Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Schneller, weiter, toter

Dietrich Faber

(4)
(3)
(2)
(0)
(0)
€ 13,95 [D]* inkl. MwSt. | € 13,95 [A]* (* empf. VK-Preis)

Seit Dietrich Fabers drittem Band „Tote Hunde beißen nicht“ seiner beliebten Henning-Bröhmann-Reihe sind vier Jahre vergangen und in diesem Zeitraum hat sich im Leben von Fabers sympathischem, aber immer etwas unglücklich agierendem Ermittler einiges verändert: Henning selbst ist nach den dramatischen Ereignissen seines letzten großen Falls aus dem Polizeidienst ausgeschieden und seitdem hauptsächlich mit zwei Dingen beschäftigt, nämlich damit seine wenig aussichtsreiche Karriere als Hobbymusiker voranzubringen und als Vollzeitvater die Erziehung des jüngsten Familienzuwachses zu übernehmen, denn nach vielen ehelichen Turbulenzen in der Vergangenheit hat es im Hause Bröhmann tatsächlich noch einmal Nachwuchs gegeben – und das gleich in doppelter Ausführung, sodass sich Henning nicht mehr nur mit seiner manchmal etwas rebellischen Tochter Melina und seinem introvertierten Einzelgänger-Sohn Laurin, sondern auch mit zwei quietschfidelen und oft sehr lautstarken Zwillingen herumschlagen muss. Für die polizeiliche Ermittlungsarbeit ist nun nur noch seine Tochter Melina zuständig, die zu Hennings eigener Überraschung ihrem Vater nachgeeifert ist und in der Großstadt an ihrer Polizeikarriere arbeitet – mit eher zweifelhaftem Erfolg, denn nach schweren Ausschreitungen mit Todesfolge bei einer Demonstration gegen die Olympiabewerbung Frankfurts steckt Melina plötzlich in argen Schwierigkeiten und höchster Erklärungsnot. Unabhängig von der Qualität der Geschichte muss man Dietrich Faber zumindest schon mal zugute halten, dass er bei seinen Bröhmann-Krimis immer um Abwechslung bemüht ist. So ging es z.B. nach zwei Fällen im hessischen Vogelsberg für Henning Bröhmann in seinem dritten Auftritt schon einmal vorübergehend in den Großstadtdschungel Berlins, also dem kompletten Gegenteil der heimischen Komfortzone. Einen derart radikalen Schnitt wie nach dem dritten Band gab es in dieser Reihe bisher aber noch nicht und so deutet bei „Schneller, weiter, toter“ vieles auf eine Art Neustart hin, der zwar mit dem Untertitel „Bröhmann ermittelt doch wieder“ versehen wurde, wovon man aber in der Realität zunächst lange erst einmal nichts mitbekommt, denn statt den Mörder des Olympia-Chefs zu jagen oder seine Tochter Melina aus ihrem Schlamassel zu befreien kämpft sich Henning vielmehr durch Elternabende der „reformpädagogischen elternselbstorganisiertundverwalteten Kindertagesstätte Schlumpfloch e.V.“ (Fans der Reihe werden sich erinnern…) oder mit einem Dachschaden des leicht maroden Eigenheims herum. Damit sind wir auch schon beim Hauptproblem dieses vierten Bandes, denn so amüsant solche Anekdoten auch im vierten Anlauf sein mögen: aus der Sicht eines Krimifans ist die erste Hälfte des Buches komplett zu vernachlässigen, denn es finden schlicht und einfach keine Ermittlungen statt, weil es bis zur Mitte der Geschichte de facto keinen Fall gibt. Dietrich Faber deutet im Prolog zwar früh Melina Bröhmanns Dilemma in dem späteren Mordfall an, bis dieses Ereignis aber letztlich tatsächlich eintritt befindet man sich schon in der zweiten Hälfte des Buches, sodass die Handlung bis dahin zwar auf recht amüsante Weise, aber nahezu komplett spannungsfrei vor sich hinplätschert. Erst in der Schlussphase darf Henning Bröhmann dann tatsächlich wieder selbst ermitteln und diese kurze Phase reicht meiner Meinung nach leider nicht mehr aus, um hier noch einen wirklich überzeugenden Kriminalfall zu konstruieren. Nun lässt sich natürlich darüber diskutieren ob bei den Faber-Büchern Unterhaltung oder Spannung im Vordergrund stehen und ob ein eher simpler Fall als Grundgerüst für eine Krimikomödie nicht völlig ausreichend sei, der Autor hat es in meinen Augen in den Vorgängern aber meist deutlich besser verstanden, amüsanten Klamauk und einen interessanten Fall miteinander zu kombinieren. Bitte nicht falsch verstehen: Auch ich hatte wieder meinen Spaß mit Familie Bröhmann und weiteren skurrilen Gestalten wie Schlagersänger Manni und Ex-Polizeikollege Teichner, die einem im Verlauf der vier Bücher wirklich ans Herz gewachsen sind und ich fand es zudem toll, wie Dietrich Faber sehr aktuelle Themen wie die Diskussion um eine deutsche Olympia-Bewerbung oder die Pegida-Bewegung (denn auch in der hessischen Provinz gibt es mit den Vogelsberger Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes – kurz Voegida – inzwischen einen entsprechenden Ableger…) in seiner Geschichte verarbeitet – für mich persönlich hätte dieser vierte Band nur insgesamt gerne mehr Krimi und weniger Familienalltag sein dürfen. Trotzdem macht auch „Schneller, weiter, toter“ gerade in der von Dietrich Faber selbst vorgetragenen Hörbuchfassung mit den gewohnt amüsanten Dialekten wieder eine Menge Spaß und wer humorige Kriminalromane mag, ist mit dieser Reihe auch nach wie vor sehr gut aufgehoben.

Lesen Sie weiter

Humorvoller Krimi mit einem besonderen Familienleben eines Ex-Kommissars Von Dietrich Faber habe ich bisher weder Bücher gelesen noch Hörbücher gehört. Ich habe ihn allerdings schon in Talkshows gesehen und war dementsprechend neugierig auf seine Vortragsweise. Beschreibung des Hörbuches: Dietrich Faber liest seinen Krimi selbst. Es handelt sich hier um den 4. Krimi einer Reihe, die im Vogelsberg und Frankfurt am Main spielt. Das Hörbuch besteht aus 7 CD und ist 7 Stunden und 15 Minuten lang. Auf dem Titelbild sind Turnschuhe, eine Sportmedaille, Blutflecke und ein Schnecke auf einem Holzboden zu sehen. Der Hintergrund ist in der Farbe Grün gehalten. Das Bild reiht sich gut in die Krimiserie um Henning Bröhmann. Ein Tier darf darauf offensichtlich nicht fehlen… Kurze Zusammenfassung: Kommissar Henning Bröhmann hat ein turbulentes Familienleben. Er lebt mit Frau und drei Kindern im Vogelsberg. Die große Tochter Melina ist Polizistin in Frankfurt. Mit Melinas Dienstwaffe wird der Olympia Chef erschossen. Die Stadt Frankfurt hat sich für Olympische Spiele beworben, doch es gibt eine heftige Gegnerschaft. Ist der Täter unter diesen zu finden? Henning Bröhmann will die Unschuld seiner Tochter beweisen und „ermittelt“ auf eigene Faust in Frankfurt. Mein Höreindruck: Ein Krimi, der eigentlich mehr ein Familienroman als ein Krimi ist. So kommt es mir jedenfalls von Anfang an vor. Dietrich Faber erzählt in seinem Hörbuch mit verschiedenen Stimmlagen und Slangs das recht bunte Familienleben seines Protagonisten Bröhmann, dabei tritt der eigentliche Fall, die Ermordung des Olympiachefs eher in den Hintergrund. Bröhmann ist auf der Suche nach einem Betreuungsplatz, gleichzeitig sucht die Familie eine neue Unterkunft. Die Suchen gestalten sich schwierig, die Forderungen der Betreuungseinrichtung sind leicht überzogen dargestellt, scheinen aber tatsächlich mittlerweile Realität zu sein. Auch die möglicherweise neuen Mitbewohner (ein besonderes Wohnprojekt bahnt sich an) haben ganz besondere Ansichten, was Kindererziehung und Familienleben betrifft. Faber gelingt es, die Hörer mit seiner lustigen Art und den übertrieben dargestellten Persönlichkeiten und Klischeebedienungen zu unterhalten. Hat man sich doch manchmal schon über etwas übertriebene Erziehungsstile lustig gemacht, hier treffen sie aufeinander. Auch sein „Ermittlungsstil“ ist bisweilen sehr skurril, aber bringt einem bei der ein- oder anderen Stelle ein Grinsen ins Gesicht. Kleine Gitarren- und Gesangseinlagen machen dieses Hörbuch auch zu einem kleinen musikalischen Hörgenuss (wer es mag). Und wer Lokalkolorit liebt, Frankfurt am Main kennt, der wird die meisten, der beschriebenen Örtlichkeiten vor Augen haben. Die Lösung des Falles erscheint eher nebensächlich…und wie es mit der neuen „Wohngemeinschaft“ weitergehen wird, das wird sicherlich in einem neuen Fall behandelt, darauf kann man sich freuen. Fazit Ein Krimi, der nicht eindeutig nur ein Krimi ist, ist lustig, abwechslungsreich und mit viel Ironie gespickt, allerdings irgendwie nicht besonders spannend. Ich habe mich aber trotzdem gut unterhalten gefühlt, besonders die Vortragsweise hat mir gefallen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.