Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Erbe der Sterne

James P. Hogan

Riesen-Trilogie (1)

(2)
(3)
(0)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Der Roman hat es wirklich in sich. Zumindest, wenn man wie ich ein Science Fiction Neuling ist. Die Ausgangssituation hat mich aber sofort fasziniert: Im Jahr 2028 (aus heutiger Sicht also gar nicht mehr weit in der Zukunft) wird auf dem Mond eine mysteriöse Leiche gefunden und ziemlich schnell stellt sich heraus, dass diese Leiche dort bereits seit 50.000 Jahren liegt. Ein spektakulärer Fund, der natürlich sofort die renommiertesten Wissenschaftler der Welt auf den Plan ruft. Ich war gleich von Anfang an elektrisiert von "Charlie", der nachweislich der menschlichen Spezies angehört, aber doch wohl kaum von der Erde stammen kann. Schließlich war vor 50.000 Jahren noch nicht einmal annähernd an Raumfahrt zu denken. Und genau dieser Widerspruch ist das Hauptthema des Romans. Es geht also nicht um Kriege im Weltraum, um Aliens oder um Entdeckungstouren auf anderen Planeten. Es geht ausschließlich darum, das Rätsel um Charlies Herkunft mithilfe wissenschaftlicher Methoden zu lösen. Der Fokus liegt dabei auf Dr. Hunt, der verschiedene Doktortitel hat und offensichtlich ein Genie ist, auch wenn ich irgendwie nicht ganz mitbekommen habe, auf welchem Gebiet genau. Er ist jedenfalls ein freier Geist, der wissenschaftlich argumentiert, aber ganz nach guter alter Sherlock-Holmes-Manier auch das Undenkbare und das eigentlich Unmögliche in seine Überlegungen einbezieht. Ihm steht der ziemlich konventionell eingestellte und leidenschaftliche Anhänger der Evolutionstheorie Danchekker gegenüber, der feststellt, dass Charlie menschlich ist, womit er seiner Meinung nach von der Erde stammen MUSS. Die Dynamik zwischen Hunt und Danchekker ist sehr spannend und grandios dargestellt. Als Leser wird man Zeuge unzähliger wissenschaftlicher Analysen und Debatten, die Charlies Herkunft und das Rätsel um seinen Fundort, den Mond, Stück für Stück enthüllen. Diesen Prozess bildet Hogan äußerst detailgenau und absolut glaubhaft ab. Auch wenn ich sagen muss, dass das alles zwar für mich als Laien wissenschaftlich fundiert wirkt, ob es aber wirklich so ist oder ob die Abläufe und Methoden in Das Erbe der Sterne doch eher wenig authentisch und plausibel sind - dazu kann ich wirklich nichts sagen. Da müsste ein erprobter Science Fiction Leser ran :D Mich jedenfalls haben die vielen verschiedenen Thesen, die außergewöhnlichen Methoden und schließlich die Lösung des Rätsels absolut fasziniert und überzeugt. Und man darf nicht vergessen, dass der Roman im Jahr 1977 veröffentlicht wurde. Also vor genau 40 Jahren und zu diesem Zeitpunkt stellte man sich die Zukunft sicher noch ganz anders vor, als wir das vielleicht heute tun. Ich war jedenfalls gebannt von dem Rätsel um Charlie und all die sensationellen Entdeckungen, die sich an seinen Fund anschließen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht alles verstanden habe. Hogan hat zwar einen sehr flüssigen Schreibstil - er schreibt jedoch auch sehr, sehr, sehr wissenschaftlich. Und wenn man, wie ich, nur ein geringes technisches Verständnis hat, wird es spätestens im zweiten Drittel des Romans ziemlich knifflig, den komplexen Beweisketten der Wissenschaftler zu folgen. Das ist aber natürlich absolut subjektiv, denn wie gesagt: Viel Ahnung von der Materie habe ich nicht. Unterhalten wurde ich trotzdem großartig, auch wenn ich einige meiner Ansprüche ausblenden musste. Denn im Mittelpunkt der Geschichte stehen tatsächlich Charlie und der Prozess, der zur Lösung des Rätsels um seinen Tod und seine Herkunft führt. Die agierenden Figuren hingegen rücken an den Rand des Geschehens - sie sind nur die Werkzeuge, die klugen Köpfe, die Charlie auf die Spur kommen. Auch die politischen und gesellschaftlichen Zustände im Jahr 2028 werden nur oberflächlich erwähnt. Charakteristisch ist für Hogans Roman außerdem, dass Frauen so gut wie keine Rolle spielen. Es gibt lediglich eine weibliche Rolle, die nicht mehr als 2, 3 Sätze spricht und nicht wesentlich zur Handlung beiträgt. Ich habe gelesen, dass das typisch ist für die Science Fiction Literatur der 1960er und 1970er Jahre (korrigiert mich, wenn ihr etwas anderes wisst). Unglaubwürdig ist es dennoch, dass ausschließlich weiße Männer mit der Untersuchung von Charlies Leiche und der anschließenden Reise im Weltraum (ja, die gibt es auch) betraut sind. Stellt euch auf jeden Fall auf eine lange wissenschaftliche Untersuchung und wenig bis keine Action ein. Wer damit kein Problem hat, der wird von Das Erbe der Sterne begeistert sein. Und nach dem spektakulären Ende will ich nun auch unbedingt wissen, wie es in den Folgebänden weitergeht. Denn Charlie hat noch viel zu erzählen. Mein Fazit: Mein erster Science Fiction Roman! Er war zeitweise anstrengend, seeehr wissenschaftlich und in Bezug auf die Charaktere nicht immer authentisch, vor allem aber: Fesselnd, faszinierend und unglaublich genial konstruiert. Wo es Stanley Kubrick mit "2001" nicht gelungen ist, mich vom Hocker zu reißen, hat mich James P. Hogan mitgenommen auf eine fantastisch, spannende Reise in die Zukunft, die noch so viel mehr verspricht. Wer auf Science Fiction und vor allem wissenschaftliche Romane steht, dem sei Das Erbe der Sterne dringend ans Herz gelegt.

Lesen Sie weiter

„Er spürte, wie sein Bewusstsein zurückkehrte. […] Er versuchte sich daran zu erinnern, wie viele umgekommen waren. Ihr Schlaf war entgültig, doch für ihn gab es noch keine Ruhe.“ (S.5) Wie recht er damit haben sollte, wird ihm gar nicht bewusst gewesen sein. Denn gute 50.000 Jahre später wird sein Körper gefunden und ist nicht nur eine Sensation für die Menschheit. Er ist ein Schock. Wir schreiben nämlich nicht ein Jahrtausend in ferner Zukunft, sondern befinden uns relativ in der Gegenwart, im Jahre 2028. Dabei ist es nicht einmal der Körper an sich, der alle um Fassung ringen lässt. Es ist der Fundort und seine Bekleidung. „Charlie“ wurde in einer felsigen Höhle auf dem Mond gefunden. Gut eingepackt in einem Astronauten-Anzug, dessen Technologie fast besser, wie die der Gegenwart ist. Nur lebten die Menschen damals in Höhlen und schlugen sich mit primitivsten Mitteln durchs Leben. Wie soll da ein professionelles Atemgerät, geschweige denn touch-pad Technologie oder gar ein bemanntes Raumschiff möglich gewesen sein? Fragen über Fragen stürzen nicht nur auf den Leser, sondern auch auf die Menschen in des Forschungstrupps ein. Zunächst sind den Wissenschaftlern aber die Hände gebunden. Der Leichnam ist so brüchig und nahe dem Zerfall, dass man ihn nicht sezieren kann ohne ihn gleichzeitig zu zerstören. Ein ärgerlicher Zustand, vor allem, wenn man schon so weit in der Technik und der Raumfahrt gekommen ist. (Mondfahrten sind fast so gängig wie Flugreisen und ein Aufenthalt dort kein Problem.) Doch zum Glück gibt es zwei schlaue Köpfe namens Gray und Hunt. Diese beiden haben das Trimagniskop erfunden. Es ist tausendfach besser als ein Röntgengerät. So können die beiden mit dem Gerät zum Beispiel das Logbuch lesen ohne es aufschlagen zu müssen, denn das hätte seine Zerstörung bedeutet. Allmählich kommt man so mit der Entschlüsselung der Schriftzeichen voran und der Wahrheit und „Charlie“ immer näher. Doch wollen wir wirklich wissen, was uns der Mann vom Mond zu sagen hat? Wollen wir die Bürde wirklich tragen? Große Gefühlsduselei sollte man hier nicht erwarten. Der Autor geht recht sachlich vor und macht bei persönlichen Empfindsamkeiten keine Sonderstory dazu auf. Eher geht er faktisch vor. Man kennt mit der Zeit alle Charaktere, kennt ihre Meinung und ihr Weltbild. Nun kommt da etwas daher, was deren Ideologien komplett über den Haufen wirft und nicht jeder kommt damit zurecht. Also argumentiert man. Streitet, schmollt und versucht seine eigene Überzeugung durchzusetzen. Das klingt jetzt recht trocken, ist es aber nicht. Ganz im Gegenteil. Man will umso mehr wissen, was es mit „Charlie“, seiner Technologie, seiner Todeshöhle auf dem Mond und seinen Berichten aus dem Logbuch auf sich hat. Zudem ist alles realistisch vorstellbar. Zwar steht hier fett „Science-Fiction“ auf dem Buch, was den ein oder anderen abschrecken mag. Dabei lohnt es sich durchaus diesen Auftakt einer Trilogie zur Hand zu nehmen. Denn was, wenn wirklich schon Wesen auf dem Mond waren, die uns ähnlicher sind, als man glauben möchte? Lesenswerte Lektüre, auch wenn man eigentlich kein Science-Fiction Liebhaber ist!

Lesen Sie weiter

Ich habe das Buch schon vor längerem in kürzester Zeit gelesen und fand es sehr gut. Ich würde es mir nun noch mal holen, aber dann als Hörbuchversion. Wird es hier eine Hörbuchversion geben?

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.