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Rezensionen zu
Kleine Philosophie der Macht (nur für Frauen)

Rebekka Reinhard

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€ 19,99 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Sagt dem Mann den Kampf an. Oder so ähnlich könnte vermutet werden, bei einem solch provokativen Titel, wie ihn Rebekka Reinhard für ihr neustes Buch gewählt hat. Nicht nur der Name des Buchs mutet nach Geschlechterkampf an, auch das widerlich schreiende Pink des Buchumschlags. Warum soll man sowas lesen? Warum habe ich so etwas gelesen? Zu Beginn lässt sich sagen, dass der Verlag mit der Buchgestaltung entweder sehr über das Ziel hinaus geschossen ist oder aber die Provokation und das Klischee wirklich bewusst herbeigeführt wurde. Denn der Inhalt lässt nicht zu den Waffen greifen, vielmehr setzt sich Rebekka Reinhard dafür ein, dass das moderne Dornröschen endlich mal aufwacht. Das Ziel ist ein solidarisches Miteinander, weg von den klassischen Rollenverteilungen und hin zu einer zeitgemäßeren Lebensgestaltung. Rebekka Reinhard –Die bessere Alice Schwarzer? Frau Reinhard ist promovierte Philosophin und schreibt neben Büchern wie „Kleine Philosophie der Macht (nur für Frauen)“ auch Artikel in den Zeitschriften „Hohe Luft“ und der „Süddeutschen Zeitung“. Nebenbei hält sie auch noch Vorträge und Reden. Bisher sind die Bücher „Die Sinn-Diät“ und „Würde Platon Prada tragen?“ von ihr erschienen. Ihr ehrgeiziges Ziel ist nichts Geringeres als die Philosophie weg aus dem Elfenbeinturm der alten Männer an den noch älteren Universitäten zu holen und dahin zu bringen, wo die Philosophie tatsächlich hingehört: ins pralle und temporeiche Leben. Und genau das gefällt mir so an den Artikeln von Rebekka Reinhard, deshalb wollte ich unbedingt ihr neues Buch lesen. Mit „Kleine Philosophie der Macht (nur für Frauen)“ spricht die Autorin ein heikles Thema an: Wellenförmig verläuft die Feminismus-Emanzipations-Gleichberechtigungs-Debatte. In regelmäßigen Abständen kocht das Thema durch irgendeinen aktuellen Anlass kurzzeitig hoch, nur um dann wieder in den stillen Sumpf zu verschwinden. Aber Frauen betrifft das eigentlich jeden Tag und nicht nur dann, wenn wieder irgendein Prominenter eine Frau vergewaltigt hat. Mit ihren Ideen in „Kleine Philosophie der Macht (nur für Frauen)“ tut Reinhard der Emanzipation einen größeren Dienst wie Alice Schwarzer in ihren keifenden Interviews und Reden. Warum tun sich Frauen jetzt eigentlich so schwer mit der Macht? Macht ist männlich, das ist historisch gewachsen. Macht ruft eher Assoziationen mit männlichen Institutionen wie die Armee, der Mafia oder einzelnen Personen wie Putin hervor, keiner denkt da an weiches, weibliches Verhalten. Und dies zu ändern, ist nicht so einfach. Gerade weil Macht auch nicht immer nur positiv konnotiert ist, denn Macht verdirbt auch. Es wird nicht offen ausgesprochen, wer die Macht hat. Warum sollten Frauen da bewusst und offen über Macht reden wollen? Und dann gibt es noch gewisse Verhaltensmuster, die Frau irgendwann einmal anerzogen bekommen hat, weil das doch scheinbar ganz gut ist. Alles muss harmonisch sein, deshalb gehört Nett-sein und Bescheidenheit dazu. Auf keinen Fall darf die Frau einen Konflikt auslösen, etwas anderes tun als Ja sagen. Dann gibt es endlich keine Konfrontation, keinen Streit mehr. Aber gleichzeitig wird viel Kraft aufgewandt, um diese faule Harmonie herzustellen, denn die eigenen Bedürfnisse werden ignoriert. Um es deutlicher zu sagen, verbaut die Frau sich ihren Weg selbst manchmal, indem sie sich nicht traut offen anderer Meinung zu sein und die Dinge nicht einfach nur hinzunehmen. Die Selbstausbeutung ist also an der Ohnmacht schuld. Alle drei Minuten klingelt ihr innerer Wecker. Alle fünf Minuten wird sie vom schlechten Gewissen unterjocht. Ihr Leben ist Arbeit, und ihre Arbeit besteht im Aufschieben des Lebens. – S. 49 Insofern ist „Kleine Philosophie der Macht (nur für Frauen)“ kein Buch, wie man Macht über Männer gewinnt, sondern über das eigene Leben. Es ist kein Geschlechterkampfbuch, es ist ein Buch über den Kampf mit sich selbst. Manche Männer sind vielleicht böse, aber manche Frauen genauso (auch das wird durch Frau Reinhard angesprochen) und die eigene Trägheit, der Willen zum Konformismus ist definitiv böse. Rebekka Reinhard gibt in ihrem Buch konkrete Hinweise, wie man diese Verhaltensweisen, die frau blockieren, erkennt und ändern kann. Die Autorin möchte ihren Lesern helfen, mündigere und selbstdenkende Menschen zu werden, die kritisch das Verhalten der Anderen, aber auch das eigene Verhalten hinterfragen. Ebenfalls ist die Literaturliste am Ende des Buchs sehr interessant, Rebekka Reinhard hat besonders wertvolle Bücher nochmals hervorgehoben. Ob weiblich oder männlich, der Mensch von heute ist ein wandelndes Provisorium, die Verkörperung einer Fülle, nicht, noch nicht oder nie ganz realisierter Möglichkeiten. – S. 52 Fazit Rebekka Reinhard ist mit „Kleine Philosophie der Macht (nur für Frauen)“ ein unaufgeregtes Buch über die Emanzipation gelungen, welches besonders Frauen sehr ans Herz gelegt sei.

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