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Rezensionen zu
Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen

Ulla Scheler

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Da ich dieses Buch in den letzten Wochen auf allen Social Media Seiten gesehen habe, wollte ich es auch unbedingt lesen. Das Cover des Buches ist zwar recht einfach gehalten, aber durch das Zusammenspiel des Meeres, der großen Wellen, der Klippen am Rand und den weißen Großbuchstaben die teilweise in der Gischt verschwinden doch sehr ausdrucksstark. Die Hauptcharaktere des Buches sind Clara und Ben. Die beiden sind in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich und finden trotz diesem Umstand immer wieder zusammen. Befreundet sind sie seit ihrem 10 Lebensjahr - das Buch spielt in der Zeit nach dem Abitur. Und auch beim Lesen wird ersichtlich, dass Clara und Ben eine lange und sehr innige Freundschaft verbindet. Auch geprägt von Streitereien, Schwierigkeiten in Bens familiären Umfeld und Unstimmigkeiten was Liebesbeziehungen der Beiden zu anderen Personen betrifft. Die Geschichte setzt einen Tag vor Claras Geburtstag ein, abends auf einer Party, und nimmt dann am nächsten Tag, zum Geburtstag und mit Bens Geschenk ihren Lauf. Das Buch ist grob untergliedert in Teil 1 und in Teil 2, die Kapitel im Allgemeinen haben eine angenehme Länge. Der Schreibstil von Ulla Scheler ist einfach und doch sehr poetisch und sehr philosophisch, vor allem in den Unterhaltungen zwischen Ben und Clara. Das Buch war zu keiner Zeit langweilig und lies sich sehr schnell und ohne Längen lesen - ich habe es innerhalb von 12 Stunden beendet. Ob man sich ein anderes Ende gewünscht hätte muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich für mich, war nicht ganz damit einverstanden. Ich habe eigentlich noch ein paar ungeklärte Fragen und finde es schade, dass nicht noch ein paar mehr Dinge aufgeklärt wurden. Trotz allem ist es ein toller und spannender Roman.

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Hanna und Ben. Ben und Hanna. Sucht man den Einen findet man bestimmt auch den Anderen. Sie sind seit Ewigkeiten Freunde, unzertrennlich und doch brodelt es gerade gewaltig zwischen ihnen. Nach einem Streit, verschwindet Ben für einen Monat, ohne was zu sagen und ohne einen Hinweis wohin. Hanna macht sich große Sorgen und hat Angst um ihn und dann steht er einfach wieder da und sagt kein Wort der Entschuldigung. So ist Ben, unkontrollierbar, ungestüm und immer an der Schwelle zum Gefährlichen. Nun haben beide ihr Abi, das erwachsen sein naht und da beschließen sie, nochmals wegzufahren, ans Meer, zu einem verwunschenen Strand und auf der Suche nacheinander. Hanna erlebt ein Wirbel aus Gefühlen, je näher sie sich kommen, umso mehr hofft sie, hinter seine Gedanken und Aktionen schauen zu können. Aber wird sie es schaffen, Ben zu verstehen? Was hat das Schicksal für sie geplant? Was steckt hinter dieser sagenumwogen Legende? Und ist ihre Freundschaft stark genug? Ich muss gestehen, mir ist das Buch so gar nicht ins Auge gesprungen, mir wurde es eher in den Schoss gelegt und dabei klingt es doch gar nicht so schlecht. Hanna und Ben, zwei Freunde, die an einer Weggabelung stehen und sich für einen Weg entscheiden müssen. Also eine Geschichte übers Erwachsen werden, über Gefühle, über sich selbst nachdenken und herausfinden, was man wirklich will. Tja, und das Meer, was immer genug Geheimnisse parat hat. Die Geschichte wird aus Hannas Sicht erzählt. Sie wächst als Einzelkind auf, ist seit acht Jahren mit Ben befreundet und sie sind unzertrennlich. Allerdings sind sie nur Freunde und schnell bekommt man den Eindruck, dass das Hanna gar nicht so recht ist, aber mehr will sie sich auch nicht eingestehen. So ist sie auf den ersten Seiten, um Ben besorgt, weil er einfach für einen Monat verschwunden ist, sauer, weil er ihr nicht sagt, warum, ängstlich, was nach dem Abi kommt und traurig, weil sie nicht weiß, wie es mit ihr und Ben weitergeht. Wie man sieht viele Gefühle, um einen jungen Mann, der sich nicht gern hinter die Fassade gucken lässt. Hanna macht es einem als Leser leicht, sie zu verstehen und mit ihr mitzufühlen. Sie ist sensibel und nimmt ihre Umwelt sehr genau wahr, so ist sie als gute Zuhörerin bekannt und das sie selbst vor nichts die Augen verschließt. Allerdings muss ich sagen, dass sie bei Ben ein bisschen daneben schaut, seine Signale sind so leuchtend rot, dass man sie nicht übersehen kann und doch scheint Hanna blind zu sein. Ich schiebe das eindeutig auf ihre Gefühlswelt für ihn zu, aber es harmoniert eben nicht mit dem sonstigen vermittelten Eindruck. Ben lässt keinen so recht an sich heran, er birgt viele Geheimnisse und wird dadurch, nur noch interessanter. Er schaut gut aus, kommt bei den Mädchen gut an und ist doch ein Einzelgänger. Seine Stimme soll ganz besonders toll sein, wenn er seine Geschichten erzählt und er ist übermütig, wenn es ums Schwimmen geht. Allerdings hat er auch eine dunkle Leidenschaft, denn er sprayt auch ganz gern an Häuserwände. Und doch erschließt sich beim Lesen schnell, das was in seinem Leben nicht stimmt und man möchte, einfach wissen was. Aber er versteckt seinen Schatten recht gut und zeigt uns nur seine starke, tollkühne Seite, man lebt nur einmal und das jetzt. Diese Geschichte spielt mit den Zwischentönen, wird leise erzählt und hat so einiges zwischen den Zeilen versteckt. Zuerst lässt man, alles auf sich wirken, geht mit den beiden mit und wundert sich schnell über die Blindheit von Hanna. Ihr Leben scheint so geordnet und klar zu sein, das sie sich das bei anderen, gar nicht anders vorstellen kann. Hier ist für mich nämlich der Knackpunkt der Geschichte, sie sieht bei allen anderen hin, aber bei Ben versteht sie nix. Angeblich sind sie doch die besten Freunde und sie weiß nichts über die Umstände zum Tod des Vaters. Hat sie das verpasst? Das war für mich nicht ganz stimmig und darauf haperte es weiter. Klar, einiges kann man auf ihre Verliebtheit schieben, aber bei einigen Szenen hat sie die Wichtigkeit total verpennt und dabei soll sie doch so gut zuhören und alles genau wahrnehmen, für mich nicht ganz stimmig gelöst, denn das machte mich beim Lesen etwas unglücklich. Dabei ist der Schreibstil so wunderbar bildhaft und sprachlich so schön gewesen. Mit ihren kurzen eindringlichen Sätzen hat sie einen an die Geschichte gefesselt und nicht mehr los gelassen. Auch die geheimnisvolle, düstere Legende ums Meer war ganz hervorragend hinein gewoben und hat diesen Kurztrip ans Meer mystisch und ein bisschen melancholisch abgerundet. Ihre Figuren waren alle sehr besonders und mit viel Liebe gezeichnet. Ich fand das sie so oft, den richtigen Ton anschlug und aus ihrer Geschichte, was ganz anderes gemacht hat, was mir richtig gut gefallen hat. Ein wirklich schönes Buch, das man nicht nur am Meer lesen muss, über zwei Freunde, die sich finden und verstehen lernen müssen. Mit einem ganz tollen Schreibstil, der sich besonders hervorhebt und eine wunderbare stürmische Atmosphäre schafft. Ein tolles Debüt, das auf mehr hoffen lässt.

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Klappentext: Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches … Meinung: Seit Hannah und Ben 10 Jahre alt sind, sind sie beste Freunde. Acht Jahre später haben beide das Abitur gemacht und stehen vor einem neuen Lebensabschnitt, als Ben urplötzlich verschwindet, um dann einen Monat später wieder unverhofft aufzutauchen. Hannah hat sich große Sorgen um ihn gemacht, doch Ben will sich in seiner Freiheit nicht einschränken lassen. Er überredet Hannah an ihrem Geburtstag, mit ihm drauflos zu fahren und sie landen am Meer. Dort kommen die zwei sich näher und öffnen sich mehr, aber immer noch hat Hannah das Gefühl, dass Ben etwas vor ihr verbirgt. Und dann geschieht etwas Furchtbares... Hannah und Ben sind zwei gut ausgearbeitete Charaktere, in die der (vor allem jüngere) Leser sich gut hineinversetzen kann. Probleme und Ängste der Figuren bleiben nachvollziehbar und erinnern einen an die eigene Jugend zurück. Dadurch das Hannah ihre Geschichte in der Ich-Perspektive erzählt, erhält ihre Figur besonders viel Tiefe. Ben dagegen bleibt im Vergleich zu Hannah ein wenig blasser, ist aber nichtsdestotrotz ein sehr sympathischer Charakter. Auch die Nebenfiguren im Roman haben mir, bis auf ein bis zwei Ausnahmen, gut gefallen und liefern den nötigen Handlungsspielraum um der Geschichte den passenden Rahmen zu liefern, ohne die Handlung zu dominieren. Ulla Scheler hat einen sehr schönen, klaren Schreibstil, der mit seinen leicht melancholischen Tönen perfekt zu dieser doch etwas geheimnisvollen Geschichte passt. Denn lange Zeit war ich mir nicht so ganz sicher, wohin der Roman mich führen will. Viele Gedanken habe ich mir beim Lesen über die Hintergründe gemacht und mir somit viele verschiedene Szenerien ausgemalt, worauf die Geschichte hinausläuft. Und trotz der vielen Überlegungen hat das Buch mich doch überraschen können, weil es eben doch nicht immer so war, wie es auf den ersten Blick wirkte. Und genau dieser Aspekt macht das Buch so erfrischend und besonders. Fazit: Ein schönes Debüt, das eine mysteriöse, überraschende Geschichte erzählt und sprachlich sich von anderen Büchern dieses Altersbereichs hervorheben kann. Das Buch ist kurzweilig und spannend erzählt und spricht einige Themen an, die Jugendliche und auch ältere Semester beschäftigen. Leider werden diese aber manchmal nicht tief genug behandelt, so dass es letztendlich nur zu einem Denk- bzw. Diskussionsanstoß reicht. Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.

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Ein besonderes und gelungenes Debüt

Von: Literaturliebe

26.08.2016

Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches … Meine Meinung „ ‚Vielleicht geht es genau darum. Dass wir schwerelos mit allen Vor- und Nachteilen sind. Dass wir nicht wissen, wo es hingeht, und dass wir nicht wissen, wie lange es dauert, und vielleicht nennt man diesen Zustand Leben.‘ “ S. 60 „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ ist der Debütroman der jungen Autorin Ulla Scheler, der mich schon Monate vor dem eigentlichen Erscheinungstermin in seinen Bann gezogen hat. Es ist ein Jugendbuch, das sich eindeutig abhebt und das man unbedingt gelesen haben sollte. Hanna und Ben. Ben und Hanna. Beste Freunde seit Kindertagen. Ben ist der Verrückte, derjenige der Graffiti sprayt, manchmal leichtsinnig und übermütig ist. Derjenige, der die besten Geschichten erzählt, der Unkonventionelle, den immer eine geheimnisvolle Aura umgibt. Hanna ist die Bodenständige und Vernünftige, die immer wieder mit ihren Ängsten konfrontiert wird, die zu viel nachdenkt und alles hinterfragt. Vielleicht war sie mir deswegen so sympathisch, weil Hanna ein bisschen ist wie ich. Die Charaktere sind gut von der Autorin ausgearbeitet worden, mit der nötigen Tiefgründigkeit, um sich in sie hineinversetzen zu können. Besonders Hanna lernt man durch die Ich-Perspektive sehr gut kennen, verstehen und lieben. Ben bleibt immer ein bisschen undurchsichtig und mysteriös, aber auch ihn lernt man schnell in sein Leserherz zu schließen. Ulla Scheler hat einen fantastischen jugendlichen Schreibstil, mit kurzen Sätzen, der sich definitiv abhebt und einen sofort in Hannas Welt und Gedanken eintauchen lässt. Durch die zudem bildhafte Sprache erlebt man zusammen mit Hanna und Ben diesen einen Sommer am Meer nach dem bestandenen Abitur. In dem kleinen Dorf, in dem sie landen, lernen sie Chloe und Sam kennen und erfahren, dass sich um den Strand eine Legende erzählt wird. Die Handlung um das Meer und der Legende wurde dabei sehr gut und interessant von der Autorin umgesetzt. Allerdings muss ich auch hier leider sagen, dass viele Ereignisse und Momente ziemlich vorhersehbar waren. Dennoch ist die Geschichte von Hanna und Ben spannend, gefühlvoll, teils emotionsgeladen und sogar poetisch, versehen mit vielen Sätzen, die man zwischen den Zeilen herauslesen kann. Durch Bens teils philosophische Seite, liegt zudem manchmal eine gewisse Melancholie und unterschwellige Schwere in dem Buch, was perfekt zum stürmischen Meer passt. In Bezug auf das Ende bin ich etwas zwiegespalten, denn einerseits wurde zwar genügend aufgeklärt, aber dennoch blieben einige Fragen übrig. Und irgendwie ist es trotzdem ein Ende das passt – vor allem zu Ben. Abschlussworte Auch wenn „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ doch ziemlich vorhersehbar ist, so ist die Geschichte von Hanna und Ben dennoch sehr spannend und lesenswert. Es ist ein Jugendbuch, das von der Handlung und vom Schreibstil heraussticht, mit Charakteren abseits des Mainstreams und die man sofort in sein Herz schließt. Ein besonderes und gelungenes Debüt, das man nicht verpassen sollte.

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Ben ist anders als alle Menschen, denen Hanna je begegnet ist. Er sprüht Graffitis – an das Rathaus, an das Haus seiner Familie oder als Geburtstagsgeschenk für Hanna an die Schule – sein Einfallsreichtum was Lebensweisheiten, die er kinderlicht aus der Luft zu fischen scheint, wirkt unermesslich; er zeichnet – ohne aufblicken zu müssen, weil die Motive in ihm schlummern, lässt er den Bleistift über Papier huschen, er ist der beste Märchenerzähler, den Hanna kennt. Außerdem ist er ihr bester Freund, und das obwohl sie so unterschiedlich sind… So viele Erinnerungen teilt sie mit Ben: Wie er bei einem Gewitter einen Baum hinaufklettert, mit den Worten, Blitze schlügen in Bäume, nicht in Kinder, ein. Und plötzlich ist er fort. Erst nach einem Monat, in dem Hanna merkt, wie sehr sie ihren besten Freund braucht, kehrt er wieder zurück und ist verändert. Auf Hannas Fragen reagiert er ausweichend, sodass Hanna Angst bekommt, ihn zu verlieren. Dann, das Abi in der Tasche, bekommt sie die Möglichkeit, sich gänzlich gegen ihn zu entscheiden, oder mit ihm ein Abenteuer zu wagen. Angst hatte sie schon genug in ihrem Leben, wie Ben ihr oft genug gezeigt hat, und so wagt sie sich auf eine Reise, deren Ziel sie nicht kennt. Ben hat bereits alles vorbereitet, sodass sie sich, als sie das Meer erreichen, so frei und unbeschwert wie nie fühlen. Sie überwinden Ängste und verstehen, was ihnen im Leben wichtig ist, was sie erreichen möchten. Diese traumhafte Zeit bekommt jedoch erste Risse, als Chloé, ein blondes Mädchen in Ben und Hannas Alter, an dem von den beiden Freunden eroberten Strandabschnitt auftaucht und ihnen eine düstere Geschichte erzählt. So traurig und unrealistisch sie auch ist – Chloé beharrt darauf, dass sie die Wahrheit erzählt. Sollen die beiden Unbeschwerten die Warnung ernst nehmen? Sich den Spaß, die Freiheit nehmen lassen? Sofort? Oder erst wenn Dinge, Wahrnungen gleich, auftauchen und Unwahrscheinliches passiert? Oder in dem Moment, in dem einer der beiden in einer stürmischen Nacht alles zu verlieren droht? Einfach aufzugeben und die Angst gewinnen zu lassen könnte nach diesem Sommer doch eigentlich nicht mehr in Frage kommen… Oder? „Zu meinem Geburtstag schenkte Ben mir eine Sachbeschädigung. Natürlich hätte Ben nie daran gedacht, mir ein normales Geschenk zu machen, aber damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.“ Von der ersten Seite an, packte mich das Buch. Sehr schnell ging der Schreibstil von ironiebeladenen Beschreibungen zu unglaublich bildhaften, poetischen und sehr klanghaften Beschreibungen über, wobei die zahlreichen Ausdrücke keine schon x-mal in unzähligen Büchern oder Gedichten verwendete Flosken von dem Charme der wie Sterne funkelnden Augen darstellen, sondern neue Ideen und Kreationen sind. So konnte ich mich in dem Buch verlieren, denn aus einer so zauberhaft erzählten Geschichte aufzutauchen fällt sehr schwer. Die sprachliche Leistung, die Ulla Scheler, gerade als sehr junge Debüt-Autorin, erbringt, ist wirklich bemerkenswert! Das Meer scheint stets greifbar nah zu sein, still schwingt es immerzu mit und taucht so in der Wortwahl häufiger auf. Dabei versteht es die Autorin mit ihrer ruhigen, aber energiegeladenen Schreibweise den Figuren nicht nur Form zu geben, sondern ihnen auch schon auf den ersten Seiten Leben einzuhauchen. Dadurch, dass Hanna, aus deren das Buch geschrieben ist, häufiger an die Vergangenheit erinnert wird oder beschreibt, was einzelne Personen in ihren Augen ausmacht, lernt man die Charaktere auf eine ganz besondere Art kennen. Sehr schnell konnte ich mir vorstellen, wie sich Ben und Hanna, am Strand sitzend, Gedichte oder Geschichten vorlesen und wie Hanna in die Bücher kritzelt, was Ben eigentlich nicht ausstehen kann, bei ihr aber gut findet, weil sie ihm so vertraut ist und nur so echt ist. Wie sich die beiden anstacheln und sich ihre Freundschaft ändert, ist in meinen Augen zwar klischeehaft – dass sie sich näher kommen ist ja wohl recht absehbar – aber auf so einfühlsame Weise geschildert, dass es einen nicht annervt. Nur zwischendurch vielleicht mal. Sehr habe ich auch die Gespräche genossen, da sie oftmals ein Hin- und Herwerfen sarkastischer Bemerkungen sind, welches durchscheinen lässt, wie sehr sich die Charaktere letztendlich – trotz möglicher Differenzen – mögen. Die Handlung an sich ist meines Erachten leider sehr vorhersehbar, was für mich ein weiterer Kritikpunkt ist. Allerdings ist die Idee als solche gelungen… An dieser Stelle lässt mich das Buch zwiegespalten zurück, die Legende – ob wahr oder nicht – gewissermaßen auf ein Ereignis zurückzuführen ist. Und eben dieses erscheint mir arg unrealistisch… Zweifelt man dieses jedoch an, fällt die halbe Handlung wie das berühmte Kartenhäuschen/ das on einer Gebäude-Sprengung betroffene Hochhaus zusammen. Letztendlich bin ich mit dem Buch aber mehr als zufrieden, das Ende ist rund und vielversprechend und der Schreibstil verdient ein „phantastisch“. Mir hat es sehr gefallen, Ben und Hanna zu begleiten und zu beobachten, wie sie Stück für Stück erwachsener werden. Besonders schön waren für mich auch die Passagen, in welchen beispielsweise aus Gedichten von E.E. Cummings zitiert wird und diese Zeilen einfach perfekt zum Erzählten passen. Gerade wegen des Schreibstiles sehe ich auch über meine Kritikpunkte hinweg und vergebe – nach längerem Kampf – dennoch 4,5 euphorisch ihr Funkeln auf das Meer zaubernde Sterne. Wenn man ein Buch hauptsächlich aufgrund der Erzählweise lesen kann und mag, wird einem „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ zusagen können.

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Ben aus "Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen" sprayt. Hanna, seine beste Freundin, sieht seinen Drang nach Kunst im öffentlichen Raum eher skeptisch. Hanna ist die Ruhige, Vernünftige, die Ben erdet. Wohingegen er sie an ihre Grenzen bringt – I dare you. Nach dem Abi driften die Beiden auseinander. Ein letzter gemeinsamer Ausflug vor dem Erwachsenwerden. Ans Meer. "Weißer Streifen um weißer Streifen verschwand unter der Kühlerhaube. Es sah aus, als würde sie die Straße fressen. Sie fraß und fraß und fraß." (S. 56) Am Meer angekommen verändert sich die Freundschaft von Hanna und Ben. Die Nähe zwischen den Beiden wird intensiver, drängender, umfassender. Gleichzeitig entfernen sich die Beiden Stück für Stück voneinander. Auseinandergetrieben von einer alten Legende, die ihnen ein Mädchen am Strand erzählt. Wahrheit und Fiktion verwischen und am Ende, am Ende ist Ben verschwunden. "Und dazwischen bist du, und du weißt, du kannst das Meer nicht verändern. Weder seine Farbe noch wie groß die Wellen werden. Aber während du dort sitzt, verändert es dich." (S. 289) Zu Beginn war ich unsicher, ob ich überhaupt noch in die Zielgruppe gehöre. Dieses Nach-Abi-Gefühl hatte ich selbst vor zehn Jahren nicht. Den Drang zum Meer zu fahren versteh ich hingegen sehr. Und so schlichen sich Hanna und Ben auf Zehenspitzen in mein Herz. Ulla transportiert die Gefühle ihrer Protagonisten ganz ohne Holzhammer und Klischees. Viel mehr gleitet man wie bei den Gezeiten zusammen mit Hanna und Ben ins Meer und plötzlich steht man bis zum Hals im Wasser, weil man die Flut nicht bemerkt hat. Denn es ist gefährlich, stürmisch zu leben. Und zu lieben. Ein großartiger Debütroman, der Meersehnsucht weckt.

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"Zu meinem achtzehnten Geburtstag schenkte mir mein bester Freund Ben eine Sachbeschädigung." Mit diesen Worten heißt Ulla Scheler zu Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen willkommen und markiert damit den Beginn eines Abenteuers, das sich Stück für Stück vor dem Leser ausbreitet. Denn auch wenn ich mir im Nachhinein nicht vollkommen sicher bin, was ich über dieses Buch denke, eines ist sicher - es ist zumindest eines, das hervorsticht und beeindruckt durch seine Andersartigkeit. Wir lernen ziemlich schnell die beiden Hauptfiguren kennen: Hanna, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, und Ben, ihr bester Freund seit vielen Jahren. Ben ist jedoch seit einem Monat verschwunden, und als er wieder auftaucht, ist die Beziehung zwischen den beiden angespannt. Die beiden sind pure Gegensätze: Ben, der Sprayer, der in der Schule öfters fehlt als dass er anwesend ist. Hanna, die ein wenig still ist, die sich ihre Abschlussfeier auf keinen Fall entgehen lassen will. Man sagt ja immer, dass sich Gegensätze anziehen - das muss auch der Fall bei den beiden sein, weil mir immer wieder die Frage aufkam, wie sie sich überhaupt erst angefreundet haben, wo sie doch so unterschiedlich sind. "Wir machten die Leute um uns herum wahnsinnig, aber wir fühlten uns golden." Ich mochte Hanna sehr gerne als Protagonistin. Ihre Erzählart und ihr Verhalten machte sie sehr sympathisch und vor allem realistisch. Ich konnte sie verstehen, konnte mit ihr mitfühlen und mitfiebern. Selbst als sie mit Ben auf diese fast schon wahnsinnige (oder zumindest wahnsinnig überstürzte) Reise geht, konnte ich ihr Bedürfnis nach Abenteuer, danach, aus dem Alltag auszubrechen, sehr gut nachvollziehen. "Während er knipste, hatte Ben ein abwesendes Lächeln auf dem Gesicht. Wie viele Menschen sahen wohl den Ben, den ich sehen durfte? Wie viele Menschen sahen mich so, wie ich war? Nein, stopp. Wie viele Menschen sahen mich so, wie ich sein könnte? Ich wusste nicht, was von beiden ich wichtiger fand, aber die Antwort auf beide Fragen war wohl Ben." Als das Buch jedoch voranschritt, hatte ich das Gefühl, dass die beiden einander nicht guttun. Sie konnten irgendwie nicht voneinander loslassen, obwohl sie zusammen auch nicht funktionierten. Auch mit den Nebencharakteren - vor allem Chloé und Sam - hatte ich Probleme. Sie waren für mich sehr abstrakt, fast absurd dargestellt. Gerade weil sie letztendlich eine wichtigere Rolle spielten als zuerst angenommen, hätte ich sie gerne besser verstanden. Ich fragte mich ebenfalls, was Ulla Scheler genau erzählen wollte - ging es ums Erwachsenwerden? Darum, aus dem Alltag auszubrechen, Dinge zu wagen? Manchmal hatte ich das Gefühl, den Kern der Geschichte zu verpassen oder nicht zu sehen, und das war schade. "Wie mutig man sein musste, um ein Leben zu leben." Den Fluch hingegen fand ich sehr spannend. Die Legende, die Chloé erzählt hat, dass man nicht wusste, ob es sich dabei um die Wahrheit handelte, und wenn ja, wie wahr es war - hier hat Scheler gute Arbeit geleistet. Zumindest ich war die ganze Zeit verunsichert, ob ihr Roman nicht doch fantastische Elemente hätte. Die ganze Auflösung, die Idee, die dahintersteckte, hat mir auch einfach unglaublich gut gefallen! Aber, und das muss ich leider auch sagen, ist die Geschichte in meinen Augen viel zu lang gestreckt. Ich hatte das Gefühl, dass Hanna und Ben einen Großteil der Zeit in der Schwebe hingen, wusste nicht, welche Bedeutung diverse Szenen haben sollten, und vor allem Dialoge waren oftmals zu lang und zu wenig wichtig. Fünfzig, vielleicht hundert Seiten weniger hätten das Buch noch einmal reizvoller gemacht. "Ich bin seine Achillesferse, seine epische Schwachstelle." Was mir allerdings am besten an Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen gefallen hat, ist der Schreibstil. Ulla Scheler ist nicht nur eine sehr junge Autorin, hierbei handelt es sich auch um ihr Debüt. Und sie beweist jetzt schon, mit was für einer Finesse sie schreiben kann, Ich bin gespannt, wo das noch hinführt, und bin mir sicher, dass ihr nächstes Buch noch besser wird! Es ist nämlich nicht so, als hätte es mir kein Vergnügen bereitet, Hannas und Bens Geschichte kennen zu lernen. Ich hatte das Buch binnen weniger Stunden durchgelesen, ich hätte mir lediglich an manchen Stellen etwas mehr und an anderen etwas weniger gewünscht. Gerade das Ende hat mich sehr unbefriedigt zurückgelassen (was allerdings auch teilweise daran liegt, dass ich offene Enden in den meisten Fällen nicht ausstehen kann). Aber letztendlich handelt es sich bei Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen um ein solides Debüt, das sicher nicht jeder Autor so gut gemeistert hätte. Ich mag, dass Ulla Scheler mit verschiedenen Elementen spielt und ihre Worte so auswählt, dass sie nicht nur eine Gänsehaut, sondern auch einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

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Anfangs war ich sehr skeptisch, was dieses Buch anging. Jugendbuch, zwei beste Freunde die zusammen wegfahren und bei denen man ja irgendwie eh schon ahnt, dass sie sich näher kommen. Nur der Punkt, dass etwas Schreckliches passiert, machte mich wirklich neugierig. Das Buch macht zunächst den Anschein als wäre es ein lockeres, leichtes Jugendbuch ohne große Überraschungen. Doch unterschwellig spürt man bereits eine Dunkelheit, wie sie wohl auch in der Realität manchmal lauert. Einer jungen Liebe steht eine düstere Vorahnung gegenüber. Und obwohl ich den Rest der Geschichte ehrlich gesagt den Großteil des Buches etwas flach und ideenlos fand, mochte ich doch diesen Aspekt sehr gerne. Und irgendwann übernimmt diese Dunkelheit, diese wahr gewordene Legende nicht nur Hannas Leben sondern auch das gesamte Buch. Plötzlich ist nicht mehr der großartige Sommer mit seinen Abenteuern, verrückten Aktionen und dem süßen Geschmack der Zweisamkeit der Mittelpunkt, sondern der Albtraum, der plötzlich Form angenommen und real geworden ist. Es ist kein Thriller, was ich natürlich gut fand, aber es ist trotzdem spannend. Immer wieder werden Brotkrumen gestreut um einen auf die Fährte zu locken, die nicht immer die richtige ist. Mich hat das Ende zwar nicht überrascht, aber ich kann mir vorstellen, dass der Schluss für viele unerwartet kommt. Auch die Szenen, die sich davor abspielen sind alles andere als das klassische, süße Jugendbuch. Die Charaktere haben fast alle Tiefgang, sind aber alle sehr isoliert. Da gibt es maximal Interaktion zur Familie und zu den anderen Charakteren, aber sonst passiert da nicht viel. Keine Freunde, keine anderen Menschen (außer ganz am Anfang). Es ist, als seien die 4 Hauptpersonen und ihre Familienangehörigen die einzigen Menschen in einem 10km Umkreis. Das Buch soll 2016 spielen (auch wenn ich vermute, dass die Autorin sich eher an den Sommer 2012 angelehnt hat), aber das Internet spielt für niemanden eine Rolle. Hier hätte ich mir gerne mehr „realistisches Leben“ gewünscht. Insgesamt kann ich also sagen, dass es ein sehr solides und gut geschriebenes Jugendbuch mit interessanter Thematik ist, das aber noch nicht ganz perfekt war.

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