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Rezensionen zu
Bevor ich jetzt gehe

Paul Kalanithi

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Ach Paul!

Von: medsidestories

12.03.2022

„Ach, Paul. Du Dummkopf.“ Das ist es, was ich denke, wenn ich dieses Buch lese. Der Autor ist zum Opfer seines eigenen Ideals geworden. In „Wenn ich jetzt gehe“ schreibt Paul Kalanithi, ein Neurochirurg aus den USA, der an einem tödlichen Lungenkarzinom erkrankt ist, über sein Leben und wie es ist, als junger Arzt zu sterben. Das Buch ist sehr lesenswert, weil Paul darin, ohne es auszusprechen, von einem bestimmten, machmal toxischen Ethos erzählt, der die Medizin überall auf der Welt durchdringt. Damit ist der Anspruch gemeint, die Medizin ausnahmslos vor alles andere zu stellen, jede Schwäche des eigenen Selbsts ausradieren zu wollen, zu jeder Zeit Höchstleistungen erbringen zu wollen. Paul hat diesen Haltung so stark verinnerlicht, dass sie auf beinahe jeder Seite seines Buchs mitklingt. Obwohl er schon dem Tod ins Auge blickt, scheint ihm kaum etwas wichtiger zu sein, als seinen Leser*innen mitzuteilen, wie viele Stunden er trotz größter Schmerzen und körperlicher Einschränkungen geschuftet hat, welche akademischen Höchstleistungen er vollbracht hat, wie glorreich die Karriere hätte sein können, die er verloren hat. Ich bewundere Paul für all das, was er erreicht hat, und ich kann mich auf so vielen Ebenen mit ihm identifizieren. Aber es bricht mir das Herz, zu wissen, dass er vielleicht nicht hätte sterben müssen, wenn er sich früher eingestanden hätte, dass sein Körper krank ist. Dann wäre der Krebs nicht erst in Stadium IV diagnostiziert worden. Paul wollte seine Krankheit nicht sehen. Nicht obwohl er Arzt ist, sondern gerade weil er Arzt ist. „Wenn ich jetzt gehe“ ist also nicht nur die Biographie eines Mannes, der die Medizin mehr als sich selbst geliebt hat. Das Buch wirft auch einen stillen Blick auf die Arbeitsmoral in diesem Feld. Und auf ihre Gefahren. Darüberhinaus geht es viel um Philosophie, denn auch dieses Fach hat Paul studiert. Und um zentrale Fragen des Lebens. Womit fülle ich meine Zeit, wenn mir nur noch wenig davon bleibt? Was will ich zurücklassen? Eine große und persönliche Empfehlung!

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Handlung Es geht um Paul Kalanithi, der Autor des Buches, der mit 36 Jahren an Lungenkrebs leidet. Im ersten Teil geht es dann um sein Leben als Arzt, dann kommt ein weiterer Teil, als er dann zum Patient wird. Am Anfang steht ein Prolog und am Ende ein Nachwort , geschrieben von seiner Frau, da er das Buch nie fertig schreiben konnte. Themen sind vor allem die Sinnhaftigkeit des Lebens, das Sterben und wie Paul mit der Diagnose umgeht. Außerdem soll das Buch auch an seine Tochter gerichtet sein, die wenige Monate alt ist, als Paul stirbt. Schreibstil Ich fand den Schreibstil sehr angenehm, und außergewöhnlich. Der Autor hat neben Medizin auch Literatur studiert und man merkt einfach, dass er wirklich mit Worten umzugehen weiß. Daneben zitiert auch oft Textstellen aus ganz verschiedenen Büchern oder Gedichten - von den meisten habe ich zum Beispiel noch nie gehört. Seine Sprache ist aber definitiv einzigartig. Man muss an einigen Stellen mehr interpretieren, denn manchmal fragt man was bestimmte Aussagen bedeuten sollen, die irgendwie fern von der Handlung erscheinen. Aber genau das ist denke ich auch sein Wille gewesen. Meistens habe ich verstanden, warum er genau so schreibt oder irgendetwas erwähnt, aber eine Stelle, als es um Glaube und Religion und Gott ging, habe ich echt nicht verstanden. Das sollte man auf jeden Fall wissen, wenn man das Buch liest: Man kann mit einigen Stellen nicht wirklich etwas anfangen, wenn man sich nicht darauf einlässt, oder bestimmte Stellen eben zweimal liest. Das ist aber auch nicht durchgehend so, nur an manchen Stellen. Dazwischen ist die Handlung aber klar. Er philosophiert sehr stark über das Leben und den Tod und da kommen viele Geschichten auf, und manche muss dann eben in den Kontext einordnen und interpretieren. ch fand das Buch dennoch sehr lesenswert. Mich hat die Thematik interessiert. Ich bin ein großer Fan von Greys Anatomy und als es um die verschiedenen Patienten ging und seinen Alltag als Arzt, hat mich das an die Serie erinnert. Seine Auslegung über den Sinn des Lebens und wie er mit seiner Diagnose umging fand ich auch sehr interessant. Obwohl die Geschichte tragisch ist, wurde es nicht dramatisiert, das kam auch einmal im Nachwort zur Sprache und das fand ich gut. Was mich nur manchmal gestört hat, war dass manche Aussagen übertrieben waren. Einmal hat er Aussagen darüber gemacht, was seiner Meinung nach die Hauptbotschaft des Alten und neuen Testaments wären und ich finde irgendwie, dass diese Stelle sehr abgehoben klang, als ob es nur darin ging, sein Wissen zu zeigen oder anzugeben, aber das ist nur meine Meinung. Das Buch hat mich sehr traurig gemacht, weil immer wieder die eigene Sterblichkeit betont wird und ich bin der Meinung (anders als Pauls Meinung), dass es besser ist, nicht daran zu denken, weil man sonst nur traurig wird und dann nicht den Moment oder den Tag genießen kann, da man dann zu sehr damit beschäftigt ist, daran zu denken, dass jederzeit alles vorbei sein könnte. Klar, wenn man eine schwere Krankheit hat ist das natürlich etwas Anderes, weil diese Tatsache dann immer präsent ist. Seine Aussagen darüber, wie er immer zwischen Wissenschaft und Literatur stand und wie die beiden sich ergänzen und widersprechen, ebenso wie eine Stelle über das Empfinden der Zeit fand ich dagegen sehr interessant. Ebenfalls fand ich die Stelle als Lucy, seine Frau über seinen Tod schreibt sehr berührend. Ich hatte wirklich Gänsehaut und da sieht man was Sprache irgendwie alles bewegen kann. Insgesamt gab es also einige Aspekte, Stellen und Themen, die angesprochen wurden, die ich sehr interessant fand. Fazit: Die Thematik finde ich super interessant, also es ist definitiv lesenswert. Nur manchmal fiel es mehr schwer, seine Aussagen zu verstehen, oder ich hatte eine ganz andere Meinung. An anderen Stellen fand ich seine Ansichten aber sehr interessant. Das Buch ist sehr kurz und lässt sich schnell lesen, ich kann es insgesamt empfehlen, wenn man an Themen wie dem Sinn des Lebens, Endlichkeit, Krankheit interessiert ist.

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„Bevor ich jetzt gehe“ ist ein sehr kurzes, aber auch sehr emotionales Buch. Aufgeteilt ist es in zwei Teile – „der Arzt“ und „der Patient“. Das Vorwort wurde von Abraham Verghese verfasst, der meinte, er habe Paul erst nach seinem Tod so richtig kennengelernt. Es ist wirklich sehr passend und ein guter Einstieg in die Geschichte. Zunächst erfährt man im Prolog, wie Paul Kalanithi seine Diagnose erhalten hat, wie er und seine Frau darauf reagiert haben und wie er schon länger den Verdacht hatte. Im ersten Teil beschreibt er seinen beruflichen Werdegang, wie er zu seinem Beruf als Neurochirurg gekommen ist und schildert auch von seinen Patienten und Kollegen. Man bekommt sofort das Gefühl eines leidenschaftlichen Arztes, der die Akte eines Patienten nicht nur als Stück Papier ansieht und sich auch um den Menschen dahinter kümmert. Man merkt, dass ihm einige Fälle im Gedächtnis geblieben sind und ich war teilweise zu Tränen gerührt. Im zweiten Teil geht es um Kalanithis Leben als Patient. Jahrelang hat er sie behandelt und wurde nun selber zu einem. Es ist ganz anders, als er es sich vorgestellt hat. Er erlebt Fortschritte in seiner Krankheit, aber auch Rückfälle, immer begleitet von seiner Familie und auch seine Ärzte unterstützen ihn. Ich habe das Gefühl gehabt, er war auf seinem Krankheitsweg nie alleine. Das Nachwort wurde von seiner Frau geschrieben, die seine letzten Stunden und das Leben ohne ihn beschreibt. Kalanithi wollte eigentlich die erste Hälfte seines Lebens in der Medizin und Forschung verbringen und in der zweiten Hälfte Schriftsteller werden, leider konnte er nichts außer diesem Buch verfassen. Seine Wortwahl war wirklich immer auf den Punkt getroffen und er hat das Buch so wahnsinnig fantastisch geschrieben, ich hätte gerne noch mehr von ihm gelesen. Das Buch wirft sehr viele Fragen auf, vor allem: Was ist wichtig im Leben, wenn man in naher Zukunft sterben wird? Wie sieht es mit Familiengründung aus, wenn man weiß, dass die Frau das Kind größtenteils alleine großziehen wird? Wie sieht mein Leben nach der Diagnose aus? Kalanthini wusste, dass er sterben würde, jeder muss sterben. Aber er wusste nicht wann, selbst nicht nach der Diagnose. Ich habe wirklich Respekt vor ihm, vor so einem starken Mann, der selbst noch weiter als Arzt praktiziert hat, als er die Diagnose erhalten hat. Er hat nicht aufgegeben und weiter gekämpft, bis es nicht mehr ging. Ich weine wirklich selten bei Büchern, aber dieses Buch hat mich zu Tränen gerührt, es war wirklich wunderschön und ich kann keine passenden Worte dafür finden.

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Rezension: Bevor ich jetzt gehe - Paul Kalanithi Rezension: Bevor ich jetzt gehe - Paul Kalanithi Was am Ende wirklich zählt - Das Vermächtnis eines jungen Arztes (mit Spoiler!) "Vielleicht werde ich später sterben, als ich heute annehme, aber ganz bestimmt früher, als ich mir wünsche." Kalanithi ist eine unverwechselbare Mischug aus Erinnerung, Analyse und Trauerarbeit zu Lebzeiten gelungen. Wer diese kluge und zutiefst humane Meditation über die letzten Dinge in die Hand nimmt,legt sie so schnell nicht wieder weg. - Berliner Morgenpost. Kurz zusammengefasst geht es um einen Arzt, der viele Menschen von Krebs befreit und am Ende selber Krebs bekommt, doch solch eine Zusammenfassung ist viel zu lapidar und unwürdig. Seitdem ich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gelesen habe, habe ich mich immer von Krebsbüchern ferngehalten. Nicht, weil ich sie schlecht oder zu traurige fand. Sondern einfach, weil die Geschichten oft gleich waren. Doch die Geschichte von Paul Kalanithi war anders. Paul erzählt in diesem Buch von seinem Leben, wie er seinen Job als Neurochirurg erreichte, wie er sein Leben auf die Reihe, bekam und wie er den Sinn des Lebens und den Tod erforschte. Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt: Der Arzt und Der Patient. Am meisten angetan hat mir seine Berufswahl. Ich selbst bin in einem Alter, in dem ich nicht weiß, was ich werden soll und genauso ging es Paul. Aber er hat genau das getan, von dem ich mir wünsche, es auch zu tun. Während er davon erzählt, wie er sich den Weg zum Neurochirurg erkämpft, philosophiert er. Seine unglaubliche Klugheit hat mich beeindruckt und mich dazu geführt, dieses Buch weiterzulesen. Ich wusste, das das Buch mit Pauls Tod endet, aber irgendwie hatte ich immer wieder die Hoffnung, dass er überlebt und als er dann am Ende gestorben ist, war ich nicht traurig. Ich habe von mit gelernt, seine Diagnose zu akzeptieren und von ihm gelernt, den Tod zu akzeptieren. Die Stellen, wie er genau seinen Alltag als Chirurg beschreibt brachten mir den Beruf auch nochmal näher und zeigte mir, dass Ärzte auch bloß Menschen sind. Menschen auf denen eine verdammt große Verantwortung liegt, die sie auf manchmal runterdrückt, aber auch Menschen, die stark sind, damit umzugehen. Ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite finde ich das Buch fantastisch, weil es einfach die Wahrheit ist. Fast als hätte er jeden seiner klugen Gedanken aufgeschrieben und dabei seine Lebensgeschrichte erzählt. Auf der anderen Seite löste es immer, wenn ich daran denke, dass ein so großartiger Mensch gestorben ist, ein komisches Gefühl in mir aus. Paul Kalanithi starb im März 2015, immer wenn ich das lese, frage ich mich, was ich wohl zu der Zeit gemacht habe. Nicht, wie Paul lebte, sondern wie er dem Tod ins Auge geblickt hat, hat mich beeindruckt. Der griechische Stoiker Seneca sagte einmal, er habe den Tod geprüft und wüsste daher, dass der Zustand vor dem Tod der selbe ist, wie nach dem Tode. Ich glaube ihm nicht, aber ich würde Paul gerne das Zertifikat zustecken, dass er den Tod geprüft hat. Er hatte so viel damit in seiner Karriere als Arzt zutun, dass er, als er selbst die Diagnose von Krebs bekam, damit umgehen konnte. Es war nicht angenehm, aber er ist nicht daran zerbrochden und deshalb ist er ein Held für mich. Ein Vorbild von der Denkweise und ein Anstoß, dass ich keine Angst vor dem Tod haben sollte, da er so wieso kommt. Es gibt selten Menschen, die solch tiefgründige Denker sind, wie Paul. Menschen, die mit genau so viel Witz an die Sache gehen, wie Ernsthaftigkeit. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ich dieses Buch wirklich genossen habe. Es gibt Helden, wie Spiderman, Batman und Superman und dann gibt es noch Paul Kalanithi, der wahrscheinlich viel mehr Leben rettete wie die drei Erstgenannten zusammen. Manchmal stellen Leute die Frage, wer ich sein wollen würde, wenn ich nicht ich wäre. Jetzt würde ich antworten, dass ich gerne ich sein würde, aber später ein bisschen so werden wollen würde, wie Paul es war. Einfach ein Vorbild. Ebenso haben mir die Zitate in dem Buch gefallen. Sie haben das Ganze noch einmal eine Spur melancholischer gemacht. You that seek waht life is in death, Now find it air that once was breath. New names unknown, old names gone: Till time end bodies, but sould none. Reader! Then make time, while you be, But steps to your enternity. -Baron Brooke Fulke Greville, Caelicia LXXXIII Ich hatte immer den Wunsch, irgendetwas auf der Welt zu hinterlassen, was die Menschen mich nicht vergessen lässt und ich glaube, Paul hat es geschafft. Ich würde dem Buch 5/5 Sterne geben.

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„Bevor ich jetzt gehe“ von Paul Kalanithi »Er dachte, er hätte Zeit. Warum auch nicht? Aber nun war Zeit genau das, was er am wenigsten hatte.« Autor: Paul Kalanithi – Verlag: Knaus (11. April 2016) – Format: gebundene Ausgabe – Buchlänge: 208 Seiten – Preis: 19,99€ – ISBN: 978-3813507256 (Erwerben ♥) ÜBER DEN AUTOR: Paul Kalanithi war Neurochirurg und Autor. Die Liebe zur Literatur und die Suche nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens führten ihn zum Studium der Biologie, Englische Literatur, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie. Anschließend absolvierte er die Yale School of Medicine und machte seine Facharztausbildung in Stanford, wo er mit dem höchsten Nachwuchsforscherpreis der American Academy of Neurological Surgery ausgezeichnet wurde. Er starb im März 2015 mit nur 37 Jahren, während der Arbeit an seinem Buch. Er hinterlässt seine Familie, seine Frau Lucy und ihre Tochter Elizabeth Acadia. Bevor ich jetzt gehe brach beim Erscheinen in den USA alle Rekorde und wurde auf Anhieb ein Nr.1-Bestseller. KLAPPENTEXT: »Ich klickte durch die CT-Scans, die Diagnose war eindeutig: Die Lunge war von unzähligen mattschwarzen Tumoren durchzogen, die Wirbelsäule deformiert, ein Leberlappen wie ausradiert. Krebs, der weit gestreut hatte. Ich war Assistenzarzt der Neurochirurgie und hatte gerade das letzte Jahr meiner Facharztausbildung angetreten. In den vergangenen sechs Jahren hatte ich eine Menge solcher Scans begutachtet, in der vagen Hoffnung, dass dem Patienten irgendwie geholfen werden könnte. Aber dieser Scan war anders, es war mein eigener.« MEINE MEINUNG: Dies ist mein erstes Buch, welches in Richtung Biographie und Erinnerung geht. Dementsprechend neu war mir die Gliederung. Das Werk beginnt mit einem Vorwort, welches der Arzt und Schriftsteller Abraham Verghese nach Beendigung des Manuskriptes geschrieben hat. Darauf folgt ein Prolog vom Autor persönlich sowie Teil 1 und 2 des Vermächtnisses. Der erste Teil zeigt die Perspektive von Paul als Arzt, während der zweite Paul als Patient widerspiegelt. Zum Abschluss gibt es ein Nachwort von Pauls Frau Lucy, welches sie ebenfalls nach seinem Tod geschrieben hat. Das Vermächtnis von Paul Kalanithi ist nicht durch weitere Unterkapitel gegliedert, was ich etwas anstrengend zu lesen finde. Es wird lediglich durch Absätze strukturiert. Das finde ich etwas schade, da es viele Passagen gibt, die mich zum Nachdenken angeregt haben und dabei hätte ich gerne Kapitelenden gehabt. Aber ich denke, das ist einfach Geschmackssache. Paul Kalanithi schildert in seinem Buch seinen Weg zur Neurochirurgie. Früher wollte er Schriftsteller werden und las unzählige Bücher. Doch gerade eines dieser Bücher förderte sein Interesse für die Biologie und Naturwissenschaft. Auch wenn er sich damit immer weiter von der Literatur entfernte, blieb sie immer ein großer Teil in seinem Herzen. Paul zeigt, welche Wirkungen und Einflüsse Literatur auf die Persönlichkeit haben kann. »Bücher wurden meine engsten Vertrauten – fein geschliffene Linsen, die mir neue Einblicke in die Welt boten.« Gerade die Kombination von Neurologie und Literatur ist perfekt gewählt, denn die Fragen nach dem Sinn des Lebens stehen dem Gehirn als Zentrum unseres Seins direkt gegenüber. Der Autor hat den Lesern ein fesselndes Werk hinterlassen, es regt zum Nachdenken und Hinterfragen an. Es handelt von der Faszination vom Leben, Sinn und Tod. Ich habe mir während des Lesens unzählige tolle Passagen markiert! ♥ »Unter diesen kritischen Umständen stellt sich nicht nur die Frage, ob man lebt oder stirbt, sondern welches Leben lebenswert ist.« Neben den philosophischen Fragen offenbart Paul auf seinem Lebensweg seine Gedanken und Gefühle. Dabei ist er sehr fachsprachlich unterwegs, was bedeutet, das viele medizinischen Begriffe fallen. Als Liebhaberin von einigen Krankenhaus-Serien war ich sofort begeistert. Der Autor berichtet von seinem Medizin-Alltag und schildert einige seiner Patientenfälle, was ich sehr spannend finde. »Denn meine Berufung, das Leben zu schützen – nicht nur das nackte Leben, sondern auch die Persönlichkeit und Würde eines Menschen -, war unantastbar.« Generell muss ich zugeben, dass das Werk mich persönlich berührt hat. Ebenfalls wie der Autor studiere ich Germanistik (also auch Literaturwissenschaft) und Biologie, wobei ich mich bei meiner kommenden Bachelorarbeit auf die Humanbiologie fokussieren möchte. Zuvor habe ich ein Jahr Philosophie studiert, sodass ich insgesamt einige Übereinstimmungen im Denken gefunden habe. ♥ Was am Ende wirklich zählt – Das Vermächtnis eines jungen Arztes Ist das Vermächtnis an jemand bestimmten gewidmet? JA! Paul Kalanithi schreibt sein Vermächtnis für seine Tochter. Zum Zeitpunkt seines Todes ist seine Tochter noch sehr jung. Zu jung um sich großartig an ihn erinnern zu können. Die Idee seiner Tochter ein Buch zu widmen, damit sie später einmal nachvollziehen kann, wer ihr Vater vom Denken und Tun war, gefällt mir gut. Doch die Umsetzung für dieses Vorhaben finde ich nicht gelungen. Das Vermächtnis ist sehr medizinisch und durch viele literarische Beispiele etwas hochgestochen. Die Tochter erlebt ihren Vater damit als Arzt, als Patient und als Philosoph. Mir fehlt dabei etwas die Persönlichkeit und der direkte persönliche Bezug zur Tochter. BEWERTUNG: Ich bin begeistert von Pauls philosophischen Gedankengängen und seinem Umgang mit dem Leben und Tod. Die medizinischen Fälle habe ich gerne gelesen. Auch jetzt noch denke ich über den Sinn des Lebens nach. Wann ist ein Leben lebenswert? Welchen Sinn birgt unsere Existenz? Das Vermächtnis bekommt eine verdiente 1 von mir. ♥ Möchtet ihr euch das Vorwort und den Beginn des Prologs zu Gemüte führen? Eine Leseprobe bekommt ihr hier! ♥ Ein riesengroßes Dankeschön an die Verlagsgruppe Randomhouse und speziell an den Knaus Verlag für dieses Rezensionsexemplares. Ich habe es genossen! Meine Meinung bleibt natürlich unverfälscht! ♥ ♥ Lovelyceska ♥

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Paul Kalanithi ist Neurochirurg. Er ist jung, engagiert, glücklich verheiratet und hat die besten Zukunftsaussichten. Die Jahre der medizinischen Ausbildung waren ermüdend, trotzdem scheint es das Leben gut zu meinen. Bis zu einer Diagnose die alles verändert: Paul hat Lungenkrebs. Bislang hielt der junge Arzt immer einen Plan für die Zukunft bereit. Nun ist es fraglich, ob es eine solche überhaupt geben wird. Was macht man, wenn man die Kontrolle über Leben und Tod verliert? Schweren Herzens entscheidet sich Paul letztlich dazu, die Verantwortung für seine medizinische Behandlung abzugeben. Der Neurochirurg ist nun einfach nur Patient. Ohne Angst blickt er dem Tod fortan ins Auge und hinterlässt uns mit diesem Buch einen Teil seiner selbst. Zunächst ist zu sagen, dass dieses Buch keine Fiktion ist. Und so kommt es, dass Paul Kalanithi sein Werk angesichts seiner Krankheit nie fertigstellen konnte. In einem Nachwort seiner Frau schreibt diese: "Dieses Buch ist in gewisser Weise unvollendet, abgebrochen durch die rapide Verschlechterung von Pauls Zustand, doch dies gehört ganz wesentlich dazu, es ist die Wirklichkeit dessen, was Paul durchmachte". So schwer diese Thematik wiegt, so ehrlich sind die Worte des Autors. Sein Leben lang setzte Paul sich mit Sinnfragen von Leben und Tod auseinander und fand hierauf schließlich seine eigenen Antworten. Die Tiefe der Emotionen von denen man beim Lesen ergriffen wird schmerzt und doch bereichern die Worte des Autors den Alltag. Mit seinem Buch hat Paul Kalanthi nicht nur seiner Tochter, sondern auch den Lesern einen wertvollen Schatz hinterlassen. Die Bewertung eines Lebenswerkes scheint mir nicht angemessen, doch kann ich das Buch nur jedem ans Herz legen. Es ist mehr als die Hinterlassenschaft eines jungen Arztes und verdient somit eindeutig mehr als nur fünf Sterne.

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Was ist noch wirklich wichtig im Leben, wenn man weiß, dass man stirbt? Mit dieser Frage setzte sich der krebskranke Neurochirurg Paul Kalanithi vor seinem Tod auseinander. Auf 188 Seiten inklusive Vorwort eines Arztes und einem Nachwort von Kalanithis Frau stellt sich immer wieder die eine Frage: Was mache ich mit meinem Leben, vor allem, wenn ich nicht weiß, wie lange ich noch habe? Das Buch unterteilt sich in zwei Teile, ein „Davor“- die Jugend- und Ausbildungsphase des Neurochirurg in dem man erfährt, wie er zu dem Leben kam, das er hatte und wie sich seine Wünsche und Ideale formten, sowie ein „Währenddessen“ in dem der Kampf gegen die Krankheit und der Versuch, ein normales Leben zu führen beschrieben werden. Der Lungenkrebs zwang ihn, sein Leben umzukrempeln. Eigentlich wollte er die extra für ihn geschaffene Stelle in Stanford antreten und irgendwann Kinder mit seiner Frau Lucy kriegen, doch als es so weit war, konnte er die Stelle nicht antreten weil die Chemotherapie ihn zu sehr beanspruchte. Zuvor wurden Spermien von ihm eingefroren, damit der Kinderwunsch durch den Krebs nicht gefährdet wird. Zwei Jahre lang herrschte ein Auf und Ab, der Gesundheit und Krankheit, Freude und Trauer. Seine Tochter wurde geboren und er begann, sich seinen Traum zu erfüllen- er begann mit „Bevor ich jetzt gehe“, was er selber nicht mehr vollenden konnte. Wer sich in der Medizin nicht auskennt, wird sich mit vielen Fachbegriffen konfrontiert sehen, die man nicht kennt und auch nicht immer versteht, nichtsdestotrotz erweckt das Buch nicht den Eindruck, ein Fachbuch zu sein. Operationen werden beschrieben, durchaus im Fachjargon doch der Autor schreibt zu jeder Zeit überaus menschlich und regt den Leser dieser außergewöhnlichen (Auto)Biografie zum Nachdenken an. Darüber, was einem selber wichtig ist, aber auch, wie man seine Mitmenschen behandelt, ob man sich ihnen freundlich genug und ausreichend mitfühlend zeigt. Besonders beeindruckt hat mich die Beschreibung der extrem harten und langen medizinischen Ausbildung und der Idealismus des jungen Kalanithis. Aber auch der zweite Teil, in dem der Arzt, der zuvor ein Lebensretter war zu einem von Tode bedrohte Patienten wird, schlägt einen der Autor in seinen Bann. Der Schreibstil ist sehr menschlich und ermöglicht es dem Leser, sich Kalanithi näher zu fühlen, als man in Wahrheit ist. Ebenfalls beeindruckend ist das Fehlen von Verbitterung, welche man durchaus bei einem solchen Schicksal erwarten könnte. Meiner Meinung nach eine stilistisch wunderschöne und inhaltlich sehr ergreifende Autobiografie die sich für Leser jeden Geschmackes eignet, vor allem für jene, die sich selber immer wieder die Frage stellen: Was zählt am Ende wirklich?

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Paul Kalanithi ist tot. An Krebs erkrankt, hat der junge Assistenzarzt gegen eine Krankheit gekämpft, die zuletzt stärker als er war. Über diesen Kampf gegen den Krebs, letztendlich über sein Sterben, schrieb der aufstrebende Neurochirurg in „Bevor ich jetzt gehe“, das posthum von seiner Ehefrau Lucy veröffentlicht wurde. In zweite Hälften teilt sich das Buch, zum einen erzählt Kalanithi über sein Leben als Assistenzarzt der Neurochirurgie und zum anderen über das Leben nach der Diagnose, als Patient, dessen Überlebenschancen gering eingestuft werden und die Wiederentdeckung einer alten Leidenschaft, nämlich die Liebe zur Literatur und dem Glück von Dingen, die er so nicht mehr kannte. Das Leben als Arzt – das Leben mit Krankheiten Die Ausbildung in der Neurochirurgie ist die härteste Arztausbildung, schreibt Kalanithi, und so war er schon vor seiner Erkrankung körperlich angegriffen von den vielen Stunden als Assistenzarzt, den zusätzlichen Schichten und der Verantwortung zwischen Leben und Tod. Aber schon in jungen Jahren hatte er sich das Ziel gesteckt den Kern des Seins zu entschlüsseln, den er u. a. auch in der Literatur und der Philosophie suchte, letztendlich aber durch die Chirurgie im Gehirn des Menschen zumindest zu Teilen fand, als Ort menschlicher Identität. Die Arbeit im Anatomiesaal lehrte ihn die Sinnhaftigkeit von Leben und Tod und zeigte ihm, dass man als Arzt den Menschen verdinglichen muss, um entscheiden zu können, was der richtige Weg ist. Ziel eines Arztes ist es, das Leiden zu lindern und gleichzeitig die Erkenntnis zu erlangen, dass das Überleben nicht immer Ziel des Menschen ist. Vielmehr zählt die Identität des Menschen und was für jeden Einzelnen noch ein lebenswertes Überleben ist. Der Arzt bringt den Menschen den Tod näher, macht ihn bewusster und auch greifbarer. Als Neurochirurg kann er verantwortlich dafür sein, dass ein Mensch vollkommen anders aus einer Operation hervorgeht; verändert ist, eine andere Identität besitzt. Wann ist das Leben nicht mehr lebenswert? Wann ist der Tod eine Alternative zu einem nicht mehr lebenswertem Leben? Paul Kalanithi wusste, dass diese Fragen immer wieder neu verhandelt werden mussten, auch bei sich selbst, als er mit einer Krankheit konfrontiert wurde, die er lange Zeit im eigenen Körper ignoriert hatte. Das Leben als Patient – das Leben mit dem Krebs Mit der Diagnose Krebs wurde Paul Kalanithi die Realität der eigenen Sterblichkeit nur allzu bewusst, die man als junger Mensch noch weit von sich wegschiebt. Als Arzt war ihm von vornherein klar, was die Diagnose bedeutet, welcher Kampf ihm bevorstehen würde. Doch gleichzeitig wusste er nicht, was er Tag für Tag als Arzt von seinen Patienten verlangte, welche physische und psychische Stärke er forderte. Dies lernte er als Patient, als sein eigener Lebenswille auf die Probe und sein Leben auf den Kopf gestellt wurden. Paul Kalanithi berichtet, wie schwierig nicht nur der Kampf gegen eine tödliche Krankheit ist, sondern auch wie schwierig es ist, vom Arzt zum Patienten zu werden. Denn sein medizinisches Fachwissen half ihm in dieser neuen Situation nicht weiter. Jeder Fall ist einzigartig, jeder Fall bedarf anderer Wege und die Kraft, die ihn durch seine Erkrankung immer mehr verließ, nahm ihm eben auch diese Kompetenz des Arztes. Er wollte nicht krank sein, er wollte nicht kämpfen müssen und doch tat er dies, für seine Frau Lucy, mit der er nach seiner Diagnose noch die gemeinsame Tochter Cady bekam. Zwischen Glück und Hoffnung, Angst, Schmerz und Krankheit schwankte seine Zeit als Patient. Chemotheraphien, andere Medikationen und der Kampf an sich, nagten an Paul, der trotz allem sein Ziel Neurochirurg zu werden nicht aufgab, am Ende aber diesen Traum nicht weiterverfolgen konnte. Er widmete sich der Literatur, der er schon immer zugetan war, die aber auf seinem Weg zum Arzt in den Hintergrund rückte und nun wieder von essentieller Bedeutung wurde. Er fing an zu schreiben, beschäftigte sich auf diese Weise mit dem Sinn des Lebens und macht dies auf eine wenig emotionale Art und Weise. Doch obwohl er sich emotional eher vor dem Leser verschließt, hatte ich beim Lesen das Gefühl, den Menschen Paul Kalanithi kennenzulernen. Der Sinn des Lebens Mit einem Kloß im Hals verfasste ich diese Rezension, denn nicht nur das Thema von Paul Kalanithis Buch ist ein schweres, berührendes und ernstes Thema: Krebs. Nein, auch der Arzt und Autor hat den Krebs nicht überlebt und ist 2015 verstorben. Eine Krankheit, die vor niemandem Halt macht, die jeden treffen kann und deren Kampf jeder verlieren oder auch gewinnen kann. Im Fall von Paul Kalanithi hat die Krankheit einen beeindruckenden sowie intelligenten Mann das Leben genommen, denn jener war nicht nur Arzt, um Leben zu retten, sondern um den Kern menschlichen Seins zu entschlüsseln, den er für sich im Gehirn festmachen konnte, dort wo die Identität jedes Einzelnen bestimmt wird. Man kann nicht sagen, dass Paul Kalanithi beispielhaft mit seiner Krankheit umgegangen ist, dass er sich geschont hätte. Nein, vielmehr hat er von sich alles abverlangt, ist nicht kürzer getreten, hat die Anzeichen einer Krankheit ignoriert, bis sie nicht mehr zu ignorieren waren; und auch dann hat er von seinem Körper alles gefordert. Auch wenn sein Buch „Bevor ich jetzt gehe“ keine beispielhafte Handhabung für eine Krebserkrankung ist (aber was ist schon beispielhaft, was ist erfolgversprechend?), so zeichnet es doch einen belesenen Mann aus, der seinen Platz im Leben gefunden hatte, und der auch den Umgang mit seiner Erkrankung bestmöglich für ihn uns eine Familie gestaltet hat. Er hat in den schlimmsten Momenten noch das Glück für sich entdecken können. Paul Kalanithi war ein guter Mensch, ein Mann, der sein Ziel und seine Interessen im Leben früh fand, dem das Leben etwas bedeutet hat, der die Sinnhaftigkeit entschlüsseln wollte. Mit seinem posthum veröffentlichen Buch gibt er genau das weiter: die Frage nach einem lebenswerten Leben und wie jeder es bestmöglich nutzen sollte, selbst im Angesicht des Todes. „Bevor ich jetzt gehe“ ist kein Buch, das einem beibringt, wie man mit einer Krebserkrankung umgeht, egal ob selbst betroffen oder als Angehöriger. Es ist aber ein Buch, das dem Leser eine Lebensgeschichte wenig emotional aber ehrlich näher bringt.

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