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Rezensionen zu
Zwei Papas und ein Baby

Tobias Rebisch

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Zwei Papas und ein Baby/mein Eindruck

Von: Linani aus der Nähe von Wuppertal

27.04.2016

Der Autor (Tobias Rebisch) schildert sehr detailliert, wie es sich anfühlt, als schwules Paar ein Kind adoptieren zu wollen. Tobias Rebisch beschreibt alle Höhen und Tiefen der Wartezeit. Vom anschließenden Leben mit eben diesem Adoptivkind, berichtet er dann ebenso anschaulich und spannend. Mir gefällt seine Art zu schreiben gut. Ich konnte mich sehr gut in die geschilderten Situationen und Vorkommnisse hineinversetzen. Jedem, der sich für das geschilderte Thema interessiert und der ein wenig darin 'eintauchen' möchte, kann ich dieses Buch sehr empfehlen.

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Besser als mit den eindringlichen Worten von Erich Fried kann man dieses ganz besondere Buch nicht in einem Satz zusammenfassen und passenderweise schließt es damit. Für mich persönlich enthält "Zwei Papas und ein Baby" sogar drei sehr berührende Geschichten: Tobias Rebisch erzählt sehr offen, wie er nach einer schmerzhaften Trennung feststellt, dass er für seinen Freund Marc mehr empfindet, als er eigentlich dachte. Aufgewachsen auf dem Land und in einer eher traditionellen Familie, hat er einem bestimmten Ideal nachgeeifert und muss zuerst einmal mit sich selbst ins Reine kommen, bevor er sich eingestehen kann, dass er einen Mann liebt. Zu seinem Glück wird dieses Gefühl erwidert. Trotzdem dauert es noch eine ganze Weile bis sich die beiden Männer einander, ihren Freunden und schließlich ihren Familien offenbaren. Nachdem klar ist, dass sie für immer zusammenbleiben wollen, wächst der Wunsch nach einem Kind. Hier beginnt der zweite Teil des Buches, in dem die Mühlen geschildert werden, durch die jedes adoptionswillige Paar gehen muss. Für Tobias und Marc kommt erschwerend hinzu, dass sie trotz ihrer eingetragenen Lebenspartnerschaft im Adoptionsrecht als Single-Männer gelten. Die Anforderungen, die Hoffnungen und die Verzweiflung, die der Ablauf das Verfahren an Menschen stellt, die sich ein Kind wünschen, aber nicht dazu in der Lage sind, es auf natürlichem Wege zu bekommen werden sehr deutlich. Dabei bleibt Tobias Rebisch immer fair. Er schildert ganz offen, dass einige Menschen dem Wunsch eines schwulen Paares nach einer eigenen Familie nicht verstehen, andere dagegen mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft reagieren. Eine Adoption kann sehr schnell gehen, oder sich unheimlich in die Länge ziehen. Das nagt natürlich an einer Beziehung. Gerade als Marc und Tobias schon nicht mehr daran glauben, jemals Eltern zu werden, erreicht sie ein Anruf. Schon am nächsten Tag sind sie zu dritt: Plötzlich gibt es den kleinen Luis in ihrem Leben. Dieser dritte und letzte Teil nimmt im Buch den größten Raum ein und schildert, wie aus zwei Männern und einem Baby eine (fast) normale Familie wird. Als Leser spürt man förmlich das tiefe Glück, das die Elternschaft für Tobias und Marc bedeutet, auch wenn die vielen kleinen und großen Sorgen nicht verschwiegen werden. Mit einem Augenzwinkern wird erzählt, welche absurden Auswüchse die Elternschaft manchmal haben kann, ganz unabhängig davon, ob eine "traditionelle" Familie mit der neuen Situation klar kommen muss, oder eine der unzähligen Variationen von Familie, die heute zum Alltag gehören. Mich hat dieses Buch auf sehr vielen Ebenen unheimlich berührt. Trotz aller Probleme hatten und haben Tobias, Marc und Luis Glück, was ihnen auch sehr bewusst ist. Man freut sich von ganzem Herzen mit den Dreien, weil ihre Wünsche und Träume allen Widrigkeiten zum Trotz in Erfüllung gegangen sind. Weil das Buch auf Tatsachen beruht, hat es aber noch eine weitere Komponente. Auch wenn die "Helden" vielleicht ganz anders heißen, erhält man als Leser einen kleinen, sehr privaten Einblick in ein echtes Schicksal mit einem Happy End. Ich finde, das macht Mut. Bei all den schlechten Nachrichten und Dramen, die man tagtäglich zu sehen, zu hören und zu lesen bekommt, ist es einfach schön, daran erinnert zu werden, dass Glück möglich ist, wenn man sich traut, danach zu greifen. Niemand kann hier behaupten, die Geschichte wäre nur ausgedacht, reine Fantasie oder ein nette Idee, aber in der Realität würde das ja ganz anders aussehen ... Tobias Rebisch teilt seine ganz persönlichen Erfahrungen und mit jeder Seite die man umblättert, wird eines immer klarer: Liebe kennt kein Geschlecht, egal ob es um die Zuneigung zu einem Partner geht oder die innerhalb einer Familie. Die Hoffnungen und Träume, die Ängste und Probleme sind die gleichen. Das Leben, die Praxis überholen ganz unspektakulär die abstrusen Theorien, die Ewiggestrige gebetsmühlenartig wiederholen. Wer „Zwei Papas und ein Baby“ gelesen hat, wird in Zukunft das "fast normal" im Zusammenhang mit Regenbogenfamilien nicht mehr brauchen. "Normal" reicht völlig aus. "Es ist was es ist, sagt die Liebe." Welche politischen Konsequenzen das hat, erschließt sich von selbst. Fazit: 5 Punkte und eine Leseempfehlung. Ein Buch, das Mut macht und beim Leser ein so gutes Gefühl zurücklässt, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

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Als ich am vergangenen Freitag in die Buchhandlung ging, hatte ich ein paar Ziele im Auge und bekam auch alles, das ich mir aufschrieb. Das, was nicht im Laden war, wurde mir bestellt und ich werde es morgen abholen - juhu! Ganz unverhofft sprang mir das Buch "Zwei Papas und ein Baby" von Tobias Rebisch ins Auge und nach kurzem Überlegen, wurde mir klar, dass ich das unbedingt lesen möchte. Beim Kauf habe ich noch nicht gedacht, dass ich mit Ende des Wochenendes auch schon das Buch beendet hätte, aber genau so kam es. Samstagabend habe ich begonnen, Sonntagnachmittag es beendet. Bevor ich erzähle, in was für ein Gefühlschaos mich das Buch gestürzt hat, werde ich euch ein bisschen was zum Buch und zum Autoren erzählen. Tobias Rebisch ist Mitte zwanzig, als er zum ersten Mal merkt, dass er nicht nur Frauen anziehend findet. Als er Marc kennenlernt, will er erst nicht wahrhaben, was um ihn herum geschieht. Er verheimlicht sein Glück zunächst vor seiner Familie und macht schließlich einige wunderbare Erfahrungen rundum die eigene Wahrheit. Jahre später befinden sich die beiden Männer, inzwischen verheiratet, mitten in der Planung einer ganz eigenen Familie. Da es in Deutschland für zwei Männer nur wenige Möglichkeiten gibt, eigene Kinder zu haben, entscheiden sie sich zunächst für eine Auslandsadoption. Die Warterei beginnt. Der Leser nimmt direkt am Leben der beiden Männer teil und erfährt so Schritt für Schritt, ob und wie die beiden zu ihrer eigenen Familie kommen. Dass sie es irgendwie schaffen sagt schon der Titel des Buches, denn schließlich geht es hier um zwei Papas und ein Baby, das wir als Leser sogar auf dem Cover sehen. Ich habe lange kein Buch gelesen, dass mich so mitgerissen hat. Überhaupt habe ich in diesem Jahr erst so wenig gelesen, wie noch nie. Aber nun kam dieses Buch genau zur richtigen Zeit. Ich beschäftige mich zur Zeit sehr viel mit dem Thema der gleichgeschlechtlichen Familienplanung und als mich dieses Buch in meiner Lieblingsbuchhandlung quasi ansprang, schmunzelte ich. Ich habe so viele neue Dinge gelesen, mit dem Autoren mitgelitten, gelacht und geweint und es ganz toll gefunden. Neben der Tatsache, dass man (noch) mehr über rechtliche Dinge lernt, wie in Deutschland diese ja doch noch besondere Form der Familienplanung realisierbar ist, habe ich mich über diesen ganz persönlichen Erfahrungsbericht einfach gefreut. Es wird mir immer mehr klar, wie sehr die Tatsache stimmt, dass etwas, das Menschen fremd ist, erst einmal als komisch gilt. Das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus sehr bestätigen und gerade deshalb, bin ich mir, seit ich mich selbst damit befasse und immer mehr Regenbogenfamilien kennenlerne, sicher, dass es sich dabei um eine ganz normale Familie handelt, bei der es zwei Eltern mit gleichen Ängsten und Wünschen gibt, ganz gleichgültig, welches Geschlecht diese Eltern haben. Mit diesem Buch im Hinterkopf kann ich es noch weniger abwarten, endlich eigene Kinder zu haben.

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