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Rezensionen zu
Kommando Abstellgleis

Sophie Hénaff

Kommando Abstellgleis ermittelt (1)

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Umwerfend KOMISCH und trotzdem SPANNEND ist der im März beim Verlag carl's books (Randomhouse) erschienene Debüt-Krimi "Kommando Abstellgleis" der Französin Sophie Hénaff, der - als sei es so gewollt - an den Film "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" erinnert. Eine neue Polizeibrigade in Paris, besetzt mit den übelsten Versagern verschiedener Polizeieinheiten, die diese Kollegen ganz bewusst aufs Abstellgleis geschoben haben, bekommt in Archiven verstaubte Akten ungelöster Fälle zur Bearbeitung. Leiterin wird die übereifrige Anne Capestan, wegen unüberlegten Schusswaffengebrauchs mit Todesfolge dorthin strafversetzt. Gegründet wurde diese Brigade von Capestans Mentor - nicht ohne Hintergedanken: "Ich habe .... eine dritte Instanz geschaffen, über jeden Verdacht erhaben, weil in der Versenkung verschwunden." So agiert diese "vergessene" Brigade, deren so unterschiedliche Mitglieder in ihrer Karriere bei der Polizei ohnehin nichts mehr zu verlieren haben, von den offiziellen Dienststellen völlig unbeobachtet am Rand der Legalität - ein Vorteil gegenüber der immer unter Beobachtung der Presse und der Politik stehenden regulären Polizei. Capestan weiß natürlich die ungewöhnlichen Talente ihrer Untergebenen geschickt zu nutzen und zur Aufklärung dreier Mordfälle gezielt einzusetzen. Und dies alles von einer alten Mietswohnung aus, die sich das ungewöhnliche Team erst einmal gemütlich einrichten muss. Natürlich fügt sich alles zum glücklichen Ende und die Gruppe aus Einzelgängern wird ein eingeschworenes Team. Autorin Sophie Hénaff charakterisiert ihre Liga der außergewöhnlichen Polizisten sehr liebevoll und versteht es, trotz des allgegenwärtigen Humors dem Krimi durchaus eine hohe Spannung zu geben - was nicht jedem Autoren humorvoller Krimis gelingt. "Ein origineller, schwungvoller, intelligenter Krimi - zum Schießen komisch!", schreibt der Verlag zum Buch. Ich will das gern bestätigen: Wer Spaß versteht und Spannung liebt, sollte diesen französischen Krimi unbedingt bald LESEN! Denn im Oktober folgt mit "Das Revier der schrägen Vögel" schon der zweite Band, den man wohl ebenfalls nicht verpassen darf.

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Kommando Abstellgleis Was „in Bedeutungslosigkeit verfallen“ und „jemanden aufs Abstellgleis schieben“ mit meiner neusten Leselektüre zu tun haben, erfahrt ihr nun :-). Als echter Krimi und Frankreich-Fan kommt ihr um dieses Buch einfach nicht herum. „Kommando Abstellgleis“ von Sophie Hénaff ist meines Erachtens die perfekte Sommerlektüre und mein Buch des Jahres. Witzig, spritzig, anders und das will für so eine Leseratte wie mich schon etwas heissen. Ein Krimi der etwas anderen Art. Vor vielen vielen Jahren, als ich Jugendliche war und Sommerferien hatte, habe ich mich immer auf die Ferien bei meiner Oma und Filme mit Louis de Funès gefreut. Dann war für mich Sommer :-). Diesen Komiker in Polizeigestalt fand ich damals urkomisch. Mein Krimispass von heute erinnert mich daran und ruft das Gefühl von einst hervor. Die Charaktere des Romans sind eckig, kantig und wenig gradlinig, die Story ist spannend und gleichzeitig herrlich witzig. Slapsticks sind vorprogrammiert. Und so lese ich Seite um Seite, grinse immer mal wieder vor mich hin und freue mich über diesen ungewöhnlichen Paris-Krimi im heimischen Garten. Und eines ist sicher, mit diesem Buch begebt ihr euch bestimmt nicht aufs literarische Abstellgleis. Aber bitte lest selber und habt Spass: Inhalt: Das Pariser Hauptkommissariat, 36 Quai des Orfèvres hat eine neue Leitung. Ihr Ziel heißt: die Aufklärungsraten und Statistiken polieren und alle lästigen, aufsässigen und arbeitsunwilligen Mitarbeiter loswerden. Deshalb ruft die Führungsriege eine neue Brigade ins Leben, in der alle Alkoholiker, Faulenzer, Schläger, Depressive und Polizisten, die sich für etwas anderes berufen fühlen – wie z.B. Eva Rozière, die Krimis schreibt, anstatt zu ermitteln -, zusammengefasst werden sollen. Die Leitung übergibt sie Anne Capestan, einer einst hoffnungsvollen jungen Polizistin, die wegen eines fatalen Fehlers vom Dienst suspendiert wurde. Was man von ihr erwartet: stillhalten. Anne hasst aber nichts mehr, als einfach zu gehorchen. Deshalb lässt sie nichts unversucht und baut mit ihrer Truppe der verkrachten Existenzen in einem schäbigen Büro bei miserabler technischer Ausstattung, ohne Waffen und Blaulicht ein Kommissariat der unkonventionellen Methoden auf und löst – zum Schrecken der neuen Chefs – auch noch alte Fälle, die die neue Führungsriege in gar keinem schönen Licht erscheinen lassen … Ein origineller, schwungvoller, intelligenter Krimi – zum Schießen komisch! Die Autorin: Sophie Hénaff, geboren 1972, ist Journalistin, Übersetzerin und Autorin. Ihre humoristische Kolumne in der französischen Cosmopolitan hat eine riesige Fangemeinde. Kommando Abstellgleis ist ihr Krimidebüt, der Auftakt einer Serie um Kommissarin Anne Capestan. Das Buch erhielt fünf Krimipreise, war in Frankreich ein Bestseller und wurde in zahlreiche Länder verkauft. Weitere Bücher: Fazit: 5 Sterne**** für dieses spannende und witzige Lesevergnügen. Ich freue mich jetzt schon auf den Herbst und die angekündigte Fortsetzung. „Kommando Abstellgleis“ ist im carl’s books Verlag erschienen. Der Krimi hat 352 Seiten und kostet 14,99 Euro.

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Anne Capestan, Kommissarin der Pariser Polizei, ist seit einem halben Jahr suspendiert, ihr Mann hat sie verlassen. Vom Warten auf die Entscheidung, ob sie wieder in Dienst gestellt oder endgültig die Stelle verliert zermürbt, wird sie wieder in den Dienst gerufen. Sie soll die Leitung einer Polizeibrigade übernehmen, die Endlagerstätte für missliebige Polizisten sein soll. Zugeteilt werden Capestan ein Säufer, eine Spielerin, verdummte und verkrachte Existenzen der Pariser Polizei. Mit dieser Truppe sollen Capestan und ihre Kolleg*innen ebenso entsorgt werden wie alte Fälle, die von anderen Kommissariaten nicht gelöst werden konnten. Es macht den Eindruck, als würden die alten Fälle entsorgt, um so die Aufklärungsbilanz anderer Kommissariate zu bereinigen. Der eigentliche Auftrag ihrer Brigade lautet: nicht weiter in Erscheinung zu treten. Die neu zusammengestellte Brigade wird in einer großen, schäbigen Wohnung einquartiert, die, wie um zu bekräftigen, dass diese Truppe aus Ungewollten besteht, mit defekten Möbeln bestückt und technisch desolat ausgestattet ist. Nicht in Erscheinung zu treten fällt jedoch Capestan ebenso schwer, wie den Kolleg*innen ihrer Brigade, die mit ihr nach und nach den Dienst aufnehmen. Trotz der Schwierigkeiten, die jede Einzelne der handelnden Personen mit sich selbst oder mit Anderen aus der Einheit haben, beginnt nach und nach eine Zusammenarbeit, in der die besonderen individuellen Stärken in diesem noch - nicht - Team hilfreich eingesetzt werden, um die Puzzlesteine von abgekühlten Fällen zusammenzusetzen, die sich als brisanter herausstellen, als sie es ursprünglich vermuten lassen. Hénaff gelingt auf menschliche und humorvolle Weise menschliche Tiefen ihrer Protagonisten auszuloten und zu beschreiben. Sie beschreibt die vielen Querverbindungen der handelnden Personen und ermöglicht es, die psychischen Zustände und deren Herkünfte ihrer Protagonisten nachzuvollziehen. Slapstick und Klischeeumkehrung setzt Hénaff auf robuste und intelligente Art ein. Dadurch schafft sie sehr schnell eine Tiefe der Pariser Kulisse und eine Vertrautheit des Lesenden mit den handelnden Personen. Mit sprachlichem Geschick vermag es die Autorin Spannungsbögen aufzubauen, zu halten und zu einem runden Abschluss zu bringen. Sie arbeitet ohne Cliffhanger oder Spoiler und macht die Geschichte dieser neuen Brigade zu einem spannenden humorvollen Genuss. Am Ende dieses Piloten einer Serie von Capestan - Krimis kommt es zu überraschenden Einsichten und zur Lösung einer Mordserie. Einfallsreich und subversiv agieren die Polizist*innen der neuen Brigade, um zu zeigen, dass von Ihnen viel mehr zu erwarten ist, als das Verharren auf dem Abstellgleis. Die Brigade überwindet Hindernisse oder räumt sie gleich ganz aus dem Weg mit Teamwork, unkonventionelle Methoden und der Nutzung der diversen Fähigkeiten dieser besonderen Truppe.

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Riemann

Von: Ulrike Radecker aus Coburg

17.05.2017

Die Idee ist bestechend: Polizeibeamte, die so unbrauchbar wie unkündbar sind, werden in eine eigens gegründete Abteilung gesteckt, die keinen klaren Auftrag hat. Dort sollen sie ein Alibidasein fristen und die Zeit bis zur Rente absitzen. Danach werden dieser Truppe schräger Vögel noch alte, ungelöste Fälle zugeschustert, und schon passen auch wieder die Aufklärungsquoten der „normalen“ Abteilungen. Doch die Oberen haben die Rechnung ohne Anne Capestan, Chefin der neuen Abteilung, gemacht. Sie steht gar nicht auf „ruhige Kugel“ und Abstellgleis, dafür ist sie zu jung, zu impulsiv und zu rebellisch. Mit unorthodoxen Methoden machen sich also Anne und ihr neues Team an die Aufklärung zweier Mordfälle und wirbeln damit jede Menge Staub auf. „Kommando Abstellgleis“ ist ein erfrischender, spannender Krimi, der einfach Spaß macht. Mein Lieblingskrimi des Jahres - das könnte sich höchstens im Oktober noch ändern. Dann erscheint nämlich Teil 2!

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Birds on a Wire

Von: wal.li

07.05.2017

Keiner kann sie so richtig gebrauchen und so wird einfach eine neue Brigade gegründet. Dorthin werden alle die versetzt, die krank sind oder faul, die quer denken, die unangepasst sind. Angeführt wird die Einheit von Commisaire Anne Capestan, die nach einer Suspendierung wieder arbeiten darf, aber am besten so, dass sie keinem in den Weg gerät. Sie leitet eine Abteilung, in die nicht nur die Ermittler sondern auch die ungelösten Fälle entsorgt werden. Allerdings kommt es anders als gedacht, denn in dieser Geistereinheit tauchen doch einige Polizisten auf, die bereit und willens sind zu arbeiten, die pfiffig und intelligent, mit Witz und Hartnäckigkeit an die wenigen Fälle herangehen, die in dem ihnen zugewiesenen Ausschuss doch nach Aufklärung rufen. Das ist schon eine seltsame Abteilung, die Anne Capestan, die eher mit ihrer Entfernung aus dem Dienst gerechnet hat, da anführen soll. Allerdings eine Entfernung aus dem aktiven Dienst ist es schon. Denn Fälle, die irgendjemandem unter den Nägeln brennen gibt es nicht. Und ihr Team, das immerhin aus vierzig Leuten bestehen soll, wird in einer Wohnung untergebracht, die zum einen als Büro nur bedingt geeignet ist und zum anderen für diese Anzahl von Leuten gewiss nicht genug Platz bietet. So befürchtet Anne schon eine Einheit, betreuen zu dürfen, die tatsächlich nur aus Abwesenden besteht. Doch nach und nach trudeln die Kollegen ein. Eigentlich nicht so gute Voraussetzungen für einen spannenden Kriminalroman bietet die Autorin mit ihrer Truppe von lahmen Enten. Doch was sie daraus macht vermag zu überraschen und zu fesseln. Das langsame Zusammenwachsen der Einheit, zumindest des Teils der Einheit, der gewillt ist zu arbeiten, das Auffinden der wenigen interessanten Ermittlungsansätze, den Eifer, mit dem die Abgehängten zur Sache kommen, das ist sehr erfreulich zu lesen. Mit den sympathischen Ermittlern wird man schnell warm. Behutsam wird berichtet, wieso sie kalt gestellt wurden. Doch gerade ihr Abgehängtsein gibt ihnen auch die Freiheit intensiv zu ermitteln, auch wenn es nur „Cold Cases“ sind. Sie haben zwar keine große Unterstützung, sie haben aber auch keinen Druck. Wie sich aus dieser Grundkonstellation eine brisante und packende Geschichte entwickelt, ist eine Freude zu lesen. Dieser erste Band einer Reihe macht Spaß und fesselt mit einem Fall, der es in sich hat. Den Namen Sophie Hénaff wird man sich gerne merken.

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Das Pariser Hauptkommissariat hat die Idee! Sie bilden eine neue Brigade und dahin werden alle Unbequemen, faulen, schieß- oder trinkwütigen Kollegen abkommandiert. Ein genialer Schachzug! Auf einen Schlag sind sie alle los und aus den Augen. Do wer hätte gedacht, dass eben diese Truppe unter der Leitung von Anne Capestan nun plötzlich sehr erfolgreich alte Fälle bearbeitet...? WOW! Das Buch hatte mich ja schon alleine vom Titel und von der Aufmachung her interessiert, aber wer hätte gedacht, dass sich darin soooo ein Juwel versteckt? Das ist wie eine Achterbahn! Manchmal konnte ich garnicht mehr still sitzen, soo spannend war es! Dann hab ich wieder laut losgeprustet, denn Sophie Hénaff hat einfach köstliche Einfälle! Alleine die Idee solch eine Loosertruppe ins Leben zu rufen *grins* Natürlich haben diese auch keine wirkliche Ausrüstung bzw auch ihr "Kommissariat" darf man eigentlich nicht als solches bezeichnen.. Genial!!! Die Charakter werden wunderbar porträtiert und so ist man manchmal schon fast mit im Einsatzwagen. Haha Einsatzwagen (diesen Insider werdet ihr verstehen wenn ihr das Buch gelesen habt!) Aber auch die Fälle sind super verzwickt und ich konnte bis zum Ende nicht wirklich erraten wer der Schuldige denn nun sein soll. Wirklich toll! Was für mich auch immer wichtig bei einem Krimi ist: es gibt keine ekligen Details... Das mag ich einfach nicht gerne und ich weiß, dass es einigen Lesern ebenso geht, deswegen erwähne ich das hier auch nochmal ausdrücklich :-) Was soll ich noch anderes sagen? Dieser Krimi ist obergenial und ich warte nun ganz ganz dringend auf Teil 2 dieser Serie (soll im Oktober erscheinen *juhuu*) Mein Fazit: Lesen! Verschenken! Geniessen! Ein echtes Highlight für dieses Jahr! So vergebe ich glatte 10 Sterne von 5 :-D

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Neugierig geworden durch den witzigen Titel und das ungewöhnliche Cover, überflog ich den Klappentext und wusste, diesen Krimi muss ich lesen. Ich habe es nicht bereut, und freue mich schon jetzt auf den zweiten Band, der im Herbst erscheint. Anne hat eine Kugel zu viel abgeschossen und wurde deswegen für sechs Monate suspendiert. Nun steht sie im Hauptquartier und glaubt es kaum: sie wird Leiterin einer neuen Gruppe. Der Haken dabei: ihr Büro ist eine heruntergekommene, unmöbilierte Wohnung in der fünften Etage in der Gegend von Les Halles. Ihr Team bunt zusammengewürfelt aus Polizisten, die nicht mehr tragbar sind. Zum Beispiel Agent Santi, der seit vier Jahren krank ist. Oder Capitaine Merlot, dessen Name bereits viel über sein Laster aussagt; José Torrez, dessen Partner bisher alle im Dienst umgekommen sind; Krimiautorin Eva Rozierre, die aus Langeweile wieder in den Dienst will; Autorennfahrer Lewitz, der wohl nur wegen der Sirenen zur Polizei ging; Lebreton und Orsini und einige mehr. Ihre Aufgabe: Coldcases von Paris abarbeiten. Oder auch nicht. Hauptsache, sie sind beschäftigt. Am ersten Arbeitstag tauchen gerade mal vier Leute auf, doch irgendwie schaffen sie es alte Fälle heraus zu suchen. Sie ermitteln frei und ohne Druck, denn zu verlieren haben sie nichts. Alle haben Schwächen, die, wie sie bald merken, in der neuen Truppe aber von grossem Vorteil sind und einander perfekt ergänzen. Entgegen allen Erwartungen überrascht die unorthodoxe Brigade schlussendlich das ganze Quai d'Orfèvres 36 und auch die Leser. Ich habe mich königlich amüsiert und wurde bestens unterhalten: der Krimi ist sehr vergnüglich zu lesen, voll mit Humor gespickt, aber auch die Schicksale der einzelnen Figuren lassen einen nicht kalt. Sophie Hénaff gelang mit ihrem witzigen Schreibstil und einer cleveren Story ein gekonnter Serienerstling. Fazit: Das Kommando Abstellgleis überzeugte mich total - ein witziger Krimi mit einem aussergewöhnlichem Team, das allen Widrigkeiten zum Trotz hervorragend ermittelt. 4.5 Punkte.

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Der Titel und das Cover sagen vermutlich schon viel über das Buch aus: Ein Polizeikommando aus Paris, dass als ‚Abstellgleis‘ fungiert. Sofort denke ich an inkompetente Polizisten, einen schießwütigen Choleriker und diskriminierte Politessen. Da ich heimlich immer für den Underdog mitfiebere, war mein Interesse geweckt. Wenn man dann noch die Inhaltsangabe liest, klingt es erst einmal nach einer Klischee-Handlung: Eine Gruppe von Außenseitern bilden durch ihre Eigenheiten und Spezialisierungen ein effektives Superteam und lösen Probleme, die sonst keiner lösen kann (oder will). Mich erwartete hier jedoch eine angenehme Überraschung. Autorin Hénaff umschifft geschickt in ihrem Krimidebut diese bekannte ‚Underdog‘-Geschichte, indem sie sich auf eine intensive Vorstellung der außergewöhnlichen Persönlichkeiten konzentriert. Diese liebenswerten Figuren mit all ihren Ecken und Kanten trotzen gegen jede Erwartung der Obrigkeit. Dabei haben sie weder die Ausstattung, noch die nötigen Berechtigungen, um ihren Job zu machen. Mit viel Humor, Herz und Verstand hangeln sie sich durch die eigentlich schon längst ad acta gelegten Fälle. Leider fehlte es mir für einen Krimi jedoch an Spannung. Den Rätseln fehlte es an Pfiff und der Story an Geschwindigkeit. Trotz der eher leichten Lektüre konnten Kommissarin Capestan und ihre Kollegen trotzdem mein Interesse aufrecht erhalten. Das lag zum einen an den schrägen Charakteren, die auch für folgende Fälle noch großes Potential aufweisen, sondern rundherum an der detailreichen Sprache, die einem auch das unvergleichliche Flair von Paris näher bringt. Obwohl ich eher brisantere Themen bevorzuge, hat das Kommando Abstellgleis mein Interesse genug geweckt, um auch den Folgeteil in Augenschein zu nehmen. Wer seichte Krimis liebt und ein kleines Stück seines Herzens an Paris verloren hat, dem kann ich diese Underdog-Geschichte mit ihren liebevoll ausgearbeiteten Figuren uneingeschränkt empfehlen.

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