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Rezensionen zu
Power Play

Mike Nicol

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Was man nicht alles schmuggeln kann: Drogen, Geld, Waffen, Kunst, Seeohren…. ja, genau, Seeohren. Was das ist? Nun, man könnte denken, es ist eine Muschel, aber eigentlich ist es eine Schneckenart. Und da diese im asiatischen Raum als Delikatesse gerne verspeist wird, sind mittlerweile einige Arten der Schnecke vom Aussterben bedroht und die Seeohren sind ein begehrtes Gut. Und in der Tat lösen diese kleinen, aber anscheinend lecker schmeckenden Schnecken, einen Bandenkrieg erster Klasse aus, in den Krista Bishop und ihre Sicherheitsagentur Complete Security, verwickelt werden. Südafrikanische Action – mit Gangstern, Geheimdiensten und eben Schnecken. Krista Bishop wird von Mart Velaze, einem Geheimdienstmitarbeiter, gezwungen, entgegen ihren Geschäftsgrundsätzen nur weibliche Kundinnen anzunehmen, die Sicherheit von zwei chinesischen Geschäftsreisenden zu garantieren, die in Südafrika am Bergbaugeschäft interessiert sind. Dies natürlich nur vordergründig, denn eigentlich wollen die Chinesen neue Bedingungen für die Seeohren aushandeln. Im Moment beziehen sie diese von den “Unberührbaren”, Titus Anders und seinem Geschäftspartner Rings Saturen, sowie dem Vermittler Bassie Baason, der im Hintergrund wirkt. Die drei sind natürlich keine reinen Geschäftsmänner, auch wenn alle drei sich mittlerweile viel Mühe geben, als diese zu gelten, doch die Gangstervergangenheit und – gegenwart lässt sich nun mal nicht verleugnen. Nun taucht auch noch eine neue, alte Bekannte auf, die den Markt der Seeohren aufmischt und als Titus Sohn Boetie den Fischen verfüttert wird, beginnt ein Stellungskrieg, in dem nicht nur Krista Bishop zwischen die Fronten gerät. Krista Bishop ist die Tochter von Mace Bishop, den viele vermutlich aus Nicols Rachetrilogie (Payback / Killer Country / Black Heart) kennen. Zwar geistern in Kristas Kopf ständig Maces schlaue Sprüche herum, doch man kann das Buch auf jeden Fall unabhängig von der Trilogie lesen, denn auch ich kenne bisher nur den ersten Teil (meine Rezension hierzu findet ihr hier). Im Allgemeinen kann man wohl sagen, dass Krista die Tochter ihres Vaters ist: stark, unabhängig, gut ausgebildet. Mit dazu mischen sich natürlich (!) sexy Kurven und ein Hang zu älteren Männern. Vielleicht hätte Krista noch mehr Tiefe entwickeln können, wenn sie mehr Raum in dem Buch bekommen hätte, doch so sollte es wohl nicht sein und in der Summe ist sie damit quasi ein Mann mit sexy Kurven. Hm, nicht gerade eine Figur, mit der ich mich anfreunden konnte. Dann doch lieber gleich eine männliche Hauptfigur oder? Das Buch baut sich als Kaleidoskop um 6 verschiedene Personen auf, die in jedem Kapitel ihren Anteil erhalten. Somit sind häufige Perspektivwechsel vorhanden und der Leser beleuchtet die Geschehnisse von allen Seiten. Am abwechslungsreichsten war die Abschrift der Aussage von Hardlife MacDonald, einem Mitglied der Mongols, einer Bande, die mit den Pretty Boyz, deren Anführer die Anders-Familie ist, im Krieg steht. Ansonsten folgt man Krista Bishop, Titus Anders, Mart Velaze aber auch Black Aron Chetty, dem Fahrer von Tamora Gool, der neuen, alten Unbekannten in der Gleichung. Dieser Strang wird nach und nach zu einer Slapstick-Einlage, denn Aron chauffiert einen russischen Auftragsmörder, der die Anders Familie auslöschen soll, dem es aber nie gelingt. Aber keine Sorge, es sterben auch so genug Leute. Im Übrigen zumeist die Abkömmlinge der Bosse, quasi in einer Art Sippenhaft. “Power Play” ist ein gut gewählter Titel, der zum Glück auch ins Deutsche übernommen worden ist. Es geht um ein Ränkespiel der Mächte, eine geplante Machtübernahme, das Gebiet wird neu aufgeteilt, das Seeohrengeschäft mit Waffengewalt verhandelt. Das Buch bietet solide, spannende Unterhaltung im Mainstream-Thriller-Bereich. Abgesehen von der ungewöhnlichen Schmuggelware kann ich keine Besonderheiten feststellen. Und ganz ehrlich, ob Krista Bishop nun dabei war oder nicht dabei gewesen wäre macht meines Erachtens keinerlei Unterschied. Sie war zwar mittendrin, aber hat sich quasi überhaupt nicht beteiligt. Und auch wie in Payback muss ich leider bemängeln, dass der Thriller auch gut in einem anderen Land hätte spielen können – Südafrika, die Gesellschaft, die Vergangenheit, die Kultur, davon kann man leider kaum etwas in dem Thriller finden. Aber dazu ist es vielleicht auch das falsche Genre – südafrikanische Krimis gefallen mir doch immer noch ein wenig besser als südafrikanische Thriller. Fazit: Ein südafrikanischer Thriller rund um Gangster, Geheimdienste und Seeohren. Solide, aber eben nur Massenware.

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Rasant hat uns Mike Nicol in der Rachetrilogie durch das Chaos von Verbrechen und Korruption in Südafrika geführt. Der ehemalige Waffenschmuggler Mace Bishop und sein Geschäftspartner tummelten sich in diesem Sumpf als Inhaber einer Security Firma, versuchten dubiose Klienten zu beschützen und im Kampf gegen die eigenen Feinde zu überleben. Nun hat Mace sich auf die Caymans verzogen, lebt dort von dem Geld aus früheren Gewinnen aus illegalen Geschäften, hat seiner Tochter Christa die Firma übergeben. Die taffe Tochter, die sich jetzt Krista nennt, bewegt sich weiter im Milieu ihres Vorgängers. Security, aber nur für Frauen aus guter, betuchter Gesellschaft. Doch die lautere Geschäftsidee wird durch einen alten Weggefährten ihres Vaters, den Geheimdienstler Mart Velaze, torpediert: Krista und ihre Partnerin Tami bekommen den Auftrag, für die Sicherheit zweier chinesesischer Investoren zu sorgen. Und mit dem Bruch der Geschäftsphilosophie, zu dem sie von Velaze per Erpressung gezwungen werden, beginnt für die Security-Damen der Schlamassel. Denn die Chinesen haben nicht nur Interesse an legalen Investitionen. Sie wollen auch das illegale Geschäft mit den Seeohren, dieser Delikatesse aus südafrikanischem Küstengewässer, neu – und zu ihren Gunsten – organisieren. Auf südafrikanischer Seite würde das zu Verwerfungen auf der Landkarte krimineller Banden führen, ein Bandenkrieg beginnen. Zudem mischt sich Politik und Geheimdienste in das Geschäft mit den leckeren Muscheln ein und die Neuordnung von Verteilungsprozesses der Seeohren, aber auch anderen lukrativen Geschäften. Südafrikanisches, Nicolsches Chaos! Während Krista und Tami die Chinesen am Flughafen abholen und ihre Arbeit unwillig aufnehmen, versucht ein Auftragskiller den Bandenboss Titus Anders und dessen noch lebende Kinder zu erschießen. Der Auftrag misslingt, doch dies ist nicht der Anfang einer blutigen Auseinandersetzung. Ein Sohn von Anders wurde bereits ermordet, im Gegenzug haben die überlebenden Söhne bereits den Sohn der mutmaßlichen Auftraggeberin von Mord und Erschießungskommando „in Gewahrsam“. Auch dieser Knabe überlebt nicht. Und der Boss weiß, dass dies nicht der letzte Zug in dem blutigen Spiel ist. Nach den Regeln der Beteiligten wäre nun seine Tochter, innig geliebt vom Daddy, das nächste Opfer. Und so erhält Krista nun auch noch den Auftrag, die junge Dame zu schützen. Nach diesem Vorgeplänkel wird bricht das völlige Chaos aus. Titus weiß nicht, welchem seiner alten Genossen er noch vertrauen kann. Der Auftragskiller wird wieder tätig, aber auch andere scheinen Interesse an der Beseitigung von Titus Anders und dessen Familie zu haben. Dazu die cleveren Chinesen, die ihre Verhandlungen mit verschiedenen Parteien führen. Nahezu hilflos dazwischen Krista, die sieht, dass sie ihre Aufträge nicht zur Zufriedenheit aller erfüllen kann und dabei noch ihre Geschäftspartnerin Tami verliert, wobei die Anzahl der Player in der Auseinandersetzung um das Seeohren-Geschäft wächst. Zum Schluss ist alles wieder im Lot: Das Geschäft mit den Seeohren ist zur Zufriedenheit einiger neu geregelt. Die, die hätten unzufrieden sein müssen, erleben es nicht mehr, sind sämtlich irgendwo in ihrem Blut geendet. Zudem gibt es Kollateralschaden und schließlich die Gewissheit, dass das Ende dieser Episode Anfang einer neuen, ebenso chaotisch, blutigen sein wird, vornehmlich mit Teilnehmern aus den Bereichen der Bandenkriminalität, dubiosen Geheimdienstlern, korrupten Politikern und Wirtschaftsbossen des Landes. Power Play, ein Spiel mit der für Mike Nicol üblichen Konstellation des Personals: Sexy Weibern mit knackigen Ärschen und fiesen männlichen, zumeist schwanzgesteuerten Widerlingen. Ein Spiel um politische, monitäre und auch sexuelle Macht, rasant erzählt und mit Action, Spannung gespickt und reichlich blutunterlegt. Nichts wirklich Neues von Mike Nicol, jedoch geschickt im Seeohren-Umfeld dargestellt und wiederum lesenswert, weil es eine Menge überraschender Wendungen in diesem Powerplay gibt.

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