastrophe passiert. Wir starten im Jahr 2004 in welchem die achtjährige Vaka verschwindet, was danach passiert wird sehr schnell klar. Es gibt einen kurzen Übergang in das Jahr 2016 und der Zusammenhang der einzelnen Fälle wird nicht zu Beginn bereits preisgegeben und das hält die Spannung durchgehend aufrecht. Ich kam schon zeitweise ins Grübeln und hätte gerne selbst Fragen gestellt im Verhör. Das habe ich im Endeffekt auch getan, aber mir hört ja keiner zu!! Das Cover ist wahnsinnig gut gestaltet. Voller Details und passend zum Titel. Ein tiefes Loch in welches man hereingezogen wird. Der 3D Effekt verleiht einen dazu da ständig darüberzustreichen (als würden wir Buch verrückten Menschen, dass nicht auch so ständig tun). Ein durchaus lesenswerter Island Thriller und perfekt für die kalten Wintertage.

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Autor: Yrsa Sigurðardóttir  Verlag: btb Genre: Thriller Seitenanzahl: 444 Seiten Preis: 20 € Inhalt:  Dunkel. Gefährlich. Erbarmungslos.  Zwei abgetrennte Hände, ein perfider Mord, kurz darauf ein weiterer. Was hat die unheimliche Botschaft eines Kindes mit den Toden zu tun?  - Zwölf Jahre nach der Vergewaltigung und dem Tod eines Mädchens wird eine Zeitkapsel in Reykjavík gehoben. Darin enthalten: Zehn Jahre alte Briefe von Schülern, die beschrieben, wie sie sich Island im Jahre 2016 vorstellen. Darunter findet sich noch etwas anderes: eine unheimliche Botschaft, die akribisch genau die Initialen von zukünftigen Mordopfern auflistet, geschrieben von einem Kind. Kurz danach werden zwei abgetrennte Hände in einem Hot Tub in der Stadt treibend gefunden. Doch noch hat keiner eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben. Schon bald taucht die erste perfide und brutal ermordete Leiche auf, dicht gefolgt von einer zweiten. Es ist klar, dass die Botschaft aus der Zeitkapsel ernst zu nehmen ist.  Ein Fall für Kommissar Huldar, der sich beweisen muss: Von seinen Leistungsaufgaben entbunden, wird er von den meisten seiner früheren Untergebenen gemieden, die Beziehung zur Kinderpsychologin Freyja ist ebenfalls ruiniert, was er zu reparieren hofft, indem er sie in die jetzigen Ermittlungen einbezieht... Meine Meinung:  »Sog« erfüllt jedwede Forderung, die ich an Thriller im Allgemeinen stelle, sodass ich höchstzufrieden mit diesem Rezensionsexemplar bin.  Der Plot ist stark, gut durchdacht und beinhaltet ein recht zufriedenstellendes Ende, das keinerlei Fragen offen lässt.  Der Kommissar und die Kinderpsychologin - Huldar und Freyja - sind beide sympathische Figuren, die mit in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen und gegenwärtigen Problemen zu kämpfen haben, und ein wirklich eingespieltes Team sind. Dank den beiden fehlt auch die obligatorische Liebesgeschichte nicht, die dann aber glücklicherweise nicht die größte Rolle spielt, sondern die Mordserie, die plötzlich in Reykjavík ihren Lauf nimmt.  Die Idee, den Aufsatz eines Kindes, den dieses vor zehn Jahren geschrieben hat, als Vorhersage eben dieser Mordserie zu nutzen, ist meiner Ansicht nach eine sehr originelle Idee. Was alle anfangs für einen bedeutungslosen Kinderstreich halten, entpuppt sich als Wahrheit, als plötzlich Menschen mit den im Aufsatz aufgelisteten Initialen ermordet werden.  Die ganze Handlung - inklusive Mordserie - dreht sich um Vaka, ein Mädchen, das mit acht Jahren von einem alkoholabhängigen Pädophilen vergewaltigt und umgebracht wurde. Ich lese eigentlich nicht so gern über Täter dieser Art, weil ich die Thematik unglaublich sensibel finde, aber Sigurðardóttir beschreibt die Situation mit dem nötigen Feingefühl und geht auch auf die Situation Vakas leidender Eltern ein, die sich nach der Verhaftung des Vergewaltigers und Mörders ihrer Tochter trennen. Und obgleich es sich in diesem Fall um Fiktion handelt, sollte man im Hinterkopf behalten, dass solche Dinge geschehen, tagtäglich, und durchaus real sind. Man sollte niemals wegschauen sollte, wenn man ahnt, dass einem Kind etwas so Schreckliches angetan wird.  Im Buch geht es um Menschen, die weggesehen haben, aus unterschiedlichen Gründen. Auch deshalb würde ich es weiterempfehlen. Man muss eingreifen, bevor es zu spät ist.  Um mich nun aber nicht in meiner Moralpredigt zu verirren, will ich mal langsam zum Schluss kommen.  Der Thriller ist spannend, gut geschrieben und voller interessanter Personen, die alle ein Geheimnis hüten, das erst spät aufgedeckt wird und hat - wie schon erwähnt - ein wirklich zufriedenstellendes Ende mit einer logischen und doch erschreckenden Auflösung. Ich vergebe vier von fünf Sternen. Einfach aus dem Grund, dass ich der Meinung bin, dass manche Szenen durchaus etwas spektakulärer hätten ausfallen können, aber alles in allem bin ich sehr glücklich mit diesem Buch und werde definitiv weitere Thriller der Isländerin lesen.  Fazit:  Brutal und originell. Ein spannender Page-Turner aus Island!

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"Über Vergangenes mach dir keine Sorgen, dem Kommenden wende dich zu." (Dschuang Dsi) Zwölf Jahre nach dem die kleine Vaka vergewaltigt und getötet wurde, wird in Reykjavik eine Zeitkapsel geborgen. In dieser Zeitkapsel haben vor zehn Jahren Schüler Briefe geschrieben, wie sie sich im Jahr 2016 Island vorstellen würden. Dabei entdeckt man einen Brief mit einer eigenartigen Botschaft. Der Verfasser teilt darin mit, dass Menschen getötet werden und listet diese anhand ihrer Initialen auf. Kommissar Huldar und sein Team stehen vorerst vor einem Rätsel. Vor allem nach dem man wenig später in einem Hot Tub, zwei abgetrennte Hände findet. Bisher wird allerdings niemand vermisst, sodass sie diese Hände niemandem zuordnen können oder wissen, ob derjenige noch lebt. Wenige Tage später gibt es ein erneutes Todesopfer, in einer Tiefgarage, dort wird der Finder der abgetrennten Hände auf brutale Weise getötet. Doch das ist noch nicht alles, wenig später gibt es das nächste Opfer und diesmal wieder getötet auf eine sehr brutale Weise. Auffällig ist, dass die Opfer kurz vor ihrer Ermordung verschwinden und das sie mit den Initialen vom Brief der Zeitkapsel identisch sind. Nebenbei kommt nach 10 Jahre Gefängnis der Mörder und Kinderschänder Jon Jonsson frei. Hat er was mit diesen Morden zu tun und warum hat sein Sohn Pröstur damals diesen Brief geschrieben? Derweil hat Kommissar Huldar ganz andere Sorgen, er wurde von seinem Posten enthoben und möchte auch gerne wieder die ruinierte Beziehung von Freyja und ihm in Ordnung bringen. Deshalb versucht er sie auch möglichst oft in die Ermittlungen miteinzubeziehen. Meine Meinung: Das ist mein zweites Buch dieser Autorin, schon beim ersten Fall hatte ich damals die Spannung etwas vermisst, die mir auch hier in diesem Buch etwas gefehlt hat. Die Leseprobe hatte mich neugierig gemacht, doch nicht durchgängig konnte mich das Buch überzeugen. Zwar ist der Fall sehr interessant und auch die Ermittlungen, doch allzu oft driftet die Autorin in das Privatleben von Huldar und Freyja, das mich sogar gelegentlich ermüden lässt. Trotzdem fand ich dieses Buch ein wenig besser als den Vorband. Leider sind mir die Ermittler nach wie vor immer noch nicht ganz sympathisch, noch immer werde ich mit Huldar und seinen Frauengeschichten nicht warm. Ich empfinde sogar, diese chaotische Beziehungsgeschichte zwischen Huldar und Freyja mitunter als sehr anstrengend. Sehr schwer tue ich mich auch mit den vielen, eigenwilligen isländischen Namen. Das Cover ist wie beim Vorgänger einfach, aber geheimnisvoll. Öfters fehlte es für mich an einem kontinuierlichen Spannungsbogen, der jedoch um einiges besser war, wie beim Vorband. Trotz des interessanten Falls, ist es sicher für manchen Leser keine einfache Kost, da es unter anderem auch um das Thema Kindesmissbrauch geht. Von mir gibt es für dieses Buch 3 1/2 von 5 Sterne mit Luft nach oben.

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Cover: Das Cover ist mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet. Auf mich wirken die einzelnen Schichten wie Beton, der aufgeschlagen wurde. Diese einzelnen Schichten sind jeweils erhaben, sodass ein toller 3D-Effekt entsteht. Auch der Buchtitel, der groß in der Mitte des Lochs in Rot auf schwarzem Hintergrund steht, ist erhaben. Im Gegensatz zu dem ansonsten matt gehaltenen Cover, ist der Titel in Hochglanz, sodass er noch einmal besonders hervorsticht, obwohl er stilistisch, durch die Platzierung im Loch, eigentlich im Hintergrund liegt. Außerdem finden sich auf dem Beton Blutspritzer, die ein eindeutiger Hinweis auf die Brutalität im Buch sind. Worauf ich hier ebenfalls hinweisen möchte, sind die Seiten des Buches. Diese sind auf sehr starkem Papier gedruckt, dass ich beim Lesen im ersten Moment dachte, ich hätte zwei Seiten auf einmal umgeblättert. Ich finde das ein schönes und erwähnenswertes Detail, da es von Qualität zeugt. Die Seiten sind dementsprechend viel stabiler und die Schrift auf der Rückseite scheint nicht durch. Inhalt: Vorweg möchte ich sagen, dass ich es bei diesem Buch extrem schwer finde den Inhalt wiederzugeben ohne zu spoilern. Dementsprechend fällt dieser Teil relativ kurz und allgemein gehalten aus. Ich erwähne bewusst keine Personen außer den vom Klappentext schon bekannten, da dies meiner Meinung nach zu viel über den Inhalt verrät und somit bereits Zusammenhänge klar werden würden, die der Leser erst im Laufe des Buches erfährt. Der Prolog schildert, wie die kleine Vaka im Jahr 2004 verschwand. Dass dieser Fall mit der Handlung im Buch in Zusammenhang stehen wird, ist klar. Inwieweit, kann man aber kaum ahnen und es entsteht schnell eine Neugierde darauf, wie alles letztendlich zusammen passt. Wie im Klappentext schon geschildert, wird eine Zeitkapsel gehoben, in der der Mord mehrerer Personen vorausgesagt wird. Mit diesem scheinbar harmlosen Fall darf sich der degradierte Kommissar Huldar befassen, der die Chance nutzt und sogleich die Kinderpsychologin Freyja zu Rate zieht, bei der er in Ungnade gefallen ist. Kurz darauf werden zwei abgetrennte Hände in einem Hot Tub gefunden, die die Ermittler vor ein Rätsel stellen. Diesen Händen folgt die erste Leiche, die auf brutalste Weise ermordet wurde und ein weiterer grausamer Mord lässt nicht lange auf sich warten. Zu Beginn folgt also sehr schnell ein Fall nach dem anderen und erst langsam verstricken sich diese zu einem großen Fall. Kommissar Huldar ist der Erste, der diese Zusammenhänge vermutet und in diese Richtung ermittelt. Als sie immer eindeutiger werden und erste Beweise auftauchen, ist auch seine Vorgesetzte endlich davon überzeugt und das Team ermittelt offiziell in diese Richtung. Am Ende geht alles sehr schnell und die Entdeckung des Täters bis hin zur Verhaftung braucht nur wenige Seiten. Wo viele Thriller nach der Fassung des Täters enden, begleitet man hier die Ermittler noch bei den Vernehmungen und lernt die Beweggründe kennen. Neben dem Fall geht es immer wieder auch um Huldars Privatleben und insbesondere um seine angeschlagene Beziehung zu Freyja, die er zu retten hofft. Der Autorin ist es gelungen diese im Hintergrund zu halten und geschickt in das Geschehen einzubinden, sodass es nicht störend ist, oder gar den eigentlichen Fall unterbricht. Fazit: Dieses Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert allerdings nichts außergewöhnliches. Ich würde es als den typischen Thriller bezeichnen, was aber keineswegs negativ gemeint ist, im Gegenteil. Die Morde sind sehr brutal und auch die Beweggründe des Täters sind nicht gerade leichte Kost. Wer Thriller mag, kommt hier also ganz auf seine Kosten. Spannung war von Anfang an da, vor allem weil zunächst sehr viel passiert, bevor die eigentlichen Ermittlungen losgehen. Aber auch während diesen Ermittlungen, bleibt die Spannung bestehen, da es so viele Verstrickungen gibt, dass immer wieder Neues ans Licht kommt. Es gibt auf jeden Fall genug Hinweise, dass man als Leser auch schon Früher auf den Täter kommt. Dies hat der Spannung aber keineswegs geschadet, da man dann natürlich wissen will, ob man Recht behält. Und am Ende gibt es noch eine kleine Wendung, die so niemand erahnen konnte und einen kurz sprachlos werden lässt. Für mich war es mein erstes Buch von Yrsa Sigurdardóttir, obwohl es sich hier um den zweiten Band einer Reihe handelt. Mir persönlich hat das beim Verstehen der Handlung keine Nachteile gebracht. Ich werde nun aber definitiv den ersten Teil „DNA“ noch lesen. Ihr Schreibstil gefällt mir sehr. Sie schafft es durch ihre Wortwahl die Spannung stets aufrecht zu erhalten und alles so zu schildern, dass man es sich bildhaft vorstellen kann. Außerdem erlaubt ihr Schreibstil mir ein unglaublich schnelles Lesen, wieso kann ich gar nicht genau sagen. Ich war manchmal selbst überrascht, wie weit ich schon war. Für „SOG“ kann ich somit eine Leseempfehlung aussprechen – allerdings nur für Thrillerfans.

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In Reykjavik wird eine Zeitkapsel gehoben, in der vor 10 Jahren Schüler auf Zettel schreiben mussten, wie sie sich Island im Jahre 2016 vorstellen würden. Doch ein Zettel lässt den Findern eine Gänsehaut entstehen, denn dieser enthält Initialen von Menschen, die der Schreiber im Jahre 2016 töten möchte. Dann tauchen in einem Hot Tub zwei abgetrennte Hände auf, dicht gefolgt von zwei Mordopfern, die schnell hintereinander getötet wurden. Schnell wird den Ermittlern klar, dass der Zettel ernst zu nehmen ist. Die Spuren führen zu einem Fall, der zwölf Jahre zurückliegt. Damals wurde die achtjährige Vaka missbraucht und anschließend getötet, ihr Mörder: ein Familienvater, dessen Tochter mit Vaka in eine Klasse ging. Und der Schreiber des Zettels aus der Zeitkapsel ist niemand geringeres, als deren älterer Bruder. Hängen die neuen Verbrechen wirklich mit der Vergangenheit zusammen? Meine Meinung: Mit Sog erscheint nach DNA der zweite Fall für den etwas eigenwilligen Ermittler Huldar und der Kinderpsychologin Freya und auch diese Geschichte ist wieder sehr spannend. Die Fälle an für sich sind innerhalb des Buches abgeschlossen, auf Grund der privaten Entwicklungen der Ermittler wäre es ein Vorteil, den Vorgänger zu kennen, ist aber nicht zwingend erforderlich und man dürfte auch ohne Vorkenntnisse gut mit dem Inhalt zurecht kommen. Yrsa Sigurdardottir verfügt einfach über einen sehr schnell einnehmenden Schreibstil und sie fesselt den Leser vom ersten Moment an an die Geschichte. Sprachlich bleibt sie gut verständlich und schnörkellos und eins versteht sie, wie kaum ein anderer Thrillerautor: sie schafft es immer wieder, ihre Kapitel mit einem Cliffhanger zu beenden. Dieser ist dann nicht nur einfach spannend, sondern meist noch ein richtiger Schocker, der es dem Leser unmöglich macht, das Buch zur Seite zu legen. Gerade dieser Fall, wie alle Fälle, in denen es in irgendeiner Weise um Kindesmissbrauch geht, ist ganz schön hartet Tobak und auch was die Tatbeschreibung oder die Opfer angeht ist die Autorin nur wenig zimperlich. Also nicht unbedingt ein Thriller für zartbesaitete Leser, aber das allein dürfte schon durch den Klappentext sich herauskristallisieren. Spannend ist es schon im Prolog, bei dem man einen kleinen Einblick auf den Ursprung des aktuellen Falls in der Gegenwart bekommt. Innerhalb der Kapitel gibt es immer wieder Momente, in denen die Autorin den Leser zunächst zur Ruhe und Beobachtung kommen lässt, nur um kurz darauf wieder an der Spannungsschraube zu drehen. Immer wieder lenkt sie den Verdacht in andere Richtungen, bringt mit Kleinigkeiten Wendungen in die Handlung, die man nicht erahnen kann und wer glaubt, dass er weiß, wohin die Autorin den Leser führt, dürfte sich dann doch wieder auf dem Holzweg befinden. Mich konnte Yrsa Sigurdardottir hier immer wieder auf flasche Fährten locken und das hält dann wiederum die Spannung insgesamt hoch. Am Ende gibt es dann auch wieder ein Showdown für den Leser, der das Adrenalin ansteigen lässt. Durch den personellen Erzähler in der dritten Person verfolgt man hier die Handlungen. Man erhält zum einen eine gute Draufsicht auf Ermittlungen und Charaktere, zum anderen hat man dadurch auch genügend Gelegenheiten, seine eigenen Vermutungen zu stellen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, sind facettenreich und glaubwürdig. Hier gibt es keine Ermittler, die etwas ganz besonderes sind, sondern Personen mit Ecken und Kanten. Gerade Huldar ist mir nicht immer sympathisch, aber genau so scheint er auch gewollt zu sein. Daneben gibt es die Kinderpsychologin Freya, die mir dann durchaus sympathischer erscheint, was aber wahrscheinlich allein schon ihr Beruf mit sich bringt. Schon im ersten Band gibt es zwischen Huldar und Freya Differenzen, aber auch ein Knistern, allerdings ist hier die Beziehung der Beiden doch reichlich angeknackst. Aber auch wenn Yrsa Sigurdardottir privates mit in ihren Thriller einbaut, liegt doch der Fokus deutlich auf dem Fall und den Ermittlungen. Auch die Nebencharaktere, die sie hier beschreibt, haben immer die richtige Wirkung auf den Leser. Man kann mit manchen mitfühlen, hasst andere regelrecht und schüttelt bei dem ein oder anderen den Kopf. Alles in allem wirken sie aber hier absolut glaubwürdig und finden ihren Platz im Gesamtbild. Mein Fazit: Yrsa Sigurdadottir steht für spannende Thriller, die aber auch schonungslos und so manches Mal detailreich sind. Sie geht hier nicht zimperlich um mit ihren Lesern und genau das mag ich an ihren Erzählungen. Der Fall ist spannend und bereitet teilweise eine Gänsehaut, insgesamt wird hier auch der Sog, den die Geschichte ausübt, immer größer. Ein Pageturner, der spannende Lesestunden bringt. Die gesamte Entwicklung konnte mich überraschen und auch mit dem Ende hätte ich so nicht gerechnet. Aber alles in allem bleibt es glaubwürdig und sehr intensiv. Klare Leseempfehlung und wer Band 1 nicht kennt, sollte diesen unbedingt zuvor noch lesen.

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