Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Der Diener, die Dame, das Dorf und die Diebe

Patrick deWitt

(1)
(0)
(0)
(0)
(0)
€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

"Er nahm die Haltung eines Mannes ein, der in tiefes Sinnen versunken war, wenngleich sich in seinem Geist in Wahrheit nichts, und zwar gar nichts rührte." (Seite 13) Der Diener, die Dame, das Dorf und die Diebe ist nach Die Sisters Brothers der zweite ins Deutsche übersetzte Roman von Patrick deWitt, für mich ist es allerdings sein erster. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir schwer. Da war etwas, das irgendwie nicht greifbar war. Als säße ich die ersten Kapitel über lediglich in einer Wartehalle, statt wirklich mittendrin im Geschehen zu sein. Dieses Gefühl scheint mir aber absichtlich hervorgerufen worden zu sein, Der Diener, die Dame, das Dorf und die Diebe spielt überall und nirgends, zu jeder Zeit und niemals. Es ist ein bisschen wie ein verdrehtes Märchen, nur dass die einleitenden Worte "Es war einmal..." fehlen. Irgendwann, ich glaube der Prozess ist schleichend, ist man dann plötzlich mitten drin in der Geschichte, hat endlich Zugang zu dieser verrückten und faszinierenden Geschichte bekommen, und taucht voll und ganz in Lucy Minors Welt ein. Es ist, als findet man sich plötzlich gleichzeitig in einem zeitlosen Märchen und in einer bitterbösen Sittenkomödie wieder. Auf den ersten Seiten könnte man sogar glauben, man habe hier ein Stück viktorianische Gothic Fiction vor sich, ein Werk wie beispielsweise Bram Stokers Dracula. Es fehlen bloß die übernatürlichen Elemente. Ihr merkt schon, ich drücke mich ein wenig davor, den eigentlichen Plot wiederzugeben. Vielleicht liegt es daran, dass der Plot zusammengefasst ziemlich nichtssagend klingt und vor allem nicht sonderlich originell. Einer junger Mann, der auszieht, sein eigenes Leben zu leben. Was Der Diener, die Dame, das Dorf und die Diebe so besonders macht, ist dieses Gefühl der Nicht-Greifbarkeit, das einen immer wieder beschleicht. Das Genre lässt sich nicht richtig zuordnen, hat die Geschichte doch sowohl Elemente eines Krimis wie auch die eines Märchens und die einer Sittenkömodie. Das eine oder andere Steampunk-Element ist ebenfalls zu entdecken. Auch die Figuren konnte ich eine zeitlang nicht greifen. Eine tragende Rolle spielt dabei auch der Schreibstil und der darin verflochtene Humor, der genauso subtil ist, wie ich es mag. Man muss für diese Geschichte Geduld mit bringen und muss bereit sein, sich auf den eigenwilligen Schreibstil, den subtilen, rabenschwarzen Humor und den ungewöhnlichen Genremisch einzulassen. Und man muss dem Buch vielleicht mehr Zeit lassen, als nur 50 Seiten, denn der Suchtfaktor entwickelt sich anfangs nur sehr langsam. Ich gebe zu, anfangs hatte ich starke Schwierigkeiten mit Der Diener, die Dame, das Dorf und die Diebe, habe den Roan anfangs sogar wieder zugeklappt und weggelegt. Zweimal. Bis ich dann eines abends in der richtigen Stimmung war und es mich auf seine verquere Art vollkommen verzaubern hat.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.