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Rezensionen zu
13 Stufen

Kazuaki Takano

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Kazuaki Takano überraschte mich mit einem guten, spannenden, aber schlicht gehaltenen Schreibstil. Ohne Brutal oder Actionreich werden zu müssen, gelingt es Takano den Leser zu fesseln und mitfiebern zu lassen.

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Es wurde ein brutaler Mord an einem Ehepaar begangen und ein Mann wurde daraufhin zum Tode verurteilt. Er ist jedoch unschuldig. Ein anderer beging wirklich Mord und wurde wiederum vor seiner offiziellen Haftstrafe freigelassen. Diese Geschichte spielt sich im Heimatland des Autoren ab, in Japan. Er beschäftigt sich mit der Todesstrafe dort und wir lernen viel über das Rechtssystem in Japan kennen. Hier ein Zitat: "Dreizehn Personen. Der Staatsanwalt rechnete nach, wie viele Formalitäten erledigt werden mussten, bis die Verkündung des Todesurteils zur Vollstreckung gelangte. Es waren dreizehn Schritte. Dreizehn Stufen. Ein Synonym für den Aufstieg zum Galgen." (S.38+39) Der Autor schreibt sehr lebendig, detailliert, eindringlich und trocken. Es geht um Moral, Gewissen und Anstand, aber es zeigt uns auch eine andere Seite von Schuld, Bestrafung und Verurteilung auf. Das Buch ist ein spannender Krimi mit einigen Thriller Eigenschaften. Es beinhaltet eine Tiefe, die den Leser nicht mehr loslässt. Darin kommt es auch zu interessanten Wendungen mit denen ich nicht unbedingt gerechnet hätte. In der Geschichte passt alles zusammen und ist wundervoll ineinander verwoben. Das Thema und der komplette Inhalt regt zum Nachdenken an, da es sehr intensiv ist. Vor allem hat mir aber der Epilog gefallen! Dort ist alles Wichtige zusammengefasst und auch aufgelöst, sodass keine offenen Fragen mehr bleiben, außer natürlich einer einzigen: Todesstrafe Ja? oder Nein? Diese Frage muss jedoch jeder mit sich selbst ausmachen. Dies ist ein Buch, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ich kann es jedem Leser empfehlen, der nach Sinn und Tiefe sucht.. Es war einfach grandios!

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„Man wird mich hinrichten. Für eine Tat, an die ich mich überhaupt nicht erinnern kann.“ Zitat S. 10 Anders ergeht es Jun’ichi Mikami, der vorzeitig aus seiner Haft entlassen wird. Aber auch das schildert Takano mit einigen Schauderelementen. Jun’ichi würde man als den netten Jungen von nebenan bezeichnen. Er ist höflich, er fühlt sich verantwortlich, aber insgeheim bereut er seine Tat nicht. Warum, wird erst gegen Ende der Geschichte klar und als Leser wird man mit der Frage konfrontiert, ob manche Morde nicht doch gerecht seien. Erschreckend, oder? Vom Gefängniswärter Shōji Nangō wird Jun’ichi angeheuert, die Unschuld Kiharas zu beweisen und ihn dadurch vor dem Galgen zu retten. Die Story zeigt einerseits wie ungerecht manche Todesstrafen vollzogen werden, wie erschreckend Bürokratie und Gesetz ausgelegt werden, aber andererseits gibt es auch eine vertrackte Story mit vielen falschen Fährten und Geheimniskrämerei. Leser, die Sinn und Tiefe in Geschichten suchen, kommen hier voll in den Genuss. Takano beleuchtet die Todesstrafe von allen Seiten: Von Verurteilten, die zitternd auf den Spruch der Todesboten warten, von Henkern, die das Urteil vollziehen müssen und zwischen Mitleid und dem Gefühl von Ungerechtigkeit und Abscheu und dem Gefühl von Gerechtigkeit hin- und hergerissen sind. Auch die Angehörigen der Opfer werden verschiedenen beleuchtet: Die einen, die trotz der Tat eine Begnadigung für den Täter fordern, und anderen, die unbedingt Rache in Form des Todes möchten. Aber auch Leser, die eine gute Unterhaltung suchen, werden mit vielen falschen Fährten und einer Handlung, die sich langsam steigert und schließlich thrillerartig endet, belohnt. Der Stil ist an manchen Stellen sehr japanisch. Sehr nüchtern, stellenweise sehr höflich, manchmal aber auch trocken. Der Stil zeigt aber auch, den kulturellen Unterschied zwischen uns und den Japanern. Emotionen werden verborgen, sind zwischen den Zeilen zu finden, ganz anders als bei uns. Anfangs befremdlich zu lesen, doch mit ein paar gelesenen Seiten gewöhnt man sich daran und lässt sich ein, in japanisches Denken und Leben. Was Takano hier vorgelegt hat, ist ein Roman, der einen am Ende nicht mehr loslässt. Der die Frage, ob eine Todesstrafe gerecht ist oder nicht, nicht beantwortet. Der aber dazu anregt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, weil es den Leser nicht mehr loslässt. So einfach sind Lebens- oder wie in diesem Fall - Todesfragen nicht zu beantworten. Von daher sehr glaubwürdig, sehr erschreckend, sehr nachwirkend. Ohne zu urteilen oder zu bewerten, wird der Leser sich seine Antwort auf die Frage nach der Gerechtigkeit der Todesstrafe selbst suchen müssen.

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Dieser Roman ist eigentlich Takanos Debutroman und wurd nun noch einmal neu aufgelegt. Dementsprechen muss man das Werk auch ein wenig als erstling betrachten, dessen Autor noch Welpenschutz genießen darf. Warum ich das direkt am Anfang sage, wird vielleicht klarer, wenn ich jetzt ein bisschen merh Zeit darauf verwende, zu begründen, warum ich seit Tage unsicher bin, welche Bewertung ich dem Buch denn jetzt geben soll. Ist es wirklich großartig oder überwiegen die schriftstellerischen Schwächen? Letztere sind bei dem Buch wirklich sehr offensichtlich geraten. Wenn die zum Teil sehr spröde Erzählweise, die sich in Höflichkeiten verliert, noch vor allem der japanischen Kultur geschuldet ist, leidet das Buch für mich vor allem an den mangelhaft entwickelten Charakteren. Trotz aller Gefühlsdarstellungen wirken sie auf mich wie Roboter, die auf der Suche nach der Erkenntnis durch die Welt stapfen und unter Umständen Glück genug haben, etwas zu finden, mit dem sie arbeiten können. Vor allem Nangō war für mich einfach nicht greifbar, ich habe keinerlei Zugang zu ihn und seinen Motiven gefunden. Sein Gehilfe wird noch ein wenig in seinen Interaktionen mit seiner Familie charakterisiert, aber auch hier bleibe ich als leser hilflos distanziert, was vermutlih daran liegt, dass der Autor eine bestimmte Information bis zum Ende zurückhalten muss. Diese beiden hölzernen Marionetten bewegen sich durch einen Fall, dessen Entwicklung von Seite zu Seite hanebüchener erscheint. Vor allem die Auflösung am Ende und der dramatische Showdown waren für mich deutlich zuviel des Guten, aber bereits ab dem Auffinden des Tempels hatte ich Schwierigkeiten, diese Geschichte noch ernst zu nehmen. Warum habe ich dann aber dieses Buch nicht zur Seite gelegt, sondern wirklich fasziniert weitergelesen?Das liegt daran, dass Takano hier nicht eigentlich einen Krimi schreiben will, sondern ein anderes Anliegen hat. Er diskutiert die Todessrafe wie sie in Japan praktiziert wird, aus vielen verschiedenen Blickwinkeln. Der Leser bekommt einerseits sachlich präsentierte Informationen zu ihrem Ablauf und dem Alltag in einem japansichen Todestrakt. Andererseits erfährt er durch Perspektivwechsel, was diese trafe mit den darin involvierten Personen macht. Seien es die Verurteilten, die in Japan ihren Todestag nicht kennen und täglich der Angst ausgesetzt sind, dass genau vor ihrer Zelle die Schritte anhalten, die jemanden abholen sollen. Oder die Hinrichter, die für sich einen Weg finden müssen, mit dem Wissen zu leben, im staatlichen Auftrag andere Menschen zu töten. Oder alle diese 13 Menschen, die jeweils einzeln als Instanz das Todesurteil bestätigen müssen, bevor die Hinrichtugn erfolgt. Diese sehrachlichen Schilderungen, bei denen der Autor auf jede Stellungnahme verzichtet, sind es, die den Roman so stark machen. Der Leser muss selbst versuchen, ein Urteil zu fällen, hinterfragt dabei immer wieder die eben getroffene Entscheidung, nimmt Argumente für beide Seiten auf und kann irgendwann zu einem eigenen Entschluss kommen. Und genau diese Gedankengänge halten mich auf den Seiten fest, ich will mehr erfahren, statt ein schnelles Urteil zu treffen. Das ist bei diesem Buch vermutlich hundertmal wichtiger als der Handlungsverlauf.

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13 Stufen

Von: paper_stories

29.05.2018

»Es waren 13 Schritte. Dreizehn Stufen. Ein Synonym für den Aufstieg zum Galgen.« Ein unschuldig wegen Mordes zum Tod Verurteilter soll hingerichtet werden. Der ehemalige Gefängnisaufseher Nangō und der auf Bewährung entlassene Jun'ichi erhalten den Auftrag, den wahren Täter zu finden. Für das ungleiche Ermittlerduo beginnt damit nicht nur ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit, sondern beide müssen sich auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen. Cover und Schreibstil Wie im Laufe des Buches erklärt wird, trägt das Buch nicht zufällig den Namen „13 Stufen“. Es ist bereits eine Anspielung auf die dreizehn Stufen, die zum Galgen hinführen. Ebenfalls sind auf dem Cover Stufen abgebildet, wobei man auch hier den Zusammenhang deutlich erkennen kann. An dem Schreibstil gibt es wirklich nichts auszusetzen. Das Buch lässt sich unglaublich schnell lesen. Es ist spannend und aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, so dass man einen direkten Einblick in die Gedanken der Hauptprotagonisten bekommt. Charaktere Wie bereits oben erwähnt, ist das Buch aus verschieden Perspektiven geschrieben. Dabei spielen der Gefängnisaufseher Nangō und der auf Bewährung entlassene Jun'ichi die Hauptrollen. Es gestaltet sich äußerst schwierig die Personen so zu beschreiben, ohne zu spoilern. Deswegen nur eine kurze Charakterisierung. Zuerst zu Nangō. Er wirkt oftmals hin und hergerissen, aber durchaus zielstrebig und ehrgeizig. Ebenso wie Jun'ichi. Er versucht vorallem seinen Eltern aus der finanziellen Krise aufgrund seines Verschuldens zu helfen. Am Ende des Buches merkt man allerdings sehr deutlich, dass die Protagonisten nicht unbedingt die Menschen sind, für die man sie am Anfang gehalten hat, denn im Laufe der Geschichte kommen immer mehr Geheimnisse beider Seiten zum Vorschein. Mein Leseeindruck Das Buch lässt sich unglaublich schnell lesen. Es gibt mit wenigen Ausnahmen kaum Stellen im Buch, wo es langweilig wurde. Man konnte zwischendurch auch immer wieder sich selbst Vermutungen zum wahren Täter überlegen. Allerdings übertraf das Ende etwas meinen Vermutungen und wirkte etwas chaotisch. Fazit Es ist ein durchaus faszinierender Roman, an dem man wieder erkennen kann, wie skrupellos eine Gesellschaft sein kann. Man kann außerdem eine äußert kritische Auseinandersetzung mit dem japanischen Strafrechtssystem erkennen. Alles im allem ein gelungener Roman.

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"13 Stufen" ist mein erstes Buch von Kazuaki Takano und ich wurde keinstenfalls enttäuscht! Mir ist ehrlich gesagt erst ziemlich spät aufgefallen, dass ich es hier mit einem Roman zu tun habe. Der Prolog schmeißt einen gleich in die Geschichte und das nicht zu sachte. Ein zum Tode verurteilter berichtet von der Angst nicht zu wissen, wann sein Leben ein Ende hat. Dass er jeden Tag darauf hofft, die Gefängniswärter machen nicht vor seiner Zelle halt. Der Protagonist Jun'ichi Mikami wird aus seiner Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge auf Bewährung entlassen. Sein ehemaliger Gefängnisaufseher Shoji Nango bietet ihm einen Job an, den er nicht abschlagen kann. Die beiden sollen beweisen, dass ein zum Tode verurteilter zu unrecht hingerichtet werden soll. Mich hat der Roman gleich gepackt. Ich konnte mir unter dem Titel, in Verbindung mit dem Klappentext, wenig vorstellen. Und auch während des Lesens habe ich mich oft gefragt: "Und was haben jetzt die 13 Stufen mit all dem zu tun?". Die Erklärung ist aber total schlüssig. Takano's Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, obwohl wir es hier überwiegend mit dem Für und Wider der Todesstrafe zu tun haben. "13 Stufen" ist ein wirklich spannender Roman, der sich an nur sehr wenigen Stellen zieht. Abschnitt 3 hat mich ein wenig "kämpfen" lassen, aber sonst konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Gerade der Schluss hatte eine Wendung, die sich zwar langsam angebahnt hat, man aber trotzdem nicht hat kommen sehen. Was ich persönlich ja sehr mag. FAZIT "13 Stufen" würde ich jedem empfehlen, der gerne einen spannenden Roman lesen möchte und sich vielleicht auch für die japanische Kultur interessiert. Letzteres ist aber kein Muss ;-) Ich bin von Kazuaki Takano's Roman sehr begeistert und vergebe deshalb 4 STERNE!

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In 13 Stufen wird die Thematik "Todesstrafe" behandelt. Ein sehr schweres Thema,das den Leser nachdenklich zurücklässt. Der Autor erzählt die Story aus Sicht eines unschuldig Gefangenen, zudem bekommt man die Sicht einen Wärters sowie der Angehörigen zu lesen.Völlig gefesselt von der Dramatik konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Spannung, Dramatik und extremer Tiefgang fesseln einen regelrecht. Takano schafft es,den Leser regelrecht fühlen zu lassen was in einem unschuldigen Menschen vor sich geht. Ganz automatisch geht das Kopfkino los, man fühlt sich als wäre man direkt an vorderster Front dabei. Spannende Wendungen führen uns durch die Story. Ein Buch das den Leser nachdenklich zurücklässt. Anspruchsvolle Lektüre mit einem ernsten Hintergrund. Logische Schlussfolgerungen,die im Epilog auch nochmals erklärt werden, somit bleibt nur noch ein wirklich ernster Gedanke zurück.... darf man sich anmaßen über Leben und Tod eines anderen Menschen zu entscheiden? Von mir eine absolute Kaufempfehlung für dieses tolle und sehr anspruchsvolle Buch. 5*

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Ich habe als letztes Buch 13 Stufen (Originaltitel: Jūsan kaidan (13階段), veröffentlicht 2001) von Kazuaki Takano beendet. Nachdem ich den Thriller Extinction des japanischen Schriftstellers (geboren 1964) verschlungen hatte, war für mich klar, den Autor behalte ich im Auge. Kazuaki Takano schreibt Drehbücher, Krimis und Thriller. 13 Stufen wurde mir freundlicherweise vom PENGUIN VERLAG zur Verfügung gestellt. Ich wollte dieses Buch unbedingt hören oder lesen, egal in welcher Form. Erhalten habe ich das eBook und verschlang es ebenfalls. Es gibt das Hörbuch zu 13 Stufen mit einer Dauer von 10:06 Stunden, gelesen von Sascha Rotermund. Als Taschenbuch hat der Roman 400 Seiten. Inhalt Japan, 2001: Ryō Kihara sitzt seit sieben Jahren wegen zweifachen Mordes in der Todeszelle, Nullbezirk genannt. Er selbst kann sich aufgrund einer Kopfverletzung infolge eines Motorradunfalls nach den Morden an die Ereignisse des Abends vor zehn Jahren nicht erinnern. Aussichtslos versucht er einen Grund für ein Wiederaufnahmeverfahren zu finden. Verzweifelt und voller Todesangst lebt und grübelt Ryō Kihara in Isolationshaft, und wartet auf seinen Tod durch Erhängen. Jun’ichi Mikami wird nach zwei Jahren im Gefängnis vorzeitig auf Bewährung entlassen. Bei einer Kneipenschlägerei ist sein Gegner Kyōsuke Samura gestürzt und zu Tode gekommen. Als Teil der Bewährungsauflagen muss sich Jun’ichi persönlich bei dessen Vater Mitsuo Samura entschuldigen. Seine Familie zahlt zusätzlich seit zwei Jahren die Entschädigungssumme von 70 Mio. Yen ab, hat das Haus und alle Wertgegenstände verkauft bzw. verpfändet und ist fast ruiniert. Und natürlich werden sie von der Gesellschaft, Freunden und Bekannten, geächtet und mit verurteilt. Der Oberaufseher des Gefängnisses Shōji Nangō sieht in Jun’ichi Mikami viel von sich selbst und möchte ihm bei seiner Resozialisierung helfen. Deswegen macht er Jun’ichi das Angebot, mit ihm zusammen an der Aufklärung des Falls um Ryō Kihara zu arbeiten und im besten Fall dessen Unschuld zu beweisen. Sie werden offiziell als Mitarbeiter der Anwaltskanzlei Sugiura angestellt und sehr gut bezahlt. Der einzige Haken ist, sie müssen sich beeilen; da die Hinrichtung des Todeskandidaten Kihara bevorsteht, haben sie maximal drei Monate zur Aufklärung des Falls. Voller Tatendrang beginnt das ungleiche Duo Jun’ichi Makami und Shōji Nangō auf der Halbinsel Bōsō mit der Befragung der Zeugen. Unermüdlich durchforsten sie in der Regenzeit wochenlang ein Waldgebiet um den Tatort herum. Hilfe erhalten sie bei ihrer Suche von Staatsanwalt Nakamori, der einfach nur die Wahrheit erfahren will und vor zehn Jahren für den Fall zuständig war. Es gibt zwei ungewöhnliche Hinweise: Ryō Kihara meint sich zu erinnern, in Todesangst eine Treppe hinaufgerannt zu sein. Traum oder Realität? Am Unfallort befand sich auf der Straße ein blutbehaftetes Stück Stoff mit einer anderen Blutgruppe als der am Mordfall beteiligten. Gibt es einen weiteren Täter? Oder war alles ganz anders als es den Anschein hat? Fazit 13 Stufen von Kazuaki Takano ist der Debütroman des Autors und hat mich erneut überzeugt. Die Handlung entwickelt sich ruhig über längere Zeit hin, mit Einschüben vergangener Ereignisse. Und nimmt in der zweiten Hälfte Fahrt auf, wird schneller, je näher der Hinrichtungstermin kommt. Überdies gelingt es Kazuaki Takano mich bis zum Ende zu überraschen. Mit dieser Wendung wird der Krimi schlussendlich zum gelungenen Thriller. Der Autor befasst sich mit Teilen des japanischen Rechtssystems: Hinrichtungen müssen von dreizehn Stellen der Justiz unabhängig voneinander beschlossen werden. Die dreizehnte Stelle ist dabei der jeweilige Justizminister. Zusätzlich legt die japanische Justiz nicht nur Wert auf Strafe, sondern hat auch immer die Erziehung zum besseren Menschen im Blick; für mich ein ungewöhnlicher Ansatz. Außerdem ist die Reue des Täters im Rechtssystem fest verankert und für die Resozialisierung unerlässlich. Ein äußerst gelungener und spannender Krimi, der den Leser zum Nachdenken über Gerechtigkeit und die eigene Sicht auf die Todesstrafe anregt, dabei wird einem die Entscheidung darüber nicht einfach gemacht. Für interessierte Jugendliche und erwachsene Krimifreunde ein Muss. 13 Stufen von Kazuaki Takano ist ein absolut empfehlenswerter Roman, der von mir uneingeschränkt fünf Sterne erhält. Und den ich nicht das letzte Mal gelesen haben werde (Autor und Krimi).

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