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Rezensionen zu
R.I.P.

Yrsa Sigurdardóttir

Kommissar Huldar und Psychologin Freyja (3)

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Nach DNA und SOG liegt nun mit R.I.P. bereits der dritte Thriller der isländischen Thrillerautorin Yrsa Sigurdadottir aus der Reihe um den Kommissar Huldar vor. Die junge Schülerin Stella, die aushilfsweise in einem Kino arbeitet, wird nach den letzten Filmvorstellungen auf der Damentoilette brutal überfallen und offenbar getötet. Per Snapchat verbreitet der Täter an alle ihre Kontakte Videos von diesem Verbrechen an Stella, in denen Stella das Wort Entschuldigung sagen soll. Kurze Zeit später verschwindet ein Junge, und dessen Schicksal ist bislang ungeklärt. Erneut stehen hier der Kommissar Huldar sowie seine Vorgesetzte Erla und auch die Kinderpsychologin Freyja im Mittelpunkt dieses äußerst interessanten Thrillers. Die dargestellte Brutalität zu Beginn ist erschreckend. Warum musste Stella sterben? Stella war offenbar eine allseits beliebte Schülerin. Unklar ist auch, weshalb der Junge verschwand. Das aufgefundene Blut in der Wohnung lässt auch hier nichts Gutes vermuten. Doch der Schein trügt. In diesem dritten Teil stellt die Autorin das Thema Mobbing in den Mittelpunkt. Nach und nach wird aufgedeckt, dass die Opfer offenbar auch Täter gewesen sind, Mobbingtäter. In allen Einzelheiten schildert Sigurdadottir das traurige Leben von gemobbten Schülern. Die Palette reicht vom einfachen Nichtbeachten von Personen über Anfeindungen und Beschimpfungen in der Schule bis hin zu perfiden Äußerungen in Internet. Mobbing ist somit nicht singulär auf die Schule beschränkt, sondern stellt sich omnipräsent auch außerhalb der Schulräume dar. Die Mobbingopfer können den Attacken nicht ausweichen. Es ist erschreckend, wie Schüler andere Schüler mobben. Das reicht sogar bis zum Freitod gemobbter Schüler. Es gibt zwar Hilfen in Form der Schule und auch Psychiater. Das scheint aber nicht ausreichend. Es handelt sich um erhebliches gesellschaftliches Problem. Denn das Thema Mobbing endet hier nicht mit dem Ende der Schulzeit. Auch im Erwachsenenleben kann es immer noch großen Einfluss haben wie im Fall Freyja, die zu einem Klassentreffen eingeladen wird und schlechte Erinnerungen aus ihrer Schulzeit hochkommen. All das wird sehr eindringlich in diesem Thriller geschildert. Das Buch regt nachdrücklich zum Nachdenken auf. Weiterer Schwerpunkt sind die zwischenmenschlichen Beziehungen der beteiligten Personen, insbesondere das angespannte Verhältnis zwischen Huldar und Erla einerseits, die Huldar bei den sehr intensiven und wichtigen Ermittlungen einfach nicht beachtet und keine Aufträge zuteilt, auch eine Form des Mobbings, und andererseits das Verhältnis zwischen Huldar zu Freyja. Hier gibt es immer wieder kurze Rückblenden zu den Geschehnissen aus den ersten beiden Bänden. Das ist wohl dosiert. Nicht zu viel für diejenigen, die bereits Bücher von der Autorin gelesen haben und nicht zu wenig für Neueinsteiger. Diese Beziehungen werden sehr gut und nachvollziehbar beschrieben. Insgesamt hat die Autorin einen überaus guten und fesselnden Schreibstil. Zwischendurch gibt es einen im Internet verfassten Brief über die Erfahrungen einer gemobbten Person. Das Ende und die Auflösung waren für mich sehr überraschend. Mit diesem Ergebnis hätte ich nicht gerechnet. Diesen Thriller kann ich uneingeschränkt empfehlen und gebe somit 5 von 5 Sternen.

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R.I.P. ist ein großartiger, spannender Thriller. Das Thema, welches das Buch aufgreift ist nicht nur in Island aktuell, sondern, leider, überall auf der Welt: Mobbing. Ich selbst habe eine sehr abgeschwächte Art von Mobbing erfahren, bei jemand anderem, den ich kenne, war das schon heftiger. Die Freunde wurden „weggenommen", der Sportbeutel in den Kanal geworfen, usw. Das ging so weit, dass er morgens nicht mehr aufstehen wollte oder überhaupt zur Schule. Später hat es sich geändert, zum Glück. Hier im Buch geht es eben auch um das Thema Mobbing, aber nochmal heftiger, als ich das eben beschrieben habe. Die Morde, die stattfinden, die Begründung dieser ist heftig, aber nachvollziehbar wie ich finde. Außerdem finde ich die Ermittlergruppe sehr ansprechend und sympathisch, ebenso wie deren Geschichte (n).

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MEIN Fazit: Eine 16-Jährige wird in einem Kino ermordet. Der Täter filmt ihre letzten Minuten und versendet die Videos mit Snapchat an ihre Freunde. Kommissar Huldar und das Team ermitteln, denn es bleibt nicht bei der einen Toten. Kinderpsychologin Freya wird ebenfalls in den Fall eingebunden, um Huldar bei den Befragungen der Freundinnen des Mädchens zu helfen. Sie scheinen etwas zu verbergen... Huldar leidet immer noch darunter, von seinen Kollegen geschnitten zu werden und nicht mehr in vorderster Reihe in der Mordkommission zu sein. Er bekommt immer nur noch das zugeteilt, zu dem andere keine Lust haben. Seine ehemalige Kollegin Erla ist nun seine Chefin. Sie lässt ihn bei jeder Gelegenheit spüren, dass sie auf ihn nicht gut zu sprechen ist, nachdem sie wegen sexueller Belästigung Schwierigkeiten hatte. Ich hatte bereits die Vorgängerbände aus der Reihe gelesen, man kann dieses Buch aber durchaus auch lesen, ohne die vorangegangenen Bände zu kennen. Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend und sie versteht es, die Figuren mit ihren unterschiedlichen Charakteren zum Leben zu erwecken. Ich fand es z.B. sehr unterhaltsam, wie die Autorin Huldar darstellt, einen Kommissar mit Ecken und Kanten, nikotinsüchtig, grantig, aber wenn er sich in etwas verbissen hat, genial. Sein Verhältnis zu Freya ist schwierig, da hat er nach einen One-Night-Stand einiges vermasselt. Im ersten Band war er mir nicht sehr sympathisch, aber inzwischen mag ich ihn. Auch Freya ist mir sympathisch, eine taffe Frau, kompetent und engagiert im Job, nur privat nicht gerade glücklich. Ihr Verhältnis zu Huldar ist hin- und hergerissen. Die Krimihandlung ist interessant, etwas düster, aber in sich schlüssig und die Geschichte ist gut aufgebaut, so dass es wirklich schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen. Ich fand es durchweg spannend, die Morde und Beschreibungen der Opfer ist aber recht brutal. Schonungslos wird die jeweilige Situation beschrieben, das ist nichts für Zartbesaitete, vor allem, weil es sich um Kinder handelt. Für mich war R.I.P. rundum gelungen und ich freue mich auf weitere Bände aus der Reihe.

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Stella wird brutal ermordet. Ihre Freunde bekommen ihre letzten qualvollen Minuten über Snapchat geschickt. Nur wenige Tage später erhalten die Freunde von Egill auch solch fürchterliche Videos über Snapchat. Doch im Gegensatz zur Tat an Stella, wo offensichtlich ist, dass sie diesen Angriff nicht überlebt hat, hoffen nun die Ermittler Egill, zwar schwer verletzt, aber dennoch lebend zu finden. Als ob das alles nicht schon schlimm genug ist, scheint es auch noch ein drittes Opfer zu geben. Das Ermittlerteam aus Reykjavík versucht die Fälle schnellstmöglich zu lösen. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn es gibt keine offensichtlichen Hinweise auf das Motiv der Taten oder Verbindungen zwischen den Opfern. Die Jugendlichen waren augenscheinlich sehr beliebt und hatten keinerlei Probleme. Kommissar Huldar wird zunächst nicht wirklich in die Ermittlungen mit einbezogen. Er und sein Partner bekommen so gut wie keine sinnvollen Aufgaben zugeteilt, dabei drängt die Zeit und jeder gute Mann wird gebraucht. Grund dafür sind private Differenzen zwischen Huldar und seiner Chefin. An dieser Stelle möchte ich kurz auf die vorherigen Bände eingehen. Huldar hat im ersten Band „DNA“ eine Nacht mit Freyja verbracht und war dabei nicht ganz ehrlich zu ihr. Im zweiten Band „SOG“, ist er nach einem alkoholgetränkten Abend mit seiner Chefin im Bett gelandet. Was natürlich ein riesen Fehler war, denn eigentlich möchte Huldar das Herz von Kinderpsychologin Freyja gewinnen, aber er bekommt es einfach nicht auf die Reihe. Erla wiederrum ist gekränkt. Doch das Erla nun einen ihrer besten Ermittler aufs Abstellgleis stellt, nur weil sie eifersüchtig ist, geht gar nicht und behindert die Arbeit. Spannungen im Team sind was Normales und gerade wenn einem die Zeit im Nacken sitzt. Aber diese Reaktionen einer Chefin sind für mich ein absolutes no go und hat meiner Meinung nach auch zu viel Raum in der Story eingenommen und somit den Spannungsbogen immer wieder nach unten gedrückt. Huldar lässt sich aber nicht unterkriegen und er schafft es sogar Freyja wieder mit ins Boot zu holen. Wie praktisch für ihn. Freyja hat gleich von Anfang an den richtigen Riecher, was den Grund der Taten anbelangt. Doch Erla glaubt nicht an diese Theorie. So nach und nach kristallisiert sich heraus, weswegen gerade diese Jugendlichen zu Opfern wurden. Wahrlich waren die beiden keine Unschuldslämmer und sie haben fürchterliches getan. Was in meinen Augen die Wut und die Rachegelüste auch verständlich machen, aber entsetzt hat mich die Brutalität und überhaupt die Art und Weise der Rache. Die Auflösung war sehr verstrickt und umfangreich, aber dennoch gut durchdacht. Doch hat mich auch dieser Band wieder etwas unbefriedigend gelassen. Auch wenn die Ermittlungen abgeschlossen wurden, zeigt das letzte Kapitel, dass doch noch nicht alles offengelegt wurde und somit eine Frage offen bleibt. Auch die Beziehung zwischen Huldar und Freyja ist noch immer sehr angespannt. Irgendwann müssen sie doch mal zusammenfinden. Man möchte ja am liebsten in das Buch hineinkriechen und die beiden mal richtig schütteln. Der Schreibstil ist wie gewohnt locker und leicht verständlich. Anmerken möchte ich noch, dass der Titel „R.I.P.“ überhaupt nicht zu diesem Buch passt. Müssen es immer nur drei Buchstaben sein? Warum hat man nicht den isländischen Originaltitel einfach übersetzt? Fazit: Hier hat die Autorin ein weitgefächertes und brandaktuelles Problemfeld angesprochen, was ich sehr gut finde. Vielleicht öffnet das einigen Menschen die Augen, wenn man bedenkt wie die Opfer leiden und das meist ein Leben lang. Oder sie ihr Leben vielleicht schon vorzeitig beenden, weil sie mit ihrer Situation nicht mehr zurecht kommen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf weitere Bände mit den, mir liebgewonnenen, Charakteren Huldar und Freyja.

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In Island schlägt mal wieder da Böse zu. Der Täter überfällt ein Mädchen nach ihrer Schicht im Kino und lässt ihre gesamte Snapchat – Freundesliste an der brutalen Gewalttat teilhaben. Bevor der Täter sie mitnimmt, muss sie sich immer wieder entschuldigen – für was genau, scheint das Opfer auch nicht zu wissen. Das Ermittlerteam um Huldar, welcher nach Vorkommnissen im vorherigen Band mit seinem Kollegen arg im Abseits steht, kann durch die verschickten Snaps und ein Überwachungsvideo im Kino die Tat ziemlich genau mit verfolgen. Wo das Mädchen hingebracht wird, ob es noch lebt, wofür es sich entschuldigt und wo der Täter herkam – all das steht anfangs noch in den Sternen. Auch Kinderpsychologin Freya wird, sehr zur Freude Huldars, wieder in die Ermittlungen mit einbezogen und entdeckt ein entscheidendes Motiv. Stil, Machart, Meinung. Diese Geschichte ist die Nr. 3 in der Reihe um Huldar und Freya. Ich habe auch die beiden anderen Bände DNA und SOG gelesen und rezensiert und muss sagen: Ich hab mich schon riesig auf den dritten Teil gefreut! Denn die Thriller der Reihe zeichnen sich zunächst einmal durch einen sehr lockeren Schreibstil aus, der –nach meinem Geschmack – genau die richtige Balance zwischen flott und detailreich trifft. Locker flockig flogen die spannenden Kapitel nur so dahin und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Längen zur Vertiefung des Themas und der Gefühlswelten fühlten sich nicht lang an und am Ende wartete eine schlüssige Auflösung. Ein besonderes Lob geht an die humoristischen Sätze, Bemerkungen und Situationen, die von er Autorin gekonnt in die spannende und oft düstere Geschichte eingebaut werden. Noch dazu mag ich die Ermittler und ihre Beziehung zueinander („es ist kompliziert“) sowie die von der Autorin jeweils aufgegriffenen Themen. Auch in diesem Band ist das Thema wieder brandaktuell. Es geht um Mobbing ( leider irgendwie immer aktuell) und genauer um die moderne Variante: das Cybermobbing. Hier hat die Autorin umfassend recherchiert und nimmt den Leser mit auf einen Ausflug zum Thema - ohne belehrend zu wirken und mit einem umfassenden Einblick in die Gefühlswelt von Opfer und Täter. Auch das Medium des Täters, Snapchat, ist aktuell und gerade bei der Jugend äußerst beliebt. Am Puls der Zeit ist die Geschichte auf der einen Seite; die andere Seite blickt –wie eigentlich immer bei der Autorin- auf die Wurzel allen Übels in der Vergangenheit. Man kann diesen dritten Teil sicherlich bedenkenlos ohne Vorwissen lesen. Falls die von mir oben genannten Punkte deinen Geschmack treffen, dann solltest du jedoch von vorne anfangen. Denn diese Thriller sind etwas Besonderes und werden dir wahrscheinlich so gut gefallen, dass du dich ärgerst wenn du mit Teil 3 anfängst. Die Beziehung der Hauptpersonen zueinander, die Hauptpersonen sowie die Machtverhältnisse im Polizeirevier sind mit interessanten Entwicklungen versehen. Dass relativ offene Ende in Bezug auf die Hauptpersonen schürt meine Vorfreude auf Band 4, der Fall an sich ist aber abgeschlossen. Fazit Wie immer in dieser Reihe komme ich um 5 Sterne einfach nicht herum. Das möchte ich auch überhaupt nicht. Ein spannender, gut geschriebener Thriller. Die Seiten fliegen nur so dahin und es geht nicht nur um einen „gewöhnlichen“ Psychopathen sondern das gewisse Extra. Ich freue mich auf Band 4 und kann diese Reihe nur jedem ans Herz legen, der die von mir oben aufgeführten Punkte an einem Thriller schätzt.

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Spannend, düster und erschreckend

Von: Buch und Ton

22.08.2019

Der neue Krimi der isländischen Erfolgsautorin Yrsa Sigurdardöttir dreht sich um einen Mord an einer Jugendlichen, den der Täter wenig später als Video über Social Media Kanäle verbreitet. Es beginnt eine spannende Jagd für Kommissar Hulder und seine Kollegen, die immer wieder von im Raume stehenden dienstlichen Animositäten überschattet wird. Doch als es nicht bei einer Toten bleibt, rückt die Aufklärung der Verbrechen für alle in den Vordergrund und man geht gezielt daran, den Täter zu finden und weitere Verbrechen zu verhindern. Gemeinsam mit der Psychologin Freyja beginnt eine kurzweilige Ermittlungsarbeit, die nicht nur die Beiden, sondern auch die anderen Beteiligten zwingt, an ihre Grenzen zu gehen. Düster und spannend erzählt Yrsa Sigurdardöttir das Geschehen im dritten Band ihrer Serie um die Hauptfigur, Kommissar Hulder. Mit geschickten Beschreibungen und oftmals plastisch beschriebenen Schauplätzen zieht die Autorin den Leser mitten ins Geschehen und verleiht ihm das Gefühl, als unsichtbarer Beobachter direkt mit vor Ort zu sein. Der Roman lässt sich sehr gut und flüssig lesen und wenn man erst einmal begonnen hat, dann fällt es schwer, das Buch vor seinem Ende wieder aus der Hand zu legen.

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Nach "DNA" und "SOG" jetzt der dritte Band um Komissar Huldar und Psychologin Freyja. Und genau wie bei seinen Vorgängern geht es wieder schonungslos zur Sache. Diesmal hochmodern im Thema. Heutzutage läuft nichts mehr ohne Handy. Vor allem bei der Jugend. Snapchat ist da so ein Medium, das gern genutzt wird. Aber was passiert, wenn man plötzlich keine lustigen Nachrichten und Fotos mehr bekommt, sondern sieht, wie die Freundin oder der Freund beim qualvollen Sterben gefilmt und fotografiert wird? Genau das ist es diesmal, das einen mitreißt. Yrsa Sigurdardottír hat ein großes Talent die Spannung aufrecht zu erhalten. Es gibt genug Platz für ein bischen privates der Portagonisten, aber gerade so viel, dass es den Spannungsbogen nicht zu tief fallen läßt. Mich hat auch dieses Buch begeistert, da es auch durch das Thema Snapchat sehr aktuell ist. Es gab nur einmal einen Moment, wo ich ein bischen ins straucheln kam, weil plötzlich so viele Personen auf einmal involviert waren. Aber das ist nur ein winzig kleines Detail, das meine Begeisterung ankratzt. Von mir aus dürfen gern noch weitere Bände folgen, denn Huldar und Freyja sind ja jetzt schon fast alte Bekannte für mich. Fünf von fünf Sternen.

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Dieses Mal sieht sich Huldar mit einem besonders perfiden Fall konfrontiert. Ein junges Mädchen wird auf der Toilette im Kino brutal ermordet. Ihre letzten Minuten können alle ihre Freunde auf Snapchat mit ansehen. Psychologin Freyja, die neben ihrem Job im Kinderhaus auch ein BWL-Studium begonnen hat, kommt schnell auf die Idee, dass der Fall etwas mit Mobbing zu tun haben könnte. Doch so richtig will ihr keiner glauben. Das liegt auch daran, dass Huldars Vorgesetzte Erla Freyja nicht leiden kann und deshalb schon mal gar nichts auf ihre Meinung gibt. Doch als ein zweites Opfer auf ähnliche Weise verschwindet und auch hier wieder Snaps gesendet werden, verdichten sich die Hinweise. Nur kennen sich die Opfer nicht und es gibt scheinbar keinen Zusammenhang. Ich mag Huldar und Freyja sehr, weil sie Charaktere mit Ecken und Kanten sind. Ein bisschen wünsche ich mir ja schon, dass zwischen den beiden mal was passiert. Seit ihrem One-Night-Stand im ersten Band, bei dem Huldar einen falschen Namen genannt hat, schleichen sie umeinander herum. Gleichzeitig mag ich es aber auch, dass eben nichts passiert. Freyja plagt sich damit, dass sie in ihrem Leben etwas ändern will. Das BWL-Studium soll ein erster Schritt sein und mit diesem tut sie sich unglaublich schwer. Da ist sie schon wieder froh, von Huldar um Hilfe gebeten zu werden. Huldar hat hingegen auf dem Kommissariat zu kämpfen. Mit seinem Teamgefährten Guðlaugur versteht er sich ganz gut und sie ergänzen sich prima. Allerdings macht Erla, mit der er eine Liebesbeziehung hatte, ihm nach wie vor das Leben schwer. Das geht so weit, dass sie ihn mit langweiligen Alltagsaufgaben abspeist, obwohl ein Mordfall aufzuklären und ein Junge verschwunden ist und Huldars jahrelange Erfahrung hier viel eher von Nutzen wäre. Das Thema Mobbing wird bei „R.I.P.“ schonungslos und realistisch umgesetzt. Yrsa Sigurðardóttir nimmt hier kein Blatt vor den Mund und zeigt auf vielfache Weise, wie sehr Opfer unter den Grausamkeiten ihrer Altersgenossen zu leiden haben – auch Jahre später noch. Im Grunde wird auch Mobbing am Arbeitsplatz thematisiert, wenn auch ohne zu sehr in den Fokus zu rücken. Allerdings hält sich die Autorin im Gegensatz zu den beiden Vorgängern mit detaillierten, grausamen Beschreibungen der Morde eher zurück und findet damit auch wieder zu ihren Anfängen, was mir sehr viel besser gefällt. Mir hat „R.I.P.“ sowohl thematisch als auch erzählerisch sehr gut gefallen. Zeitweise war ich sogar mal auf dem richtigen Dampfer, was einen wichtigen Aspekt der Lösung des Falls betrifft. Hier kam nicht alles überraschend und man konnte sich einiges zusammenreimen. Interessant fand ich auch die Darstellung der Polizeiarbeit, inwiefern die Befindlichkeiten die Arbeit beeinflussen und das eben nicht immer alles reibungslos funktioniert, sondern auch hier der Alltag ermüdet, Fehler passieren und es zwischenmenschlich kriselt. © Tintenhain

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