Von:
Michael Bredow
aus 21629 Neu Wulmstorf
05.10.2019
Die fünf vorherigen Bände waren mal spannend, mal nicht ganz so spannend, hatten aber einen roten Faden, der Werdegang der drei Brüder, ihrer Familien und das Auf und Ab durch den jeweiligen Einfluss der Zeitgeschichte. Der rote Faden fehlt hier. Es ist keine Familiensaga mehr, sondern die Geschichte eines Jungen, der erwachsen wird. Der Vater mit Mutters Erbe geflohen und die Mutter muss arbeiten, um die zwei Jungen zu ernähren. Sozialer Abstieg, Standesdünkel und Verrohung finden hier in der Erzählung ihren Platz, jedoch zu wenig Familiengeschichte, die sogar bei "Die Schwestern" ihren Platz hat.
Warum der letzte Band? Jan Guillou möge mir verzeihen, ich bin ein Fan seiner Bücher, aber ich finde das Buch irgendwie lustlos geschrieben. Ich stand nie wirklich vor der Entscheidung "Licht aus" oder weiterlesen. Licht aus.
Seine Bücher um Carl Hamilton habe ich verschlungen, bis Carl, seine ganze Familie verloren, in San Diego ein neues Leben anfing. Danach gab es irgendwann ein krudes Buch über Carl und Mona und einem geklauten U-Boot. Nicht wirklich Coq Rouge-Like.
Und die Triologie um Arn de Gothia. Fesselnd bis zum Ende, bis zum Tod Arns. Jahre später folgt ein vierter Band über seine Nachkommen. Auch hier fehlt der Spirit der voran gegangenen Bände. So sehe ich es auch bei "Der Sohn". Die Luft ist raus, ich hatte beim Lesen ständig den Eindruck, es handelt sich um ein Pflichtwerk, um den Schreibvertrag zu erfüllen.