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Rezensionen zu
Unschuld

Jonathan Franzen

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Ja, ich habe Probleme mit diesen verkopften Intellektuellen. Denn ich mag es, wenn eine Geschichte schön ist. Die Geschichte 'Unschuld' ist nicht schön. Dazu sind die Protagonisten einfach zu durchgeknallt. Ist natürlich realistisch, aber du meine Güte, in dem ganzen Buch gibt es nicht eine auch nur halbwegs vernünftige Frau. Alle Mütter sind absolut bescheuert und die Nichtmütter sind auch daneben. Da könnten einem die Männer fast leid tun, wären sie nicht von den Müttern schon in den Wahnsinn getrieben und ließen das auch mal schön an den Nichtmüttern aus. Zu viel Intelligenz ist wirklich nicht gesund! Und scheint auch noch zu Promiskuität zu führen, als stände auf der einen Seite die intelligente Überlegenheit und auf der anderen der Drang, sich ununterbrochen fortzupflanzen. Nein, das ist nicht meine Welt. Trotzdem ist 'Unschuld' natürlich interessant. Auch, weil ein Stück deutscher Geschichte erzählt wird - und einiges zum Thema Whistleblower. Letzteres ist ja noch nicht so alltäglich und sorgt immer mal wieder für Unterhaltung. Und Jonathan Frantzen versteht es sehr gut, seine Geschichte in schöne Worte und wohldurchdachte Sätze zu packen, das ist eben der Vorteil bei dieser Art der Literatur: Da gibt es keine Stümper! Nur Geschichten voller beklöppter Menschen, die sich vor lauter hochtrabender Gedanken nicht die Schuhe zubinden können. Sowohl Sascha Rotermund als auch Walter Kreye lesen natürlich sehr gut, schwächeln allerdings bei den Dialogen, da sie kaum Unterschiede bei den Personen machen und es manchmal einfach nicht ersichtlich ist, wer gerade spricht. Aber das sind nur kleine Irritationen, die dem Gesamteindruck nicht schaden: Sehr gute Literatur vorgetragen von sehr guten Sprechern. Fazit? Einfach nicht meine Welt, aber qualitativ natürlich überzeugend.

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Die junge Pip Tyler weiß nicht, wer ihr Vater ist. Das ist nicht ihr einziges Problem: Sie hat Studienschulden, ihr Bürojob in Oakland ist eine Sackgasse, sie liebt einen verheirateten Mann und ihre Mutter erdrückt sie mit Liebe und Geheimniskrämerei. Als ihr eines Tages bei Whistleblower Andreas Wolf ein Praktikum angeboten wird, hofft sie, er könne ihr bei der Suche nach ihrem Vater helfen. Sie stellt ihre Mutter vor die Wahl: Entweder diese lüftet das Geheimnis ihrer Herkunft, oder Pip macht sich auf nach Bolivien, wo Andreas Wolf sein Enthüllungswerk vollbringt. Und wenig später bricht sie auf … Dank des Hörverlages bekam ich das neue Buch des großen Jonathan Franzen als Hörbuch zur Verfügung gestellt, was mich sehr freute, denn ich höre jeden Tag auf dem Weg zur und von der Arbeit Hörbücher. Einen Schreck bekam ich, als ich die Gesamtlaufzeit sah: knappe 26 Stunden, das ist ein ganzer Monat Fahrtzeit, die ich in dieses Buch investiere. Aber gut, es ist ein Franzen, da nehme ich das gerne in Kauf. Zum Inhalt werde ich tatsächlich nichts weiter sagen, als das, was man beim Bloggerportal findet und ich schon per copy and paste oben veröffentlicht habe. Es ist mein erstes Hörbuch von Jonathan Franzen, den ich sehr mag und von dem ich schon “Die Korrekturen” und “Die 27. Stadt” gelesen habe. Momentan höre ich die zweite CD, ich habe also schon 7 Stunden des gewaltigen Romanes intus und maße mir an, das Hörbuch bewerten und empfehlen zu können. Anfänglich ist es etwas schwer in die Thematik zu finden, weswegen ich das Buch auch dreimal begonnen habe. Es erfordert eine enorme Konzentration, sonst kommt man zu schnell aus der Geschichte. Einmal den roten Faden in Händen haltend, ist die Geschichte spannend und entwickelt einen Sog, der unter anderem auch durch die fantastischen Sprecher ensteht. Die beiden Herren lesen hervorragend, verleihen den unterschiedlichen Protagonisten Leben und lassen sich Zeit, um der Geschichte den nötigen Raum zu geben, den diese braucht. Die Tonlage ist sehr angenehm, die Betonung angemessen und es macht Spaß, immer wieder von Neuem in die Handlung abzutauchen. Man muss am Ball bleiben, ansonsten ist es schwer in der Geschichte anzukommen. So gut Sascha Rotermund und Walter Kreye auch vorlesen, die Komplexität dieses Romans erfordert Aufmerksamkeit. Wie man es von dem amerikanischen Autoren kennt, entwickelt er eine Bandbreite an Themen und Inhalten, die miteinander verwoben sind. Alles in allem ergibt dieses Konstrukt einen Sinn, bruchstückhaft verliert es an Bedeutung. Deswegen sollte man sich Zeit nehmen, denn die Geschichte dankt es mit großartigen sprachlichen Leistungen und einer Geschichte, die bis in die Tiefen der DDR-Stasi-Zeit reicht.

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Wie bereits in dem 2001 erschienenen Roman „Die Korrekturen“ und dem Nachfolger aus 2010 „Freiheit“, dreht sich auch in „Unschuld“, dem neuestens Werk des amerikanischen Autors Jonathan Franzen, vieles um das Thema Familie im weitesten Sinn, wobei ihm aber nicht daran gelegen ist, das harmonische Miteinander zu beschreiben. Familien sind bei Franzen per se dysfunktional, und sein Fokus liegt im Analysieren der Prozesse, die zu deren Auseinanderbrechen führen. Aber man sollte sich keine falschen Vorstellungen machen, denn „Unschuld“ ist kein reiner Familienroman, eher ein Gesellschaftsroman, denn er umspannt wesentlich mehr Themen. Politik, Geheimnisverrat und Rache sind wesentliche Bestandteile der Geschichte, aber die zentralen Punkte der Handlung werden durch persönliche Beziehungen, das Sehnen nach Liebe und die Suche nach der Wahrheit bestimmt. Aber was ist Wahrheit? Es sind zwei Hauptfiguren, um die sich das gesamte Panorama Franzenscher Erzählkunst entfaltet: Purity, die ihren Namen verabscheut und sich in Anlehnung an Charles Dickens „Pip“ nennt, und Andreas Wolf, der Internet-Freak und Whistleblower in der Tradition eines Assange, der nicht nur eine Leiche im Keller hat und in fast allen Ländern auf der Fahndungsliste steht. Die beiden kommen über Umwege in Kontakt, denn Pip ist auf der Suche: nach dem Sinn des Lebens, aber vor allem nach ihrem Vater, dessen Identität ihre Mutter geheim hält. Wolf hat seine Operationsbasis mittlerweile in Bolivien und bietet ihr nicht nur ein Praktikum an, sondern möchte sie auch bei ihren Nachforschungen unterstützen. So sagt er zumindest… Ausgehend von diesen beiden Einzelschicksalen entwickelt der Autor einen äußerst detaillierten und fein gezeichneten thematischen Rundumschlag, der ausgehend von persönlichen Beziehungen auch die jüngere Zeitgeschichte, und hier speziell die deutsch/deutsche Wiedervereinigung, abarbeitet. Das Audiobuch ist glücklicherweise die ungekürzte Fassung dieses großartigen Romans. Auf 4 mp3-CDs mit einer Gesamtlaufzeit von über 25 Stunden lesen in bewährter Weise Sascha Rotermund (Synchronsprecher u.a. Benedict Cumberbatch und Christian Bale) sowie Walter Kreye Jonathan Franzens neuen Roman, der neben jeder Menge positiver und negativer Gefühle durchaus auch Spannung zu bieten hat.

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Juhu! Jonathan Franzen! Ich liebe diesen Autor und seit den Korrekturen habe ich wohl alles von ihm gelesen was es gibt. Nun also das neue Buch: Unschuld, hier als Vollversion auf gut 28 Stunden Lese-, äh, Hörerlebnis. Generell höre sehr selten Hörbücher weil ich reell weniger Zeit & Muße habe um etwas ruhig anzuhören, als mal eben noch 10 Seiten zu lesen. Und beim Lesen höre ich auch was der Junge Mann gerade anstellt. Beim HÖREN eher nicht. Trotzdem, hin und wieder habe ich Hörbücher. Hier also: Unschuld. Die Geschichte von Pip 8eigentlich: Purity!), die aus den USA nach Bolivien geht um ihr Leben auf irgendeine Weise, eher unbestimmt, zu verbessern, verwoben mit der Geschichte von Andreas, dem Ex-DDR-Dissidenten. Mehr sei nicht gesagt. Wie immer bei Jonathan Franzen gehen die Personen an die Grenze des Zumutbaren, sie sind einem fast unangenehm nah, weil sie leider oft uns so ähnlich sind. Sie treffen irgendwie unrationelle Entscheidungen, scheitern an den Tücken des Alltags und gerade wenn man denkt dass es läuft, läufts eben gerade nicht. Der subtile Humor und das Scheitern an den eigenen Entscheidungen oder gerade dem Sich-Nicht-Entscheiden-Können hat auch dieses neue Buch von Franzen zu einer Herausforderung für mich gemacht. Ob ich das Buch als LESEversion mehr genossen hätte – möglich. Denn 28 Stunden Hören, auch wenn es so angenehme Lesestimmen sind wie Sascha Rotermund und Walter Kreye, sind schwierig. Mehrfach bin ich darüber eingeschlafen, was NICHT an der Geschichte lag sondern an diesem angenehmen Vorgelesen-Bekommen. Ich glaube, ich lese dann doch lieber selber.

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